DE3241444C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G61/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carbon-to-carbon link in the main chain of the macromolecule
- C08G61/12—Macromolecular compounds containing atoms other than carbon in the main chain of the macromolecule
- C08G61/127—Macromolecular compounds containing atoms other than carbon in the main chain of the macromolecule derived from carbon dioxide, carbonyl halide, carboxylic acids or their derivatives
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Description
Aromatische Polyetherketone, die nur aus mit Sauerstoff und
Carbonylgruppen verbrückten p-Phenylenringen bestehen, sind
eine Kunststoffklasse mit sehr hohem Eigenschaftsniveau. Sie
sind hochtemperaturbeständig, sebstverlöschend, bei Be
flammung raucharm und weisen hohe Steifigkeiten und Schlag
zähigkeiten auf. Wegen ihres hohen kristallinen Anteils sind
sie extrem lösungsmittelbeständig und spannungsrißbeständig.
Aromatische Polyetherketone können nach zwei Synthesewegen
hergestellt werden, nämlich entweder unter Synthese der Sauer
stoffbrücke durch nucleophile aromatische Substitution oder
unter Bildung der Carbonylbrücke durch Friedel-Crafts-Acylie
rung. Bei der Herstellung durch nucleophile aromatische Sub
stitution wird das Di-Kaliumsalz eines Diphenols mit 4,4′-Di
fluorbenzophenon zur Umsetzung gebracht. Mit 4,4′-Dichlor
benzophenon läuft die Reaktion nicht ab, man ist daher auf
die teure Difluorverbindung als einen der Rohstoffe ange
wiesen.
Dieser Nachteil wird vermieden, wenn man die Polyetherketone
durch Friedel-Crafts-Acylierung in Fluorwasserstoff als
Lösungsmittel und mit Bortrifluorid als Katalysator, wie
z. B. in der DE-A-16 45 153 beschrieben, herstellt.
Bei einer Variante werden die preiswerten Monomeren Diphenyl
ether und Terephthaloylchlorid unter Bildung eines hochmole
kularen Polyetherketons der Struktur
zur Reaktion gebracht. Das so hergestellte Polyetherketon hat
einen kristallinen Schmelzpunkt von ca. 390°C, gemessen nach
der DSC-Methode bei einer Aufheizrate von 32°C/min. Deshalb
muß die thermoplastische Verarbeitung im Temperaturbereich
von 410 bis 420°C erfolgen. Bei der Verarbeitung unter die
sen Temperaturbedingungen stellt man jedoch eine recht er
hebliche Vernetzungsneigung des Polymeren fest, die zu einem
unerwünschten Anstieg der Schmelzviskosität und zu Extrudaten
mit rauher Oberfläche und geringer Zähigkeit führt. Bei
der Bestimmung der Lösungsviskosität in konzentrierter
Schwefelsäure stellt man fest, daß sich das extrudierte Poly
mere nur teilweise löst, da sich vernetzte Gelpartikel ge
bildet haben.
Dagegen gelingt die Verarbeitung des Polyetherketons der
Struktur
bei 420°C ohne irgendeine Vernetzungs- oder Abbaureaktion.
Dieses Polyetherketon wird in einer anderen Variante der
Friedel-Crafts-Acylierung nach der DE-A-16 45 153 unter
Selbstkondensation von 4-Phenoxibenzoylchlorid hergestellt.
4-Phenoxibenzoylchlorid ist jedoch keine marktgängige Ver
bindung und damit auch relativ teuer. So wird die Aufgabe,
ein preiswertes aromatisches Polyetherketon herzustellen,
bei Verwendung von 4-Phenoxibenzoylchlorid ebenfalls nicht
gelöst.
In der US-PS 35 16 966 wird vorgeschlagen, bei der Herstellung
des Polyetherketons I bis zu 30 Mol-% des Terephthaloyl
chlorids durch Isophthaloylchlorid zu ersetzen. Dadurch
wird der kristalline Schmelzpunkt und damit die Verarbei
tungstemperatur abgesenkt. Durch einen teilweisen Ersatz
von Terephthaloylchlorid durch Isophthaloylchlorid wird
jedoch der kristalline Anteil der Polyetherketone herabge
setzt, was sich sehr nachteilig auf deren Lösungsmittelbe
ständigkeit und Spannungsrißbeständigkeit auswirkt. So ist
z. B. ein Copolymeres mit einem Gehalt von nur 10%
Isophthaloyl-Einheiten in Dichloressigsäure löslich.
Im Beispiel 61 der DE-A-16 45 153 ist ein Copolyetherketon
aus Terephthaloylchlorid. Diphenylether und 4-Phenoxibenzo
ylchlorid beschrieben, das aber darüber hinaus Isophthaloyl
chlorid und 2,6-Naphthaloylchlorid als weitere Comonomere
enthält. Diese sind wohl die Ursache dafür, daß auch dieses
Copolyetherketon einen stark herabgesetzten kristallinen
Anteil aufweist.
Es bestand demnach weiterhin die Aufgabe, qualitativ hoch
wertige aromatische Polyetherketone auf der Basis preiswerter
Monomerer herzustellen.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht darin, Copolyether
ketone zur Verfügung zu stellen, die durch Polykondensation von Tere
phthaloylchlorid und Diphenylether in Fluorwasserstoff als Lösungsmittel
und mit Bortrifluorid als Friedel-Crafts-Katalysator Copolyetherketone
erhältlich sind, wobei das Monomerengemisch als einziges Comonomeres 20
bis 50 Gew.-% 4-Phenoxybenzoylchlorid enthält.
Das auf diese Weise neben dem niedrigen Monomerpreis in
mehrfacher Hinsicht günstige Eigenschaften erhalten werden,
ist überraschend. Während der Verarbeitung, die auch hier
bei 410 bis 420°C liegt, tritt entgegen der Lehre der
US-PS 35 16 966 keine oder nur sehr geringe Vernetzung ein.
Es war auch überraschend, daß der kristalline Anteil der
erfindungsgemäßen Copolyetherketone nicht merklich erniedrigt
ist und die Lösungsmittelbeständigkeit denen der reinen
Homopolymeren der Formel I oder II entspricht. Die kristalli
nen Schmelzpunkte der erfindungsgemäßen aromatischen Copoly
etherketone liegen im gesamten Zusammensetzungsbereich
zwischen denen der zugehörigen Homopolymeren, also zwischen
etwa 360 und 390°C. Damit weisen diese Copolyetherketone
auch eine sehr hohe Kurzzeittemperaturbelastbarkeit auf.
Wird der Anteil von 80 Gew.-% (=73 Mol.-%) Terephthaloyl
chlorid und Diphenylether in der Monomermischung überschritten,
so tritt bei der Verarbeitung wieder merkliche Ver
netzung auf. Der Anteil kann zwar prinzipiell 50 Gew.-%
unterschreiten, es wird dann jedoch keine Verbesserung von
Eigenschaften beobachtet, und mit wachsendem Anteil an
4-Phenoxibenzoylchlorid steigt nur der Preis an. Das Molver
hältnis Terephthaloylchlorid zu Diphenylether liegt vorzugsweise
zwischen 1 : 0,9 und 1 : 1,1.
Durch einen geringen Überschuß eines Reaktanten
kann das Molekulargewicht des Polymeren geregelt werden.
Als Friedel-Crafts-Katalysator wird Bortrifluorid einge
setzt, vorzugsweise in etwa äquimolaren Mengen, bezogen auf
die Säurehalogenidgruppen der Monomeren. Die Polykonden
sation wird in Fluorwasserstoff als Lösungsmittel durchge
führt, welches in einer Vorstufe die Säurechloride in die
reaktionsfähigen Säurefluoride umwandelt. Die Menge des
Fluorwasserstoffs wird vorzugsweise so gewählt, daß eine
20- bis 50-, vorzugsweise 30- bis 45gewichtsprozentige Lösung
des Polymeren entsteht. In einer bevorzugten Ausführungs
form werden die Monomeren und das Lösungsmittel vorgemischt,
auf Temperaturen unter 0°C abgekühlt und das Bortrifluorid
so langsam zugesetzt, daß diese Temperatur gehalten wird.
Dann wird im Laufe der weiteren Umsetzung die Temperatur
auf 0°C erhöht.
Die erfindungsgemäßen aromatischen Copolyetherketone können
Nukleierungsmittel enthalten, vorzugsweise Talkum in einem
Gewichtsanteil von 0,0001 bis 1%. Sie können außerdem ver
stärkende Füllstoffe wie Glasfasern, Kohlenstoffasern, Metall
fasern, amorphe Metallfasern, Aluminiumoxidfasern, Mineral
fasern, Bor- und Aluminiumcarbidfasern, Borfasern und andere
faserförmige Materialien mit hohen Festigkeiten und Steifigkeiten
enthalten. Auch nichtfaserige verstärkende Füllstoffe
wie Talkum, Kreide, Kaolin, Metallpulver, Graphitpulver,
Glaskugeln oder Hohlglaskugeln erhöhen Festigkeit und Steifig
keit der Copolyetherketone. Der Gewichtsanteil der verstärken
den Füllstoffe kann 1 bis 60 Volumenprozent, bezogen auf die
Mischung, betragen. Als weitere Additive können die erfin
dungsgemäßen Copolyetherketone Gleitmittel wie Polytetra
fluorethylenpulver oder Molybdändisulfid in Gewichtsanteilen
von 1 bis zu 50% enthalten. Selbstverständlich können die
Copolyetherketone auch eingefärbt werden, wobei vorzugsweise
anorganische Pigmente wegen der höheren Temperaturbeständigkeit
bevorzugt werden. Die erfindungsgemäßen Copolyether
ketone können zu hochtemperaturbeständigen Formteilen, z. B.
für Elektroisolierfolien und Funktionsteilen für die Elektro
industrie verarbeitet werden.
In ein 1,4-Liter-Rührgefäß aus Hastelloy C® ausgestattet mit
einem Doppelmantel zur Temperierung, einer Temperaturmeßein
richtung, einer Temperaturkontrolleinrichtung, einer Vis
kositätsmessung über das Rührerdrehmoment, Rührer und einem
Rückflußkühler aus Hastelloy C wurden die Monomermischungen
in einer derartigen Menge eingewogen, daß sie jeweils 300 g
Polyetherketon ergaben. Ein Überschuß von 0,6 Mol.-% Di
phenylether wurde jeweils als Molekulargewichtsregler einge
setzt. Die Temperatur bei der Einwaage betrug ca. 30°C. Der
Rückflußkühler wurde bei -40°C betrieben. Nach dem Ein
bringen der Monomeren wurden innerhalb von ½ h 650 g
wasserfreier Fluorwasserstoff zudosiert, wobei die Temperatur
der Mischung auf 2 bis 10°C absank und Chlorwasserstoff
entwickelt wurde. Nach ca. 1 h bei 2 bis 10°C war die Chlor
wasserstoffentwicklung beendet und die Säurechloride in
Säurefluoride umgewandelt. Sodann wurde die Mischung auf
-15 bis -20°C abgekühlt und dann bis zur Sättigung bei
0,3 bar Bortrifluorid eingeleitet. Nach der Sättigung mit
Bortrifluorid wurde die Temperatur innerhalb von 3 h auf 0°C
erhöht und unter weiterem langsamen Durchleiten von Bortri
fluorid die Reaktion vervollständigt. Nach weiteren 8 h
wurde kein Viskositätsanstieg mehr beobachtet und die vis
kose Polymerlösung mit Stickstoff aus einer Düse am Boden
des Rührgefäßes in ein Wasserbad gedrückt, wo sie sofort
koagulierte. Der so erhaltene Strang wurde durch Extraktion
mit Wasser gereinigt. Die Schmelzverarbeitung der Copoly
etherketone erfolgte in einem Kapillarviskosimeter nach
einer Aufschmelzzeit von 5 min. bei 415°C. Vor und nach der
Verarbeitung wurde die relative Lösungsviskosität rel
einer 0,5%igen Lösung der Polyetherketone in Schwefelsäure
gemessen. Außerdem wurde die Löslichkeit in Dichloressig
säure überprüft. Die kristallinen Schmelzpunkte Tm und die
Glastemperaturen Tg wurden nach der DSC-Methode mit einer
Heizrate von 32°C/min. gemessen. Als Maß für den kristalli
nen Anteil wurde die Abkühlungskurve genommen, wozu die
Proben in der DSC-Apparatur 5 min. bei 420°C gehalten und
dann mit 32°C/min. abgekühlt wurden. Gemessen wurden die
Temperaturen für Beginn (TKB), Maximum (Tmax) und Halb
wertsbreite (HWB) des exothermen Kristallisationspeaks und
die relative Fläche als Maß für den kristallinen Anteil
(Hrel).
Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse, wobei die Homo
polyetherketone der Formel I und II (Beispiele 1 und 5) als
Vergleichsbeispiele dienen.
Die Beispiele zeigen, daß die erfindungsgemäßen Copoly
etherketone über den gesamten Zusammensetzungsbereich hinweg
hochkristallin sind, daß die Kristallisationsgeschwindigkeit
im Vergleich zu den Homopolymeren kaum verringert wird, und
daß die Polymeren ohne wesentliche Viskositätserhöhung thermo
plastisch verarbeitbar sind.
Claims (1)
- Thermoplastisch verarbeitbare aromatische Polyetherketone, erhältlich durch Polykondensation von Terephthaloylchlorid und Diphenylether in Fluorwasserstoff als Lösungsmittel in Gegenwart von Bortrifluorid als Friedel-Crafts-Katalysator, wobei die Monomermischung als einziges Comonomeres 20 bis 50 Gew.-% 4-Phenoxybenzoylchlorid enthält.
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DE19823241444 DE3241444A1 (de) | 1981-11-14 | 1982-11-10 | Aromatische copolyetherketone |
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DE19823241444 DE3241444A1 (de) | 1981-11-14 | 1982-11-10 | Aromatische copolyetherketone |
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DE3907027A1 (de) * | 1989-03-04 | 1990-09-13 | Basf Ag | Verfahren zur herstellung von polyaryletherketonen durch elektrophile polykondensation |
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EP0830427B1 (de) * | 1995-06-09 | 2007-07-25 | PBI Performance Products, Inc. | Hochgefüllte formbare polyaryletherketone |
Family Cites Families (2)
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DE1645153A1 (de) * | 1965-08-04 | 1970-10-22 | Du Pont | Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten |
US3516966A (en) * | 1968-02-05 | 1970-06-23 | Du Pont | Polyketone copolymers |
-
1982
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Also Published As
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