DE2212285B2 - Verfahren zur Bestimmung der carcinogenen Aktivität und heptatoxischen Eigenschaften von Substanzen - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung der carcinogenen Aktivität und heptatoxischen Eigenschaften von SubstanzenInfo
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Description
J5
Die Erfindung betrifft eine neue Methode zur Bestimmung der carcinogenen Aktivität einschließlich
der heptatoxischen Eigenschaften von Substanzen. Die erfindungsgemäße neue Bestimmungsmethode ermöglicht
es, insbesondere festzustellen, ob bestimmte Substanzen eine carcinogene Aktivität aufweisen.
Es ist von größter Bedeutung, festzustellen, ob von Mensch und Tier aufgenommene Drogen oder andere
Substanzen carcinogene Aktivität bzw. heptatoxische Eigenschaften aufweisen.
Die derzeit zugänglichen Testverfahren zur Bestimmung der carcinogenen Eigenschaften sind außerordentlich
zeitraubend. Beispielsweise müssen die zu untersuchenden Substanzen eine beträchtliche Zeit lang
im lebenden Organismus zur Einwirkung kommen, und die entsprechenden Auswirkungen müssen über einen
längeren Zeitraum beobachtet werden, um auf diese Weise feststellen zu können, ob ein Gewebe krebsartig
wird oder nicht. Verdächtige Substanzen werden den verschiedensten Laboruntersuchungen unterworfen, da
bisher kein schnell durchführbarer und verläßlicher in-vitro-Überprüfungstest bekannt ist, der es ermöglicht,
zwischen relativ harmlosen Substanzen und t>o anderen Substanzen zu unterscheiden, welche dann
weiter im lebenden Organismus geprüft werden müssen.
Im Gewebe kommt im allgemeinen ein Enzym vor, welches die Umlagerung von Disulfidbindungen in
Proteinen katalysiert. Dieses Enzym ist fest mit der b5
Zellmembran verbunden und in Rattengeweben wird das betreffende Enzym beispielsweise sowohl in den
rauhen als auch in den glatten Bestandteilen des endoplasmischen Reticulums gefunden. In dem rauhen
Reticulum ist jedoch die Aktivität des Enzyms im allgemeinen durch an die Zellmembran gebundene
Ribosomen maskiert so daß die enzymatisuhe Aktivität latent bleibt bis diese Ribosomen von der Zellmembran
abgelöst werden.
Die Membranen des Reticulums können in zwei Fraktionen aufgetrennt werden, wobei die glatten
Membranen keine daran gebundenen Ribosomen enthalten, während an die rauhen Membranen derartige
Ribosome gebunden sind.
Die glatten Membranen zeigen die volle Enzym-Aktivität
welche jedoch dadurch maskiert werden kann, daß Ribosome an diese glatten Membranen angelagert
werden. Im reinen Zustand enthalten dagegen die rauhen Membranen das Enzym im vollständig maskierten
Zustand, doch kann die Enzymaktivität durch Entfernung der Ribosome reaktiviert werden.
Es wurde nu.i gefunden, daß eine Reihe von carcinogenen Substanzen eine Degranulierung der
rauhen Mikrosomal-Membran hervorrufen und dadurch eine Ablösung der Ribosome bewirken, wodurch das
aktive Enzym freigesetzt wird. Der Anstieg der Enzymaktivität kann bei Anwendung geeigneter Untersuchungsmethoden
verfolgt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Bestimmung der carcinogenen Aktivität und heptator;:schen Eigenschaften
von Substanzen ist demgemäß dadurch gekennzeichnet daß man die zu untersuchende Substanz mit isolierten Zellmembranen, die ein maskiertes
Enzym mit Aktivität zur Umlagerung von Disulfidbindungen in Proteinen aufweisen, sowohl in Anwesenheit
als auch in Abwesenheit von reduziertem Nicotinamid-adenindinucleotid-phosphat kontaktiert
und dann nach einem vorher bestimmten Zeitraum die freigesetzte Enzymaktivität mißt.
Das für die Durchführung des erfindungsgemäßen Bestimmungsverfahrens anzuwendende Membranpräparat
wird vorzugsweise aus dem endoplasmischen Reticulum von Rattenlebern gewonnen, obwohl an sich
auch aus anderen Körperteilen erhaltene Reticularmembranen für diesen Zweck eingesetzt werden
können. Zweckmäßig werden dabei solche Reticularmembranen verwendet, bei denen die Aktivität des
Enzyms vollständig durch die Ribosomen maskiert ist und erst in dem Maße wieder zur Wirkung kommt, wie
die Ribosome von der Membran abgelöst werden. Gemäß einer speziellen Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Bestimmungsmethode können jedoch auch Reticularmembranen eingesetzt werden, welche
von Haus aus keine angelagerten Ribosome enthalten. Diese Ausführungsform wird nachstehend noch im
einzelnen beschrieben werden.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Bestimmungsverfahrens beginnt man daher zweckmäßig
mit einer Reticularmembran, welche von sich aus intakte Ribosomen enthält.
Aufgabe des reduzierten Nicotinamid-adenin-dinucleotid-phosphats (nachstehend abgekürzt als
»NADPH«) ist es, die in der Microsomal-Membran vorhandene Hydroxylase zur Wirkung zu bringen. Es
wird nämlich angenommen, daß diese Hydroxylase eine Wirkung auf Substanzen hat, die eine latente carcinogene
Aktivität zeigen und erst nach Umwandlung durch dieses Enzym die carcinogenen Eigenschaften voll zur
Auswirkung kommen lassen. Das erfindungsgemäße Bestimmungsverfahren ist daher nicht nur auf Substanzen
anwendbar, die eine direkte carcinogene Aktivität
zeigen, sondern es können damit auch Substanzen festgestellt werden, welche als carcinogene Vorläufer
bezeichnet werden können und bei denen die carcinogene Aktivität durch die Hydroxylase zum Tragen
gebracht wird.
Das angewendete Zellmembran-Präparat kann auch Bestandteile von glatten Membranen enthalten, um auf
diese Weise microsomale Hydroxylase zur Verfügung zu stellen.
Das Bebrütungsmedium für die Reticularmembran ι ο
wird mehi ere Stunden lang auf konstanter Temperatur und konstantem pH-Wert gehalten. Nach Beendigung
dieser Bebrütungsbehandlung hat die Anwesenheit von carcinogenen Substanzen zur Ablösung von Ribosomen
von der Reticuiarmembran geführt und dementsprechend
ist das Enzym freigesetzt worden und zeigt seine bisher maskierte Aktivität Das Ausmaß der Enzymaktivität
läßt sich auf Grund ihrer Fähigkeit zur Umlagerung von Disulfid-Bindungen in einem Protein
mit statistisch angeordneten Disulfid-Bindungen bestim- 2C
men. Als Substrat für die Messung der Enzym-Aktivität kann beispielsweise ungezielt oxydierte Ribonuclease
verwendet werden, in welcher die Cystein-Schwefelatome statistisch gepaart sind. Zu diesem Zweck wird das
Substrat zusammen mit einem Mercaptan, beispielsweise Mercatoäthanol, zu der Untersuchungsmischung
zugesetzt, welche anschließend wiederum bebrütet wird. Das in der ersten Verfahrensstufe freigesetzte
Enzym überführt die inaktive ungezielt oxydierte Ribonuclease in eine aktive Form. Diese aktive jo
Ribonuclease läßt sich dann anhand von Standarc'methoden
bestimmen, welche in der Literatur beschrieben sind, beispielsweise durch Messung der Veränderungen
in der optischen Dichte (J. Biol. Chem. 207 [1954], S. 201)
oder durch Messung der Veränderung des pH-Werts )5 mittels eines entsprechenden Meßgerätes (Biochim.
Biophys. Acta 26 [1957} S. 502).
Die Menge an aktiver Ribonuclease läßt sich aber auch aufgrund ihrer Fähigkeit zur hydrolytischen
Umwandlung von Cytidin-2',3'-phosphat in Cytidin-3'- -to phosphat bestimmen. Diese Umwandlung läßt sich
durch Messung der Veränderung in der optischen Dichte verfolgen (Biochem. J. 74 [I960], S. 234). Die
betreffende hydrolytische Umlagerung kann auch anhand von Veränderungen im pH-Wert bestimmt
werden.
Theoretisch kann die Aktivität des Enzyms zur Umlagerung von Disulfidbindungen durch die Reaktivierung
jedes beliebigen Proteins mit falsch angeordneten Cysteinbausteinen bestimmt werden, weil diese so
Reaktivierung durch das freigesetzte Enzym katalysiert wird, doch ist Ribonuclease für diesen Zweck besonders
bevorzugt, weil die Geschwindigkeit einer spontanen Reaktivierung sehr gering ist und eine Anzahl von
Standardmethoden zur Bestimmung der Ribonuclease-Aktivität zur Verfügung steht. Anstelle von Ribonuclease
kann bei diesem Aktivitätstest auch ein Sojabohnen-Trypsin-Inhibitor
eingesetzt werden.
Das Ausmaß der insgesamt durch die carcinogene Substanz freigesetzten Enzym-Aktivität läßt sich &o
berechnen und kann als Bewertungsmaßstab für die carcinogene Aktivität der untersuchten Substanz
verwendet werden.
Die erfindungsgemäße Bestimmungsmethode ermöglicht daher eine einfache und direkte Überprüfung von b5
Substanzen bezüglich ihrer carcinogenen Aktivität. Die verschiedenen Verfahrensstufen können standardisiert
werden, und die mittels Substanzen mit bekannter carcinogener Aktivität erhaltenen Ergebnisse können
als Eichmaßstab verwendet werden, so daß eine Bezugsgröße vorhanden ist, mittels welcher das
Vorhandensein und die relative Höhe der carcinogenen Aktivität irgendeines Untersuciaungsmaterials abgeschätzt
werden können. Die erfindungsgemäße Bestimmungsmethode hat daher besonderen Wert für
Herstellungsverfahren der verschiedensten Art, weil sie es dem Hersteller ermöglicht, testzustellen, ob das von
ihm zu verarbeitende Materia! etwa potentielle carcinogene Eigenschaften aufweist, und der Hersteller
kann.dadurch den gesamten Herstellungsprozeß aufgrund solcher Untersuchungsergebnisse überwachen
und regeln.
Gemäß einer speziellen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bestimmungsmethode wird ein Membranpräparat
verwendet, welches aus einer glatten Oberflächen-Reticularmembran ohne daran gebundene
Ribosomen besteht, wobei aber solche Ribosomen in Gegenwart eines Steroidhormons an das Reticulum
gebunden werden. Für diesen Zweck eignet sich beispielsweise östradiol, falls männliche Ribosomen an
von männlichen Lebewesen stammende glatte Oberflächenmembrane gebunden werden sollen, während
Testosteron für von weiblichen Lebewesen stammende Gewebe Anwendung findet. Östradiol kann auch durch
einen Extrakt von weiblichen Ribosomen ersetzt werden und anstelle von Testosteron kann ein Extrakt
von männlichen Ribosomen Anwendung finden. In beiden Fällen kann das betreffende Hormon auch durch
einen Extrakt des rauhen Reticulums ersetzt werden.
Das glatte endoplasmische Reticulum zeigt eine hohe Enzymaktivität zur Umlagerung von Disulfidbindungen,
aber wenn Ribosomen in Anwesenheit eines Steroid-Hormons an das Reticulum angelagert werden,
verschwindet diese enzymatische Aktivität vollständig. Wenn jedoch ein solches glattes Reticulum vor der
Behandlung zwecks Anlagerung von Ribosomen mit einer carcinogenen Substanz behandelt wird, dann
lassen sich die Ribosomen nicht an die Membran anlagern und daher tritt keine Veränderung in der
ursprünglichen Enzym-Aktivität ein. Die vorstehend beschriebene Methode zur Bestimmung der Enzym-Aktivität
kann daher auch in diesem Fall zur Bestimmung der carcinogenen Aktivität der untersuchten Substanz
Anwendung finden.
Eine Untersuchungs-Ausstattung zur Durchführung des vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen
Bestimmungsverfahrens enthält die folgenden Reagentien:
(a) Nicotinamid-adenin-dinucleotid-phosphat oder ein
diese Verbindung lieferndes Material
(b) eine Sucrose-MgCb-KCl-Tris-Pufferlösung
(c) Protein mit statistischer Verteilung der Disulfid-Bindungen, das durch Einwirkung des freigesetzten
Enzyms in eine enzymatisch aktive Form umgelagert wird
(d) 2-Mercaptoäthanol oder ein äquivalent wirkendes Thiol
(e) ein Substrat zur Bestimmung des Ausmaßes der enzymatischen Aktivität des in die aktive Form
umgelagerten Proteins gemäß (c).
Die Untersuchungs-Ausstattung enthält zweckmäßig auv.h eine detaillierte Gebrauchsanleitung zur Durchführung
der folgenden Maßnahmen:
1) Herstellung einer ersten Lösung durch Zusatz der zu untersuchenden Substanz zu Reasenz IaY.
2) Zusatz von Reagenz (b) zu dieser Lösung und weiterer Zusatz von isolierten Zellmembranen mit
maskierter Enzym-Aktivität zur Umlagerung von Disulfidbindungen;
3) Herstellung einer zweiten Lösung durch Zusatz von Reagenz (c) zu einem Elektrolyt und
Einstellung des pH-Werts mittels einer Base auf einen vorherbestimmten Wert sowie weiterer
Zusatz von Reagenz (d) zu dieser Lösung;
4) Herstellung einer dritten Lösung durch Zusatz von ι ο Reagenz (e) zu einem Elektrolyten;
5) Zusetzen einer Probe der ersten Lösung zu einem vorherbestimmten Zeitpunkt zu einer Probe der
zweiten Lösung;
6) Zusatz einer Probe der Mischung von der vorhergehenden Stufe (5) zu einem vorherbestimmten
Zeitpunkt zu einer Probe der dritten Lösung;
7) Bestimmung und Verfolgung einer Eigenschaftsänderung dieser Mischung, welche auf den Grad der
Aktivierung des Proteins gemäß (c) durch das freigesetzte Enzym anspricht;
8) Auswertung des Ausmaßes der Degranulierung der rauhen Microsomal-Membran.
25
Als Protein (c) wird vorzugsweise ungezielt oxydierte Ribonuclease und als Substrat (e) wird vorzugsweise
Cytidin-2',3'-cyclische Phosphorsäure oder ein davon abgeleitetes Salz, insbesondere das Natriumsalz, verwendet.
Als Elektrolyt für die Auflösung des Proteins (c) jo und des Substrats (e) wird zweckmäßig Kaliumchlorid
oder eine äquivalent wirkende Verbindung verwendet, und als Base zur Einregelung des pH-Wertes der
zweiten Lösung ist Borax oder eine äquivalent wirkende *) 15 μ
Verbindung gut geeignet Diese Elektrolytsubstanz bzw. 35 **)
die Base sowie ein Präparat aus isolierten Zellmembranen können gleichfalls als Reagentien in der erfindungsgemäßen
Untersuchungs-Ausstattung vorhanden sein.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Anschließend wird der prozentuale Anteil dei insgesamt vorhandenen latenten Enzymaktivität, wel
ehe freigesetzt worden ist, aufgrund ihrer Wirkung aul
ungezielt oxydierte Ribonuclease bestimmt.
Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend ir Tabelle I zusammengefaßt. In der Fußnote is
angegeben, falls die zu untersuchende Substanz nicht ir einer Konzentration von 5 μg/ml eingesetzt worden isi
bzw. falls keine NADPH mitverwendet wurde.
Geprüfte Substanz
Naphtalin
2-Napthylamin
Anthracen
2,7-Diaminofluoren
1,2-Benzanthracen
1,2-Benzanthrachinon
2-Aminochrysen
6-Aminochrysen
3-Aminopyren
3,4-Benzopyren
Benzo<b)-chrysen
3,4,8,9-Dibenzpyren
CCl4*) Aflatoxin B**),
Prozent | In der |
Gesamt- | Literatur an |
Enzym- | gegebenes |
Aktivität nach | rarcinogenes |
2 Stunden | Verhalten |
0 | Null |
0-5 | ± |
0 | Null |
15
10
15
15
10
15
15
0
17
40
17
40
0
25
15
20
25
15
20
Null
Null
Null
, ohne NADPH.
50
5 μg je ml der zu untersuchenden Substanz werden zu
einem Präparat zugesetzt welches die rauhe Microsomal-Membran aus der Leber männlicher Ratten
zusammen mit etwa 10 mg Protein/ml in Anwesenheit von 1 mMol NADPH, 50 mMoi Tris-Pufferlösung (Tris
ist die Abkürzung von der Verbindung Tris-{hydroxymethylj-aminomethan),
25 mMol KCI, 5 mMol MgCl2 und 250 mMol Sucrose enthält Das die rauhe
Microsomal-Membran enthaltende Präparat enthält außerdem einige Bestandteile von glatter Membran,
welche die microsomale Hydroxylase liefert, die zur Aktivierung bestimmter carcinogener Substanzen erforderlich
ist Anschließend setzt man 10 Volumenprozent überstehender Flüssigkeit des Microsomal-Präparates
hinzu und bebrütet dann diese Untersuchungsmischung 2 Stunden lang bei 200C und einem pH-Wert eo
von 73.
Außerdem wird eine entsprechend zusammengesetzte Untersuchungsmischung in gleicher Weise bebrütet
welche jedoch kein NADPH enthält um so der Möglichkeit Rechnung zu tragen, daß die carcinogene
Aktivität der zu untersuchenden Substanz durch die Microsomal-Hydroxylase nicht gefördert sondern zerstört
wird.
In diesem Beispiel werden die einzelnen Verfahrens schritte mehr im einzelnen erläutert
Bei dem in Beispiel 1 beschriebenen Meßverfahrer wird Ribonuclease verwendet, welche auf chemischen-Wege
reduziert wurde und die dann wieder oxydien wurde. Da sich bei diesem Oxydationsvorgang die
Disulfid-Brücken nicht wieder in ihren ursprünglicher Stellungen ausbilden, wird das Enzym durch eine solche
Oxydation inaktiv. Die Reaktivierung erfolgt danr durch das freigesetzte Umlagerungsenzym in dei
vorstehend erläuterten Weise. Wenn man daher der Anstieg der Menge an aktiver Ribonuclease verfolgt se
ist dieser Anstieg dem Ausmaß der Degranulatior proportional.
Der Geschwindigkeitsanstieg, mit dem sich aktive Ribonuclease bildet, wird bei diesem Meßverfahrer
durch Beobachtung der Veränderungen im pH-Wen verfolgt, der eintritt, weil Ribonuclease im aktiver
Zustand Cytidin-2\3'-cyclisches Monophosphat hydro lysiert
1. Herstellung der reduzierten Ribonuclease
50 mg einer Ribonuclease, die viermal umkristallisier
worden war und 40 bis 50 Kunitz-Einheiten je mf
entspricht werden zu 13 ml einer 8-m-Harnstofflösuni
zugesetzt und der pH-Wert wird unter Verwendung vor Methylamin auf etwa 8,5 eingestellt Dann setzt mar
0,05 ml Mercapto-äthanol hinzu und leitet Stickstoff ir
Blasen durch die Lösung.
Das Teströhrchen wird dann abgeschmolzen und 4 bis
5 Stunden lang bei 30 bis 35°C bebrütet. Anschließend gibt man die Lösung auf eine lonenaustauschersäule
(vernetztes Dextran) und eluiert mit 0,1 -m Essigsäure. Die einzelnen Fraktionen werden gesammelt und ihre
optische Dichte wird bei 280 ιημ bestimmt.
Die reduzierte Ribonuclease enthaltenden Fraktionen werden vereinigt und mittels 0,1-m Essigsäure bis zu
einer optischen Dichte von 0,500 bei 280 ιημ verdünnt.
Diese verdünnte Lösung wird dann für die weitere Messung verwendet.
2. Oxydation der reduzierten Ribonuclease
Man läßt die Ribonuclease-Lösungen sich spontan oxydieren. Für diesen Zweck sind etwa 3 Tage
vollständig ausreichend.
3. Herstellung von Membranpräparaten aus Rattenleber Lösungen
a) TKM-Pufferlösung
TRIS - 5OmMoI
KCI - 25mMol
MgCl2 - 5mMol
Einstellen auf pH 7,6 mit HCl
TRIS - 5OmMoI
KCI - 25mMol
MgCl2 - 5mMol
Einstellen auf pH 7,6 mit HCl
b) 2-m Sucrose in TKM
c) 0,25-m Sucrose in TKM
d) 1,35-m Sucrose in TKM
Methode
5 Ratten werden getötet, ihre Lebern werden entfernt und in kalte TKM-Pufferlösung eingelegt, weiche
0,25molar an Sucrose ist. Unter Verwendung von Scheren werden die Rattenlebern in kleine Stückchen
zerschnitten. Anschließend werden die Lebern homogenisiert. Dieses Homogenat wird dann zentrifugiert
(15 000 g, 20 Minuten, 4°C). Die überstehende Suspension wird abgetrennt und das gebildete Pellet wird
verworfen.
Die Fraktionierung der Membransuspension erfolgt in einer Sucrose-Gradientenlösung in Zentrifugenröhrchen
von 12 ml. Die Gradientenlösung wird hergestellt,
indem man jeweils 2,5 ml einer 2,0molaren Sucroselösung in jedes Röhrchen einpipettiert und dann mit 3 ml
einer 1,35-m Sucroselösung überschichtet. Man füllt jedes Röhrchen mit der Membransuspension auf, wobei
man diese sorgfältig über die Gradientenlösung überschichtet und dabei ein Vermischen der einzelnen
Schichten vermeidet Man zentrifugiert dann diese Röhrchen (120 000 g, 4 Stunden, 4"C). Auf diese Weise
wird die Membransuspension in 4 Hauptkomponenten aufgetrennt Man erhält eine überstehende rotgefärbte
Lösung, weiche als SII bezeichnet wird. In der Grenzschicht zwischen der 0,25-m Sucroselösung und
der 1,35-m Sucroselösung hat sich die glatte Membran
angereichert, während sich die rauhe Membran an der Grenzschicht zwischen der 1,35-m Sucrose- und der 2-m
Sucroselösung befindet Außerdem erhält man ein Pellet aus Polysomen. Die einzelnen Komponenten werden
unter Verwendung einer Injektionsspritze voneinander getrennt und die die rauhe Membran enthaltende
Fraktion wird im Verhältnis von etwa 1:2 unter Verwendung einer TKM-Pufferlösung, welche etwa
0,25molar an Sucrose ist, verdünnt Diese Suspension wird anschließend zentrifugiert (120 000 g, 1 Stunde,
4° C) und das aus der rauhen Membran bestehende Pellet wird in etwa 6 ml einer TKM-Pufferlösung,
welche etwa 0,25molar an Sucrose ist suspendiert
4. Bestimmung der Ribonuclease
im Membranpräparat
im Membranpräparat
Von der in der vorstehenden Weise erhaltenen Membransuspension werden 2 Proben von etwa jeweils
100 μΙ für die Bestimmung der Ribonuclease entnommen. Zu jeder Probe werden 3 ml einer 0,1 n-Perchlorsäurelösung
zugesetzt, und die Teströhrchen werden 10 Minuten lang in Eis gestellt Anschließend werden die
Röhrchen auf einer niedrigtourigen Zentrifuge zentrifugiert und die überstehende Flüssigkeit wird verworfen.
Dann setzt man zu jedem Teströhrchen 3,2 ml einer 3 n-Kaliumhydroxidlösung hinzu und bebrütet die
Mischung 1 Stunde lang bei 37° C. Nach dem Abkühlen der Mischung in Eis setzt man zu jedem Röhrchen 0,8 ml
einer 2,2 n-Perchlorsäurelösung hinzu und läßt diese
Mischung 5 Minuten lang stehen. Die Suspension wird dann zentrifugiert und die dabei erhaltene überstehende
Lösung wird im Verhältnis 1:2 mit Wasser verdünnt.
Anschließend bestimmt man die optische Dichte dieser Lösung bei 260 mu-
256 μg/ml der ursprünglichen Probe entsprechen
einer optischen Dichte von 0,1.
5. Bestimmung des Proteingehalts
der rauhen Membran
der rauhen Membran
Hierfür verwendet man die Methode nach Lowry, welche in einer Verdünnung von 1:50 bzw. 1:100 an der
gemäß Absatz 3) erhaltenen Membransuspension durchgeführt wird.
Für diese Bestimmung sind die folgenden Lösungen erforderlich:
A 2 Prozent Natriumcarbonat in 0,1 n-Natriumhydro-
xid
Bi 1 Prozent Kupfersulfat
B2 2 Prozent Na- oder K- oder KNa-Tartrat
B 1:1 Bi+ B2
C 50 ml A+ ImI B
D 1 :23 in Wasser zu Folin-Ciocalteu
Zu 3 ml der Lösung C setzt man 0,2 ml der Membransuspension hinzu. Man bebrütet dann 15
Minuten lang bei Zimmertemperatur, setzt weiterhin 03 ml der Lösung D hinzu und vermischt ganz rasch.
Nach 30 Minuten wird die optische Dichte bei 750 πιμ
bestimmt Als Standard kann für diese Methode ein Ochsenserum-Albumin verwendet werden.
6. Verhältnisse von Ribonuclease zu Protein
Damit ein Membranpräparat als rauh bezeichnet werden kann, soll das Verhältnis von Ribonuclease zu
Protein im Bereich von 0,14 bis 0,19 liegen. Durch dieses
Verhältnis unterscheidet sich eine rauhe Membran sehr deutlich von einer glatten Membran, bei der das
entsprechende Verhältnis einen Wert im Bereich von 0,02 bis 0,03 hat
7. Bestimmung der carcinogenen Aktivität
Für diese Bestimmungsmethode sind die folgenden Lösungen erforderlich:
*) Cytidin-2',3'-cyclische
Phosphorsäure Natrium-
Phosphorsäure Natrium-
salz (abgekürzt CM P) | 10 mg/ml 0,1-m KCI |
carcinogene Substanz | 1 mg/ml Wasser oder |
DMF·*·) | |
*) Mercaptoäthanoi | 10 μΙ in 7 ml Wasser |
*) Rauhe Membrane | 10—20 mg Protein/ml |
0,25-m Sucrose in TKM | |
KCI | 0,1-min Wasser |
Essigsäure | 0,1-min Wasser |
Borax-Lösung | 0,05-m in Wasser |
·) NADPH | 5mMo!inTKM |
*) ungezielt oxidierte | |
Ribonuclease | Lösung mit einem |
Wert für die | |
optische Dichte bei | |
280 πιμ von 0,500 in | |
0,1-m Essigsäure | |
*) In Eis gekühlt | |
***) DMF = Dimethylformamid |
15
20
25
Erforderliche Meßvorrichtung
Diese Bestimmungsmethode beruht auf der Veränderung des pH-Werts einer Lösung von cyclischer CMP
während der durch Ribonuclease hervorgerufenen Hydrolyse. Da jedoch die Veränderung im pH-Wert nur
etwa einer Größenordnung von 0,1- bis 0,2-pH-Wert-Einheit entspricht, muß das pH-Wert-Meßgerät mit
einem Scalenverbreiterer verbunden werden, damit die Messungen mit dem erforderlichen Genauigkeitsgrad
durchgeführt werden können. Beispielsweise eignet sich zu diesem Zweck ein E.I.L.-pH-Meter Modell 7030.
Dieses Meßgerät ist über eine Rückschaltung mit einem Registriergerät mit einem vollen Scalenausschlag für
mV verbunden. Alle pH-Wert-Messunger, werden in -to einer mit Wassermantel versehenen Zelle von 5 ml
Fassungsvermögen bei einer Temperatur von 35° C durchgeführt
Meßmethode
45
a) Unter Verwendung geeigneter Puffersubstanzen wird das pH-Wert-Meßgerät standardisiert.
b) Man stellt die degranulierte zu untersuchende Mischung her.
Zu 100 μΐ NADPH werden 5 bis 50 μg der zu
untersuchenden carcinogenen Substanz zugesetzt, und dann füllt man mit TKM-Pufferlösung bis auf
03 ml auf. Zu dieser Mischung setzt man 0,2 ml der
Membransuspension hinzu und beginnt die Zeitmessung der Degranulierung.
c) Herstellung der Meßlösung.
Zu 0,65 g ml einer 0,1 molaren KCl-Lösung setzt man 100 μΐ reoxidierte Ribonuclease hinzu und
stellt unter Verwendung von 0,05molarer Boraxlösung auf einen pH-Wert von 7,0 ein. Zu dieser
Mischung setzt man 50 μΐ Mercaptoäthanoi hinzu und unmittelbar nachdem die Degranulierung
eingesetzt hat, wird eine Probe von 100 μΐ
entnommen und mit der vorstehend beschriebenen Mischung vereinigt Zu diesem Zeitpunkt soll ein
zweiter Zeitmesser in Gang gesetzt werden. Der pH-Wert der Mischung wird jetzt unter Verwendung
von Boraxlösung auf 7,6 eingestellt Diese Mischung wird in eine zweite Meßzelle überführt
und bei 35° C bebrütet.
d) Herstellung einer Lösung von cyclischer CMP.
Eine Meßzelle wird mit 0,9 ml Kaliumchloridlösung beschickt, und dann setzt man 100 μΐ cyclische CMP hinzu. Während 2 bis 3 Minuten läßt man das Gleichgewicht sich einstellen.
Eine Meßzelle wird mit 0,9 ml Kaliumchloridlösung beschickt, und dann setzt man 100 μΐ cyclische CMP hinzu. Während 2 bis 3 Minuten läßt man das Gleichgewicht sich einstellen.
e) Durchführung der eigentlichen Messung.
Nachdem die durch Verfahrensmaßnahme (c) eingeleitete Reaktivierung der inaktiven Ribonuclease etwa 7 Minuten lang abgelaufen ist, wird eine Probe von 100 μΙ in die Lösung der cyclischen CMP übertragen und das pH-Wert-Meßgerät wird auf die verbreiterte pH-Wert-Scala eingestellt. Der Ablauf der Hydrolyse der cyclischen CMP kann nunmehr anhand der Veränderungen im pH-Wert verfolgt werden. Während der Messung soll Stickstoff über die Oberfläche der Reaktionsmischung geblasen werden, um eine atmosphärische Verseuchung zu vermeiden und damit zufällige pH-Wertänderungen auszuschalten. Diese Bestimmung wird in Zeitabständen von 10 Minuten bis zu einer Gesamtzeit von etwa 40 Minuten wiederholt. Der Gradient der Meßkurven soll allmählich ansteigen, da die Konzentration an aktiver Ribonuclease mit der Zeit in dem Ausmaß zunimmt, wie die inaktive Form durch das Umlagerungsenzym reaktiviert wird.
Nachdem die durch Verfahrensmaßnahme (c) eingeleitete Reaktivierung der inaktiven Ribonuclease etwa 7 Minuten lang abgelaufen ist, wird eine Probe von 100 μΙ in die Lösung der cyclischen CMP übertragen und das pH-Wert-Meßgerät wird auf die verbreiterte pH-Wert-Scala eingestellt. Der Ablauf der Hydrolyse der cyclischen CMP kann nunmehr anhand der Veränderungen im pH-Wert verfolgt werden. Während der Messung soll Stickstoff über die Oberfläche der Reaktionsmischung geblasen werden, um eine atmosphärische Verseuchung zu vermeiden und damit zufällige pH-Wertänderungen auszuschalten. Diese Bestimmung wird in Zeitabständen von 10 Minuten bis zu einer Gesamtzeit von etwa 40 Minuten wiederholt. Der Gradient der Meßkurven soll allmählich ansteigen, da die Konzentration an aktiver Ribonuclease mit der Zeit in dem Ausmaß zunimmt, wie die inaktive Form durch das Umlagerungsenzym reaktiviert wird.
Eine Stunde nach Beginn der Maßnahmen von Verfahrensstufe (b) wird die Verfahrensstufe (c)
wiederholt, und der ganze Meßvorgang wird wiederum so vorgenommen, wie es vorstehend
unter (e) beschrieben ist. Diesen gesamten Meßvorgang wiederholt man dann nochmals nach etwa
2 Stunden.
Die gesamte Messung soll außerdem in Abwesenheit von NADPH wiederholt werden.
Auswertung der Meßresuitate
Der Anstieg in der Enzym-Konzentration, welche durch den Degranulierungsvorgang freigesetzt worden
ist, wird nach Ablauf einer Stunde, nach Ablauf von Stunden gemessen und mit dem Blindwert zum
Zeitpunkt 0 verglichen. Zu den jeweiligen Zeitpunkten ist außerdem der Anstieg der Konzentration an aktiver
Ribonuclease gemessen worden, indem man eine Serie von pH-Wert-Veränderungen verfolgt, welche sich aus
der Hydrolyse cyclischer CMP mittels aktiver Ribonuclease ergeben.
Daher erhält man zu jedem Zeitpunkt der Degranulierungsbestimmung 70, T\ und Ti eine Reihe von
Meßkurven (a, b und c) mit steigendem Gradienten. Dieser Sachverhalt ist in dem Diagramm von F i g. 1 für
einen Zeitpunkt Twiedergegeben.
Es wird dann graphisch die Abhängigkeit der Gradienten der Kurven a, b und cgegen die Zeit für jede
Probe im Anschluß an die Bestimmung des Ribonuclease-Wertes aufgetragen. Dieser Sachverhalt ist in F i g. 2
der Zeichnung wiedergegeben.
Beide graphischen Darstellungen werden für den Zeitpunkt T=O, T = 1 Stunde und T = 2 Stunden
angefertigt, und im Falle des Vorliegens einer carcinogenen Aktivität, d. h. bei positivem Ausfall der
Bestimmung, ergibt sich das Gesamtergebnis aus der graphischen Darstellung von F i g. 3.
Schließlich kann man die Gradienten der Kurven A, B und C von F i g. 3 gegen die Zeit für den Zeitpunkt
Γ = 0, T= 1 Stunde und T= 2 Stunden auftragen.
Im Falle eines negativen Ergebnisses der Bestimmungsmethode hat keine Degranulierung stattgefunden,
und daher nimmt die Menge an Umlagerungsenzym auch nicht zu. Die Blindwert-Bestimmung des
Enzyms ergibt daher einen mit der Zeit abnehmenden Wert (Denaturierungseffekt) und daher ist die Neigung
der Kurve C < als die Neigung der Kurve B und diese wiederum <
als die Neigung der Kurve A.
Dieses Beispiel erläutert die Anwendung des erfindungsgemäßen Bestimmungsverfahrens an der
Substanz Aminopyren.
Aminopyren wird in einer Konzentration von 5 μg/ml
eingesetzt. Die erste Bebrütungsmischung hat die folgende Zusammensetzung:
0,4 ml eines Microsomal-Membranpräparates (rauhe Membran in einer Konzentration von
10 mg/ml)
0,1ml einerNADPH-Lösung(5mMol)
5 μΙ einer Lösung, welche 0,5 mg/ml Aminopyren in
Dimethylformamid enthält.
Alle Lösungen werden in einem Puffer mit einem pH-Wert von 7,5 der folgenden Zusammensetzung
hergestellt:
25OmMoI Sucrose
5OmMoI TRIS-Base
25mMol KCl
5mMol MgCI2
5OmMoI TRIS-Base
25mMol KCl
5mMol MgCI2
Von dieser ersten Bebrütungslösung werden jeweils Anteile von 100 μΙ zum Zeitpunkt T = 0, T = 60
Minuten und T= 120 Minuten entnommen und mit einer zweiten Bebrütungsmischung der folgenden
Zusammensetzung vermischt:
0,7 ml 0,1 -m KCI
0,10 ml eines ungezielt oxydierten Ribonuclease-Sub-
strats (500 μg/mI in 0,1 m Essigsäure)
0,05 ml 0-MercaptoäthanoI (2 χ 10-2 Mol)
0,05 ml 0-MercaptoäthanoI (2 χ 10-2 Mol)
Zusatz von
0,05 molarer Boratlösung zur Einstellung eines
pH-Wertes von 7,6.
pH-Wertes von 7,6.
Diese zweite Lösung wird dann bei 32° C gehalten.
Jeweils 100 μΙ-Proben dieser zweiten Lösung werden
zum Zeitpunkt t = 5 Minuten, 12 Minuten, 20 Minuten, 28 Minuten und 35 Minuten in 1 ml einer Lösung von
Cytidin-2',3'-cyclisches Monophosphat in 0,1 molarer KCl (1 mg/ml) eingetragen und der pH-Wert dieser
Lösung wird 5 Minuten lang unter Verwendung eines Registriergerätes mit entsprechendem Streifen-Registrierpapier
registriert (volle Ablesungsbreite der Skala = 0,1 pH-Wert-Einheiten).
Die pH-Wert-Änderungen der einzelnen Proben werden zum Zeitpunkt ί = 5 Minuten, 12 Minuten, 20
Minuten, 28 Minuten und 35 Minuten gemessen (vgl.
ίο nachstehende Tabelle II), und die Geschwindigkeit des
Anstiegs der pH-Wertveränderung für Proben der ersten Bebrütungslösung zum Zeitpunkt 0 sowie nach 60
und 120 Minuten wird aus den Enzym-Aktivitäten zu diesen Zeitpunkten berechnet.
pH-Wert-Änderung*)
7"=0 r=60Min. 7"=120Min.
7"=0 r=60Min. 7"=120Min.
/= 5Min. | 0,32 | 0,32 | 0,36 |
?= 12Min. | 0,35 | 0,38 | 0,48 |
f = 20 Min. | 0,38 | 0,48 | 0,61 |
t = 28 Min. | 0,42 | 0,55 | 0,74 |
/ = 35 Min. | 0,45 | 0,63 | 0,86 |
Geschwindigkeit des Anstiegs der pH-Wert-Ver änderung (willkürliche Einheiten) |
2 | 5 | 8 |
*) 80XpH/Min. |
Die pH-Wert-Änderungen sind in Fig.4 gegen die
Bebrütungszeit der zweiten Mischung aufgetragen und ergeben die Enzym-Aktivitäten, d. h. den Gradienten
der einzelnen Kurven.
Diese Rearrangase-Aktivitäten werden dann gemäß F i g. 5 gegen die Bebrütungszeit der ersten Bebrütungslösung
aufgetragen, wodurch man das Ablösen der Ribosome von der Membran verfolgen kann.
Offensichtlich steigt bei der Substanz Aminopyren die Rearrangase-Aktivität im Lauf der Zeit an, so daß diese
Verbindung als carcinogen-aktiv eingestuft werden muß.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zur Bestimmung der carcinogenen Aktivität und heptatoxischen Eigenschaften von
Substanzen, dadurch gekennzeichnet, daß man die zu untersuchende Substanz mit isolierten
Zellmembranen, die ein maskiertes Enzym mit Aktivität zur Umlagerung von Disulfidbindungen in
Proteinen aufweisen, sowohl in Anwesenheit als auch in Abwesenheit von reduziertem Nicotinamidadenin-dinucleotid-phosphat
kontaktiert und dann nach einem vorher bestimmten Zeitraun ι die
freigesetzte Enzymaktivität mißt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man aus dem endoplasmischen Reticulum von Rattenlebern gewonnene Zellmembran
einsetzt
3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet daß man die freigesetzte Enzym-Aktivität
aufgrund ihrer Fähigkeit zur Umlagerung von Disulfid-Bindungen in einem Protein mit
statistischer Anordnung der Disulfidbindungen mißt
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet daß man als Protein mit statistischer
Anordnung der Disulfid-Bindungen eine inaktive, ungezielt oxydierte Ribonuclease einsetzt und deren
Aktivität nach Umlagerung der Disulfid-Bindungen mißt
5. Verfahren nach Anspruch 3 und 4, dadurch jo gekennzeichnet daß man die Aktivität der Ribonuclease
aufgrund ihrer Fähigkeit zur Hydrolyse von Cytidin-2',3'-phosphat in Cytidin-3'-phosphat mißt.
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