DE3234761C2 - - Google Patents
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- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12N—MICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
- C12N9/00—Enzymes; Proenzymes; Compositions thereof; Processes for preparing, activating, inhibiting, separating or purifying enzymes
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Description
Die Erfindung betrifft eine stabilisierte Lösung von
Rennin gemäß Anspruch 1. Die Unteransprüche
nennen Ausgestaltungen der Erfindung.
Aufgrund der leichteren Dosierung wird Rennin im allgemeinen
als Lösung auf den Markt gebracht. Eine Renninlösung
ist im allgemeinen jedoch nicht so stabil wie
ein Renninpulver bezüglich der Renninaktivität, insbesondere
bei höheren Temperaturen. Es können Stabilisierungsmittel
zu der Renninlösung zugesetzt werden, um die Stabilität
zu erhöhen und ein üblicherweise angewandtes
Stabilisierungsmittel ist Sorbit, das üblicherweise in
einer Menge von etwa 50% (Gew./Gew.), bezogen auf die
Lösung, zugesetzt wird.
Der Hauptanteil eines solchen Stabilisierungsmittels,
das zu der Renninlösung zugegeben wird, wird während
der Molkenphase aufgenommen. Da jedoch auch ein kleiner
Teil während der Quarkphase aufgenommen wird, findet
sich das Stabilisierungsmittel in dem schließlich (aus
der Milch) hergestellten Käse. Zum Beispiel ist dies im
Falle von Sorbit, das ein Fremdstoff ist, höchst unerwünscht
und tatsächlich wird Sorbit in einigen Ländern
für diesen Zweck nicht zugelassen. Außerdem ist Sorbit
ein verhältnismäßig teures Material und aufgrund der
Tatsache, daß ungefähr 50% Sorbit zugegeben werden
müssen, um eine sinnvolle Stabilisierung zu erreichen,
ist der Preis der stabilisierten Renninlösung wesentlich
höher als derjenige einer nicht stabilisierten Renninlösung.
Es besteht daher Bedarf an einer stabilisierten Renninlösung,
bei der das Stabilisierungsmittel nicht den
Charakter eines Fremdstoffs hat und bei dem das Stabilisierungsmittel
nicht wesentlich zu den Kosten der Renninlösung
beiträgt.
Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß kleine
Mengen von Methionin eine starke Stabilisierungswirkung
auf die Enzymaktivität des Rennins ausüben.
Die Erfindung betrifft eine stabilisierte Lösung
Rennin, bei der das Stabilisierungsmittel Methionin in
einer Menge entsprechend einer Konzentration zwischen
0,1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösung, und
einer gesättigten Lösung zugegeben worden ist.
Die Renninaktivität in der Renninlösung beträgt mindestens
5000 RE/ml und vorzugsweise mindestens 10 000 RE/ml.
Die Renninaktivität, die in RE/ml (RE=Rennineinheiten)
angegeben ist, wird nach dem British Standard 3624: 1963
(Method of the determination of the milk coagulating power
of rennet) gemessen.
Vorzugsweise wird das Methionin in einer Menge entsprechend
einer Konzentration zwischen 0,2 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Lösung, und einer gesättigten Lösung zugegeben.
Eine gesättigte Renninlösung ist in Beziehung auf
Methionin im allgemeinen eine 2 bis 3%ige (Gew./Gew.)
Lösung in Abhängigkeit von den anderen Bestandteilen
in der Lösung und der Temperatur. Im Falle von beispielsweise
einer destabilisierten Renninlösung, wie später
beschrieben, reagiert ein Rückstand des Destabilisierungsmittels
mit Methionin, wodurch weniger Methionin für
die erfindungsgemäßen Zwecke zur Verfügung steht und folglich
ist es erforderlich, mehr Methionin zuzusetzen, um
eine gesättigte Lösung zu erhalten.
Wie jedoch aus den folgenden Beispielen hervorgeht, wird
Methionin in allen Fällen in so kleinen Mengen, verglichen
mit dem üblicherweise angewandten Sorbit, verwendet, daß
eine deutliche Verringerung der Kosten erzielt wird.
Methionin wird vorzugsweise in einer Menge entsprechend
einer Konzentration zwischen 0,1 und 2 und insbesondere
zwischen 0,5 und 1,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Lösung, zugegeben.
Da Methionin eine essentielle Aminosäure ist, die bereits
im Käse enthalten ist, werden durch Verwendung von
Methionin als Stabilisierungsmittel dem Käse keine Fremdstoffe
zugeführt. Ferner wird nur eine sehr kleine Menge
Methionin zugesetzt im Vergleich mit derjenigen, die bereits
im Käse enthalten ist.
In der US-PS 30 51 627 und der GB-PS 8 66 423 ist angegeben,
daß Methionin innerhalb einer Gruppe von verschiedenen
Aminosäuren als Stabilisierungsmittel für Lösungen
von Chymotrypsin angewandt werden kann. Die Erfindung bezieht
sich jedoch speziell auf die Verwendung von Methionin
zur Stabilisierung von Rennin.
Darüber hinaus geht aus Tabelle D dieser Patentschriften
hervor, daß die untersuchten Aminosäuren einschließlich
D,L-Methionin im wesentlichen die gleiche Wirkung zeigen.
Es ist demgegenüber äußerst überraschend, daß
Methionin, wenn es erfindungsgemäß als Stabilisierungsmittel
für eine Renninlösung angewandt wird, als einzige
Substanz aus einer großen Gruppe von Aminosäuren zu der
erwünschten Stabilisierung führt. Nach der GB-PS 9 00 115
kann D,L-Methionin als Stabilisierungsmittel für Trypsinlösungen
angewandt werden. D,L-Methionin wird jedoch nur
als ein Beispiel für mögliche Aminosäuren in dem allgemeinen
Teil der Beschreibung erwähnt und die Wirkung
wird nicht im experimentellen Teil nachgewiesen. Darüber
hinaus müssen die Aminosäuren in Kombination mit einem
Calciumsalz verwendet werden (Seite 1, Zeilen 35 bis 39).
Vorzugsweise wird für die erfindungsgemäße stabilisierte
Renninlösung Methionin in der D,L-Form verwendet.
Es ist ebenfalls bevorzugt, Methionin in der L-Form zu
verwenden.
Als mikrobiologisches Rennin ist zu erwähnen solches,
das gebildet worden ist von Mucor miehei, Mucor pusillus
und Endothia parasitica und die Erfindung betrifft vorzugsweise
eine stabilisierte Lösung von Rennin, die als
Rennin ein solches enthält, das gebildet worden ist von
Mucor miehei.
Ferner ist es bevorzugt, daß eine erfindungsgemäß stabilisierte
Renninlösung ein Rennin enthält, das gebildet
worden ist von Mucor miehei und dessen thermische Stabilität
verringert worden ist.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
stabilisierten Renninlösung enthält ein Rennin,
das gebildet worden ist von Mucor miehei und dessen thermische
Stabilität verringert worden ist, nach dem Verfahren wie
es angegeben ist in der US-PS 42 55 454 oder den BE-PS
8 82 689 oder 8 82 690.
Wenn ein Oxidationsmittel zur Verringerung der thermischen Stabilität
angewandt wird, führt die Verwendung von Methionin
nach der Erfindung zu einem weiteren Vorteil, da Methionin
ein Reduktionsmittel ist und dadurch möglicherweise noch
vorhandene, kleine Rückstände an Oxidationsmitteln reduziert,
wodurch solche unerwünschten Bestandteile von dem
Produkt entfernt werden.
Methionin wird üblicherweise in einer der End-Gewinnungsstufen
bei der Herstellung des mikrobiologischen Rennins
zugegeben und wenn die thermische Stabilität des mikrobiologischen
Rennins durch ein Oxidationsmittel verringert
worden ist, muß das Methionin nach dieser Destabilisierung
zugegeben werden.
Der Gehalt an aktivem Enzym in den Renninlösungen wird
auf 0,2 bis 4, vorzugsweise auf 0,25 bis 3 Gew.-% eingestellt,
z. B. durch Zugabe einer Natriumchloridlösung.
Die beiliegende Figur zeigt die Restaktivität eines
Rennins von Mucor miehei (Rennilase 50 L Typ TL) bei 40°C
nach 2 und 4 Wochen. Es scheint, daß die Stabilisierungswirkung
von L-Methionin größer ist als diejenige von D,L-
Methionin, besonders bei niedrigeren Konzentrationen.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher
erläutert.
Das für diesen Versuch angewandte Rennin war ein handelsübliches
destabilisiertes Rennin von Mucor miehei
(Rennilase 50 L, Typ TL), das entsprechend Beispiel 3
der BE-PS 8 82 689 hergestellt worden war (ungefähr
1,6 Vol.-%, 2,25 m NaOCl).
Dieses Produkt wurde mit einer Lösung von 18 Gew.-%
Natriumchlorid auf einen Gehalt von ungefähr 1% wirksames
Enzym standardisiert.
Zwei Ansätze dieser Rennilase 50 L, Typ TL wurden auf
die Lagerbeständigkeit bei pH 6,5 untersucht, wobei die
Versuche mit einem Vergleich ohne Zusatz eines Stabilisierungsmittels
und einer Probe mit 1 Gew.-% D,L-Methionin
durchgeführt wurden. Die Untersuchung der Stabilität wurde
durchgeführt durch Untersuchung der "normalen" Stabilität
bei 25°C und durch Untersuchung der Stabilität bei
40°C. Die Ergebnisse gehen aus der folgenden Tabelle hervor.
Aus diesen Daten geht hervor, daß der Zusatz von 1 Gew.-%
D,L-Methionin zu einer deutlichen Verbesserung der Lagerstabilität
führt.
Um die Stabilisierungswirkung von Methionin mit derjenigen
einiger anderer Aminosäuren zu vergleichen, wurde jeweils
1 Gew.-% verschiedener Aminosäuren zu einer Rennilase
50 L, Typ TL (Ansatz PRN 4518, hergestellt wie in
Beispiel 1 angegeben) zugegeben. Eine Probe ohne Zusatz
irgendeiner Aminosäure wurde als Vergleich herangezogen.
Alle Proben wurden auf einen pH-Wert von 6,5 eingestellt.
Die Proben wurden 2 Wochen bei 40°C gelagert und die noch
vorhandenen Aktivitäten bestimmt. Man erhielt die in Tabelle II
angegebenen Ergebnisse.
Rennilase 50 L, Typ TL | |
% noch vorhandene Aktivität nach 2 Wochen bei 40°C | |
Vergleich ohne Aminosäure | |
69,8 | |
1% D,L-Methionin | 88,1 |
1% L-Asparagin | 72,2 |
1% L-Histidin · HCl | 74,5 |
1% L-Arginin | 74,1 |
1% L-Lysin | 72,0 |
1% La-Na-Glutaminat | 71,7 |
Aus diesen Ergebnissen geht hervor, daß nur Methionin
zu einer deutlichen Stabilisierung des Rennins führt.
Die Stabilisierungswirkung von Methionin wurde bei diesem
Versuch verglichen mit derjenigen weiterer Aminosäuren.
Es wurden 2 Gew.-% der Aminosäuren zu einer Rennilase
50 L, Typ TL (Ansatz PRN 4516, hergestellt wie in
Beispiel 1 angegeben) zugegeben. Als Vergleich wurde
eine Probe ohne Zusatz irgendeiner Aminosäure angewandt.
Alle Proben wurden auf einen pH-Wert von 6,5 gebracht
und 2 Wochen bei 40°C gelagert. Die noch verbliebenen
Aktivitäten gehen aus der folgenden Tabelle hervor.
Rennilase 50 L, Typ TL | |
% noch vorhandene Aktivität nach 2 Wochen bei 40°C | |
Vergleich ohne Aminosäure | |
74 | |
2% D,L-Methionin | 96 |
2% Glycin | 77 |
2% D,L-Alanin | 78 |
Bei diesem Versuch wurde die Stabilisierungswirkung von
D,L-Methionin mit derjenigen von L-Methionin verglichen.
Ferner wurde die Wirkung eines Methioninderivates,
nämlich von D,L-Methionin-sulfoxid, und einer anderen
Aminosäure, L-Cystein, untersucht. Unterschiedliche Mengen der verschiedenen
Aminosäuren wurden zu einer Rennilase 50 L, Typ TL
(gemischte Ansätze von gleichen Teilen PRN 4526, PRN
4527 und PRN 4528) zugegeben. Eine Probe ohne Zusatz
von Aminosäuren wurde als Vergleich herangezogen. Alle
Proben wurden auf einen pH-Wert von 6,5 gebracht und
2 und 4 Wochen bei 40°C und 26 Wochen bei 25°C gelagert.
Die noch vorhandenen Aktivitäten gehen aus der folgenden
Tabelle hervor.
Aus diesen Werten geht hervor, daß L-Methionin eine noch
bessere Stabilisierung der Renninzubereitung ergibt als
das D,L-Methionin. L-Cystein hat keine Wirkung und
L-Methionin-sulfoxid nur eine geringe Wirkung auf die
Stabilität.
Die Stabilisierungswirkung von D,L-Methionin wurde untersucht
in einer Lösung von 10 Gew.-% eines handelsüblichen
Rennins von Mucor pusillus, Nourylab 1 : 220 000
(Charge No. 75 I, 1-22), wobei eine Lösung von 18 Gew.-%
Natriumchlorid zur Konservierung zugesetzt war. Der
pH-Wert der Proben wurde auf 4,7 eingestellt und eine
Vergleichsprobe und eine Probe mit 1% D,L-Methionin
bei 40°C, 25°C und 4°C inkubiert und die verbliebenen
Gerinnungsaktivitäten bestimmt.
Aus diesen Werten geht hervor, daß durch D,L-Methionin
auch eine wirksame Stabilisierung der Lagerbeständigkeit
von Rennin von Mucor pusillus erzielt werden kann.
Das Ausgangsmaterial für diesen Versuch war ein Renninkonzentrat,
hergestellt wie in der GB-PS 11 08 287
"2nd Pilot Plant Experiment" angegeben, wobei lediglich
die Kulturflüssigkeit auf eine Aktivität entsprechend
ungefähr einer 1%igen Lösung des reinen Enzyms eingestellt
wurde.
Dieses Material wurde weiter gereinigt und konzentriert
durch Ausfällen mit 40% (Gew.-/Vol.) Ammoniumsulfat und
gewaschen mit Leitungswasser während der anschließend
durchgeführten Ultrafiltration. Das erhaltene Renninkonzentrat
(Ansatz PRB 1031) enthielt ungefähr 4% aktives
Enzym nach Zugabe von 18 Gew.-% Natriumchlorid zur
Konservierung.
Der Stabilitätstest wurde mit 2 Gehalten an D,L-Methionin
und einer Vergleichsprobe bei 40°C, pH 6,8 durchgeführt.
Man erhielt die in Tabelle VI angegebenen Ergebnisse.
Claims (7)
1. Stabilisierte Lösung von mikrobiologischem Rennin, wobei
die Renninaktivität in der Lösung mindestens 5000 RE/ml, gemessen
nach dem British Standard 3624: 1963, beträgt,
dadurch gekennzeichnet, daß sie als Stabilisierungsmittel
Methionin in einer Menge entsprechend einer Konzentration
zwischen 0,1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Lösung, und einer gesättigten Lösung enthält.
2. Renninlösung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration an
Methionin zwischen 0,2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Lösung, und einer gesättigten Lösung liegt.
3. Renninlösung nach Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration an
Methionin zwischen 0,5 Gew.-% und 1,5 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Lösung, liegt.
4. Renninlösung nach Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Methionin
D,L-Methionin ist.
5. Renninlösung nach Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Methionin L-Methionin
ist.
6. Renninlösung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das mikrobiologische
Rennin erhalten worden ist von Mucor miehei.
7. Renninlösung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Rennin thermisch
destabilisiert ist.
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