DE3234640C2 - - Google Patents
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- F01L1/00—Valve-gear or valve arrangements, e.g. lift-valve gear
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Description
Die Erfindung betrifft einen Ventiltrieb gemäß dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1. Ein derartiger Ventiltrieb, wie er beispielsweise aus der US-PS 36 33
555 bekannt ist, bietet die vorteilhafte Möglichkeit, die Ventilhub
kurve während des Betriebs der Maschine in Abhängigkeit von der Drehzahl der
selben zu optimieren. Im Prinzip wird dies dadurch erreicht, daß der Nocken nur
während bestimmter Winkelbereiche jeder Nockenwellendrehung gleichsam starr
mit der Nockenwelle verbunden ist und demgemäß mit der Nockenwellendrehzahl
bzw. der Nockenwellengeschwindigkeit rotiert, während die Nockendrehzahl bzw.
Winkelgeschwindigkeit in den anderen Winkelbereichen größer oder kleiner als
die Nockenwellendrehzahl ist. Konstanz der Nockenwellendrehzahl während einer
Umdrehung vorausgesetzt, kann man also von Winkelbereichen gleichförmiger und
ungleichförmiger Drehbewegung des Nockens sprechen.
Die aus der zitierten US-PS 36 33 555 bekannte Konstruktion enthält ein beson
deres Verstellglied zur Einstellung der relativen Winkellage zwischen Nocken und
Nockenwelle in Gestalt einer die Nockenwelle mit Spiel umgebenden, in einer
senkrecht zur Nockenwelle bewegbaren Drehlagerung gehaltenen Scheibe, die auf
ihren beiden Seiten mit je einem radialen Spalt versehen ist. In den einen Spalt
greift ein demgemäß parallel zur Nockenwelle verlaufender Anschlag an einem
drehfest mit der Nockenwelle verbundenen Kragen ein, während in den diametral
gegenüberliegenden anderen Spalt ein demgemäß ebenfalls parallel zur Nocken
welle weisender Anschlag an dem Nocken hineinragt. Je nach der von der Dreh
zahl oder der Last der Maschine abhängigen Exzentrizität der Scheibe bezüg
lich der Nockenwelle ergeben sich unterschiedliche Winkelbereiche mit gleichför
miger bzw. ungleichförmiger Drehbewegung des Nockens.
Dieser bekannte Ventiltrieb erfordert also zusätzliche, konstruktiv sehr aufwen
dige Maßnahmen zur drehzahlabhängigen Kopplung zwischen Nockenwelle und
Nocken.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, einen Ventil
trieb mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 so auszubilden,
daß kein besonderer Verstellantrieb für Relativbewegungen zwischen Nocken und
Nockenwelle erforderlich ist, sondern hierzu ohnehin auf den Ventiltrieb wirkende
Kräfte ausgenutzt werden.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Die Erfindung nutzt also in vorteilhafter Weise die beim Nockeneingriff auf
diesen ausgeübten, von der Schließfeder des betreffenden Ventils herrührenden
Kräfte zur Erzielung der Relativbewegungen zwischen Nocken und Nockenwelle
aus. Diese auf den Nocken wirkenden Kräfte sind infolge der Tatsache, daß bei
spielsweise die Massenkräfte des Ventilstößels der Kraft der Schließfeder entge
genwirken, drehzahlabhängig.
Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unter
ansprüche.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeich
nung erläutert. Es zeigen
Fig. 1 und 2 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, bzw.
den mit II-II bezeichneten Querschnitt durch
ein erstes Ausführungsbeispiel,
Fig. 3 den Verlauf des Ventilhubs über dem Nocken
wellenwinkel bei dieser Ausführungsform,
Fig. 4 und 5 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, sowie
den mit V-V bezeichneten Querschnitt durch
ein zweites Ausführungsbeispiel und
Fig. 6 den zugehörigen Verlauf des Ventilhubs über
dem Nockenwellenwinkel.
Betrachtet man zunächst die Fig. 1 und 2, so besitzt das im einzelnen nicht dar
gestellte Ventil den Tassenstößel 1 und die Schließfeder 2, die sich auf dem Zy
linderkopf 3 der Maschine, hier einer Brennkraftmaschine für ein Kraftfahrzeug,
abstützt. Oberhalb der Ventilanordnung findet sich die mit einem zentralen Ölka
nal ausgeführte Nockenwelle 4, auf der drehbar der Nocken 5 angeordnet ist. Die
Kopplung zwischen Nockenwelle 4 und Nocken 5 ist nicht starr, sondern erfolgt
über den in diesem Ausführungsbeispiel in der Nockenwelle 4 festgehaltenen, lei
stenartigen Mitnehmer 6, der in den Spalt 7 im Nocken 5 hineinragt. Dieser Spalt
besitzt im wesentlichen radial verlaufende Begrenzungswände 8 und 9, die An
schläge für den Mitnehmer 6 bilden und damit einen maximalen Winkelbereich für
Bewegungen des Nockens 5 relativ zur Nockenwelle 4 definieren.
In diesem Ausführungsbeispiel ist ferner zwischen dem Nocken 5 und der Nocken
welle 4 die diese umschließende Wendelfeder 10 vorgesehen, die einerseits sicher
stellt, daß sich vor dem Nockeneingriff, also vor Berührung zwischen Tassenstö
ßel 1 und Nocken 5, der Mitnehmer 6 stets in seiner in Fig. 2 gezeigten Position
(Anlage am Anschlag 9) befindet und die andererseits die Drehzahlabhängigkeit
der Relativbewegungen zwischen Nocken und Nockenwelle im gewünschten Sinne
beeinflußt.
Geht man von der in Fig. 2 dargestellten Position des Nockens 5, also Anfang
der Öffnungsphase des Ventils, aus, so erhält man bis zu dem Moment, in dem die
Nockenspitze die Achse 11 durchläuft, eine starre Kopplung zwischen Nocken
welle 4 und Nocken 5 über den am Anschlag 9 anliegenden Mitnehmer 6. Sobald
aber die Berührung zwischen Nocken 5 und Tassenstößel 1 in Fig. 2 links der
Achse 11 vorliegt, bewirken die von der Schließfeder 2 auf den Nocken 5 ausge
übten Kräfte, denen die Massenkräfte der bewegten Ventilteile drehzahlabhängig
entgegenwirken, eine Beschleunigung des Nockens 5 relativ zur Nockenwelle 4,
bis der Mitnehmer 6 am Anschlag 8 liegt. Anschließend bewirkt die Trägheit des
Nockens 5 in Verbindung mit den von der Wendelfeder 10 ausgeübten Kräften wie
der eine Verzögerung des Nockens 5, bis der Mitnehmer 6 wieder in der in Fig. 2
dargestellten Weise am anderen Anschlag 9 aufliegt.
Diese Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Ventiltriebs ist in dem Diagramm der
Fig. 3 wiedergegeben, das den Verlauf des Ventilhubs V über dem Nockenwellen
winkel α zeigt. Ohne die erfindungsgemäßen Maßnahmen, d. h. bei starrer Kopplung
zwischen Nockenwelle 4 und Nocken 5, würde sich die mit a bezeichnete symme
trische Kurve ergeben. Infolge der Beschleunigung des Nockens 5 nach Durchlau
fen seines Berührungspunkts mit dem Ventilstößel 1 durch die Achse 11 ergibt
sich demgegenüber die Ventilhubkurve b, die zeigt, daß das Ventil gegenüber ei
nem Ventiltrieb mit starrer Kopplung zwischen Nockenwelle und Nocken früher
schließt. Dabei ist die Lage der Kurve b relativ zur Kurve a infolge der Drehzahl
abhängigkeit der Massenkräfte, die der Schließkraft der Schließfeder 2 entgegen
wirken, drehzahlabhängig.
Während in dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 3 nur der Schließzeitpunkt
des Ventils in Abhängigkeit von der Drehzahl variiert wird, zeigen die Fig. 4
und 5 eine Konstruktion, bei der die Breite der Ventilhubkurve drehzahlabhängig
variiert wird.
Wiederum erkennt man die Nockenwelle 20, auf der drehbar der Nocken 21 ange
ordnet ist, der seinerseits zumindest während des Nockeneingriffs auf dem Tassen
estößel 22 des wiederum mit der Schließfeder 23 ausgerüsteten Ventils aufliegt.
Auch hier dient zur Kopplung zwischen Nockenwelle 20 und Nocken 21 der lei
stenartige Mitnehmer 24, der in den Spalt 25 im Nocken 21 hineinragt.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, daß aus Platzgründen Mitnehmer 24 und
Spalt 25 in Fig. 5 gegenüber der Darstellung in Fig. 4 versetzt gezeichnet sind.
Dies gilt übrigens auch für die Darstellung der Fig. 2 gegenüber Fig. 1.
In weiterer Übereinstimmung mit dem ersten Ausführungsbeispiel besitzt auch der
Ventiltrieb nach den Fig. 4 und 5 die die Nockenwelle 20 umschlingende Wendel
feder 26, die mit ihrem in Fig. 4 linken abgebogenen Ende am Nocken 21 und mit
ihrem rechten abgebogenen Ende an der Nockenwelle 20 festgelegt ist und dafür
sorgt, daß außerhalb des Nockeneingriffs der Nocken 21 eine Position einnimmt,
in der der Mitnehmer 24, wie in Fig. 5 annähernd dargestellt, am Anschlag 27 an
liegt. Dieser Anschlag 27 wird durch eine im wesentlichen radial verlaufende Be
grenzung des Spalts 25 gebildet, dessen andere, ebenfalls im wesentlichen radial
verlaufende Begrenzungswand den weiteren Anschlag 28 bildet.
In diesem Ausführungsbeispiel arbeitet der Mitnehmer 24 gleichsam als Schwenk
kolben, da der Spalt 25 mit einem Druckmittel, in diesem Ausführungsbeispiel
Drucköl, gefüllt ist. Die Ölzufuhr erfolgt über den Längskanal 29 und den Querka
nal 30 in der Nockenwelle 20 über das Rückschlagventil 31. Im Mitnehmer 24 ist
die drosselnde Überströmöffnung 32 vorgesehen, die auch durch entsprechende
Profilierung der äußeren Randbereiche des Mitnehmers 24 oder der äußeren Wand
des Spalts 25 gewonnen sein kann.
Im ersten Bereich des Nockeneingriffs, d. h. dann, wenn die Berührungsstelle zwi
schen Nocken 21 und Ventilstößel 22 in Fig. 5 rechts der Achse 33 liegt, erfolgt
als ein "Abbremsen" des Nockens 21 relativ zur Nockenwelle 20, wobei aber
die bremsenden Kräfte bei höheren Drehzahlen kleiner sind als bei niedrigen
Drehzahlen, so daß schon aus diesem Grunde eine Drehzahlabhängigkeit auftritt.
Außerdem hat das Drucköl im Spalt 25 bei niedrigen Drehzahlen mehr Zeit, die
Überströmöffnung 32 zu durchsetzen, als bei hohen Drehzahlen. Betrachtet man
Fig. 6, in der wiederum der Verlauf des Ventilhubs V über dem Nockenwellen
winkel α bei starrer Kopplung zwischen Nocken 21 und Nockenwelle 20 (Kurve c)
und bei der Erfindung (Kurve d) dargestellt sind, so erhält man bei dem erfin
dungsgemäßen Ventiltrieb mit zunehmender Drehzahl eine Vorverlegung der Öff
nungskurve gegenüber der Öffnungskurve bei starrer Kopplung des Nockens 21
in einer Lage, die der Mittelstellung des Mitnehmers 24 im Spalt 25 entspricht.
Sobald der Berührungspunkt zwischen Stößel 22 und Nocken 21 die Achse 33
durchsetzt hat, also in Fig. 5 links von dieser liegt, suchen die Kräfte der Schließ
feder 23 den Nocken 21 relativ zur Nockenwelle 20 zu beschleunigen. Auch die
ser Beschleunigung wirkt die drosselnde Überstrombohrung 32 entgegen, und zwar
drehzahlabhängig, so daß das Ventil, wie Fig. 6 erkennen läßt, gegenüber den Ver
hältnissen bei Kurve c länger geöffnet bleibt.
Während das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4, 5 und 6 also bei hohen Drehzah
len eine breite Ventilhubkurve, dagegen bei niedrigen Drehzahlen eine schmale
Ventilhubkurve liefert, wobei sich die Drehzahlabhängigkeit sowohl auf den öff
nenden als auch auf den schließenden Teil dieser Kurve bezieht, beeinflußt die
Anordnung nach den Fig. 1, 2 und 3 nur den Schließbereich der Ventilhubkurve.
Gemeinsam ist allen Ausführungsbeispielen, daß ein umständlicher Verstellmecha
nismus für die Relativdrehungen zwischen Nocken und Nockenwelle überflüssig
ist, da im Ventiltrieb ohnehin auftretende Kräfte (Massenkräfte, Schließkraft der
Ventilschließfeder), die drehzahlabhängig sind, für die Verstellung ausgenutzt wer
den.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß Nocken und Ventilstö
ßel stets in Kontakt bleiben, also keine "Schläge" auftreten.
Claims (3)
1. Ventiltrieb, insbesondere für eine Brennkraftmaschine, mit einer Nocken
welle und zumindest einem auf dieser verschwenkbar gelagerten, mit ei
nem eine Schließfeder aufweisenden Ventil in Wirkverbindung stehenden
Nocken sowie mit einer zwischen Nocken und Nockenwelle wirksamen Mit
nehmereinrichtung zur Gewinnung von Bewegungsbereichen des Nockens
mit von der Winkelgeschwindigkeit der Nockenwelle abweichender oder mit
dieser übereinstimmender Winkelgeschwindigkeit über von der jeweiligen
Drehzahl der Nockenwelle abhängige Drehwinkelbereiche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Mitnehmereinrichtung einen Mitnehmer (6) enthält, der
an der Nockenwelle (4) oder am Nocken (5) festgelegt ist und in einen
sich über einen Winkelbereich erstreckenden Spalt (7) im Nocken (5) bzw.
in der Nockenwelle (4) mit Spiel hineinragt, der mit im wesentlichen radial
verlaufenden, Anschläge (8, 9) für den Mitnehmer (6) bildenden Begrenzungs
wänden einen Winkelbereich für Bewegungen des Nockens (5) relativ zur
Nockenwelle (4) unter dem Einfluß der von der Schließfeder (2) ausgeübten,
drehzahlabhängigen Kräfte definiert.
2. Ventiltrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Noc
kenwelle (4) und Nocken (5) eine den Nocken (4) vor dem Nockeneingriff
in einer durch einen der Anschläge (8, 9) vorgegebenen Winkelstellung hal
tende Feder (10) angeordnet ist.
3. Ventiltrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt
(25) mit einem Druckmittel gefüllt ist und der Mitnehmer (24) drosselnde
Durchtrittsöffnungen (32) für das Druckmittel besitzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19823234640 DE3234640A1 (de) | 1982-09-18 | 1982-09-18 | Ventiltrieb, insbesondere fuer eine brennkraftmaschine |
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