DE3237783C2 - Hitzebeständiger Stahlguß - Google Patents
Hitzebeständiger StahlgußInfo
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Abstract
Wärmebeständiger Stahlguß mit außergewöhnlich guter Beständigkeit gegen Rißbildung unter Dauerwechselbeanspruchung bei hohen Temperaturen, hervorragender Temperaturwechselbeständigkeit und ausgezeichneter Aufkohlungsbeständigkeit, bestehend aus den folgenden Bestandteilen in den folgenden in Gewichtsprozent angegebenen Mengenverhältnissen: (Formel) Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen.
Description
IO
C | 0,3 bis 0,6 |
Si | mehr als 0 bis 2,0 |
Mn | mehr als 0 bis 2,0 |
Cr | 20 bis 30 |
Ni. | 30 bis 40 |
Nb+ Ta | 0,3 bis 1,5 |
N | 0,04 bis 0,15 |
B | 0,0002 bis 0,04 |
Ti | 0,04 bis 0,50 und |
Al | mehr als 0,07 bis 0,50 |
der Rest ist Eisen mit herstellungsbedingten Verunreinigungen.
Im folgenden -seien die Bestandteile des ■erfindungsgemäßen
Stahlgusses und die Verhältnisse -der Bestandteile näher erläutert.
Der Kohlenstoff verleiht dem Stahl eine gute Gießbarkeit, bildet In Gegenwart des später zu beschreibenden
Niobs primäre Carbide und 1st für die verbesserte Beständigkeit gegen Rißbildung bei Dauerwechselbeanspruchung
wesentlich. Demzufolge sind mindestens 0,396 Kohlenstoff erforderlich. Mit zunehmender Kohlenstoffmenge
steigt die Beständigkeit gegen Rißbildung unter Dauerwechselbeanspruchung an; wenn jedoch ein Kohlenstoffüberschuß
vorhanden 1st, erfolgt eine Ausscheidung von überschüssigem sekundärem Carbid, was zu
einer deutlichen Verminderung der Zähigkeit und zu einer Beeinträchtigung der Schweißbarkeit führt. Demzufolge
sollte die Kohlenstoffmenge 0,6% nicht übersteigen. Silicium dient als Desoxidationsmittel während des
Erschmelzens der Bestandteile und bewirkt die verbes-
Gegenstend der Erfindung Ist ein hitzebeständiger Stahlguß, genauer ein hitzebeständiger austenitischer
Stahlguß, der Chrom, Nickel und Niob enthält und ausgezeichnete Eigenschaften im Hinblick auf die Beständigkeit
gegen Rißbildung unter Dauerwechselbeanspruchung bei hohen Temperaturen, die Temperaturwechselbeständigkeit
und die Aufkohlungsbeständlgkelt Insbesondere bei strengen Betriebsbedingungen bei Temperaturen
oberhalb 1000a C aufweist und der zusätzlich Stickstoff,
Titan, Aluminium und Bor enthält.
In der Erdölindustrie sind als Werkstoffe für Ethylen-Crackröhren
der hitzebeständige Stahlguß HK 40, der
Nickel und Chrom enthält (25Cr-20Nl-Stahl, siehe
ASTM A 608) und HP-Stähle (25CrJSNi-SIaW, siehe
ASTM A 297) verwendet worden. Mit der In den letzten 35 sert^ Aufkohlungsbeständigkeit. Der Slliciumgehalt muß Jahren erfolgten Steigerung der Betriebstemperr'uren ist jedoch hei 2,0% oder darunter liegen, da überschüssiges es erforderlich geworden, die Hochtemperaturelgenschaften solcher Materialien zu verbessern. Hierzu wurden
Niob enthaltende HP-Stähle'entwickelt und angewandt.
Mit der jüngsten Entwicklung im Hinblick auf noch 40
schärfere Betriebsbedingungen hin Ist es jedoch erwünscht, Materlallen zur Verfugung zu haben, die diesen niobhaltigen HP-Stählen Im Hinblick auf die Beständigkeit gegen Rlßblldung unter Dauerwechselbeanspruchung bei hohen Temperaturen, die Temperaturwechsel- 45 sches Stahlgußgefüge, welches dem Stahl eine verbesbeständlgkelt und die Aufkohlungsbeständigkeit überle- serte Festigkeit bei hohen Temperaturen und eine gen sind. ' erhöhte Oxidationsbeständigkeit verleiht. Diese Effekte
Nickel und Chrom enthält (25Cr-20Nl-Stahl, siehe
ASTM A 608) und HP-Stähle (25CrJSNi-SIaW, siehe
ASTM A 297) verwendet worden. Mit der In den letzten 35 sert^ Aufkohlungsbeständigkeit. Der Slliciumgehalt muß Jahren erfolgten Steigerung der Betriebstemperr'uren ist jedoch hei 2,0% oder darunter liegen, da überschüssiges es erforderlich geworden, die Hochtemperaturelgenschaften solcher Materialien zu verbessern. Hierzu wurden
Niob enthaltende HP-Stähle'entwickelt und angewandt.
Mit der jüngsten Entwicklung im Hinblick auf noch 40
schärfere Betriebsbedingungen hin Ist es jedoch erwünscht, Materlallen zur Verfugung zu haben, die diesen niobhaltigen HP-Stählen Im Hinblick auf die Beständigkeit gegen Rlßblldung unter Dauerwechselbeanspruchung bei hohen Temperaturen, die Temperaturwechsel- 45 sches Stahlgußgefüge, welches dem Stahl eine verbesbeständlgkelt und die Aufkohlungsbeständigkeit überle- serte Festigkeit bei hohen Temperaturen und eine gen sind. ' erhöhte Oxidationsbeständigkeit verleiht. Diese Effekte
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit nehmen mit zunehmendem Chromgehalt zu. Es werden
darin, einen hitzebeständigen Stahlguß zu schaffen, der mindestens 20% Chrom verwendet, um einen Stahl mit
eine deutlich verbesserte Beständigkeit gegen Rißbildung 5° ausreichender Festigkeit und ausreichender Oxidationsunter Dauerwechselbeanspruchung bei hohen Tempera- beständigkeit zu bilden, insbesondere bei hohen Tempeturen,
eine hohe Temperaturwechselbeständigkeit und raturen von mindestens etwa 1000° C. Da die Anwesenelne
ausgezeichnete Aufkohlungsbeständigkeit aufweist. heit von überschüssigem Chrom jedoch zu einer deutli-Dlese
Aufgabe wird mit einem httzebeständigen Stahl- chen Verminderung der Zähigkeit nach der Verwendung
guß, der Chrom, Nickel und Niob als Hauptbestandteil 55 führti tst die obergrenze des Chromgehalts bei 30% festenthält,
gelöst, wenn dieser Stahlguß zusätzlich Stick- gelegt.
stoff, Bor, Titan und Aluminium enthält. Wie bereits erwähnt, bildet Nickel, wenn es zusammen
Gegenstand der Erfindung Ist daher der hltzebestän- mit Chrom vorhanden Ist, einen austenitlschen Stahlguß
dlge Stahlguß gemäß Patentanspruch. mit stabilisiertem Gefüge, welches dem Stahlguß die ver-
DIe Erfindung betrifft somit einen hitzebeständigen 60 besserte Oxidationsbeständigkeit und eine erhöhte Hoch
Silicium die Schweißbarkeit beeinträchtigt.
Mangan dient ebenso wie Silicium als Desoxidationsmittel,
fixiert den in dem geschmolzenen Stahl vorhandenen Schwefel und verhindert dadurch dessen schädliche
Wirkung. Eine zu große Manganmenge vermindert jedoch die Oxidationsbeständigkeit des Stahls. Daher Ist
die öbergrenze des Mangangehalts bei 2,0% festgelegt.
irTGegenwart von Nickel bildet Chrom ein austeniti-
oder hochwarmfesten Stahlgut, der 0,3 bis 0,6% C, mehr
als 0 bis 2,0% Sl, mehr als 0 bis 2,0% Mn, 20 bis 30% Cr,
bis 40% Nl, 0,3 bis 1,5% Nb + Ta, 0,04 bis 0,15% N, 0,0002 bis 0,004% B, 0,04 bis 0,50% Tl und 0,07 bis 0,50%
(wobei die Untergrenze von 0,07% ausgeschlossen Ist) AI '
enthält, während als Rest Im wesentlichen Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen vorhanden sind.
Der erfindungsgemäße hitzebeständige Stahlguß ent-
temperaturfestlgkelt verleiht. Um dem Stahlguß eine zufriedenstellende Oxidationsbeständigkeit und Festigkeit
Insbesondere bei hohen Temperaturen von mindestens etwa 1000° C zu verleihen, müssen mindestens 30%
Nickel verwendet werden. Wenngleich diese beiden Eigenschaften mit zunehmendem Nickelgehalt verbessert
werden können, lassen diese Effekte nach, wenn der Nickelgehalt 40% übersteigt und damit unwirtschaftlich
wird, so daß die Obergrenze des Nickelgehalts bei 40% liegt.
Niob dient zur Verbesserung der Beständigkeit gegen Rißbildung unter Dauerwechselbeanspruchung, und zur
Verbesserung der Aufkohlungsbeständigkeit, vorausgesetzt, daß mindestens 0,3% Niob enthalten sind. Wenn
der Stahlguß andererseits überschüssiges Niob enthält, ergibt sich eine verminderte Beständigkeit gegen Rißbildung
unter Dauerwechselbeanspruchung. Die Obergrenze des Niobgehalts beträgt daher 1,5%. Im allgemeinen enthält
Niob unvermeidbar Tantal, welches jedoch die gleiche Wirkung wie Niob besitzt. Wenn Niob Tantal enthält,
beträgt demzufolge die kombinierte Menge aus Niob und Tantal 0,3 bis 1,5%.
Das wesentlichste Merkmal des erfindungsgemäßen Stahlgusses ist darin zu sehen, daß er zusätzlich zu den
oben genannten Elementen spezifische Mengen Stickstoff, Titan, Aluminium und Bor enthält. Diese Elemente
führen, wenn sie gleichzeitig vorhanden sind, zu einer deutlichen Verbesserung der Hochtemperatureigenschäften.
Insbesondere bei hohen Temperaturen oberhalb 1000° C zeigt der erfindungsgemäße Stahlguß ausgezeichnete
Eigenschaften im Hinblick auf die Beständigkeit gegen Rißbildung unter Dauerwechselbeanspruchung,
die Temperaturwechselbeständigkeit und die Aufkohlungsbeständigkeit. Dieser Effekt kann dann nicht
erreicht werden, wenn einer der Bestandteile Stickstoff, Titan, Aluminium oder Bor fehlt.
Zusammen mit Kohlenstoff und Stickstoff bildet Titan Verbindungen, wie Carbide, Nitride und Carbonitride.
Bor und Aluminium führen zu einer feinen Dispergierung und Ausscheidung der Verbindungen unter Verstärkung
der Korngrenzen und einer Steigerung der Beständigkeit der Rißbildung an den Korngrenzen. In dieser
Weise wird eine bemerkenswerte Verbesserung der Hochtemperaturfestigkeit, d. h. der Beständigkeit gegenüber
Rißbildung unter Dauerwechselbeanspruchung, und der Hochtemperatureigenschaften, wie der Temperaturwechselbeständigkeit,
erzielt. Weiterhin trägt Titan in bemerkenswerter Weise als Folge eines synergistischen
Effekts mit Aluminium zu einer Verbesserung der Aufkohlungsbeständigkeit bei.
Stickstoff dient in Form einer festen Lösung zur Stabilisierung und Verstärkung der austenitischen Phase, bildet
mit Titan Nitride und Carbonitride etc., bildet ein feines Korn, wenn es in Gegenwart von Aluminium und
Bor fein dispergiert wird und verhindert das Kornwachstum, wodurch es zur Verbesserung der Beständigkeit
gegen Rißbildung bei Dauerwechselbeanspruchung und der Temperaturwechselbeständigkeit beiträgt. Damit
diese Effekte in ausreichendem Maße erreicht werden können, sollte der Stickstoffgehalt mindestens 0,04%
betragen. Vorzugsweise liegt die Obergrenze des Stickstoffgehalts bei 0,15%, da die Anwesenheit eines Stickstoffüberschusses
eine übermäßige Ausscheidung von Nitriden und Carbonitriden, die Bildung von groben
Nitridteilchen und Carbonitridteilchen und eine Beeinträchtigung der Temperaturwechselbeständigkeit ermöglicht.
Wie bereits erwähnt, bildet Titan in Kombination mit Kohlenstoff und Stickstoff in dem Stahlguß Carbide, Nitride
und Carbonitride und trägt in dieser Weise zu einer verbesserten Hochtemperaturfestigkeit und Temperaturwechselbeständigkeit
bei. Insbesondere wirkt Titan synergistisch mit Aluminium zusammen, wodurch verbesserte
Aufkohlungsbeständigkelten erzielt werden.-Vorzugsweise verwendet man mindestens 0,04% Titan,
um diese Effekte zu erreichen. Wenngleich Verbesserungen im Hinblick auf die Beständigkeit gegen Rißbildung
unter Dauerwechselbeanspruchung, die Temperaturwechselbeständigkeit und die Aufkohlungsbeständigkeit
mit zunehmendem Titangehalt erreicht werden können, führt die Anwendung einer großen Titanmenge zu groben
Ausscheidungsteilchen, einer erhöhten Menge von Oxideinschlüssen und einer gewissen Verminderung der
Festigkeit. Wenn es demzufolge auf die Festigkeit ankommt, beträgt die Obergrenze des Titangehalts vorzugsweise
0,15%. Wenn der Titangehalt 0,5% übersteigt, ergibt sich eine deutlich verminderte Festigkeit, so daß
der Titangehalt selbst dann, wenn es auf die Aufkohlungsbeständigkeit ankommt, 0,5% nicht übersteigen
sollte.
Aluminium führt zu einer verbesserten Beständigkeit gegen Rißbildung bei Dauerwechselbeanspruchung und,
wenn es zusammen mit Titan vorhanden ist, zu einer bemerkenswerten Verbesserung der Aufkohlungsbeständigkeit.
Zur Erzielung eines Stahls, der im Hinblick auf seine Hochtemperaturfestigkeit mit den herkömmlichen
HP-Stahlgußmateriallen vergleichbar ist, jedoch verbesserte
Aufkohlungseigenschaften aufweist, muß der Aluminiumgehalt größer als 0,07% sein. Wenn andererseits
der Aluminiumgehalt 0,5% übersteigt, ergibt sich eine deutliche Verminderung der Festigkeit. Demzufolge ist
der Aluminiumgehalt größer als 0,07% (wobei diese Untergrenze ausgeschlossen ist), übersteigt jedoch 0,5%
nicht. Die Anwesenheit einer aluminiumreichen Schicht kann mit Hilfe einer Mikrosonde an der Oberfläche der
Titan und Aluminium enthaltenden Stahlprobe, die einer Carburierungsbehandlung unterworfen worden ist, festgestellt
werden. Dabei verhindert die aluminiumreiche Schicht die Aufkohlung in bemerkenswerter Weise.
Bor bildet verstärkte Korngrenzen in der Stahlmatrix, verhindert die Bildung grober Teilchen der Titanausscheidung,
ermöglicht jedoch die Ausscheidung feiner Teilchen und verzögert die Zusammenballung der Ausscheidungsteilchen,
wodurch eine Verbesserung der Beständigkeit gegen Rißbildung unter Dauerwechselbeanspruchung
erreicht wirff. Für diesen Zweck ist es erwünscht, mindestens 0,0002% Bor zu verwenden.
Andererseits führt die Anwendung großer Bormengen nicht zu einer entsprechenden Zunahme der Festigkeit,
sondern eher zu einer verminderten Schweißbarkeit. Demzufolge Meet die Obergrenze des Borgehalts bei
0,004%.
Verunreinigungen, wie Phosphor und Schwefel, können in Mengen vorhanden sein, die üblicherweise für
Stahlgußmaterialien dieser An zulässig sind.
Die Hochtemperatureigenschaften des erfindungsgemäßen Stahlgusses werden im folgenden näher erläutert.
Hierzu wurden Stahlgußproben verschiedener Zusammensetzungen in einem Induktionsschmelzofen (in der
Atmosphäre) hergestellt und durch Schleuderguß zu Blöcken mit einem Außendurchmesser von 136 mm,
einer Wandstärke von 20 mm und einer Länge von 500 mm vergossen. In der nachfolgenden Tabelle I ist die
chemische Zusammensetzung der in dieser Weise hergestellten Stahlgußproben angegeben.
Von den in der Tabelle I angegebenen Stahlgußproben sind die Proben der Nr. 1 bis 4 erfindungsgemäße Proben
und die Proben der Nr. 5 bis 9 Vergleichsproben, wobei die Probe Nr. 5 einen HP-Stahlguß, der Nb enthält
(jedoch frei ist von N, Ti, Al und B), während die Proben der Nr. 6 bis 9 N. Ti, Al und B enthalten, jedoch einen
Gehalt von Ti oder Al aufweisen, der außerhalb des erfindungsgemäß definierten Bereichs liegt.
Aus den Stahlgußproben wurden Prüfkörper hergestellt
und im Hinblick auf ihre Beständigkeit gegen Rißbildung
unter Dauerwechselbeanspruchung, ihre Temperaturwechselbeständigkeit und Ihre Aufkohlungsbeständigkeit
unter Anwendung der folgenden Methoden untersucht.
Test 1
Untersuchung der Beständigkeit gegen Rißbildung bei Dauerwechselbeanspruchung
Die Untersuchung erfolgt gemäß der japanischen Industrienorm JIS Z 2272 unter Anwendung der folgenden
beiden Bedingungen:
(A) Temperatur 1083° C, Belastung 1,9 kgf/mm2
(B) Temperatur 850° C, Belastung 7,3 kgf/mm2.
Test 2
Untersuchung der Temperaturwechselbeständigkeit
Man bereitet einen Prüfkörper in Form einer Scheibe mit einem Durchmesser von 50 mm und einer Dicke von
8 mm, der ein exzentrisch 17 mm vom Rand angeordnetes Loch mit einem Durchmesser von 20 mm aufweist.
Bei der Durchführung des Tests werden die Prüfkörper während 30 Minuten auf 900° C erhitzt und dann mit
Wasser mit einer Temperatur von 25° C abgekühlt. Diese Maßnahmen werden lOmal wiederholt, wonach die
Länge des in dem Prüfkörper auftretenden Risses gemessen wird. Die Temperaturwechselbeständigkeit ist als
Anzahl der Behandlungszyklen angegeben, die bis zum Erreichen einer Rißlänge von 5 mm erforderlich ist.
Test 3
Untersuchung der Aufkohlungsbeständigkeit
Untersuchung der Aufkohlungsbeständigkeit
Man bildet zunächst einen zylindrischen Prüfkörper mit einem Durchmesser von 12 mm und einer Länge von
60 mm.
Nachdem der Prüfkörper während 300 Stunden bei
Nachdem der Prüfkörper während 300 Stunden bei
ίο einer Temperatur von 1100° C in einem Feststoffaufkohlungsmittel
(Durferrit-Aufkohlungsgranulat KG 30, welches BaCO5 enthält) belassen worden ist, wird eine 1 mm
starke Oberflächenschicht (nachfolgend als »Schicht 1« bezeichnet) durch Abschleifen unter Bildung von Teilchen
von dem Prüfkörper entfernt. Die in dieser Weise erhaltene Oberfläche des Prüfkörpers wird weiter unter
Bildung von Teilchen abgeschliffen, um eine weitere 1 mm starke Schicht (nachfolgend als »Schicht 2«
bezeichnet) zu entfernen (bis zu einer Tiefe von 2 mm
-0 von der ursprünglichen Oberfläche). Die Teilchen einer
jaden Schicht werden bezüglich ihres Kohlenstoffgehalts analysiert. Die Aufkohlungsbeständigkeit ist als prozentuale
Änderung des Kohlenstoffgehalts angegeben. Je geringer der dabei gemessene Wert ist, um so geringer ist
-5 die Aufkohlung und damit um so größer die Aufkohlungsbeständigkeit.
Die Ergebnisse der oben angegebenen drei Testmethoden sind in der folgenden Tabelle II zusammengestellt.
Chemische Zusammensetzung von Stahlgußproben (Gew.-%)
Probe | C | Si | Mn | Cr | Ni | Nb-i-Ta | N | Ti | Al | B | Bemerkungen |
Nr. | 0,44 | 1,22 | 0,71 | 25,79 | 35,01 | 1,12 | 0,07 | 0,19 | 0,15 | 0,0021 | Erfindung |
I | 0,45 | 1,20 | 0,68 | 25,61 | 35,15 | 1,22 | 0,08 | 0,17 | 0,18 | 0,0019 | Erfindung |
2 | 0,45 | 1,15 | 0,68 | 25,85 | 35,21 | 1,17 | 0,10 | 0,08 | 0,10 | 0,0011 | Erfindung |
3 | 0,44 | 1,24 | 0,73 | 25,74 | 35,07 | 1,24 | 0,08 | 0,07 | 0,13 | 0,0015 | Erfindung |
4 | 0,45 | 1,24 | 0,75 | 26,02 | 35,44 | 1,26 | - | - | - | - | Vergleich |
5 | 0,43 | 1,26 | 0,70 | 26,10 | 35,07 | 1,13 | 0,07 | 0,02 | 0,11 | 0,0017 | Vergleich |
6 | 0,45 | 1,15 | 0,73 | 26,04 | 34,78 | 1,20 | 0,08 | 0,54 | 0,13 | 0,0015 | Vergleich |
7 | 0,44 | 1,18 | 0,74 | 26,11 | 35,26 | 1,21 | 0,08 | 0,18 | 0,01 | 0.0010 | Vergleich |
8 | 0,45 | 1,14 | 0,69 | 25,89 | 35,22 | 1,19 | 0,10 | 0,17 | 0,55 | 0,0015 | Vergleich |
9 | |||||||||||
Tabelle II | Beständigkeit gegen Riß bildung bei Dauerwechsel beanspruchung (kgf/mm;) |
Temperatur wechsel- beständigkeit |
Aufkohlungsbeständigkeit (Änderung des Kohlenstoffgehalt* Gew.-o/o) |
Bemerkungen |
Untersuchungsergebnisse | Bedingung A Bedingung B | (Anzahl der Zyklen) |
Schicht I Schicht 2 | |
Probe Nr. |
123 101 | 140 | 0,95 0,49 | Erfindung |
127 107 | 150 | 0,98 0,53 | Erfindung | |
1 | 130 111 | — | 1,12 0,56 | Erfindung |
2 | 143 127 | 150 | 1,14 0,60 | Erfindung |
3 | ||||
4 |
Fortsetzung | Beständigkeit gegen Riß bildung bei Dauerwechsel beanspruchung (kgf/mm2) |
A Bedingung B | 32 37 | 783 | 8 | Schicht 2 | Bemerkungen | |
7 | Probe Nr. |
Bedingung | 81 | 1,02 | ||||
89 | 91 | Temperatur wechsel- beständigkeit |
Aufkohlungsbeständigkeit (Änderung des Kohlenstoffgehalts, Gew.-%) |
0,74 | Vergleich | |||
5 | 106 | 63 | (Anzahl der Zyklen) |
Schicht 1 | 0,62 | Vergleich | ||
6 | 71 | 92 | 120 | 1,82 | 0,82 | Vergleich | ||
7 | 111 | 60 | 130 | 1,38 | 0,64 | Vergleich | ||
8 | 64 | 100 | 1,16 | Vergleich | ||||
9 | 130 | 1,45 | ||||||
90 | 1,15 | |||||||
Wie aus der obigen Tabelle II hervorgeht, besitzt der erfindungsgemäße Stahlguß eine wesentlich höhere
Beständigkeit gegen Rißbildung bei Dauerwechselbeanspruchung bei hohen Temperaturen als die Probe Nr. 5,
d. h. der Niob enthaltende herkömmliche Stahlguß, der bezüglich dieser Festigkeit als ausgezeichnet angesehen
wird. Weiterhin sind die erfindungsgemäßen Stahlgußproben auch den anderen Vergleichsstählen erheblich
überlegen. Es ist festzuhalten, daß die hohe Beständigkeit gegen Rißbildung unter Dauerwechselbeanspruchung
insbesondere selbst bei Temperaturen im Bereich oberhalb 10000C beibehalten wird. Der erfindungsgemäße
Stahlguß ist dem herkömmlichen Stahl und den anderen Vergleichsstählen auch im Hinblick auf die in
Temperaturwechselbeständigkeit überlegen.
Bei dem sich mit der Aufkohlungsbeständigkeit befassenden Test ist die Zunahme des Kohlenstoffgehalts um
die Hälfte oder mehr geringer als bei dem herkömmlichen Stahl (Probe Nr. 5) und im Vergleich zu den anderen
Vergleichsstählen (Proben Nr. 6 bis 9) außergewöhnlich gering. Dies ist eine Folge des synergistischen
Effekts von Titan und Aluminium.
Der erfindungsgemäße hitzebeständige Stahlguß ist somit den herkömmlichen Niob enthaltenden HP-Stählen
oder ähnlichen Materialien im Hinblick auf die Beständigkeit gegen die Rißbildung bei Dauerwechselbeanspruchung
bei hohen Temperaturen und im Hinblick auf die Temperaturwechselbeständigkeit erheblich überlegen.
Demzufolge ist der erfindungsgemäße Stahlguß besonders gut geeignet als Werkstoff für verschiedene Vorrichtungen
und Vorrichtungstelle, die bei Temperaturen oberhalb 10003C verwendet werden, beispielsweise für
Ethylen-Crackrohre und Reformerröhren in der Erdölindustrie oder für Ofenwalzen und Strahlrohre in der
Eisenindustrie und ähnlichen Bereichen der Industrie
Claims (1)
- ■»b32 31Patentanspruch:Hitzebeständiger Stahlguß bestehend aus03 bis 0,6% C
mehr als ObIs 2,0% Si
mehr-als 0 bis 2,0% Mn
20 bis 30% Cr
30 bis 40% NI
03 bis 1,5% Nb+ Ta
0,04 bis 0,15% N
0,0002 bis 0,004» B
0,04 bis 0,50% TI und
mehr als 0,07 bis 0,50% AIRest Fe und herstellungsbedingte Verunreinigungen.hält die folgenden Bestandteile In den nachstehend angegebenen Mengenverhältnissen, die in Gew.-% angegeben sind:
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP56162479A JPS5864359A (ja) | 1981-10-12 | 1981-10-12 | 耐熱鋳鋼 |
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DE3237783A1 DE3237783A1 (de) | 1983-04-28 |
DE3237783C2 true DE3237783C2 (de) | 1991-06-13 |
Family
ID=15755395
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3237783A Expired DE3237783C2 (de) | 1981-10-12 | 1982-10-12 | Hitzebeständiger Stahlguß |
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FR (1) | FR2514374A1 (de) |
GB (1) | GB2110237B (de) |
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