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Vorichtung zur Kanalreinigung
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kanalreinigung bzw. -spülung
mit einer drehbar gelagerten Schlauchhaspel, auf die ein in den Kanal absenkbarer,
vorzugsweise mit Spülwasser beaufschlagbarer Schlauch aufwickelbar ist.
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Bei den bekannten Anordnungen dieser Art sind die auf der Schlauchhaspel
aufgenommenen Schlauchwindungen nicht gegen Lockern gesichert. Aus diesem Grund
ist hierbei nur so lange eine stramme Wicklung gesichert, als der
von
der Schlauchhaspel ablaufende bzw. auf diese auflaufende Schlauchabschnitt unter
Spannung steht. Bei normalem Reinigungs- bzw. SpUibetrieb wird der Schlauch normalerweise
durch die Rückstoßwirkung der aus der am vorderen Schlauchende angeordneten Raumdüse
austretenden Strahlen in den Kanal hineingezogen. Hierbei kommt es erfahrungsgemäß
nicht selten vor, daß dieRäumdüse auf ein Hindernis stößt, so daß es zu einem Vorschubstop
und damit zu einem Wegfall des auf den Schlauch wirkenden Zugs kommt. Die Folge
davon ist, daß die dem Schlauchablaufbereich benachbarten Windungen gelockert werden,
sofern die Schlauchhaspel nicht sofort gestoppt wird, was Jedoch höchste Konzentration
und ein hohes Reaktionsvermögen des Bedienungspersonals erfordert.
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Die Lockerung der Windungen pflanzt sich dabei sehr schnell fort.
In diesem Zusammenhang ist nämlich -auch zu berücksichtigen daß die Schlauchvorschubgeschwindigkeit
normalerweise sehr hoch ist, so daß sich die mit leichtem Nachlauf angetriebene
bzw. leicht gebremste Haspel sehr schnell dreht. Außerdem ist davon auszugehen,
daß der mit Hochdruck-Brauchwasser beaufschlagte Schlauch sehr steif ist und eine
starke Streckneigung besitzt. imine einmal erfolgte Lockerung von Windungen ist
daher durch einen Antrieb der Schlauch haspel in Aufwickelrichtung nicht mehr zu
beseitigen.
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Das Vorhandensein lockerer Windungen ist jedoch unerwünscht. Die Erfahrung
hat gezeigt, daß hierbei die Gefahr besteht, daß der Schlauch außer Eingriff mit
der zugeordneten Schlauchfuli'rung kommen kann. Außerdem ergeben sic h hierdurch
Durchmesseränderungen, was sich negativ auf die Steuerung des Haspelantriebs auswirkt.
Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß eine lockere Wicklung einen sehr hohen
Platzbedarf verursacht, so daß das Aufnahmevermögen der Schlauchhaspel
unter
Umständen bereits erschöpft ist, bevor der ganze Schlauch aufgewickelt ist. In Fällen
dieser Art ist es daher bisher erforderlich, den gesamten Schlauch ab-und wieder
neu aufzuwickeln. Eine derartige Prozedur erweist sich jedoch als höchst umständlich
und zeitaufwendig. Die bekannten Anordnungen erweisen sich demnach als noch nicht
wirtschaftlich und bedienungsfreundlich genug.
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Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
unter Vermeidung der Nachteile der bekannten Anordnungen eine Vorrichtung eingangs
erwähnter Art zu schaffen, bei der die Schlauchwinaungen auf der Schlauchhaspel
zuverlässig gegen eine Lockerung gesichert sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Dchlauchhaspel
mindestens ein über die ganze Haspellänge sich erstreckendes Andrückorgan zugeordnet
ist, das im Bereich des Schlauchauf- bzw. Schlauchablaufs angeordnet und zumindest
an die jeweils letzte Schlauchwindung andrückbar ist.
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Das erfindungsgemäße sndrückorgan verhindert, daß ein Vorschubstopp
auf die Schlauchwicklung durchschlagen und diese aufschieben und damit zu einer
Lockerung führen kann. Eine laufende Überwachung des Schlauchvorschubs ist hierbei
daher nicht erforderlich, was sich sehr positiv auf die Bedienungsfreundlichkeit
auswirkt. Der Notwendigkeit zum vollständigen Abwikkeln und anschließenden Wiederaufwickeln
des Schlauchs ist hierbei in vorteilhafter Weise wirksam vorgebeugt, was positiv
auf die Wirtschaftlichkeit durchschlägt.
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Da das der auf der Schlauchhaspel aufgenommenen Schlauchwicklung zugeordnete
Andrückorgan bzw. die Andrückorgane sich über die gesamte haspellänge erstreckt,
besteht automatisch Eingriff mit der jeweils letzten Schlauchwindung. Bine Nachführung
des Andrückorgans bzw. der Andrückorgane ist demnach in vorteilhafter Weise nicht
erforderlich, was eine einfache Bauweise ermöglicht.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile sind demnach insbesondere
in einer ausgezeichneten Wirtschaftlichkeit und Bedienungs£reundlichkeit zu sehen.
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In vorteilhafter Weiterbildung der übergeordneten Maßnahmen können
zwei in Auf- bzw. Abwickelrichtung hintereinander angeordnete Andräckorgane vorgesehen
sein, was eine besonders wirksame Sicherung der Schlauchwicklung gegen Lockern ergibt.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der übergeordneten llaßnahmen
kann darin bestehen, daß das Andrückorgan bzw. die Andrückorgane als jeweils drehbar
gelagerte Walze bzw. Walzen ausgebildet ist bzw. sind Dies erwöglicht besonders
hohe Anpreßkräfte bei gleichzeitiger Schonung der Schlauchoberfläche.
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In besonders vorteilhafter Weise können das Andrückorgan bzw. die
Andrückorgane um die Jeweils freie Flanke der letzten Schlauchwindung kippbar angeordnet
sein.
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Hierdurch ergeben sich in vorteilhafter Weise besonders hohe auf die
letzte Schlauchwindung wirkende HaltekraSte und damit eine ganz spezielle Sicherung
der letzten, besonders gefährdeten Schlauchwindung, die sich in den in den Kanal
abgesenkten Schlauchabschnitt fortsetzt.
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Ln weiterer Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen kann zur Aufnahme
der Andrückorgane bzw. des Andrückorgans ein Tragrahmen vorgesehen sein, der an
einem oder mehreren Schwenkarmen um eine andrückorganparallele Achse schwenkbar
aufgehängt ist und mittels eines oder mehrerer, vorzugsweise auf den bzw. die Schwenkarme
einwirkender Stellorgane an die Schlauchwicklung andrückbar ist. Diese Maßnahmen
ergeben in vorteilhafter Weise eine einfache und übersichtliche Bauweise.
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Gleichzeitig gewährleistet der verwendete Tragrahmen eine hohe Verwindungssicherheit.
Die Aufhängimg des Tragrahmens an Schwenkarmen ermöglicht eine einfache An- und
Abstellung des Tragrahmens. Dadurch, daß der Tragrahmen gegenüber den zugeordneten
Schwenkarmen ebenfalls schwenkbar aufgehängt ist, ist eine Selbsteinstellung gewährleistet.
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Weitere zweckmäßige Fnrtbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen
der übergeordneten Maßnahmen ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung in Verbindung mit den restlichen Unteransprüchen.
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In der Zeichnung zeigen: Figur 1 eine Seitenansicht einer im Heckbereich
eines Wanalreinigungsfahrzeugs angeordneten Schlauchhaspel mit erfindungsemäßer
Andrückeierichtung und Figur 2 eine rückwärtige Teilansicht der Schlauchhaspel mit
zugeordneter Andrückeinrichtung.
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Die der Figur 1 zugrunde liegende Schlauchhaspel 1 ist an der Heckseite
eines Kanalreinigungsfahrzeugs 2 angeordnet, Zur Aufnahme der ''chlauchhaspel 1
sind am Fahrzeugchassis Träger 3 vorgesehen. Die Schlauchhaspel 1 besteht aus einem
Kern 4 und seitlichen Flanschen 5. Die Schlauchhaspel 1 kann mit waagrechter oder
senkrechter Achse angeordnet sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine
waagrechte Anordnung vorgesehen. Die Schlauchhaspel 1 dient zur Aufnahme eines Hochdruchlauchs
6, der im Bereich seines vorderen Endes mit einer hier nicht näher dargestellten
Räumdüse bestückt und mittels einer Hochdruckpumpe mit Brauchwasser beaufscllagbar
ist. Die Räumdüse gibt nach vorwärts und rücicwärts gerichtete Wasserstrahlen ab.
Bei Beaufschlagung des Hochdruckschlauchs 6 mit Brauchwasser ergibt sich infolge
des Rückstoßes ein auf den Schlauch wirkender ZugX durch den der Schlauch von der
Schlauchhaspel abgewickelt und vorwärts bewegt wird. Die Schlauchhaspel 1 ist dabei
zur Aufrechterhaltung einer erwünschten Schlauchspannung leicht gebremst bzw. mit
leichtem Nachlauf angetrieben. Zur Bewerkstelligung einer sauberen Führung des von
der Schlauchhaspel 1 ablaufenden Hochdruckschlauchs 6 kann eine hier nicht näher
dargestellte Schlauchführung vorgesehen sein.
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Der Hochdruckschlauch 6 ist in Form einer Wicklung 7 mit am besten
aus Figur 23 erkennbaren nebeneinander liegenden Windungen 8 auf der Schlauchhaspel
1 aufgenommen. Die Windungen 8 liegen dabei stramm aneinander an bzw. lagenweise
aufeinander auf. Zur oiche-
rung der Wicklung 7 gegen Lockern bei
Auftreten eines plötzlichen Vorschubstopps des in den Kanal einlauSenden Hochdruckschlauchs
G, etwa infolge eines Auflaufens der Xäumdüse auf ein Hindernis, ist eine mit dem
äußeren Umfang der Wicklung 7 im Ablaufbereich des in den Kanal einlaufenden Hochdruckschlauchs
6 zusammenwirkende, als ganzes mit 9 bezeichnete Andrückeinrichtung vorgesehen.
Diese besteht im dargestellten Auaführungsbeispiel aus zwei an die Wicklung 7 andrückbaren,
hier einfach durch drehbar gelagerte Walzen gebildeten Andrückorganen 10, die auf
einem Tragrahmen 11 aufgenommen sind. Dieser besteht aus seitlichen, hier durch
gekrümmte Bleche gebildeten Lagerschilden 12, die durch Traversen 13 miteinander
verbunden sind. Der Tragrahmen 11 ist an zwei parallelen, mit gegenseitigem Abstand
angeordneten Schwenkarmen 14 um eine andrückorganparallele Achse 15 schwenkbar aufgehängt.
Zur tragrahmenseitigen Anlenkung der Schwenkarme 14 sind an den Traversen 13 befestigte
Lagerlaschen 16 vorgesehen. Das gegenüberliegende Ende der Schwenkarme 14 ist an
chassisseitigen Lagerböcken 17 schwenkbar gelagert. Der aufgrund seiner schwenkbaren
Anlenkung an den Tragarmen 14 sich selbst einstellende Tragrahmen 11 soll zweckmäßig
so auf der Wicklung 7 aufliegen, daß die Schwerkraft die Andrückkraft unterstützt.
Zur Bewerkstelligung einer hohen, etwa lotrecht auf den tragrahmen 11 wirkenden
Andrückkraft ist die Anordnung der Schwenkarme 14 so getroffen, daß sie in ihrer
Mittellage etwa parallel zur Auflageebene, d. h. hier parallel zu der die Berührungslinien
der Andrückelemente 10 miteinander verbindenden Ebene bzw. im Falle eines Andrückelements
parallel zu der die Berührungslinie enthaltenden Tangentialebene verlaufen. Diese
Situation liegt etwa der figur 1 zugrunde. Imdargestellten Ausführungsbeispiel
sind
dio Tragarme 14 hierbei etws horizontal ausgerichtet.
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Zur Betätigung der Schwenkarme 14 ist diesen j jeweils ein chassisseit
abgestütztes stellorgan 10 zueorinot. Im dargestellten Ausf2hrungsbeispiel handelt
es sich hierbei um Zylinder-Kolbenaggregate, deren Kolbenstange am eweils zugeordneten
Schwenkarm und deren Zylinder an einem jeweils zugeordneten, chassisseitigen Lagerbock
19 angelenkt sind. Die Zylinder-Kolbenaggregate sind im Betrieb laufend durch ein
Druckmittel, vorzugsweise Druckluft, in Andrückrichtung beaufschlagt Hierdurch werden
die Andrückorgane 10 laufend in Andrückstellung gebalten. Beim Abwickeln des Höchdruckschlauchs
6 senken sich die Schwenkarme 14 und mit ihen der Tragrahmen 11 unter der Wirkung
des in den Zylinder nachströmenden Druckmittels und unter der Wirkung der Schwerkraft
ab. Beim Aufwickeln des Hochdruckschlauchs C wird der Tragrabmen 11 angehoben, wobei
eine Verdrängung von Drunkmittel aus den Zylindern der Stell Organe 18 erfolgt.
Die Zylinder-Kolbenaggregate sind zweckmäßig doppelwirkend ausgebildet. Durch Beaufschlagung
in umgekehrter, d. h. der Andrückrichtung entgegenlaufender Richtung kann somit
die gesamte Andrückeinrichtung 9 von der Schlauchwiklung 7 abgehoben werden.
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Beim Abwickeln bzw Aufwickeln des Hochdruckschlauchs 6 ergibt sich,
wie Figur 2 anschaulich erkennen läßt, praktisch eine Stufe zwischen einer begonnenen
Wicklungslage und der darunter sich befindenden Wicklung lage. Um die jewoils letzte,
an den abgewickelten Schlauch abschnitt sich anschließende Windung 8a besonders
zu halton, sind die Andrückorgane 10 um die stufenseitige, freie Flanke 20 der letzten
Windung ca kippbar angeordnet. Die Andrückorgane 10 üben dabei in vorteilhafter
Weise vom
Beginn einer neuen Lage an eine zuverlässige Anpreß-und
Seitenkraft auf die jeweils letzte Windung 8a aus, wodurch diese besonders gesichert
wird. Hierzu können die Andrückelemente 10 in Schwenklagern aufgenommen sein, die
ihrerseits federnd auf dem Tragrahmen 11 angeordnet sind. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der gesamte Tragrahmen 11 gegenüber den Schwenkarmen 14 lcippbar gelagert. Hierzu
können im Bereich der Schwenkachsen 15 Schwenklager vorgesehen sein. Wie Versuche
gezeigt haben, erweist sich jedoch eine Anordnung als besonders einfach und dennoch
ausreichend, bei der im reich der Schwenkachsen 15 lediglich genügend Lagerspiel
besteht. jbifle Ausführung dieser Art soll dem dargestellten Ausführungsbeispiel
zugrunde liogen. Die Kippbewegung wird durch die Schwenkarme 14 und die Stellorgane
18 bewerkstelligt, deren Arbeits-und Endstollungen voneinander unabhängig sind,
wie in Figur 2 durch den Höhenversatz der Achsen 15 angedeutet ist. Durch Druckbeaufschlagung
der Stellorgane 18 wird hierbei Jeder Schwenkarm 14 so weit; abgesenkt, bis die
Absenkbewegung durch eine entsprechende Gegenkraft zum Stillstand kommt, was bei
Vorhandensein einer Stufe im Bereich der Wicklung 7 zu der der Figur 2 zugrunde
liegenden Kippstellung führt. Die Schwenkarme 14 und die diesen zugeordnetoen Lagerlaschen
16 bofinden sich zweckmäßig verhältnismäßig weit außen, d. h. in dem cn Lagerschildlen
12 benachbarten Bereich. Die Lage der Stufe wandert beim Auf- bzw. Abwickeln einer
Wicklungslage zwischen den seitlichen Haspelflanschen 5 hin und her. Dementsprechend
ändert sich auch die Iiippstellung der Andrückorgane 10. In dem Momant, in dem eine
Wicklungslage komplett ist, liegen die Andrückorgane 10 auf ihrer ganzen Breite
auf der Wicklungsoberfläche auf. Sobald die nächste Lage begonnen wird, wird
der
Tragrahmen 11 einseitig angehoben, wobei Druckmittel aus dem zugeordneten Stellorgan
18 verdrängt wird. Der gegenüberliegende Bereich der Andrückorgane 10 bleibt so
lange in anlage an dor tieferen wickellage, als das von der Andrückkraft des zugeordneten
Schwenkarms um die freie Flanke 20 bewirkte Kippmoment des wom gegenüberliegenden
Schwenkarm bewirkte Kippmoment überwiegt.
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Zur J?i£hrung des Trangrahmens 1c in Seitenrichtung sind an den seitlichen
Haspelflanschen 5 anlaufende Älilaufrollen 21 vorgesehen, die mit bezüglich wer
Haspel etwa radial angeordneter Achse auf den seitlichen Lagerschilden 12 angeordnet
sind.