DE3239052C2

DE3239052C2 - Verfahren zur Begrenzung der Höchstdrehzahl einer gemischverdichtenden, fremdgezündeten Fahrzeug-Brennkraftmaschine

Info

Publication number: DE3239052C2
Application number: DE3239052A
Authority: DE
Inventors: Karl-Heinz Dipl.-Ing. 8070 Ingolstadt Köhler; Reiner Dipl.-Ing. 7107 Bad Friedrichshall Pischke
Original assignee: Audi Ag 8070 Ingolstadt; Audi AG
Current assignee: Audi AG
Priority date: 1982-10-22
Filing date: 1982-10-22
Publication date: 1986-08-21
Also published as: JPS5990743A; DE3239052A1; US4573440A

Abstract

Bei einer gemischverdichtenden, fremdgezündeten Fahrzeug-Brennkraftmaschine mit einer elektronischen Regeleinrichtung für die Gemischzusammensetzung und den Zündzeitpunkt wird vor Erreichen der zulässigen Höchstdrehzahl das Kraftstoff-Luftgemisch abgemagert und gleichzeitig ein früherer Zündzeitpunkt eingestellt. Die dadurch bewirkte Verringerung der Leistung der Brennkraftmaschine zeigt dem Fahrer an, daß sich die Drehzahl der Brennkraftmaschine der zulässigen Höchstdrehzahl nähert, bei der die Kraftstoffzufuhr und die Zündung unterbrochen werden. Dadurch soll der Fahrer veranlaßt werden, das Gaspedal zurückzunehmen oder in den nächsthöheren Gang zu schalten.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Begrenzung der Höchstdrehzahl einer gemischtverdichtenden, fremdgezündeten Fahrzeug-Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Die zur Zeit bekannten Verfahren zur Drehzahlbegrenzung von gemischverdichtenden, fremdgezündeten Brennkraftmaschinen haben verschiedene Nachteile bezüglich der Fahrbarkeit und des Abgasverhaltens. Das bekannte Abschalten der Kraftstoffzufuhr beim Erreichen der vorbestimmten Höchstdrehzahl kann zu gefährlichen Zuständen führen, wenn dieses Abschalten während eines Überholvorganges stattfindet. Erfolgt die Kraftstoffabschaltung während eines starken Beschleunigens in einem niedrigen Gang, so hat dies ein starkes Abbremsen des Fahrzeuges zur Folge. Das gleiche gilt für die Unterbrechung der Zündung bei Erreichen der vorbestimmten Höchstdrehzahl.

Es ist ferner bekannt (DE-OS 24 14 298), bei Erreichen der vorbestimmten Höchstdrehzahl jeden zweiten Zündimpuls auszublenden, womit das abrupte Abschalten der Brennkraftmaschine vermieden ist. Hierbei stellt sich jedoch ein unruhiger Motorlauf ein, der zu einer Belastung der Übertragungselemente, beispielsweise der Gelenkwellen führt. Ist die Brennkraftmaschine mit einem Abgaskatalysator versehen, so besteht die Gefahr einer Überhitzung des Katalysators durch das Verbrennen des in den Abgasen enthaltenen unverbrannten Kraftstoffes.

Die gleichen Probleme treten bei einer anderen bekannten Zündsteuerungseinrichtung (DE-OS 27 00 678) auf, bei der vor Erreichen der Grenzdrehzahl zunächst einzelne Zündimpulse ausgetastet werden, worauf bei Erreichen der Grenzdrehzahl die Zündung ganz unterdrückt wird.

Es ist ferner bekannt (DE-OS 28 01 790), im Schiebebetrieb die Kraftstoffzufuhr nach einer wählbaren Funktion zu verringern und gegen bzw. nach Ende des Schiebebetriebs die Kraftstoffzufuhr nach einer wählbaren Funktion wieder zu erhöhen. Hierdurch sollen harte Übergänge ^n den und aus dem Schiebebetrieb vermieden werden. An eine Begrenzung der Höchstdrehzahl der Brennkraftmaschin= ist hierbei nicht gedacht, da die Drehzahl im Schiebebetrieb von der Fahrgeschwindigkeit abhängt

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Begrenzung der Höchstdrehzahl einer gemischverdichtenden, fremdgezündeten Fahrzeug-Brennkraftmaschine zu schaffen, mit dem einerseits ein abruptes Abschalten der Brennkraftmaschine und andererseits ein schädliches Ansteigen der Abgasiempcratur vermieden verden

Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Einrichtung durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst

Mit dem erfindungsgemäßen Vorschlag wird erreicht, daß die Leistung der Brennkraftmaschine vor dem Erreichen der vorbestimmten Höchstdrehzahl allmählich verringert wird, auch wenn das Gaspedal beispielsweise ganz durchgetreten ist. Nimmt der Fahrer trotz der spürbaren Leistungsverminderung das Gaspedal nicht zurück oder schaltet er nicht in den nächsthöheren Gang, so schaltet sich die Brennkraftmaschine ab, wobei dieses Abschalten nun bei geringerer Leistung erfolgt. Durch das gleichzeitige Verstellen der Zündung auf einen früheren Zündzeitpunkt wird das sonst bei magerem Betrieb auftretende Ansteigen der Abgastemperatür verhindert und eine Gefährdung des Abgaskatalysators vermieden.

Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich ohne großen Aufwand bei einer gemischverdichtenden, fremdgezündeten Fahrzeug-Brennkraftmaschine mit elektronischer Regeleinrichtung durchführen, da diese Regeleinrichtung bereits die Drehzahl als Regelgröße erhält. Wird die vorbestimmte Drehzahl von beispielsweise 6000 U/min bei einer zulässigen Höchstdrehzahl von beispielsweise 7000 U/min erreicht, so wird durch die Regeleinrichtung die Kraftstoffzufuhr um beispielsweise 25% verringert und gleichzeitig der Zündzeitpunkt auf beispielsweise 50° KW vorverlegt. Die Verringerung der Kraftstoffmenge wird bei einer Einspritz-Brennkraftmaschine durch entsprechende Verkürzung der Einspritzdauer erreicht.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert, in der eine fremdgezündctc, gemischverdichtende Fahrzeug-Brennkraftmaschine 1 dargestellt ist, die eine Einlaß-Sammelleitung 2 und eine Auslaß-Sammelleitung 3 aufweist. Im Ansaugrohr 4 ist eine Drosselklappe 5 angeordnet, die mittels eines Gaspedals 6 betätigt werden kann. Das Ansaugrohr 4 enthält weiterhin eine Kraftstoff-Einspritzdüse 7 und einen Luftmengenmesser 8. Die Zündkerzen 9 sind mit einem Zündverteiler 10 verbunden, der mit einer Einrichtung 11 zur Verstellung des Zündzeitpunktes in Verbindung steht.

Mit 15 ist eine Kraftstoff-Dosiereinrichtung bezeichnet, die mit dem Luftmengenmesser 8 in Verbindung steht und der Kraftstoff-Einspritzdüse 7 normalerweise eine zur angesaugten Luftmenge proportionale Kraftstoffmenge zuführt. ^:

Eine elektronische Regeleinrichtung 16 erhält unter anderem Eingangssignale von einem Drehzahlmesser 18, der die Drehzahl der Kurbelwelle 19 der Brennkraftmaschine 1 feststellt, und Signale in Abhängigkeit von der Stellung der Drosselklappe 5, die ein Maß für die Belastung der Maschine ist. Die Ausgänge der Regelein-

richtung 16 sind einerseits mit der Kraftstoff-Dosiereinrichlung 15 und andererseits mit der Einrichtung 11 zur Veränderung des Zündzeitpunktes verbunden. In der Regeleinrichtung 16 ist ein Kennfeld gespeichert, das für jeden Betriebspunkt der Brennkraftmaschine 1 die optimale Kraftstoffmenge und den optimalen Zündzeitpunkt enthält und die Einrichtungen 11 und 15 entsprechend regell.

Wenn die Drehzahl der Brennkraftmaschine 1 einen bestimmten Wert, beispielsweise 6 000 U/min, überschreitet, bewirkt das entsprechende Signal von dem Drehzahlmesser 18, daß von der Regeleinrichtung 16 die Kraftstoff-Dosiereinrichtung !5 im Sinne einer allmählichen Verringerung der Kraftstoffmenge und gleichzeitig die Zündzeitpunkt-Verstelleinrichtung 11 im Sinne eines früheren Zündzeitpunktes verstellt wird. Dadurch sinkt die Leistung der Brennkraftmaschine 1. Wenn nun trotzdem die Drehzahl der Brennkraftmaschine 1 weiter ansteigt, weil der Fahrer das Gaspedal 6 nicht zurückgenommen hat, so wird bei Erreichen der zulässigen Höchstdrehzahl von der Regeleinrichtung 16 an die Kraftstoff-Dosiereinrichtung 15 ein Signal zum Unterbrechen der Kraftstoffzufuhr zur Einspritzdüse 7 und zur Zündzeitpunkt-Verstelleinrichtung Hein Signal zur Unterbrechung der Zündung gegeben.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Begrenzung der Höchstdrehzahl einer gemischverdichtenden, fremdgezündeten Fahrzeug-Brennkraftmaschine mit einer Kraftstoffzuteilungseinrichtung und einer Zündeinrichtung, die an eine elektronische Regeleinrichtung angeschlossen sind, über die das Kxaftstoff-Luftverhältnis und der Zündzeitpunkt in Abhängigkeit von Betriebsparametern regelbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß vor Erreichen der zulässigen Höchstdrehzahl ab einer vorbestimmten Drehzahl das der Brennkraftmaschine zugeführte Kraftstoff-Luftgemisch abgemagert und gleichzeitig ein früherer Zündzeitpunkt eingestellt wird.

2.Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftstoffmenge ab der vorbestimmten Drehzahjcontinuierlich verringert wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftstoffmenge bei Erreichen der vorbestimmten Drehzahl schlagartig auf etwa 25% verringert wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zündzeitpunkt bei Erreichen der vorbestimmten Drehzahl auf einen Wert von etwa 50° KW vor OT vorverlegt wird.