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Strahlenblende für ein Röntgenuntersuchungsgerät
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Strahlenblende für ein Röntgenuntersuchungsgerät
mit paarweise gegeneinander verstellbaren, das Strahlenfeld von einander gegenüberliegenden
Seiten begrenzenden Blendenplatten.
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Röntgenuntersuchungsgeräte besitzen im allgemeinen eine Strahlenblende,
die unmittelbar an der Röntgenröhre angeflanscht ist und mit der der Strahlenkegel
betriebsmäßig eingeblendet wird. Diese trägt in ihrem Inneren mehrere Blendenplatten,
die den Strahlenkegel von verschiedenen Seiten her einblenden. Im allgemeinen werden
je zwei an gegenüberliegenden Seiten des Strahlenkegels angeordnete Blendenplatten
paarweise gegenläufig verstellt. Hierzu ist es bekannt, die gegenläufig verstellbaren
Blendenplatten an gegenläufigen Trumms ein und desselben Seilzugs zu befestigen.
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Ähnliche Stelltriebe werden auch bei vielen bekannten Röntgenuntersuchungsgeräten
für die unmittelbar über der Filmebene in der Aufnahmeeinrichtung verstellbaren
sog. filmnahen Blendenplatten verwendet. Sowohl bei fokusnahen als auch bei den
filmnahen Blendenplatten müssen daher die Innenabmessungen der Gehäuse mindestens
so weit sein, daß sie die Dimension des maximal ausblendbaren Strahlenfeldes in
jeder Stellrichtung der Blendenplatte um mindestens das zweifache der Blendenplattentiefe
übertreffen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Strahlenblende zu entwickeln,
die eine kompaktere Bauweise
erlaubt, ein Höchstmaß an Betriebssicherheit
gewährleistet und preiswert herstellbar ist.
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Bei einer Strahlenblende der eingangs genannten Art ist daher erfindungsgemäß
jeder Blendenplatte eine in einer parallelen Ebene gleichsinnig verstellbare Satellitenplatte
zugeordnet, sind die ein und demselben Blendenplattenpaar zugeordneten Satellitenplatten
über Stellmittel paarweise gegenläufig verstellbar und ist eine jede Satellitenplatte
von der zugeordneten Blendenplatte in geringfügiger Überlappung mit deren vom Strahlenkegel
abgewandten Kante schleppbar. Diese Konstruktion bringt den großen Vorteil mit sich,
daß die Blendenplatten selbst eine gegenüber bekannten Strahlenblenden nur etwa
halb so große Tiefe zu haben brauchen und daher in voll aufgeblendetem Zustand weniger
Platz im Blendengehäuse beanspruchen.
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In besonders zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung können den Satellitenplatten
Mitnehmer zugeordnet sein, die zwischen je zwei, mit der zugeordneten Blendenplatte
verbundenen, in einem der Tiefe der Blendenplatte entsprechenden gegenseitigen Abstand
angeordneten Anschlägen verschiebbar sind. Hierdurch wird die Satellitenplatte in
beiden Stellrichtungen in einfachster Weise von der zugehörigen Blendenplatte mitgeschleppt.
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In besonders vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können die
ein und demselben Blendenplattenpaar zuge-~ordneten Satellitenplatten an gegenläufigen
Trumms eines endlosen Seilzuges befestigt sein und trägt der Seilzug je einen mit
dem Stelltrieb des zugeordneten Blendenplattenpaares in Eingriff bringbaren Mitnehmer.
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Bei dieser Konstruktion werden nicht nur einfache und
relativ
wenig Platz benötigende Stelltriebe verwendet, sondern wird zugleich auch dafür
Sorge getragen, daß die Satellitenplatten über den Stelltrieb geschleppt werden
und somit Kupplungsmittel an den Blenden- und Satellitenplatten selbst entbehrlich
werden.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand zweier in den Figuren
dargestellter Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische
Darstellung einer erfindungsgemäßen Strahlenblende mit zwei gegenläufig verstellbaren
Blendenplatten und Fig. 2 eine schematische Darstellung einer anderen erfindungsgemäßen
Strahlenblende mit zwei gegenläufig verstellbaren Blendenplatten.
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Die Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung einen Schnitt durch
eine Strahlenblende 1 mit einem Paar gegeneinander verstellbarer Blendenplatten
2, 3,mit denen ein Strahlenfeld 4 in der Darstellung der Figur 1 von oben und unten
her begrenzt werden kann. Die beiden Blendenplatten 2, 3 sind an ihren beiden rechtwinklig
zu der das Strahlenfeld 4 begrenzenden vorderen Kante 5, 6 ausgerichteten Seitenkanten
an einem einzigen über Umlenkrollen 7, 8, 9, 10, 11, 12 um das maximal einblendbare
Strahlenfeld 4 herumgeführten Seilzug 13 aufgehängt. Dabei sind die beiden Seitenkanten
einer jeden Blendenplatte an einem anderen Trumm des Seilzuges 13 aufgehängt. Dieser
Seilzug ist über zwei weitere Umlenkrollen 14, 15 um eine von einem Stellmotor 16
angetriebene Seilrolle 17 geführt.
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Hinter den beiden Blendenplatten 2, 3 sind zwei Satellitenplatten
#8, 19 zu erkennen, die in einer
unmittelbar unter der Ebene der
Blendenplatten gelegenen zweiten Ebene gegenläufig verschiebbar sind.
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Zu diesem Zweck sind die beiden Satellitenplatten 18, 19 an einem
weiteren, über Umlenkrollen 20, 21, 22, 23, 24, 25 um das maximal einblendbare Strahlenfeld
(nicht dargestellt) herumgeführten Seilzug 26 aufgehängt. Diese Satellitenplatten
18, 19 besitzen an ihrer dem Strahlenfeld zugewandten Kante 27, 28 im Bereich der
beiden Ecken je eine vorstehende Nase 29, 30, 31, 32. Die beiden Nasen einer jeden
Satellitenplatte sind zwischen je zwei an der dem Strahlenfeld 4 zugewandten Kante
5, 6 und abgewandten Kante 33, 34 der Blendenplatten aus deren Ebene vorstehend
befestigten Anschlägen 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42 verschiebbar. Ferner erkennt
man im Gehäuse 43 der Strahlenblende 1 einen mit der dem Strahlenfeld 4 zugewandten
Kante 5, 6 einer der beiden Blendenplatten 2, 3 in Eingriff bringbaren Schalter
44, der in den Stromkreis für den Stellmotor 16 eingeschaltet ist.
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Mit dem Stellmotor 16 lassen sich je nach Drehrichtung unterschiedlich
hohe Strahlenfelder 4 einblenden. Dabei verstellt der Stellmotor den äußeren Seilzug
13 und bewegt die an diesem Seilzug befestigten beiden Blendenplatten in entgegengesetzter
Richtung. Weil sich die Gewichte der beiden Blendenplatten 2, 3 infolge ihrer Aufhängung
an gegenläufigen Trumms ein und desselben Seilzugs 13 gegeneinander aufheben, ist
die erforderliche Verstellkraft in jeder Kipplage der Strahlenblende 1 gleich groß.
Aus dem gleichen Grund bleiben auch die Satellitenplatten 18, 19 in jeder Kipplage
der Strahlenblende 1 stehen. Werden die Blendenplatten 2, 3 vom Stellmotor 16 über
den äußeren Seilzug 13 aufeinander zu bewegt, um das Strahlenfeld 4 von oben und
unten einzublenden, so bleiben die Satellitenplatten
18, 19 solange
stehen, bis ihre Nasen 29, 30, 31, 32 an der dem Strahlenfeld abgewandten rückwärtigen
Kante der jewefigen Blendenplatte 2, 3 befindlichen Anschläg&i35, 36, 37, 38,
39, 40, 41, 42 hängenbleiben.
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Sobald dies der Fall ist, nehmen die Blendenplatten die Satellitenplatten
mit. Dabei sind die Nasen 29 bis 32 und Anschläge 35 bis 42 so angeordnet, daß jede
Satellitenplatte 18, 19 mit ihrer dem Strahlenfeld 4 zugewandten Kante noch etwas
mit der dem Strahlenfeld abgewandten Kante 33, 34 der Blendenplatten 2, 3 überlappt.
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Soll auf das größtmögliche Strahlenfeld eingeblendet werden, so braucht
nur die Drehrichtung des Stellmotors 16 geändert zu werden. Die sich voneinander
entfernenden Blendenplatten 2, 3 lassen dabei zunächst die Satellitenplatten 18,
19 solange stehen, bis deren Nasen 29 bis 32 mit den an den dem Strahlenfeld 4 zugewandten
Kanten 5, 6 der Blendenplatten befindlichen Anschläge 35, 36, 39, 40 in Eingriff
gelangen. Sobald dies der Fall ist, werden die nun deckungsgleich übereinander befindlichen
Blendenplatten und zugeordneten Satellitenplatten gemeinsam zurückgefahren.
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Es ist ein großer Vorteil dieser Konstruktion, daß die Tiefe der verwendeten
Blendenplatten infolge der nachgeschleppten Satellitenplatten halbiert werden kann.
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Dadurch benötigen die Blendenplatten 2, 3 bei der Einblendung des
größtmöglichen Strahlenfeldes eine wesentlich geringere Gehäusetiefe als ohne solche
Satellitenplatten.
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Bei der motorischen Fernsteuerung der Strahlenblende 1 sind den Extremstellungen
der Blendenplatten 2, 3 Signalgeber (nicht dargestellt) zugeordnet, die die Drehrich-
tung
des Stellmotors 16 bei Erreichen der Extremlagen umkehren. Diese Signalgeber können
entweder durch die Blendenplatten 2, 3 selbst betätigt werden oder bei der Verwendung
eines getakteten Stellmotors 16 durch einen vom Stellmotor angetriebenen wegabhängigen
Impulsgeber 45 mit nachgeschaltetem Impulszähler (nicht dargestellt) gesteuert werden.
In diesem Fall ist ein Fühler 44 im Stellweg einer der beiden Blendenplatten 2,
3 eingebaut, der den Stellmotor 16 bei Nichtgebrauch aus einer Stellrichtung, bei
der die Blendenplatten 2, 3 aufeinander zu bewegt werden, in einem Blendenplattenabstand
abschaltet und den Zähler auf Null zurückstellt, in der die Satellitenplatten 18,
19 noch in ihrem größten gegenseitigen Abstand verharren. Von dieser sogenannten
Nullstellung aus läßt sich über den getakteten Stellmotor 16 in kürzester Zeit jede
beliebige Einblendweite ansteuern.
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In der Strahlenblende 1 können mehrere Blendenplattenpaare nebst zugehörigen
Satellitenplatten übereinander eingebaut sein um den Strahlenkegel in der geschilderten
Weise von verschiedenen Seiten unterschiedlich stark einzublenden.
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Die Figur 2 zeigt eine gegenüber dem in der Figur 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel geringfügig abgewandelte Konstruktion einer Strahlenblende 46.
Auch hier sind zwei Blendenplatten 47, 48 zur gegenläufigen Verstellung an einem
endlosen, im Gehäuse 49 der Strahlenblende 46 über Umlenkrollen 50, 51, 52, 53,
54 um das maximal einblendbare Strahlenfeld herumgeführten endlosen Seilzug 55 in
der gleichen Weise aufgehängt, wie anhand des Ausführungsbeispiels der Figur 1 beschrieben
wurde. Auch hier ist dieser Seilzug 55 um eine von einem Stellmotor 56 antreibbare
Seilrolle 57
herumgeführt. Auch die Satellitenplatten 58, 59 sind,
ähnlich wie beim Ausführungsbeispiel der Figur 1, an einem separaten endlosen über
Umlenkrollen 60, 61, 62 geführten Seilzug 63 aufgehängt. Im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel
der Figur 1 besitzen die Satellitenplatten 58, 59 jedoch keine Nasen und die Blendenplatten
47, 48 keine Anschläge. Dafür ist an dem einen Trumm, des die Satellitenplatten
58, 59 verstellenden Seilzugs 63 ein Mitnehmer 64 mit einer seilich vorstehenden
Mitnehmerscheibe 65 befestigt.
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Das hierzu gleichsinnig umlaufende Trumm des die Blendenplatten 47,
48 verstellenden endlosen Seilzugs 55 ist unmittelbar benachbart geführt und trägt
zwei Mitnehmer 66, 67 mit je einer Mitnehmerscheibe 68, 69. In dem Zwischenraum
zwischen diesen beiden Mitnehmerscheiben 68, 69 ragt die Mitnehmerscheibe 65 des
die Satellitenplatten 58, 59 miteinander verbindenden endlosen Seilzugs 63 hinein.
Diese beiden Mitnehmer 66, 67 sind in einem Abstand angeordnet, der der Tiefe der
Blendenplatten 47, 48, d.h. dem Abstand der dem Strahlenkegel zugewandten und der
vom Strahlenkegel abgewandten Kanten dieser Blendenplatten entspricht. Von diesen
beiden Mitnehmern 66, 67 trägt derjenige Mitnehmer 66, der die Satellitenplatten
58, 59 bei Eingriff mit deren Mitnehmerscheibe 65 in einem größeren gegenseitigen
Abstand ziehen würde, eine den Zwischenraum zwischen den beiden Mitnehmern ausfüllende
Druckfeder 70. Am freien Ende der Druckfeder ist die diesen Mitnehmer 66 zugehörige
Mitnehmerscheibe 68 befestigt. Die Mitnehmerscheibe 65 des den Satellitenplatten
58, 59 zugeordneten Seilzugs 63 ist zwischen den beiden Mitnehmerscheiben 68, 69
eingeklemmt.
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Bei dieser Konstruktion wird erreicht, daß die beiden Satellitenplatten
58, 59 sich stets in der in der
Figur 2 gezeigten Position zu den
Blendenplatten 47, 48 befinden, d.h. daß sie mit ihren einander zugewandten Kanten
gerade noch mit der dem eingeblendeten Strahlenfeld abgewandten Kante der zugeordneten
Blendenplatten 47, 48 überlappen. Nur wenn die Blendenplatten 47, 48 beim Aufblenden
in größtmöglichen gegenseitigen Abstand gebracht werden und die Satellitenplatten
58, 59 mit ihrer vom Strahlenfeld abgewandten Kante am Gehäuse 49 der Strahlenblende
46 anstoßen, ermöglicht es die Druckfeder 70, daß die Blendenplatten trotzdem noch
weiter auseinander geschoben werden können, und das Strahlenfeld noch weiter aufgeblendet
werden kann.
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Denn in diesem Fall können sich die Satellitenplatten bei gleichzeitiger
Kompression der Druckfeder 70 über die Blendenplatten 47, 48 schieben. Auf diese
Weise lassen sich die Außenabmessungen des Blendengehäuses bedeutend verringern.
Ein weiterer Vorteil ist es, daß das gewählte Einblendformat so aus jeder Position
der Blendenplatten heraus direkt anfahrbar ist.
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6 Patentansprüche 2 Figuren