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Vorrichtung zur Verständigung zwischen Beobachter und Führer bzw.
zwischen Kommandant und 14lotorführer eines Flugzeuges. :In der Patentschrift 3i4oo8
ist eine Voriichtung zur Verständigung zwischen Beobachter und Führer bzw. Kommandant
und Motorführer eines Flugzeuges beschrieben, bei welcher an der Sendestelle eine
beleuchtete Schreibtafel angeordnet ist, die mittels optischer Mittel an der Empfangsstelle
sichtbar gemacht wird. Auch ist es bei solchen Vorrichtungen bereits bekannt, an
der Empfangsstelle einen in verschiedene Stellungen zu bringenden beleuchteten Spiegel
anzuordnen. Diese Vorrichtung ist nur für eine Verständigung in einer Richtung geeignet.
Die Praxis hat aber erwiesen, daß eine Verständigung nach beiden Richtungen hin
möglich sein muß, weil nicht nur einseitig Befehle zu erteilen sind, sondern weil
auch dem Kommandanten Gegenmitteilungen gemacht werden müssen, beispielsweise über
den Zustand des Motors. Die vorliegende Erfindung will eine solche gegenseitige
Verständigung ebenfalls auf optischem Wege dadurch herbeiführen, daß die in Projektionsköpfen
der Geber- und Empfängerstellen befindlichen Spiegel derart angeordnet sind, daß
sie in der einen Stellung die von der eigenen Lichtquelle kommenden und durch die
beschriebene Glasplatte gesandten Lichtstrahlen durchlassen, in der anderen Stellung
aber die von dem fremden Sender kommenden Lichtstrahlen auffangen und das aufgefangene
Bild auf einer Mattscheibe des Projektionskopfes sichtbar machen, so daß der gleiche
Apparat sowohl als Sender als auch als Geber bei der optischen Nachrichtenvermittlung
dienen kann. Die Erfindung ist auf der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht,
und zwar ist Fig. i ein Teil eines gewöhnlichen Flugzeuges, wo eine gegenseitige
Verständigung zwischen dem Beobachter und dem Flugzeugführer erfolgen soll, Fig.
2 ein senkrechter Schnitt durch einen Projektionskopf; Fig. 3 zeigt in Draufsicht
und Fig. 4 in Endansicht schematisch die Ausbildung der optischen Nachrichtenvermittlung
in einem Riesenflugzeug, und Fig. 5 zeigt das Schaltungsschema für eine einfache
Nachrichtenvermittlung nach Fig. i. Bei dem in Fig. i dargestellten Ausführungsbeispiel
ist i ein Teil eines Flugzeugrumpfes, in welchem alle für die Steuerung des Flugzeuges
und für die Beeinflussung des Motors dienenden Organe weggelassen sind. 2 ist der
Sitz des Beobachters, 3 der davor liegende Sitz des Flugzeugführers oder umgekehrt.
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In handlicher Nähe dieser beiden Sitze ist je ein Projektionskopf
4 und 5 angeordnet, und beide stehen - untereinander durch eine leichte Rohrleitung
6, 7, 8 in Verbindung. Jeder Projektionskopf enthält eine Lichtquelle g (vgl. Fig.
2). Die von dieser Lichtquelle kommenden Lichtstrahlen werden über einen Kondensor
io in die Rohrleitungen 6,-7, 8 entweder in der einen oder in der andern Richtung
-weitergeleitet. Außerdem ist in jedem Projektionskopf ein verstellbarer
Spiegel ix und in geeigneter Lage hierzu eine Mattscheibe 12 vorgesehen, welch letztere
derart liegt, daß sie von den auf den Sitzen 2 bzw. 3
befindlichen
Personen gut abgelesen werden kann. Der Spiegel ii kann dabei entweder in eine senkrechte
Lage gebracht werden, wie dies in Fig. i beim Projektionskopf q., oder in eine schräge
Lage gebracht werden, wie dies beim Projektionskopf 5 dargestellt ist. Steht der
Spiegel in senkrechter Lage, so können die von der Lichtquelle 9 kommenden Lichtstrahlen
über den Kondensor io in die anschließende Rohrleitung weiter' wandern. Befindet
sich der Spiegel dagegen in schräger Lage, so werden die Lichtstrahlen der eigenen
Lichtquelle abgedeckt, jedoch ist der Spiegel dann in der Lage, die aus der zugehörigen
Rohrleitung von der anderen Lichtquelle kommenden Lichtstrahlen aufzunehmen und
das projizierte Bild auf der Mattscheibe 12 sichtbar zu machen.
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Die Nachrichtenvermittlung geschieht dadurch, daß in den von der Lichtquelle
g kommenden Strahlengang eine durchsichtige oder durchscheinende Platte eingeschaltet
wird, auf welche die zu übermittelnde Nachricht aufgeschrieben wird. Am besten kommt
hierzu eine Glasplatte zur Anwendung, auf welcher der zu übermittelnde Befehl mittels
Fettstiftes oder anderer geeigneter,'-Hilfsmittel aufgeschrieben wird. Es kann zweckmäßig
sein, den Projektionskopf derart auszubilden, daß über der Mattscheibe 12 ein kleiner
tischartiger Vorsprung i3 gebildet wird, auf dem diese Glasplatte ruhen kann, wenn
das Beschreiben derselben vor sich gehen soll. Ist der Befehl niedergeschrieben,
so wird die Glasplatte 1q. einfach durch Verschieben in die aus Fig. 2 ersichtliche
Lage gebracht, so daß sie im Strahlengang der Lichtquelle 9 liegt. Statt einer 'einfachen
Glasplatte kann man aber auch mehrere Glasplatten in einem drehbaren Rahmen anordnen
und diese Glasplatten nacheinander durch Verdrehen des Rahmens in den Strahlengang
bringen.
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Mit Hilfe der beschriebenen Einrichtung wird der auf der Glasplatte
niedergeschriebene Befehl als Bild von der einen nach der anderen Nachrichtenstelle
weiter projiziert und mithin an der zugehörigen Mattscheibe 12 der empfangenden
Stelle sichtbar gemacht. Da diese Nachrichtenvermittlung vom Geräusch des Motors
und von anderen empfindlichen Teilen völlig unabhängig ist, ist die sichere Übertragung
der Nachricht gewährleistet.
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Die optischen Einrichtungen zur Projektion des Bildes können beliebige
und bekannte sein. So sind an den Knickstellen der Rohrleitungen 6, 7, 8 Prismen
oder Spiegel 15, 16 und innerhalb der Rohrleitung 7 geeignete Linsen 17,
18 angeordnet. Bei anderer Führung der Lichtstrahlen kann gegebenenfalls
auch die Einschaltung von Umkehrprismen notwendig werden, wie es in solchen optischen
Projektionseinrichtungen bekannt und üblich ist.
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Die Glasplatte 1q., auf welcher der zu übermittelnde Befehl niedergeschrieben
wird, kann entweder oberhalb oder unterhalb des Kondensors in den Strahlengang eingeschaltet
werden, ohne das Wesen der Erfindung zu verändern.
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Bei solchen Einrichtungen ist es aber wichtig, daß der Empfänger unabhängig
von dem Willen des Gebers die zu übertragende Nachricht richtig und beliebig lange
ablesen kann. Um dies zu erreichen, sind die beiden in Verbindung zu bringenden
Nachrichtenstellen durch einen elektrischen Stromkreis verbunden, der an den Projektionsköpfen
oder an anderer geeigneter Stelle in Schaltorganen ausmündet. Die Anordnung erfolgt
derart, daß die jeweilige Empfangsstation die. Lichtquelle der gebenden Station
durch Umlegen des zugehörigen Schalters zum Aufleuchten bringt und dadurch nicht
nur dem Geber selbst andeutet, daß er den Befehl abliest, also richtig empfängt,
sondern zugleich auch die Möglichkeit hat, den übermittelten Befehl beliebig lange
abzulesen, was unter Umständen von Wichtigkeit sein kann. Gemäß der Erfindung ist
diese elek' trische Verbindung an den beiden Nachrichtenstellen mit dem in jedem
Projektionskopf verstellbaren Spiegel i1 verbunden. Das Schaltungsschema zeigt Fig.
5 für eine Einrichtung, wie sie in Fig. i dargestellt ist. ix und ii' sind hier
die beiden verstellbaren Spiegel der in Verbindung zu bringenden Projektionsköpfe,
die entweder die in vollen Linien gezeichnete oder die punktiert dargestellte Lage
einnehmen können. ig ist die Stromquelle, und 9, g' sind die zugehörigen Lichtquellen
der beiden Projektionsköpfe. Befinden sich die Spiegel ri, ii' beider Projektionsköpfe
in der senkrechten Stellung, so ist der Stromkreis nach beiden Lichtquellen 9, g'
unterbrochen. Will nun eine der beiden Stellen der andern eine Nachricht übermitteln,
so erregt sie deren Aufmerksamkeit dadurch, daß sie durch eine Taste den zugehörigen
Spiegel ii mehrere Male kurz hintereinander herumschwingt, d. h. in die in Fig.
5 gezeigte punktierte Stellung bringt. Sobald z. B. der Spiegel ii in die punktierte
Lage kommt, so fließt Strom von der Batterie ig über Leitung 2o, punktierte Lage
des Spiegels ii, Leitung 21, durch die Lichtquelle g' und über Leitung 22 zurück
zur Batterie ig. Die fragliche Stelle wird durch mehrfaches kurzes Aufleuchten aufmerksam
gemacht und erkennt, daß ein Befehl übermittelt werden soll. Sie bringt daher nunmehr
ihren eigenen Spiegel ix' in die punktierte Aufnahmestellung, während an der gebenden
Station der Spiegel in der senkrechten Stellung verbleibt. Dadurch entsteht
ein
Stromkreis von der Batterie ig über Leitung 2o, punktierte Stellung des Spiegels
ii', Leitung 21, durch die Lichtquelle g der gebenden Station zurück zur Batterie
ig. Die Lichtquelle g leuchtet dabei so lange auf, wie sich der Spiegel ii' an der
Empfangsstation in der Aufnahmestellung befindet. Mithin'.hat diese die Möglichkeit,
den zu übertragenden Befehl genau und beliebig lange abzulesen, 'unrl°zugleich weiß
die gebende Stelle an der eigenen Lichtquelle g, daß die Empfangsstation mit dem
Ablesen noch beschäftigt ist. In ähnlicher Weise können natürlich auch umgekehrt
Nachrichten übermittelt und abgelesen werden.
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Das gleiche Prinzip der Nachrichtenverbindung kann auch in solchen
Flugzeugen zur Anwendung kommen, wo drei Nachrichtenstellen abwechselnd miteinander
in Verbindung gebracht werden müssen. So ist es. wie in den schematischen Darstellungen
der Fig. 3 und 4 veranschaulicht, in Riesenflugzeugen üblich, daß der Kommandant
sich in einer mittschiffs befindlichen Kabine 24 befindet, während in gewissem Abstande
von dieser die Motorgondeln 25 und 26 stehen, deren Motorführer mit dem Kommandanten
in der Kabine 24 dauernd in Verbindung stehen müssen. Auf dem Tisch 27 der Kommandantenkabine
ist ebenfalls gemäß der Erfindung ein Projektionskopf (5, 4 in Fig. i bzw. g bis
12 in Fig. 2) angeordnet, jedoch kann es in solchen Fällen, wo, wie Fig. 4 zeigt,
die Motorgondeln auf einem höheren Niveau liegen, notwendig sein, die Lichtquelle
unterhalb des Tisches 27 anzuordnen. Durch einen klappbaren Lichtschirm 28, der
zugleich die Stelle einer Mattscheibe ersetzt, kann dann entweder bei aufgeklappter
Lage dieses Schirmes eine aufgeschriebene Nachricht weiter projiziert oder bei wagerechter
Lage dieses Schirmes die Nachricht einer anderen Stelle empfangen werden. Die Lichtstrahlen
können dabei nach einer an der Decke der Kommandantenkabine vorgesehenen Rohrleitung
29 gehen, von wo sie durch rechtwinklig abschließende Leitungen 30 und 31 nach der
einen oder anderen der beiden Motorgondeln 25, 26 weitergeleitet werden. Die Verbindung
zwischen der mittleren Kabine 24 und den beiden seitlichen Motorgondeln 25, 26 kann
dabei ebenfalls durch eine Rohrleitung erfolgen, durch welche die Lichtstrahlen
hindurchgeschickt werden; man kann aber auch auf diese Rohrleitungen verzichten
und lediglich die beiderseitigen optischen Systeme auf der gleichen Achse anordnen,
so daß lediglich die Lichtstrahlen von der einen nach der anderen Gondel wandern.
In den Motorgondeln sind natürlich gleichfalls ähnliche Projektionsköpfe (4, 5 in
Fig. i bzw. g bis 12 in Fig. 2) vorgesehen, die neben der Lichtquelle 32 und der
Mattscheibe 33 einen verstellbaren Spiegel 34 enthalten. Die Wirkungsweise und die
Betätigung der Einrichtung ist im wesentlichen die gleiche, wie oben beschrieben.
In der Leitung 29 können dabei zwei hintereinanderliegende Spiegel 35, 36 zur Anwendung
kommen, von denen der eine 35 als durchsichtiger Spiegel ausgebildet ist, so daß
durch ihn die Lichtstrahlen hindurchgehen und nach dem zweiten Spiegel 36 gelangen,
wenn seitens des Kommandanten ein Befehl über die Leitungen 3o und 31 nach beiden
Motorgondeln 25 und 26 geleitet werden soll. Umgekehrt ermöglicht der durchsichtige
Spiegel 35 natürlich auch den Empfang einer Nachricht aus der Motorgondel 25, weil
er auch in diesem Falle Lichtstrahlen hindurchläßt. Soll nur der einen Motorgondel,
z. B. 25, ein Befehl übermittelt werden, so ist es -zweckmäßig, in die Leitung
30 zur Gondel 26 eine vom Führerstand z. B. mittels eines Gestänges zu bewegende
Blende einzuschalten, umgekehrt eine solche in ähnlicher Weise zu bewegende Blende
in der Leitung 31 anzuordnen, wenn nur die Gondel 26 den Befehl erhalten soll. Soll
immer nur eine Gondel den Befehl erhalten, so ist der Spiegel 35 schwenkbar anzuordnen.