DE3236356C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Bearbeitungszentrum gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein Bearbeitungszentrum dieser Gattung ist aus der GB-PS 9 89
795 bekannt. Dieses bekannte Bearbeitungszentrum weist fünf
numerisch gesteuerte Bewegungsachsen auf. Ein Werkstück-Rund
tisch ist mit vertikaler Rotationsachse (C-Achse) in der hori
zontalen Ebene (Y- und Z-Achse) verschiebbar. Der die Werk
zeugspindel tragende Spindelkasten ist vertikal veschiebbar
(X-Achse) und um eine horizontale Schwenkachse schwenkbar,
so daß die Achse der Werkzeugspindel und die Rotationsachse
des Werkstück-Rundtisches gegeneinander schwenkbar sind. Durch
die fünf Bewegungsachsen ist es möglich, Bohr- und Fräsbear
beitungen nicht nur an den Seiten- bzw. Umfangsflächen des
Werkstückes auszuführen, sondern auch an der Stirnfläche.
Weiter können Bohrungen nicht nur senkrecht zu der der Dreh
achse entsprechenden Mittelachse des Werkstückes, sondern
auch unter beliebigem Winkel zu dieser Mittelachse ausgeführt
werden. Die beliebige Winkelstellung der Drehachse des Werk
stück-Rundtisches gegenüber der Achse der Werkzeugspindel
ergibt die Möglichkeit, bei Fräsarbeiten in beliebiger
räumlicher Lage Schlitze oder Flächen an dem Werkstück
zu erzeugen. Es können auch Wendel- und Spiralnuten an
der Umfangsfläche bzw. der Stirnfläche des Werkstückes
angearbeitet werden. Die numerische Programmierung der
Steuerung bestimmter Bearbeitungsvorgänge kann schwierig
und damit aufwendig werden, da die Bewegungen in den
fünf Achsen funktionsmäßig voneinander abhängen.
Die DE-PS 6 92 599 zeigt eine Bohr- und Fräsmaschine, bei
welcher ebenfalls der Spindelkasten vertikal verfahrbar
und um eine horizontale Schwenkachse schwenkbar ist, so
daß die Achse der Werkzeugspindel gegenüber der Werkstück
achse gekippt werden kann.
Aus der DE-OS 26 53 928 ist ein Bearbeitungszentrum be
kannt, bei welchem der Spindelkasten mit horizontaler
Werkzeugspindel ausgebildet und in der horizontalen Ebene
verfahrbar ist. Der Werkstück-Rundtisch ist um eine
horizontale Drehachse drehbar und vertikal an dem Ständer
verschiebbar. Diese Anordnung von Werkzeugspindel und
Werkstück-Rundtisch hat den Vorteil, daß Späne- und Kühl
mittel frei nach unten fallen können. Das Bearbeitungs
zentrum weist jedoch nur vier Freiheitsgrade der Bewegung
auf, so daß die Flexibilität bei der Bearbeitung geringer
ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bearbeitungs
zentrum mit größtmöglicher Universalität der Bearbeitung
einfach numerisch steuerbar zu machen.
Diese Aufgabe wird bei einem Bearbeitungszentrum der ein
gangs genannten Gattung erfindungsgemäß gelöst durch die
Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindnung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Bei dem erfindungsgemäßen Bearbeitungszentrum ist der Spin
delkasten in an sich bekannter Weise in den zwei horizonta
len räumlichen Achsen bewegbar, während der Werkstück-Rund
tisch vertikal verschiebbar ist. Dadurch wird der freie
Spänefall nach unten möglich. Um die Werkstückachse gegen
die Achse der Werkzeugspindel beliebig verkanten zu können,
ist der den Werkstück-Rundtisch tragende Ständer um eine
vertikale Achse schwenkbar. Dadurch ergeben sich fünf Be
wegungsachsen, die an sich bereits sämtliche Bearbeitungs
vorgänge möglich machen. Der Werkstück-Rundtisch weist
zwei Drehachsen auf. Die eine Drehachse ist horizontal an
geordnet, während die zweite Drehachse die Rotationsachse
des Werkstück-Rundtisches ist und um die erste horizontale
Drehachse drehbar ist und diese schneidet. Das aufgespannte
Werkstück kann somit einerseits um diese zweite Rotations
achse des Werkstück-Rundtisches und damit um seine eigene
Mittelachse gedreht werden und andererseits kann das Werk
stück insgesamt und damit auch seine Mittelachse zusätz
lich um die erste horizontale Drehachse geschwenkt werden.
Es ergibt sich damit zu den oben genannten fünf Achsen der
Bewegung als sechste Achse die zweite Drehachse des Werk
stück-Rundtisches. Das Bearbeitungszentrum weist also drei
Achsen der Translation und drei Achsen der Rotation auf.
Die zusätzlich zweite Drehachse (C-Achse) bringt keinen
weiteren Freiheitsgrad der Bewegung, da durch die vertikale
Schwenkachse (A-Achse) des Ständers und die horizontale Dreh
achse (B-Achse) bereits eine kardanische Aufhängung gegeben
ist, die jede räumliche Lage des Werkstückes ermöglicht. Die
zusätzliche zweite Drehachse des Werkstück-Rundtisches ergibt
jedoch eine wesentlich einfachere Beschreibung der Bewegungs
abläufe und der räumlichen Anordnung von Flächen, Schlitzen,
Bohrungen und dergleichen, so daß die numerische Steuerung
des Bearbeitungszentrums wesentlich vereinfacht und erleich
tert wird. Außerdem wird die räumliche Zuordnung des Werk
stückes zum Werkzeug für eine vorgegebene Bearbeitung erleich
tert.
Um die numerische Erfassung und Steuerung der Bewegung mög
lichst einfach zu machen, schneidet die zweite Drehachse
die horizontale Drehachse vorzugsweise rechtwinklig. Außer
dem verläuft vorzugsweise die vertikale Schwenkachse des
Ständers durch diesen Schnittpunkt der horizontalen Dreh
achse mit der zweiten Drehachse.
Bei einer Ausgestaltung der Werkzeug-Trägereinheit wahlwei
se mit angetriebener Werkzeugspindel oder mit feststehendem
Werkzeughalter und einem kontinuierlichen Drehantrieb für
die Werkstückaufnahme sind auch Drehbearbeitungen möglich.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 eine Stirnanschicht des Bearbeitungszentrums,
Fig. 2 eine Draufsicht des Bearbeitungszentrums,
Fig. 3 eine Seitenansicht des Bearbeitungszentrums und
Fig. 4 schematisch die Drehachsen des Bearbeitungszen
trums.
Soweit das in der Zeichnung dargestellte Bearbeitungszentrum
von z. B. aus der DE-OS 26 53 928 bekannten Aufbau ist, ge
nügt nur eine kurze Beschreibung.
Auf einem Maschinenbett 10 sitzt als Werkzeug-Trägereinheit
ein Spindelkasten 12 mit horizontaler Werkzeugspindel 14.
Mittels eines Kreuzschlittens 16 ist der Spindelkasten in
der horizontalen Ebene einerseits in der Richtung der
Werkzeugspindel 14 als Z-Achse und dazu senkrecht als Y-
Achse gesteuert angetrieben verschiebbar. Seitlich neben
dem Spindelkasten ist ein umlaufendes Werkzeugmagazin 18
angeordnet. Ein Werkzeugwechsler 20 wechselt die Werkzeuge
von dem Werkzeugmagazin 18 zum Spannfutter der Werkzeug
spindel 14.
Seitlich vor der Stirnfläche des Spindelkastens 12 ist ein
vertikaler Ständer 22 angeordnet. An dem Ständer 22 ist ver
tikal in X-Richtung gesteuert verschiebbar ein Werkstück-
Rundtisch 24 vorgesehen. Der Werkstück-Rundtisch 24 weist
eine horizontale Drehachse 26 auf, die die B-Achse definiert.
Der Werkstück-Rundtisch 24 ist um eine zweite als C-Achse
bezeichnete Drehachse drehbar und zu dieser senrkecht ange
ordnet. Der Werkstück-Rundtisch 24 ist in der Weise auf
die horizontale Drehachse 26 aufgebaut, daß die zweite
Drehachse (C-Achse) die B-Achse rechtwinklig schneidet.
Die Aufspannfläche des Werkstück-Rundtisches 24 bildet
somit eine Tangential-Ebene eines zur B-Achse koaxialen
Zylindermantels. Der Antrieb des Werkstück-Rundtisches 24
kann in Winkelschritten getaktet oder kontinuierlich dre
hend erfolgen.
Unterhalb des Bearbeitungsraumes, der seitlich von dem
Spannfutter der Werkzeugspindel 14 und dem Werkstück-
Rundtisch 24 begrenzt wird, ist ein Auffangbehälter 28
für Späne und Kühlmittel vorgesehen.
Der Ständer 22 ist um eine vertikale Schwenkachse (A-Achse)
schwenkbar gelagert. Der Ständer 22 ist exzentrisch zu
dieser vertikalen Schwenkache angeordnet. Die schwenkbare
Lagerung des Ständers 22 erfolgt durch einen in der verti
kalen Schwenkachse liegenden Königszapfen, der der Zentrie
rung dient, und durch die axiale Last und die Kipplast
aufnehmende Wälzlager. Der Antrieb der Schwenkbewegung des
Ständers 22 wird gesteuert über ein Spindel 32 bewirkt.
Der Ständer 22 ist um einen Winkel von mindestens 45° schwenk
bar. Die Schwenkung des Ständers 22 um die A-Achse ermöglicht
eine Variation des Schnittwinkels der B-Achse mit der Z-
Achse zwischen 90° und 45°.
Neben den Translationsbewegungen in den drei räumlichen
Richtung der X-, Y- und Z-Achsen zwischen Werkstück und
Werkzeug sind bei dem Bearbeitungszentrum noch drei Dreh
bewegungen des Werkstückes um die Achsen A, B und C möglich.
Diese drei zueinander senkrecht verlaufenden Drehachsen
sind zur Verdeutlichung schematisch in Fig. 4 dargestellt.
Wie in Fig. 4 ebenfalls verdeutlicht ist, verläuft die
A-Achse, d. h. die vertikale Schwenkachse des Ständers 22
durch den Schnittpunkt von B-Achse und C-Achse. Dies er
gibt eine besonders einfache numerische Erfassung und Be
schreibung der Relativbewegung von Werkstück und Werkzeug.
Das Bearbeitungszentrum hat neben der einfachen numerischen
Programmierarbeit den Vorteil, daß eine Bearbeitung des
Werkstückes an sämtlichen freiliegenden Seiten unter be
liebigem Winkel möglich ist, auch wenn der Ständer 22 nur
um 45° um seine vertiale Schwenkachse schwenkbar ist.
Claims (4)
1. Bearbeitungszentrum mit einer Werkzeugträgereinheit
und einem um eine Rotationsachse (C-Achse) drehbaren
Werkstück-Rundtisch, wobei die Werkzeugträgereinheit
und der Werkstück-Rundtisch in drei räumlichen Achsen
(X-, Y- und Z-Achse) relativ zueinander bewegbar sind
und wobei die Rotationsachse (C-Achse) des Werkstück-
Rundtisches und die Spindelachse der Werkzeugträger
einheit um eine Schwenkachse (A-Achse) relativ zueinan
der schwenkbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkzeugträgereinheit (Spindelkasten 12) in an sich bekannter Weise in zwei horizontalen räumlichen Achsen (Y- und Z-Achse) bewegbar ist,
daß der Werkstück-Rundtisch (24) in an sich bekannter Weise an einem Ständer (22) in vertikaler Richtung (X- Achse) bewegbar gelagert ist,
daß der Werkstück-Rundtisch (24) um eine horizontale, seine Rotationsachse (C-Achse) schneidende Drehachse (B-Achse) drehbar an dem Ständer (22) gelagert ist.
daß die Werkzeugträgereinheit (Spindelkasten 12) in an sich bekannter Weise in zwei horizontalen räumlichen Achsen (Y- und Z-Achse) bewegbar ist,
daß der Werkstück-Rundtisch (24) in an sich bekannter Weise an einem Ständer (22) in vertikaler Richtung (X- Achse) bewegbar gelagert ist,
daß der Werkstück-Rundtisch (24) um eine horizontale, seine Rotationsachse (C-Achse) schneidende Drehachse (B-Achse) drehbar an dem Ständer (22) gelagert ist.
2. Bearbeitungszentrum nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ständer (22) exzentrisch zu seiner
Schwenkachse (A-Achse) angeordnet ist und diese die
horizontale Drehachse (B-Achse) schneidet.
3. Bearbeitungszentrum nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Rotationsachse (C-Achse) des
Werkstück-Rundtisches (24) die horizontale Drehachse
(B-Achse) rechtwinklig schneidet.
4. Bearbeitungszentrum nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die vertikale Schwenkachse (A-Achse)
des Ständers (22), die horizontale Drehachse (B-Achse)
und die Rotationsachse (C-Achse) des Werkstück-Rund
tisches (24) sich in einem gemeinsamen Punkt schneidet.
Priority Applications (1)
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ID=6174660
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