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Einrichtung zum Schriftverkehr für Blinde. Gegenstand der Erfindung
ist eine einfache, mit geringen Kosten herzustellende Einrichtung, durch welche
einem Blinden die Möglichkeit geboten wird, sowohl mit anderen Blinden als auch
mit Sehenden, welche der Blindenpunktschrift nicht kundig sind, in Schriftverkehr
zu treten. Die Einrichtung besteht aus einer zur Versendung in einem Briefe geeigneten
tafelförmigen Unterlage mit Leisten zum Halten zwischen diesen eingeschobener plattenförmiger
Typen mit Schriftzeichen in Flachschrift und Blindenpunktschrift und einem Kasten
mit reihenweise angeordneten Fächern, in denen die zu verwendenden Typen für Blinde
erkenbar übereinander geschichtet untergebracht sind.
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Die Zeichnung stellt den Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dar, und zwar zeigt Fig. i den zur Aufbewahrung der Typen dienenden Kasten mit aufgeklapptem
Deckel von oben gesehen, Fig. 2 eine Vorderansicht des Kastendeckels, Fig. 3 eine
Seitenansicht des Kastens mit aufgeklapptem Deckel, Fig. q.. die tafelförmige Unterlage
in Vorderansicht, Fig. 5 einen Längsschnitt durch die Typenunterlage, Fig. 6 die
Typenunterlage in einer Rückansicht. Fig. 7 und 8 geben ein mit der Typenunterlage
zu versendendes Hilfsgerät und Fig. 9 bis 12 die gewöhnlich zur Verwendung kommenden
Typen wieder; Fig. 13 und 14 zeigen eine besondere Typenform, während Fig. 15 bis
i9 die Verpackung der Typenunterlage für den Versand veranschaulichen.
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In dem Setzkasten sind zwei in Führungen 2 an den Seitenwänden verschiebbare
Stege i angebracht, an denen Typenbehälter 3 befestigt sind; welche die Form von
Hülsen mit rechteckigem Querschnitt haben. Die Zahl der Behälter 3 ist doppelt so
groß als die der zur Verwendung kommenden Zeichen, und zwar sind auf der einen Seite
jedes Steges i Typen zum Gebrauche für den Besitzer des Kastens selbst, auf der
anderen Seite Behälter mit Typen angebracht, die dem Empfänger von Mitteilungen
des Kasteninhabers zur Benutzung für die Antwort auf die ihm zugegangene Mitteilung
zugesandt werden. In jedem der Behälter 3 sind ioo bis Zoo plattenförmige Typen
(Fig.9 bis 12) übereinander geschichtet. - Die Typen werden durch eine im unteren
Teile des Behälters 3 angebrachte Feder q. nach oben gedrückt und können durch einen
Schlitz 5 aus dem Behälter herausgezogen werden. An der Oberseite der Stege i ist
zwischen j e zwei Behältern 3 das auf den Typen in diesen Behältern wiedergegebeneZeichen
in Blindenpunktschrift und Flachschrift angegeben.
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Jede der gewöhnlich zur Anwendung kommenden Typen enthält, wie aus
Fig. 9 bis 12 zu ersehen ist, ein Schriftzeichen 34 in Flachschrift und ein gleichbedeutendes
Schriftzeichen 33 in Blindenpunktschrift. An der Unterseite der Typenplatte sind
Leisten 30 angebracht, welche verhindern, daß die in die Platten eingeprägten Punktschriftzeichen
durch Berührung mit der Unterseite der über ihnen liegenden Type zusammengedrückt
und dadurch undeutlich gemacht werden. Bei der Ausführung nach Fig. 9 und io ist
eine der Leisten 3o so angebracht, daß die Type durch
Fingerdruck
auf den dieser Leiste benachbarten Rand 31 um die Leiste gekippt und der hierdurch
gehobene entgegengesetzteRand der Type bequem erfaßt werden kann. Die Leisten
30 haben ferner den Zweck, ein übereinanderschieben der Typen beim Aufbringen
derselben auf die tafelförmige Unterlage zu verhindern.
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In Fig. 13 bis 14 ist eine besondere Typenform dargestellt, welche
das Kopieren des mit den Typen hergestellten Satzes gestattet. Auf diesen Typen
ist unter einem erhaben dargestellten Schriftzeichen 35 in gewöhnlicher Schrift
ein ebenfalls erhabenes Blindenpunktschriftz.eichen 33 angebracht. Von dem aus diesen
Typen zusammengestellten Satz kann ein Abdruck durch Eindrücken der Schriftzeichen
in Papier hergestellt werden.
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Beim Gebrauch des Kastens wird an der Innenseite des Deckels 6 die
tafelförmige .Typenunterlage befestigt. Zur Befestigung der Tafel dient ein in einem
Scharnier 13 drehbarer Spannfederrahmen 1d., der durch einen Lappen 15, durch welchen
der Federhaken 16 hindurchtritt, festgehalten wird. Durch eine Stütze 7 wird der
Deckel 6 beim Gebrauch der Einrichtung in -der in Fig. 3 angegebenen Lage gehalten.
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Die in Fig. a bis 6 dargestellte Tafel, auf der die Typen zusammengestellt
werden, ist mit in der Zeilenrichtung verlaufenden Stegen 32 versehen, an denen
auf beiden Seiten überstehende Lappen 2o befestigt sind. Zwischen den durch die
Stege 32 und die Lappen 2o gebildeten Leisten werden Räume gebildet, in denen die
von der einen Seite her zwischen die Leisten einzuschiebenden Typen Halt finden.
Am rechten Rande der Tafel fehlen die überstehenden Teile der Lappen 2o, so daß
an diesen Stellen Öffnungen 18 zum Einsetzen der Typen gebildet werden. In der Nähe
des linken Randes der Tafel sowie links von den Einsetzö-ftnungen 18 sind die Stege
32 mit Durchbrechungen versehen, in welche Leisten 22 eingeschoben werden, die eine
Verschiebung der Typen in der Zeilenrichtung verhindern.
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Die Einführung- der in die Öffnungen 18 eingelegten Typen zwischen
die Stege 32 wird durch einen Schieber bewirkt, und zwar ist zur Benutzung durch
den Inhaber des Typenkastens ein Schiebet 12 an dem Deckel 6 angebracht, während
der Tafel beim Versand ein für den Gebrauch des sehenden Empfängers bestimmter.
Schieber i9 (Fig.4, 7 und 8) beigegeben wird. Der Schieber 12 ist in der Zeilenrichtung
in einer Führung 9 (Fig. 2) beweglich. Die Führung 9 ist an Schienen io senkrecht
zur Zeilenrichtung verstellbar und wird in den verschiedenen Lagen, die sie beim
Gebrauche des Schiebers einnimmt, durch einen unter Federdruck stehenden Stift,
der in Vertiefungen _z i eingreift, festgehalten.
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Für den Hilfsschieber i9 sind besondere Führungen 17 angebracht, welche
durch Winkelleisten 21 und 23 gebildet werden. Damit die Versendung des Schiebers
i9 mit der Tafel erleichtert wird, hat er ein Scharnier, «-elches gestattet, ihn
so zusammenzulegen, daß er zwischen zwei Leisten auf der Rückseite der Tafel eingeschoben
werden kann, ohne über den Rand der Tafel vorzustehen.
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Damit der Empfänger einer auf der Tafel enthaltenen Mitteilung dem
Absender derselben antworten kann, ohne auf die von dem letzteren benutzten Typen
beschränkt zu sein, sind an der Tafel Fächer 25 zur Aufnahme loser Typen angebracht
(s. I#ig.4). In dem Raum 26 wird eine Pinzette zum bequemen Herausnehmen der Typen
aus den Fächern 25 untergebracht. Die Fächer 25 und 26 werden durch einen Schubdeckel24
verschlossen.
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Zum Versenden der Tafel dient ein beispielsweise ausKarton hergestellterkastenförmiger
Umschlag (Fig.15bis19). Der Kasten hat Verschlußklappen 37 mit Schlitzen 38, durch
welche, wenn der Umschlag verschlossen ist, ein Papierstreifen 39 gezogen wird,
dessen Enden durch Zusammenkleben oder in anderer Weise miteinander verbunden werden.
Die Adresse wird durch Einsetzen von Typen in die dazu bestimmten Zeilen 27 und
- 29 auf der Vorderseite der Tafel gebildet. Im Boden des Umschlages befinden sich
Öffnungen 36, durch welche die Adresse außen sichtbar wird. Ein an dem einen Rand
des Umschlages angebrachter Lappen q.o dient zum Aufkleben von Briefmarken.