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Faltmaschine
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Die Erfindung geht aus von einer Faltmaschine zum Falten von insbesondere
großformatigen, aus schwerer Well- oder Vollpappe bestehenden Kartonzuschnitten,
mit in einem Gestell gehalterten, den zuvor ausgerichteten Zuschnitt tragenden und
als Widerlager beim Falten dienenden Auflagen, die neben den zu faltenden Kanten
zu diesen parallel-verlaufend angeordnet sind, einer in dem Gestell vorgesehenen
Fördereinrichtung zum Transportieren des Zuschnitts und mit einer an dem Gestell
in dem Bereich der Auflagen angeordneten Falteinrichtung, die zum Niederdrücken
des Zuschnitts dienende, einenends an dem Gestell befestigte und parallel zu den
Faltkanten verlaufend gehalterte Faltschienen, sowie neben den Auflagen in dem Gestell
schwenkbar gelagerte Faltarme enthält, durch die die Seitenteile des zwischen den
Auflagen und den Faltschienen befindlichen Zuschnitts entlang den Faltlinien um
etwa 180° aufeinander zu umschlagbar sind.
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Bei einer derartigen, aus der Praxis bekannten Faltmaschine bestehen
die beiden Faltschienen zum Niederhalten des Zuschnitts bei der Faltung je aus einem
verhältnismäßig schmalen und elastischen Stahlband. Die so gebildeten Faltschienen
sind an ihrem vorderen, d.h. der
Einführbewegung des Zuschnitts
in die Faltstation zugewandten Ende, in einem fixen Abstand über den Auflagen des
Zuschnitts an dem Gestell befestigt, womit sich an der Einlaufseite des Zuschnitts
zwischen der Auflage und der jeweiligen Faltschiene ein Spalt ergibt in den der
Zuschnitt eingeschoben wird. Aufgrund der Eigenelastizität der Faltschienen und
dem Gewicht liegen die beiden Faltschienen in einem gewissen Abstand hinter dem
vorderen Ende bzw. der Befestigungsstelle auf den Auflagen und bei eingeschobenem
Zuschnitt auf dem Zuschnitt auf. Der Zuschnitt wird damit durch das Gewicht der
Faltschienen auf den zugehörigen Auflagen nieder gehalten, und es soll dadurch verhindert
werden, daß der Zuschnitt beim nachfolgenden Falten oder Einklappen der Seitenteile
mit Hilfe der Faltarme sich von den Auflagen abhebt und ungünstigstenfalls sogar
verschiebt.
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Diese Anordnung erfüllt ihren Zweck jedoch nur bei kleinen Formaten
und leichten bis mittleren Pappequalitäten, bei denen das Gewicht der Faltschienen,
verglichen mit den auftretenden Faltkräften, noch verhältnismäßig groß ist. Ein
Falten von großformatigen Zuschnitten aus schwerer Pappequalität ist mit der bekannten
Anordnung nicht mit der ausreichenden Genauigkeit durchzuführen, weil die Faltschienen
ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen können. Auch eine Vergrößerung des Gewichts der
Faltschiene führt wegen der damit zwangsläufig einhergehenden Versteifung der Faltschienen
nicht zum Ziel, weil hierdurch wegen der genannten Versteifung die Auflagekraft
der Faltschienen auf den Auflagen nicht nennenswert erhöht werden kann.
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Außerdem würde die zum Einführen des Zuschnitts erforderliche Kraft
infolge der Versteifung der Faltschienen und deren höherem Gewicht so groß werden,
daß eine Beschädigung des Zuschnitts an den Stellen auftritt, an denen die Transporteinrichtung
zum Fördern des Zuschnitts angreift.
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Schließlich treten bei der bekannten Anordnung, insbesondere bei schweren
Pappequalitäten,wegen der verhältnismäßig weit außen angreifenden Faltarme, trotz
Rillung des Zuschnitts entlang der Faltlinie unerwünschte Streuungen der Faltkanten
auf mit der Folge, daß die Faltkanten nicht in der Verlängerung der Einschnitte
des Zuschnitts verlaufen.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung,
eine Faltmaschine zu schaffen, mit der insbesondere großformatige Kartonzuschnitte,
die aus schwerer Well- oder Vollpappe bestehen, mit hoher Genauigkeit zu falten
sind.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Faltmaschine durch
die Merkmale des Hauptanspruches gekennzeichnet.
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Eine ausreichende Klemmung des zu faltenden Zuschnitts bei geringem
bauseitigem Aufwand ergibt sich, wenn bei jeder Faltschiene die Anpreßeinrichtungen
in za7ei längs der Schiene im Abstand zueinander befindlichen Bereichen bzw. in
den Bereichen der Enden angreifen. Dabei können, um die zur Einziehen des Zuschnitts
erforderliche Kraft zu verringern, lediglich die den, bezoqen auf die Transporteinrichtung
vorderen Enden der Faltschienen
zugeordneten Anpreßeinrichtung
mit diesen Enden fest verbunden sein, derart, daß jede Faltschiene zwangsweise von
der zugehörigen Auflage abhebbar ist, während die rückwärtigen Enden im nicht angedrückten
Zustand lose sind. Hierdurch ergibt sich außerdem der Vorteil, daß eventuell nicht
exakt plan liegende Zuschnitte ohne Gefahr einer möglichen Stauchung an vorstehenden
Kanten zuzuführen sind.
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Konstruktiv sehr einfache Anpreßeinrichtungen, die leicht zu steuern
sind, bestehen in zweiseitig wirkenden Druckmittelzylindern, von denen jeweils einer
einem entsprechenden Ende der Faltschienen zugeordnet ist. Zweckmäßigerweise sind
die Druckmittelzylinder dabei derart angeordnet, daß die Kolben in Richtung senkrecht
zu den Auflagen bzw. der Transportebene des Zuschnitts längsverschieblich sind.
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Um ein seitliches Einwärtsbiegen der Faltschienen beim Faltvorgang
mit Sicherheit auszuschließen, kann den rückwärtigen Enden der Faltschienen zusätzlich
zu den Anpreßeinrichtungen jeweils eine Fixiereinrichtung zugeordnet sein, die bei
angedrückter Faltschiene ein seitliches Ausweichen verhindert.
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Falls diese Fixiereinrichtungen so ausgebildet sind, daß sie in die
Transportebene des gefalteten Zuschnitts ragen, ist es zweckmäßig, wenn sie nach
erfolgtem Faltvorgang aus der Transportebene heraus bewegbar sind.
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Sehr einfache Fixiereinrichtungen enthalten je einen in Richtung auf
die jeweils zugehörige Anpreßeinrichtung weisenden Kegel, der mit einer entsprechenden
öffnung in dem rückwärtigen Ende einer jeweiligen Faltschiene in Eingriff bringbar
ist.
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Um ein mögliches Zerquetschen des Zuschnitts durch die angepreßte
Faltschiene zu vermeiden, kann den rückwärtigen Enden der Faltschienen je ein höhenverstellbares
Faltschienenauflager zugeordnet sein, das wiederum zweckmäßigerweise aus der Transportebene
des Zuschnitts heraus bewegbar ist.
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Insgesamt wird dabei die Anordnung sehr einfach, wenn die Faltschienenauflager
mit den Fixiereinrichtungen verbunden sind. Hierzu können die Faltschienenauflager
je von einem,den entsprechenden Kegel umgebenden Flansch mit planer Auflagefläche
für die Faltschiene gebildet sein, wobei zur betriebsmäßigen Betätigung der so kombinierten
Faltschienenauflager mit den Fixiereinrichtungen diesen entsprechende Betätigungseinrichtungen,
bspw. wieder Druckmittelzylinder, angeordnet sind.
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Diese zweiseitig wirkenden Druckmittel zylinder sind wiederum in der
Weise angeordnet, daß ihr Kolben in Richtung senkrecht zu den Auflagen bzw. der
Transportebene des Zuschnitts längsverschieblich sind.
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Da beim Falten des Zuschnitts unter Umständen Zuschnittsmaterial nach
innen gedrängt wird, ist es zweckmäßig, wenn die Faltschienen bezüglich
der
beim Hereinfalten der Seitenteile entstehenden Innenkanten zurückversetzt sind und
so in jedem Falle von durch das Falten verdrängtem Pappematerial frei sind.
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Eine sehr genau arbeitende Nachformeinrichtung ergibt sich, wenn für
jede zu faltende Kante wenigstens eine unterhalb des zu faltenden Zuschnitts an
dem Gestell eine verschwenkbare Leiste angelenkt ist, die um eine parallel zu der
Faltkante bzw. parallel zu der jeweiligen Faltschiene verlaufende Achse verschwenkbar
und mittels einer Antriebseinrichtung aus einer ersten Stellung, in der sie sich
außerhalb bzw. unterhalb der Transportebene des Zuschnitts befindet, in eine zweite
Stellung überführbar ist, in der sie etwa rechtwinklig zu dem Zuschnitt verläuft
bzw. nach oben steht und hierdurch eine gegebenenfalls zu weit nach außen gelangte
Faltkante im Sinne eines Nachformens nach innen drückt. Da diese Abweichungen bei
der Lage der Faltkanten an beiden Kanten auftreten können, ist es vorteilhaft, wenn
insgesamt zwei Leisten, und zwar eine für jede zu faltende Kante, vorgesehen sind.
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Um eine exakte Lage des Zuschnitts in der Faltstation sicherzustellen,
kann die Faltstation im Bereich der umzufaltenden Seitenteile zwei Anschläge aufweisen,
an die die in Transportrichtung vordere Kante des Zuschnitts anlegbar sind. Durch
das Einfalten der Seitenteile kommt der Zuschnitt von den Anschlägen frei und kann,
ohne daß eine Betätigung der Anschläge erforderlich ist, aus der Faltstation heraus
transportiert werden.
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Das richligc Anlegen des Zuschnitts an die Anschläge kann vorteilhafterweise
mittels einer Hilfstransporteinrichtung erfolgen, die im Bereich der Faltstation
vorgesehen ist. Eine sehr einfache Konstruktion für die Hilfstransporteinrichtung
besteht in zwei unterhalb der Transportebene angeordneten, zweiseitig wirkenden
Druckmittel zylindern, an deren Kolbenstange umlegbare, mit der Hinterkante eines
eingeführten Zuschnitts formschlüssig in Eingriff bringbare Klinken angelenkt sind,
die von dem in die Faltstation eingeführten Zuschnitt umlegbar sind und sich hinter
der Hinterkante des Zuschnitts erneut aufrichten.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung
dargestellt. Es zeigen jeweils schematisiert: Fig. 1 einen Ausschnitt aus einer
Faltmaschine gemäß der Erfindung in einer perspektivischen Seitenansicht, geschnitten
entlang der Linie I-I nach Fig. 2, Fig. 2 einen vor der Transporteinrichtung der
Faltmaschine nach Fig. 1 eingelegten und auf den Einzug wartenden Zuschnitt in einer
perspektivischen Darstellung, Fig. 3 die Faltmaschine nach Fig. 1 mit in der bis
5 Faltstation befindlichem Zuschnitt unter Veranschaulichung jeweils unterschiedlicher
Betriebszustände in einer der Fig. 1 entsprechenden perspektivischen Darstellung,
Fig. 6 die Faltmaschine nach Fig. 1 in einer Seitenbis 12 ansicht unter Veranschaulichung
unterschiedlicher Betriebs zustande in einer stark
schematisierten
Seitenansicht und Fig. 13 die Faltmaschine nach Fig. 1 in einem Betriebszustand
entsprechend Fig. 5, geschnitten entlang einer Linie XIII-XIII nach Fig. 12 in einer
Draufsicht.
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In Fig. 1 ist eine Faltmaschine 1 mit ihrer Faltstation oder Falteinrichtung
2 im Ausschnitt veranschaulicht. Aus Gründen der übersichtlichkeit ist die Darstellung
dabei derart getroffen, daß von der Faltstation 2 bzw. der Faltmaschine 1 lediglich
der Teil veranschaulicht ist, der die dem Betrachter zugewandte Faltkante eines
entsprechenden eingelegten Pappezuschnittes erzeugt, während der andere Teil der
Faltstation 2, der die dem Betrachter abgewandte Faltkante erzeugt, weggelassen
ist; dieser Teil ist spiegelbildlich zu dem in den Fig. 1, 3, 4 und 5 gezeigten
Teil aufgebaut.
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Die Faltstation 2 enthält zwei zueinander parallele, in einem Maschinengestell
3 angeordnete und entsprechend der Breite des Zuschnitts aufeinander zustellbare
längliche Auflagen 4 und 5, deren Oberseiten in einer gemeinsamen Ebene liegen.
über den Auflagen 4 und 5 befinden sich zwei ebenfalls zueinander parallel verlaufende
bandförmige Schienen 6 und 7, die beispielsweise aus einem Federbandstahl bestehen
und zusammen mit der jeweils zugehörigen Auflage 4 bzw. 5 zur Anpassung an die Breite
des jeweiligen Zuschnitts aufeinander zustellbar sind.
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An ihrem jeweils vorderen Ende sind die Faltschienen 6 bzw. 7 an zugehörigen
Betätigungseinrichtungen in Gestalt von zweiseitig wirkenden Druckmittelzylindern
befestigt. So ist das vordere Ende der Faltschiene 6 mit dem in dem Maschinengestell
3 angeordneten Druckmittelzylinder 8 gekuppelt, dessen Arbeitsrichtung senkrecht
zu der durch die Auflagen 4 und 5 aufgespannten Ebenen verläuft.
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Den hinteren Enden 9 der Faltschienen 6, 7 sind ebenfalls in dem Gestell
3 angeordnete und zusammen mit den Auflagen 4, 5 verstellbare Anpreßeinrichtungen
zugeordnet, die jeweils aus zwei Druckmittelzylindern 10, 11 bestehen. Der Druckmittelzylinder
10 befindet sich über der Faltschiene 6 und ist so ausgerichtet, daß sein längsverschieblicher
Stempel 12 senkrecht auf die Faltschiene 6 bzw. 7 niederdrückbar ist. Der andere
Druckmittelzylinder 11 hingegen sitzt auf dem Druckmittelzylinder 10 fluchtend ausgerichtet
unter der Faltschiene 6. Sein längsverschieblicher Stempel 13 ist damit senkrecht
von unten gegen die Unterseite der Faltschiene 6 andrückbar.
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Der Stempel 13 hat die bei A veranschaulichte Gestalt einer planen
zylindrischen Scheibe, auf deren Oberseite in der Mitte ein Kegelstumpf 14 hervorsteht.
Die den Kegel 14 an seiner Basis umgebende plane Oberläche 15 bildet eine Anlagefläche
für die Faltschiene 6, die sich bei angehobenem Stempel 13 von unten her gegen die
Unterseite der Faltschiene 6 anlegt, während der Kegel 14 in eine entsprechende
Öffnung 16 in dem hinteren Ende 9 der Faltschiene 6 eingreift. Der Kegel 14 dient
als Fixiereinrichtung und verhindert, sobald er in der Öffnung 16 steckt, ein Ausweichen
der Faltschiene 6 in der durch einen Pfeil 17 angedeuteten Richtung, in die beim
weiter unten beschriebenen Falten eines Zuschnittes die Faltschiene 6 bzw. entsprechend
die Faltschiene 7 ausweichen kann.
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Damit der Stempel 12 im angedrückten Zustand mit seiner im wesentlichen
planen Unterseite satt auf der Oberseite der Faltschiene 6 aufliegen kann, enthält
er in seiner Unterseite eine entsprechende, den Kegel 14 aufnehmende Öffnung 18.
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Zum Umklappen oder Umfalten der Seitenteile eines Zuschnitts sind
in der Faltstation 2 für die zu faltenden Kanten insgesamt vier Faltarme oder Falthebel
vorgesehen, von denen aus Darstellunssgründen in der Fig; 1 lediglich zwei Falthebel
20 und 21 veranschaulicht sind, die der dem Betrachter zugewandten Faltkante eines
zuzuführenden Zuschnitts zugeordnet sind. Die beiden Faltarme 20, 21 sitzen auf
einer in dem Maschinengestell 3 drehbar gelagerten Welle 22, die sich,parallel zu
der zugehörigen Auflage 4 neben deren der Maschinenau-Benseite zugewandten Seite
erstreckt. In ihrem Ausgangs- oder Ruhezustand zeigen die beiden Faltarme 20, 21
nach außen und befinden sich unterhalb der durch die planen Oberflächen der Auflagen
4, 5 gebildeten Ebene, womit sie aus dem Transportweg eines zuzuführenden Zuschnitts
herausgeschwenkt sind. Der dem Betrachter abgewandte und nicht veranschaulichte
Teil der Faltstation 2 ist entsprechend aufgebaut.
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Zwischen der Welle 22 für die Faltarme 20, 21 und der Auflage 4 befindet
sich eine Nachformeinrichtung 23, die eine zu der Welle 22 parallel verlaufende
und in dem Maschinengestell 3 zwischen der Welle 22 und der Auflage 4 drehbar gelagerte
Welle 24 enthält. An der Welle 24 ist eine durch diese verschwenkbare Leiste oder
Klappe 25 befestigt, die sich praktisch über die gesamte Länge der Faltstation 2
erstreckt. Im Ausgangs- oder Ruhezustand befindet sich die Leiste 25 außerhalb des
Transportweges eines zUzuführenden Zuschnitts und wird im Anschluß an das Falten,
wie nachfolgend beschrieben, etwa senkrecht nach oben geklappt, wie dies in Fig.
13 gezeigt ist. Auch hierbei gilt wieder, daß der nicht veranschaulichte Teil der
Faltstation 2
spiegelbildlich zu dem dargestellten Teil gestaltet
ist und entsprechende Bauteile enthält.
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Zum Einziehen eines Zuschnitts in die Faltstation 2 sind vor dem vorderen
Ende der Auflagen 4, 5 Fördereinrichtungen 30 in dem Maschinengestell 3 vorgesehen,
die je Auflageschiene 4, 5 von acht Transportrollen oder -walzen 31 gebildet sind,
von denen sich vier der Transportrollen 31 unterhalb der durch die Auflagen 4, 5
gebildeten Ebene und vier der Transportrollen 31 höhenverstellbar über dieser Ebene
befinden, wobei die unter der Ebene angeordneten Transportrollen 31 jeweils paarweise
auf zwei über die gesamte Maschinenbreite sich erstreckenden Antriebswellen 32,
33 sitzen. Zwei der in vertikaler Richtung einander gegenüberstehenden Rollen 31,
beispielsweise die Rollen 31a und 31b können in bekannter Weise als Rill- oder Nachrilleinrichtung
zum Rillen des Zuschnitts entlang der Faltlinie ausgebildet sein.
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Da durch die Transporteinrichtung 30 ein Zuschnitt lediglich so weit
transportiert werden kann, bis die in Transportrichtung hinteren Rollen 31 mit dem
Zuschnitt außer Eingriff kommen, wobei jedoch der Zuschnitt unter Umständen noch
nicht weit genug in die Faltstation 2 eingeschoben ist, ist zum vollständigen Einziehen
eines jeweiligen Zuschnitts auf jeder Seite der Faltmaschine 1 eine Hilfstransporteinrichtung
40 vorhanden. Jede Hilfstransporteinrichtung 40 enthält eine an einer in dem Gestell
3 vorhandenen längsverschieblichen Parallelführungseinrichtung 41 umklappbar gehalterte
Klinke 42, die mit Hilfe einer nicht veranschaulichten und an der Parallelführungseinrichtung
41 angreifenden Antriebseinrichtung in einer Richtung parallel zu der Auflage 4
bzw. 5 längsverschieblich ist und an der Hinterkante- eines über die Transporteinrichtung
30 zugeführten
Zuschnitts angreift.
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Im Bereich der umzufaltenden Seitenteile eines Zuschnitts enthält
die Faltstation 2 auf jeder Seite der Faltmaschine 1 an dem Maschinengestell 3 längsverschieblich
gehalterte Anschläge 45, die mit der Vorderkante eines zugeführten Zuschnitts formschlüssig
in Eingriff kommen und dessen Vorwärtsbewegung in der Faltstation 2 begrenzen und
so den eingelegten Zuschnitt für das anschließende Falten ordnungsgemäß zentrieren.
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Falls mit einem stark ungleichmäßigen Anlegen eines Zuschnitts an
die Transporteinrichtung 30 gerechnet werden muß, können im Bereich der Transporteinrichtung
30 bzw. zwischen den Rollen 31 und 31b zusätzliche,versenkbare Anschläge 50 und
51 in dem Maschinengestell 3 angeordnet sein. An ihrer der Vorderkante eines eingelegten
Zuschnitts zugewandten Seitenfläche tragen die beiden Anschläge 50 und 51 mit nicht
veranschaulichten elektrischen Schaltern verbundene Schwenkklappen 52 und 53, die,
sobald sie gleichzeitig durch die Vorderkante eines Zuschnitts betätigt sind, die
Steuerung der Faltmaschine 1 auslösen und den Einzug bzw. Faltvorgang starten.
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Im rechten Winkel zu einer durch die Anschläge 50 und 51 festgelegten
Geraden befindet sich ein weiterer Seitenanschlag 54, durch den die seitliche Lage
eines eingelegten Zuschnitts und damit dessen seitliche Verschiebung bezüqlich der
Auflagen 4, 5 bestimmt wird.
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Die insoweit beschriebene Faltmaschine 1 arbeitet in der nunmehr anhand
der Fig. 2 bis 13 beschriebenen Weise. Vor der Inbetriebnahme der Faltmaschine 1
wird
zunächst die Faltstation 2 auf die Breite des fertig gefalteten,
in Fig. 13 gezeigten Zuschnitts 60 eingestellt, und zwar in der Weise, daß bei hochgeklappter
Nachformeinrichtung der Abstand der beiden Leisten 25 dem exakten gewünschten Abstand
der Faltkanten 61 und 62 des gefalteten Zuschnitts 60 entspricht. Wegen der räumlichen
Zuordnung und der entsprechenden mechanischen Verbindung untereinander befinden
sich damit die Auflagen 4 und 5 entsprechend näher beieinander, so daß sie dichter
beieinander sind als die Faltkanten 61 und 62 und sich innerhalb der hierdurch festgelegten
Begrenzung befinden. Die Faltschienen 6 und 7 sind dabei entsprechend mit den Auflagen
4 und 5 mitgewandert und befinden sich weiterhin über diesen, ebenfalls innerhalb
der Faltkanten 61 und 62. Auch die Welle 22 für die Faltarme 21, 22 ist entsprechend
seitlich mit verschoben, derart, daß die Faltarme 20 und 21 in der entsprechenden
Weise an dem Zuschnitt 60 angreifen können.
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Bei entsprechender mechanischer Verbindung ist außerdem sichergestellt,
daß die durch die Rollen 31a und 31b gebildete Rilleinrichtung den Zuschnitt 60
an der richtigen Stelle, nämlich entlang den Faltlinien 52 und 63, rillt, die wiederum
mit entsprechenden Einschnitten 65 und 66 bzw. 67 und 68 fluchten. Die seitliche
richtige Lage des Zuschnitts 60 wird dabei durch den entsprechend eingestellten
Seitenanschlag 54 gewährleistet.
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Im Ausgangszustand der Faltmaschine 1 sind, wie in Fig. 6 veranschaulicht,
die oberen Transportrollen 31 durch eine entsprechende Betätigungseinrichtung, beispielsweise
dem Druckmittelzylinder 70, angehoben.
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Die Anschläge 50 und 51 sind ausgefahren und befinden
sich
in der Bewegungsbahn des einzuführenden Zuschnitts 60. Die federvorbelasteten Transportklinken
42 der Hilfstransporteinrichtungen 40 sind aufgerichtet und durch die zugehörige
Antriebseinrichtung in die vorderste Lage verbracht. Die beiden Faltschienen 6 und
7 sind von den zugehörigen Auflagen 4 und 5 mit Hilfe der zugehörigen Anpreßeinrichtungen,
nämlich der Druckmittelzylinder 8, 10 und 11, angehoben und befinden sich parallel
und im Abstand zu den zugehörigen Auflagen 4 und 5.
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Sobald nunmehr der Zuschnitt 60 seitlich an die Anlage 54 angelegt
und auch an die ausgefahrenen Anschläge 50 und 51 angedrückt wird, lösen die Schwenkklappen
52 und 53 über die zugehörigen Schalter die elektrische Steuerung der Faltmaschine
1 aus, wodurch, wie in Fig. 7 gezeigt, durch den Druckmittel zylinder 70 die oberen
Transportrollen 31 abgesenkt werden. Die nicht veranschaulichte Antriebseinrichtung
für die Anschläge 50 und 51 zieht diese nach unten aus dem Bewegungsweg des Zuschnittes
60 heraus, woraufhin dann die ebenfalls nicht veranschaulichte Antriebseinrichtung
für die unteren Transportrollen 31 anläuft.
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Da sich die Anschläge 50 und 51 zwischen den beiden in TranspoXrichtung
einander benachbarten unteren Transportrollen 31 befindet, liegt der Zuschnitt 60
beim Anlegen an die Anschläge 50 und 51 über den vorderen Transportrollen 31 der
Transporteinrichtung 30, so daß er beim Anschalten des Antriebs für die unteren
Transportrollen 31 in Richtung eines Pfeiles 71 in die Faltstation 2 eingezogen
wird. Die Vorderkante des Zuschnitts 60 legt dabei die federvorgespannten, schwenkbaren
Klinken 42 der Hilfstransporteinrichtungen
40 nach rückwärts um,
so daß die Klinken 42 die Einzugbewegung des Zuschnittes 60 nicht behindern können.
Beim Einziehen des Zuschnitts 60 in die Faltstation 2 wird der Zuschnitt außerdem
mittels der Rilleinrichtung 31a und 31b entlang der Faltlinien 63 und 64, d.h. zwischen
den Einschnitten 65 und 66 bzw. 67 und 68 vorgerillt. Der Zuschnitt 60 wird nunmehr
solange durch die Transporteinrichtung 30 auf die Auflagen 4 und 5 geschoben, bis
die Hinterkante des Zuschnitts 60 von den hinteren Transportrollen 31 in der Transporteinrichtung
30 freigekommen ist. Bereits vorher hat jedoch die Hinterkante des Zuschnitts 60
die umklappbaren Klinken 42 in der Hilfstransporteinrichtung 40 überschritten, so
daß sich diese aufgrund der Federvorspannkraft wieder in die Ausgangslage aufrichten
können, in der sie mit ihrer Oberkante in die Transportbahn des Zuschnitts 60 hineinreichen.
Sobald diese in Fig. 9 gezeigt Stellung erreicht ist, werden die Antriebsrichtungen,
beispielsweise Druckmittelzylinder 73, mit einem entsprechenden Druckmittel gefüllt
und ziehen die damit gekuppelten Klinken 42 auf ihrer Parallelführung 41 in Richtung
auf die Hinterkante des Zuschnitts 60 bzw. in Richtung auf den Anschlag 45. Hierdurch
wird der Zuschnitt 60,an dessen Hinterkante sich die Klinken 42 formschlüssig anlegen,
das letzte noch erforderliche Stück bis zu den Anschlägen 45 vorgeschoben, so daß
sich die Vorderkanten der Seitenteile des Zuschnitts an die Anschläge 45 anlegen.
Der Zuschnitt 60 ist damit vollständig in die Faltstation 2 eingezogen und liegt
über seine gesamte in Transportrichtung gemessene Länge auf den Auflagen 4 und 5
auf.
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Nachdem der Zuschnitt 60 diese Stellung erreicht hat, wie sie in Fig.
10 gezeigt ist, senken die Druckmitmitelzylinder
8, 10 und 11
die zugehörigen Faltschienen 6 bzw. 7 auf den Zuschnitt bzw. die zugehörigen Auflagen
4, 5 ab, wodurch der Zuschnitt 60 parallel zu den Faltlinien 62 und 63 zwischen
den planen Oberseiten der Auflagen 4, 5 und den planen Unterseiten der Faltschienen
6 bzw. 7 unverrückbar festgeklemmt wird. Dabei greift der Kegel 14 in die Öffnung
16 einer jeden Faltschiene 6 bzw. 7 ein und sichert diese an dem rückwärtigen Ende
9 gegen ein mögliches Verdrehen um die Längsachse~des Druckmittelzylinders 8 beim
Falten.
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Falls die Gefahr besteht, daß bei einigen Pappequalitäten der Zuschnitt
von den auf ihn niedergedrückten Faltschienen 6, 7 aufgrund einer eventuell recht
hohen Anpreßkraft der Druckmittelzylinder 8 und 10 flachgequetscht wird, kann den
Druckmittelzylindern 8 und 10 eine Hubbegrenzung zugeordnet sein, die ein übermäßiges
Absenken und damit ein Zerquetschen des Zuschnitts 60 verhindert. Die Hubbegrenzung
für den hinteren Druckmittel zylinder 10 kann auch beispielsweise durch die Anlagefläche
15 des hinteren unteren Druckmittelzylinders 11 gebildet sein.
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Der Zuschnitt hat nunmehr innerhalb der Faltmaschine 1 bzw. der Faltstation
2 die in den Fig. 3 und 11 veranschaulichte Lage eingenommen. Die Steuerung der
Faltmaschine 1 schaltet jetzt den Antrieb für die auf der Welle 22 drehfest sitzenden
Faltarm 20 und 21 ein, die -raufhin,ausgehend von ihrer in Fig. 1 gezeigten Ruhestellung,
um eine zu den Auflagen 4 und 5 parallele Drehachse und damit auch parallel zu den
Faltlinien 62 und 63 nach innen aufeinander zugeschwenkt werden, wobei sie die an
ihnen anliegenden äußeren Seitenteile des Zuschnitts 60
0 um jeweils
etwa 180 nach innen herein aufeinanderzuklappen oder falten. Nachdem das Umfalten
der Seitenteile durch die Faltarme 20 und 21 abgeschlossen ist, schaltet die Steuerung
der Faltmaschine 1 den Antrieb für die Nachformeinrichtung 23 ein und die an der
Welle 24 drehfest angebrachte Leiste 25 klappt, wie die Fig. 5 und 13 zeigen, nach
oben, wobei die bereits gebildete Faltkante 61 bzw. 62 nachgeformt und kalibriert
wird.
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Dadurch, daß die Anpreßeinrichtungen in Form der Druckmittelzylinder
8, 10, 11 die jeweils zugehörige Faltschiene 6 bzw. 7 während des gesamten Faltvorganges
niederdrücken und auch niedergedrückt halten, kann auch bei ungünstiger Kraftverteilung
der zwischen den Faltschienen 6, 7 und den zugehörigen Auflagen 4, 5 eingeklemmte
Zuschnitt 60 nicht seitlich ausweichen, wodurch schiefe Faltungen infolge verrutschter
Zuschnitte mit Sicherheit ausgeschlossen sind. Die beim Falten mehr oder weniger
zwangsläufig auftretenden Schwankungen bei der Genauigkeit des Verlaufs der Faltkanten
61 und 62 wird schließlich durch die Nachformeinrichtung 23 beseitigt. Weil außerdem
die Faltschienen 6 und 7 gegenüber den Faltkanten 61 und 62 um ein vorbestimmtes
Maß nach innen zurückgesetzt sind, jedoch andererseits weit genug außen liegen,
um ein fälschliches Abkanten neben der gewünschten Faltlinie zu verhindern, treten
an den außen liegenden Schmalseiten der Faltschienen 6, 7 eventuelle Materialstauchungen
an der Innenseite der Faltkanten 61, 62 nicht störend in Erscheinung.
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Nachdem die Faltarme 20, 21 eingeklappt und auch die Nachformeinrichtung
23 hochgeklappt ist, nimmt der auf den Auflagen 4, 5 aufliegende Zuschnitt 60 etwa
die in Fig. 13 im Schnitt dargestellte Lage ein. Sobald nunmehr dieser Zustand erreicht
ist, betätigt
die Steuereinrichtung der Faltmaschine 1 die Druckmittel
zylinder 8 im Sinne eines Abhebens der zugehörigen Faltschienen 6 und 7. Außerdemwerden
die Stempel 12 und 13 durch entsprechende Betätigung der Druckmittelzylinder 10
und 11 von Seiten der Steuerung zurückgefahren, so daß die Faltschienen 6 und 7
an ihrem hinteren Ende 9 frei sind, wie dies Fig. 12 zeigt. Durch eine weitere,
beispielsweise durch einen Mitnehmer 75 und eine Förderkette 76 gebildete Antriebseinrichtung
wird nunmehr der fertig gefaltete Zuschnitt 60 in Richtung des Pfeiles 71 aus der
Faltstation 2 herausgeschoben und damit von den Faltschienen 6 abgestreift.
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Hierbei bildet die beidseitig an den-Faltkanten 61 und 62 angreifende
Nachformeinrichtung 23 eine exakte Führung für den Zuschnitt 60 und gewährleistet
so ein einwandfreies Einführen des gefalteten Zuschnitts 60 in die Heft- oder Leimstation.
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Da die Anschläge 45 an die Vorderkante des Zuschnitts 60 lediglich
im Bereich der umzufaltenden Seitenteile angreifen, wird nach erfolgter Faltung
des Zuschnitts 60 dessen Herausschieben aus der Faltstation 2 durch die Anschläge
45 nicht behindert.
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Wenn der gerade bearbeitete Zuschnitt 60 vollständig aus der Faltstation
1 herausgeschoben ist, geht die Faltmaschine 1 wieder in den in Fig. 6 gezeigten
Ausgangszustand mit zurückgeklappten Faltarmen 20, 21 und zurückgeklappter Nachformeinrichtung
23 über und ist somit für die Aufnahme eines neuen Zuschnitts 60 bereit.
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Als Anpreßeinrichtungen zum Niederdrücken der Faltschienen 6 und 7könnenauch
anstelle der in den Figuren gezeigten durch Druckmittelzylinder 10 und 11
betätigten
Stempel 12 und 13,die an den hinteren Enden der beiden Faltschienen 6 und 7 angreifen,
Schwenkarme vorgesehen sein, die beispielsweise an den Anschlägen 45 angelenkt sind
und sich vor der Vorderkante des in die Faltstation 2 eingezogenen Zuschnitts 60
im Abstand zu dieser Vorderkante befinden. Zum Niederdrücken der Faltschienen 6,
7 werden dann diese Schwenkarme hereingeschwenkt und mit den Faltschienen 6, 7 in
Eingriff gebracht.
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Zum Fixieren der Faltschienen und Sichern gegen Eindrücken in Richtung
auf die Mitte der Faltmaschine 1 kann an dem vorderen Ende dieser Schwenkarme jeweils
eine Ausnehmung vorgesehen sein, die die Faltschiene umgreift und im niedergedrückten
Zustand sichert.
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