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Kombinierte Antriebs-, Lenk- und Bremsvorrichtung für fern-
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gesteuerte Modellautos Die Erfindung betrifft eine kombinierte Antriebs-,
Lenk-und Bremsvorrichtung für ferngesteuerte Modellautos. Ferngesteuerte Modellautos
werden für Rennzwecke benützt und nach internationalen Regeln gebaut und betrieben.
Modellautos werden mittels Sender-Empfänger-Einrichtungen mit zwei Kanälen gesteuert.
Geschwindigkeiten von ca. 80 -100 km/h werden auf kurvenreichen Strecken erreicht.
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Die bisher bekannten ferngesteuerten Modellautos werden mit Hinterradantrieb
und Hinterachsbremsvorrichtungen versehen. Nachteilig ist es jeoch bei einer derartigen
Anordnung, daß beim Abbremsen das Heckteil des Modellautos seitlich, unkontrolliert
aus der vorgesehenen Fahrtlinie ausbricht.
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Um diesen Nachteil zu beheben, ist unter anderem ein zusätzliches
Vorderradbremssystem erforderlich. Aber die kleinen Radabmessungen lassen dessen
Einbau nicht zu. Eine weitere Verbesserung wäre auch durch die Verwendung eines
Vorderradantriebs zu erreichen. Bis jetzt wird dieser nicht verwirklicht, da keine
geeignete kombinierte Antriebs-Lenkvorrichtung zur Verfügung steht.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein ferngesteuertes Modellauto mit Vorderradantrieb
zu schaffen, bei dem die Vorderantriebswellen mit Scheibenbremsen versehen sind,
wobei in der Kurvenfahrt ein einseitiges Abbremsen möglich ist und trotzdem nur
eine Zweikanal-Fernsteuerung verwendet zu werden braucht.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß
a) die von
der Antriebs quelle über ein Differential getriebenen Antriebswellen jeweils mit
den Achsen der Vorderräder mittels an ihren nach außen bzw. nach innen gerichteten
Enden angeordneter, starr verbundener Kegelräder über freilaufende Zwischenkegelräder
mit Achsen miteinander gekoppelt sind, b) die Antriebswellen und die Achsen der
freilaufenden Zwischenkegelräder jeweils in einer mit dem Rahmen des Fahrzeugs verbundenen,
Abstützung und die Vorderachsen in schwenkbar um die Achsen der Zwischenkegelräder
angeordneten Lenkelementen gelagert sind, c) die Antriebswellen jeweils mit einer
Bremsscheibe versehen sind, die seitlich auf der Antriebswelle verschiebbar und
in Drehrichtung der Antriebswellen mit dieser starr verbunden sind, d) die Bremsscheiben
jeweils von zwei Bremsbacken flankiert werden, die auf mindestens zwei im Differentialgetriebe-Gehäuse
fliegend gelagerten Stiften seitlich verschiebbar angeordnet sind, e) die Stifte
der Bremsbacken einen U-förmigen, seitlich verschiebbaren Schwimmsattel tragen,
dessen nach unten gerichteten Flansche die äußeren Bremsbacken umfassen, f) zwei
achsgleich zueinander seitlich verschiebbare und parallel zu den Antriebswellen
angeordnete Bremsschubstangen unterhalb des Kopfteils des Schwimmsattels gelagert
sind,
g) die nach außen gerichteten Enden der Bremsschubstangen
mit Anpreßflanschen versehen sind, die jeweils gegen die inneren Bremsbacken drückbar
sind, h) das Kopfteil des Schwimmsattels mit einer Vorrichtung zur gleichzeitigen
mechanischen Verschiebung der Bremsschubstangen gegen die inneren Bremsbacken versehen
ist, i) zur Lenkung ein Hebelsystem vorgesehen ist, das von einer um die Achse schwenkbaren
Platte ausgehend einerseits die Lenkelemente und gleichzeitig um Achsen schwenkbare
Stellglieder für den Schwimmsattel betätigt.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung werden die Hinterräder auch mit
einer derartigen Bremsvorrichtung versehen, deren Stellglieder mit den Stellgliedern
der vorderen Scheibenbremsen durch ein Gestänge und außerdem auch die Vorrichtungen
zur Verschiebung der Bremsschubstangen der vorderen und hinteren Scheibenbremsen
miteinander verbunden sind.
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Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird beim Abbremsen des Modellautos
sowohl in Geradeausfahrt als auch in Kurvenfahrt die vorgesehene Fahrtlinie gehalten.
Die Fahreigenschaften beim Kurvenfahren werden durch den Vorderradantrieb und die
Kegelrad-Lenkvorrichtung wesentlich verbessert, da eine einwandfreie Kraftübertragung
bei allen Vorderrad-Einschlagwinkeln ermöglicht wird.
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Die Erfindung ist anhand der Beschreibung und der Zeichnungen näher
erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf das Modellauto Fig. 2 einen
Teilschnitt nach der Linie A-0 in Fig. 1 Fig. 3 einen Teilschnitt durch eine Bremsvorrichtung
nach Linie B-B in Fig. 1 (Bremsen angezogen beim Geradeaus fahren) Fig. 4 einen
Teilschnitt durch eine Bremsvorrichtung nach Linie B-B in Fig. 2 (Bremsen angezogen)
beim Kurvenfahren nach links Fig. 5 einen Teilschnitt durch eine Bremsvorrichtung
nach Linie B-B in Fig. 2 (Bremsen angezogen) beim Kurvenfahren nach rechts.
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Die nicht dargestellte Antriebsquelle 1 des Modell-Rennwagens ist
über das Vorder- und Hinter-Differentialgetriebe 2 mit den Vorderrad- und Hinterradantriebswellen
3 a, 3 b und 33 a, 33 b gekoppelt. Die Vorderrad-Antriebswellen 3 a, 3 b sind mit
den Achsen 4 a und 4 b der Vorderräder 31 mittels starr verbundener Kegelräder 5
bzw. 6 über freilaufende Zwischenkegelräder 7 mit Achsen 8 miteinander gekoppelt.
Die Hinterrad-Antriebswellen 33 a, 33 b sind jeweils in den Achslagern 30 gelagert
und direkt mit den Hinterrädern 32 gekoppelt. Die Antriebswellen 3 a, 3 b und die
Achsen 8 der freilaufenden Zwischenkegelräder 7 sind in der Abstützung 10 gelagert.
Die Vorderradachsen 4 a, 4 b sind in schwenkbar um die Achsen 8 der Zwischen-
kegelräder
7 angeordneten Lenkelementen 11 gelagert. Die Vorderrad-Antriebswellen 3 a, 3 b
und die Hinterrad-Antriebswellen 33 a, 33 b sind jeweils mit Bremsscheiben 13 versehen,
die seitlich auf den Vorderrad- bzw. Hinterrad-Antriebswellen 3 a, 3 b bzw. 33 a,
33 b verschiebbar angeordnet und in Drehrichtung der Antriebswellen 3 a, 3 b, 33
a, 33 b mit diesen starr verbunden sind. Die Bremsscheiben 13 sind jeweils von zwei
Bremsbacken 14, 15 flankiert, die auf zwei im Differentialgetriebe-Gehäuse 12 fliegend
gelagerten Stiften 16 seitlich verschiebbar angeordnet sind. Die U-förmigen seitlich
verschiebbaren Schwimmsättel 17 werden durch die Stifte 16 getragen. Unterhalb des
Kopfteils des Schwimmsattels 17 sind zwei achsgleich zueinander seitlich verschiebbare
und parallel zu den Antriebswellen 3 a, 3 b, 33 a, 33 b angeordnete Bremsschubstangen
einerseits im Differentialgehäuse und andererseits im Kopfteil 22 des Schwimmsattels
17 gelagert. Die nach außen gerichteten Enden der Bremsschubstangen 18 sind mit
Anpreßflanschen 19 versehen, die jeweils gegen die inneren Bremsbacken 15 drückbar
sind. Das Kopfteil 21 des Schwimmsattels 17 ist mit der Verschiebevorrichtung 20
zur gleichzeitigen mechanischen Verschiebung der Bremsschubstangen 18 gegen die
inneren Bremsbacken -19 versehen.
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Die Lenkung erfolgt über das Hebelsystem 22, 23, das von der um die
Achse 24 schwenkbaren Platte 25 ausgehend, einerseits die Lenkelemente 11 und gleichzeitig
um Achsen 26 schwenkbarer Stellglieder 27 für den Schwimmsattel 17 betätigt. Zur
Betätigung der Hinterrad-Scheibenbremse sind die Stellglieder 27 mit den Stellgliedern
28 durch die Gestänge 29 und außerdem auch die Vorrichtungen 20 zur Verschiebung
der Bremsschubstangen 18 miteinander verbunden.
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Beim Abbremsen in der Geradeausfahrtrichtung, Fig. 3.,
sind
die Bremsen links und rechts gleichzeitig angezogen.
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Der Abstand 'x'-links und der Abstand 'y'-rechts sind gleich groß.
Er ändert sich nur, wenn die Vorderräder nach links oder rechts eingeschlagen sind,
wie in Fig. 4 und Fig. 5 gezeigt.
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Beim Abbremsen in der Linkskurvenfahrt (Fig. 4) sind nur die linken
Vorderrad- und Hinterradbremsen angezogen. Durch die Verbindung zwischen dem Lenkhebelsystem
22, 23, 29 und den Lenkelementen 11 sowie den vorderen und hinteren Schwimmsätteln
17 über die Stellglieder 27, 28, findet eine Verschiebung der vorderen und hinteren
Schwimmsättel 17 nach rechts automatisch statt. Gegenüber Fig. 3 verringert sich
der Abstand 'x'-links, wobei der Abstand 'y'-rechts, und dadurch die linken Bremsen
wirksam werden.
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Beim Abbremsen in der Rechtskurvenfahrt (Fig. 5) sind nur -die rechten
Vorderrad- und Hinterradbremsen angezogen.
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In diesem Fall vergrößert sich gegenüber Fig. 3 der Abstand 'x', wobei
der Abstand 'y' sich verringert.
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