DE3237167A1

DE3237167A1 - Fahrzeugsitz

Info

Publication number: DE3237167A1
Application number: DE19823237167
Authority: DE
Inventors: Wilfried Dipl.-Ing. 3176 Meinersen Schwant
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 1982-10-07
Filing date: 1982-10-07
Publication date: 1984-04-12

Description

Fahrzeugsitz
Die Erfindung bezieht sich auf einen Sitz für einen Insassen eines Fahrzeugs, insbesondere eines Personenkraftfahrzeugs, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Es ist allgemein bekannt, den Sitzen von Fahrzeugen, insbesondere von Personenkraftfahrzeugen ,s ogenannte I)reipunkt-Slcherheitsgurte zuzuordnen, die jeweils aus einem Schultergurt und einem Beckengurt bestehen und die zur Rückhaltung des Oberkörpers bzw. des Unterkörpers eines auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Fahrzeuginsassen im Falle eines Unfalles dienen sollen. Nun hat sich jedoch gezeigt, daß aufgrund der bei den herkömmlichen Sitzanordnungen, bei denen die Fahrzeugsitze fest oder in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar am Fahrzeugboden gehalten sind, bei einem Fahrzeugunfall auftretenden Beschleunigungen in Richtung der drei Raumachsen eine Bewegung des Oberkörpers und insbesondere des Kopfes des Fahrzeuginsassen auftritt, die vor allem bei größeren Aufprallgeschwindigkeiten zu Aufschlägen des Kopfes auf Teile der Fahrzeuginnenausstattung führen können. Derartige Kopfaufschla ge sind jedoch immer mit schwerwiegenden Verletzungen verbunden und sollten nach Möglichkeit vermieden werden.
Die der Erfindung zugrunde]iegssn(le hufgabe Yesteh4.: bun darin, durch Reduzierung der auf den Fahrzeuginsassen wirkenden Beschleunigungen in vertikaler Richtung eine Verbesserung des Bewegungsablaufes des Fahrzeuginsassenkörpers bei einem Fahrzeugunfall zu erreichen und damit die Verletzungsgefahren zu verringern.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß dem Kennzeichen des Patentanspruchs 1. Dadurch, daß gemäß der Erfindung der Sitz durch Verwendung von Ge]enkanordnungen so gehalten ist, daß er bei Überschreitung einer vorgegebenen Unfallbeschleunigung in vertikaler Richtung nachgeben kann, wird erreicht, daß ein wesentlicher Teil der auf den Fahrzeuginsassen in vertikaler Richtung wirkenden Beschleunigungen abgebaut wird, so daß der Bewegungsablauf des Fahrzeuginsassen in günstiger Weise beeinflußt wird. Insbesondere wird dadurch eine Verringerung der sogenannten Kopfrotation erreicht, die sich im wesentlichen als Drehbewegung des Kopfes um eine durch den Beckengurt gebildete Drehachse darstellen läßt.
Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich gemäß den Unteransprüchen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispie-l der Erfindung in schematischer Darstellungsweise gezeigt, das im folgenden näher erläutert wird. Dabei ist mit 1 ein Sitz eines Fahrzeugs, insbesondere eines Personenkraftfahrzeugs angegeben, auf dem ein durch einen herkömmlichen Dreipunkt-Sicherheitsgurt 3 gesicherter Fahrzeuginsasse 2 sitzt. Der Dreipunkt-Sicherheitsgurt 3 besteht dabei, wie dies an sich bekannt ist, aus einem Schultergurt 4 und einem Beckengurt 5, wobei das freie Ende 7 des Schultergurtes 4 etwa in Schulterhöhe des Fahrzeuginsassen am Fahrzeugrahmen 6, beispielsweise an der Türsäule (B-Säule) des Fahrzeugs, angelenkt ist. Diese Anlenkung kann dabei entweder direkt mittel 6 eines Befestigungsbeschlages oder unter Zwischenschaltung eines Umlenkbeschlages erfolgen, der den Gurt zu einer vertikal unterhalb des Umlenkbeschlages angeordneten, hier nicht naher gezeigten Gurtaufwickelvorrichtung führt, auf der das Ende des oicherheitsgurtes aufgewickelt gehalten list. Das freie Ende 8 des Beckengurtes 5 ist auf der gleichen Seite des Fahrzeugsitzes 1 wie das freie Ende 7 des Schultergurtes 4 befestigt und kann dabei ebenfalls am Fahrzeugrahmen 6, beispielsweise an der Tiirsäule, gehalten sein.
Es ist jedoch auch möglich, den Beckengurt direkt am Fahrzeugsitz zu befestigen.
Auf der der Fahrzeugmitte zugewandten Seite des Fahrzeugsitzes 1 ist ein gemeinsamer Anlenkpunkt für den Beckengurt 5 und den Schultergurt 4 vorgesehen, indem diese beiden Gurtteile über eine eine Umlenköse aufweisende Schloßeinstecklasche 9 laufen, die in einem mittels eines Verankerungsteiles 11 am Fahrzeugboden 17 oder am Fahrzeugsitz 1 befestigten Schloßaufnahmeteil 10 zwecks Anlegung des Sicherheitsgurtes 3 einrastbar ist.
Wie aus der Zeichnung weiter ersichtlich ist, ist der Fahrzeugsitz 1 mittels Gelenkanordnungen 12 am Fahrzeugboden 17 gehalten, wobei diese Gelenkanordnungen im wesentlichen jeweils aus einem Gelenkhebel 14 bestehen. der einerseits an einem Sitzbein 13 des Fahrzeugsitzes 1 und andererseits an einem Raltebock 16 schwenkbar angelenkt ist. Dabei kann der Halteblock 16 starr am Fahrzeugboden 17 befestigt sein oder aber auch mit einem in einer Führung am Fahrzeugboden verstellbaren Gleitschuh verbunden sein, um eine individuelle Verstellung des Fahrzeugsitzes 1 in Fahrzeuglängsrichtung zu ermöglichen.
Weiterhin sind Haltemittel vorgesehen, die den Fahrzeugsitz 1 in der in der Zeichnung angedeuteten -Ausgangsstellung halten, die der Fahrzeugsitz beim Normalbetrieb des Fahrzeugs einnimmt. Diese Haltemittel können beispielsweise durch eine Feder gebildet sein,.
wie sie mit 18 an dem vorderen Bein des Fahrzeugsitzes angedeutet ist, oder aber auch beispielsweise durch eine Zugstange 19, die mit einer Sollbruchstelle 20 versehen ist, wie -dies beispielhaft für das hintere Sitzbeln des Fahrzeugsitzes 1 in der Zeichnung angedeutet ist. eeZbsiverst>indlich 5 nd auch andere JJalteittei denkbar, beispielsweise auch Scherstifte oder dgl.; es ist lediglich wichtig, daß der Fahrzeugsitz im Normalbetrieb die in der Zeichnung gezeigte Ausgangsstellung beibehält, und zwar so lange, bis eine vorgegebene Unfall.beschl eunigung überschritten wird, die dann zu einem Nachgeb-en der Haltemittel fiihrt, beispielsweise durch Dehnung der Feder 18 oder durch Brechen der Zugstange 19. Nach dem Nachgeben dieser Haltemittel führt der Fahrzeugsitz unter der Einwirkung der an ihm wirkenden Massenbeschleunigungen eine Bewegung aus, wie sie durch den in der Zeichnung mit 15 bezeichneten Pfeil angedeutet ist. Diese Bewegung des Fahrzeugsitzes soll dabei einen wesentlichen Teil der in vertikaler Richtung gerichteten, auf den Fahrzeuginsassen und insbesondere auf seinen Kopf einwirkenden Massenbeschleunigungen abbauen und so für eine Verbesserung des Bewegungsab-]aufes unter Vermeidung bzw. Reduzierung der oben erwähnten Kopfrotation sorgen.
Die Haltemittel können, wie dies in der Zeichnung gezeigt ist, an dem an dem Fahrzeugsitz angelenkten Ende des Schwenkhebels 14 oder aber auch direkt an dem Fahrzeugsitz angreifen und mit ihrem anderen Ende am Fahrzeugboden oder auch an einem eine Sitzlängsverstellung ermöglichenden Gleitschuh gehalten sein.

Claims

ANSPRÜCHE zeitz für einen Insassen eines Fahrzeugs, insbesondere eines Personenkraftfahrzeugs, dem ein aus einem Schultergurt und einem Beckengurt bestehender Dreipunkt-Sicherheitsgurt zur Sicherung des Insassen bei Fahrzeugunfällen zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitz (1) mittels Gelenkanordnungen (12) am Boden (17) des Fahrzeugs gehalten ist, die bei Überschreitung einer vorgegebenen Unfallbeschleunigung eine zumindest auch in vertikaler Richtung verlaufende Bewegung des Sitzes ausführen.
2. Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkanordnungen (12) durch bei Überschreiten einer vorgegebenen Unfallbeschleunigung nachgebende, am Fahrzeugboden (i7) gehaltene Haltemittel (18, 19) in einer Ausgangsstellung gehalten sind.
3. Sitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltemittel durch Federn (18) gebildet sind.
4. Sitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltemittel durch mit Sollbruchstellen (20) versehene Zugstangen (19) gebildet sind.
5. Sitz nach einem der Anspruche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkanordnungen (12) auf in am Fahrzeugboden befestigten Führungen in Fahrzeuglängsrichtung ver6tellbaren Gleitteilen gehalten sind.