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Unwucht-Ausgleichseinrichtung
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Der Gegenstand der Erfindung ist eine Unwucht-Ausgleichseinrichtung
zum Messen der Unwucht eines als Drehteil ausgebildeten Bauteils in zwei im Abstand
voneinander senkrecht zur Achse des Bauteils liegenden Meßebenen, auf welche die
Ausgleichseinrichtung mittels eines automatischen Flächenwechselschalters umschaltbar
ist, die einen Winkellagefühler, einen Informationsspeicher zum Speichern der momentanen
Winkellage, eine Summiereinheit und eine Auswertungseinheit enthält.
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Es ist bekannt, daß man zum dynamischen Ausgleichen der Unwucht starrer
Drehteile auf dem Drehteil zwei zur Drehachse senkrecht angeordnete Ausgleichsebenen
auswählen muß.
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In diesen Ebenen mißt die Ausgleichsmaschine nach entsprechender Einstellung
die Größe der Unausgeglichenheit der Masse und deren Drehwinkellage. Bei den meisten
Ausgleichsmaschinen wird das Drehteil, welches auszugleichen ist, nach der Messung
mit der Hand - im Falle größerer Massen mit einem Motor - so weit verdreht, bis
es in die Winkellage gebracht ist, die der von der Meßeinrichtung der Ausgleichsmaschine
abhängigen Bedingung entspricht.
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In dieser Winkellage ist, wenn man die gewünschte Masse aufgelegt
oder entfernt hat, das Drehteil in der einen Ausgleichsebene ausgeglichen. Demzufolge
muß man mit einem Flächenwechselschalter so umschalten, daß die Parameter der Unausgeglichenheit
in dieser Ebene auch bekanntwerden, damit das Ausgleichen vollzogen werden kann.
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Dann muß das Drehteil in der anderen Ausgleichsebene in die gewünschte
Winkellage verdreht werden.
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Es ist ersichtlich, daß beim Ausgleichen der Unwucht der Flächenwechselschalter
ein recht oft betätigtes Element
ist. Deshalb wird er gelegentlich
defekt und muß ausgetauscht werden. Man kennt auch elektronische Flächenwechselschalter,
die auf der Basis der Berührung funktionieren, aber auch bei diesen bestehen Unbequemlichkeiten
in der Handhabung, weil man einen unnötigen Arbeitsschritt vollziehen muß. Beim
Ausgleichen langer Drehteile aber muß man deswegen zum Meßpult hingehen.
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Es gibt auch solche Bestrebungen, die Unausgeglichenheit der Masse
des Drehteiles in beiden Ebenen gleichzeitig zu messen und anzuzeigen, so daß der
Flächenwechselschalter entfällt. Diese Lösung ist aufwendig weil sie die elektronische
Meßeinheit verdoppelt.
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Durch die Erfindung wird die Aufgabe gelöst, eine Ausgleichseinrichtung
zu schaffen, bei welcher der durch Defektwerden der herkömmlichen Flächenwechselschalter
bedingte Maschinenstillstand entfällt und die Handhabung vereinfacht ist und die
Nebenzeiten vermindert werden können.
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Diese Aufgabe ist der Erfindung entsprechend dadurch gelöst, daß ein
solcher Flächenwechselschalter verwendet wird, der an den Ausgang des Winkeldifferenzanzeigers
der Auswerteinheit angeschlossen ist, so daß er zu dem entsprechenden Zeitpunkt
den Flächenwechsel automatisch vornimmt.
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Der Flächenwechselschalter ist vorzugsweise ein elektronischer Schalter,
dessen Zulassungsbedingung ein 0-Signal des Winkelanzeigers, dessen Schaltsignal
aber eine im voraus eingestellte Winkellagendifferenz ist. Der Flächenwechselschalter
ist vorteilhafterweise mit einer Anzeigelampe bzw. Lampen zusammengeschaltet, die
die Meßebene anzeigen.
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Die erfindungsgemäß ausgeführte Einrichtung ist äußerst
einfach,
billig und zuverlässig; die Wahrscheinlichkeit des Defektwerdens ist minimal. Durch
die Anwendung der Erfindung ist die Ausgleichseinrichtung wirtschaftlicher und einfacher
zu bedienen.
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Einzelheiten der Erfindung sind aus folgender Beschreibung von Ausführungsbeispielen
und der Zeichnung ersichtlich. In der Figur der Zeichnung ist ein Schaltschema der
Einrichtung gezeigt.
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Bei der Drehung des in die Ausgleichseinrichtung eingespannten Werkstückes
1 gibt der Winkellagefühler 2 ein Signal in den Informationsspeicher 3 und in den
Auswerter 4. Zwischen den Auswerter 4 und den Informationsspeicher 3 ist der Summierer
5 eingeschaltet, welcher einen gegebenen Wert-zur momentanen Winkellage addiert
oder davon abzieht.
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Der Flächenwechselschalter 7 ist an den Auswerter 4 angeschlossen.
Die an der Gerätewand der Einrichtung liegenden Anzeigelampen 6 sind ebenfalls an
den Auswerter 4 angeschlossen.
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Das Unwucht-Ausgleichen mit der der Erfindung entsprechenden Einrichtung
geschieht folgendermaßen.
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Das Werkstück 1 wird eingespannt und mittels der Einrichtung gedreht.
Dabei gibt der Ausgleicher die in den Ebenen A und B liegenden Winkellagen der Unausgeglichenheit
der Masse in den Informationsspeicher 3 der Einrichtung ein.
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Anschließend wird das schnelle Drehen eingestellt und das Werkstück
1 wird langsam so verdreht, bis es in die zum Ausgleichen notwendige Lage gerät.
Von den Anzeigelampen 6 brennt jetzt die mit A gekennzeichnete, die die Ebene anzeigt,
in der soeben auszugleichen ist. Daneben
zeigen die Anzeigelampen
6 auch die mit der eingespeicherten Winkellage verglichene Lage des Werkstückes
1 auf solche Weise an, daß im Falle einer entfernteren Position der momentanen Drehlage
des Werkstückes von der Soll-Lage die vom Mittelpunkt der Anordnung der Anzeigelampen
entfernter liegende, im Falle einer näheren Position die näher am Mittelpunkt liegende
Anzeigelampe 6 an der entsprechenden Seite der Anordnung aufleuchtet.
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Wenn beispielsweise bei Beginn des Drehens des Werkstücks 1 dieses
im Verhältnis zur eingespeicherten Winkellage um 60 Grad nach rechts verdreht steht,
leuchtet die Lampe j4 auf. Wenn das Werkstück 1 während des Drehens nach links sich
der eingespeicherten Winkellage z.B.
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bis auf 30 Grad nähert, leuchtet die Lampe j3 auf. Beim Erreichen
des Wertes von 10 Grad Winkellagendifferenz brennt die Lampe j2, bei 5 Grad aber
die Lampe j1. Ebenso leuchten natürlich die Lampen b4 ...b1 auf, wenn das Werkstück
1 im Verhältnis zu der eingestellten Winkellage nach links verdreht ist. Wenn die
entsprechende Winkellage erreicht ist, brennen in der Mitte der Lampenanordnung
zwei Anzeigelampen 6; die Lampe mit dem Kennzeichen 0 zeigt an, daß sich das Werkstück
1 in der entsprechenden Winkellage befindet, die Anzigelampe A jedoch zeigt an,
daß das Ausgleichen in der Ebene A erfolgt.
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Diese Arbeitsschritte sind im wesentlichen zu den durch die traditionellen
Ausgleichsmaschinen vollzogenen Schritte gleich. Entsprechend der Erfindung gibt
mit dem Aufleuchten der Lampe 0 aber gleichzeitig die Zulassungsbedingung des Auswerters
4 ein Signal an den Flächenwechselschalter, der so zum Schalten bereit ist.
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Nach dem Beenden des notwendigen Ausgleichens braucht der Flächenwechselschalter
7 nicht manuell in Betrieb gesetzt zu werden, denn wenn das Werkstück 1 aus der
gegebenen Winkellage weiter verdreht wird, schaltet der Flächenwechselschalter 7
nach einem bestimmten Winkelwert
automatisch auf die Ebene B um.
Gleichzeitig verlöscht die die Ebene A anzeigende Lampe und die Lampe B leuchtet
auf. Außerdem leuchtet von den Anzeigelampen 6 wieder die der Winkel lage des Werkstückes
1 entsprechende Anzeigelampe 6 auf und der schon beschriebene Vorgang läuft erneut
ab.
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Der Flächenwechselschalter 7 arbeitet seiner Funktion entsprechend
wie vorher auch bei der Einstellung der Einrichtung auf diese Ebene. Er schaltet
in jedem Falle um, wenn das Drehteil nach dem Auffinden der richtigen Winkellage
um den eingestellten Winkel entweder nach rechts oder nach links verdreht wird.
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Es ist ersichtlich, daß die Handhabung der Einrichtung sehr einfach
ist. Nur das Drehteil muß gedreht werden und der.Flächenwechselschalter schaltet
in die andere Ebene um, sobald für die eine Ebene die richtige Winkellage gefunden
ist. Das Drehen des Drehteiles in die vorbestimmten Winkellagen ist beim Ausgleichen
stets erforderlich. Dies nutzt die Erfindung für den Flächenwechsel aus, so daß
ein gesonderter manueller Arbeitsschritt für den Flächenwechsel überflüssig ist.
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