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Verfahren zur Herstellung von 4H-1,4-Benzothiazin-
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Derivaten Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur
Herstellung von 4H-1,4-Benzothiazin-Derivaten, die der allgemeinen Formel (I) entsprechen,
worin
n für 0, 1 oder 2 steht, R1, R4 gleich oder verschieden sein können und Wasserstoff,
gegebenenfalls substituiertes Alkyl oder Halogen bedeuten, R2, R3 gleich oder verschieden
sein können und für Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes Alkyl, gegebenenfalls
substituiertes Aryl, gegebenenfalls substituiertes Heteroclyl, Halogen, gegebenenfalls
substituiertes Amino, Nitro, Cyano, Alkoxycarbonyl oder Alkoxy stehen,
R5,R6
gleich oder verschieden sein können und Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes
Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Cycloalkyl bedeuten, und R7 für Wasserstoff,
gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Cyano, Alkoxycarbonyl, Alkyl- oder Arylcarbonyl
steht, wobei R6 und R7 auch einen 5- bis 6-gliedrigen, gegebenenfalls substituierten
Carbocyclus schließen können.
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Einige Verbindungen, die unter die allgemeine Formel (I) fallen, lassen
sich nach den folgenden Verfahren herstellen:
X = -OH, -NH Aryl, Halogen Hal = Chlor, Brom, R = Alkyl, R' = Wasserstoff, Alkoxycarbonyl,
R' ' = Wasserstoff, Alkyl, Alkoxycarbonyl
R = R' = Alkyl, R, R' schließen einen 6-gliedrigen Carbocyclus,
R = H, Alkyl, R' = R" =Alkyl, R', R" schließen einen 6-gliedrigen Carbocyclus
R = Alkylcarbonyl, Alkoxycarbonyl, R' = H, Phenyl, Alkoxycarbonyl,
Die Methoden a) bis e) haben den Nachteil, daß sie die Synthese
der gewünschten 4H-1,4-Benzothiazin-Derivate -gemäß der allgemeinen Formel (I) -
in technisch befriedigender Weise nicht zulassen, weil sie den Einsatz speziell
substituierter o-Amino-thiophenole (a), (b) bzw. der entsprechenden Disulfide (c),
(d) oder von o-Nitrophenylsulfinaten (e) verlangen, die technisch nur sehr schwer
zugänglich sind und deshalb einen erhöhten Aufwand darstellen. Darüber hinaus ist
zur Herstellung N-alkylierter Verbindungen häufig noch ein Alkylierungsschritt nötig.
Es bestand daher die Aufgabe, eine technisch befriedigende Synthese zu finden, die
alle Substituentenmuster - gemäß der allgemeinen Formel (I) -einschließt.
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Die Aufgabe wird gelöst durch die vorliegende Erfindung, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß man die erfindungsgemäßen 4H-1 ,4-Benzothiazin-Derivate
der allgemeinen Formel (I) in einfacher Weise durch Cyclisierung der entsprechenden
offenkettigen Verbindungen der allgemeinen Formel (II)
in Gegenwart einer Base und von Verdünnungsmitteln erhält.
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Verwendet man beispielsweise -/(2-Chlor-5-nitrophenyl)-sulfenyl/-B-ethylamino-acrylsäure-ethylester
(E/Z-Gemisch) und Kalium-tert.-butylat als Ausgangsstoffe, so kann der Reaktionsablauf
durch das folgende Formelschema wiedergegeben werden:
In den allgemeinen Formeln (I) und (II) stehen als gegegebenenfalls substituiertes
Alkyl R1, R2, R3, R4, R5, R6 und R7 geradkettige oder verzweigte Alkylreste mit
1 bis 6, vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Beispielhaft seien gegebenenfalls
substituiertes Methyl, Ethyl, n- und i-Propyl, n-, i- und t-Butyl genannt.
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Gegebenenfalls substitutiertes Cycloalkyl R5 und R6 ist monocyclisch
und enthält vorzugsweise 3 bis 7, besonders bevorzugt 3 bis 5 C-Atome. Beispielhaft
seien gegebenenfalls substituiertes Cycloprcpyl, Cyclobutyl und Cyclopentyl genannt.
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Als gegebenenfalls substituiertes Aryl R2 und R3 steht gegebenenfalls
substituiertes Phenyl. Substituenten im Phenylring stehen in o-, m- oder p-Stellung.
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Als gegebenenfalls substituiertes Heterocyclyl R2 und R3 stehen heteroparaffinische,
heteroaromatische oder
heteroolefinische 5- bis 7-gliedrige, vorzugsweise
5-oder 6-gliedrige Ringe mit vorzugsweise 1 bis 3, besonders bevorzugt 1 oder 2'gleichen
oder verschiedenen Heteroatomen. Als Heteroatome stehen Sauerstoff, Schwefel oder
Stickstoff. Als Beispiele seien gegebenenfalls substituiertes Thienyl, Furyl, Oxazolyl,
Isoxazolyl, Pyrazolyl, Oxdiazolyl, Thiadiazolyl, Triazolyl, Oxtriazolyl, Thiatriazolyl,
Tetrazolyl, Pyridyl, Pyrazinyl, Pyrimidinyl, Tetrahydrofuranyl, Dioxanyl, Pyrrolidinyl,
Piperazinyl, Piperidinyl und Morpholinyl, genannt.
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Als gegebenenfalls substituiertes Amino R2 und R3 steht Monoalkylamino
und Dialkylamino.
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Alkoxy bedeutet vorzugsweise Methoxy oder Ethoxy.
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Halogen steht für Fluor, Chlor, Brom und Jod, -bevorzugt für Fluor,
Chlor und Brom.
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Alkylcarbonyl R7 bedeutet geradkettiges oder verzweigtes Alkylcarbonyl
mit vorzugsweise 1-4 C-Atomen, besonders bevorzugt Methyl- und Ethylcarbonyl.
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Arylcarbonyl R7 steht für gegebenenfalls substituiertes Phenylcarbonyl.
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Gegebenenfalls substituierte Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-und Heterocyclyl-Reste
können einen oder mehrere, vorzugsweise 1 bis 3, insbesondere 1 oder 2 gleiche oder
verschiedene Reste R8 tragen, wobei R8 für geradketti-
ges oder
verzweigtes Alkyl mit vorzugsweise 1 bis 6, besonders bevorzugt 1 bis 4 C-Atomen,
z.B. Methyl; Ethyl, n-und i-Propyl, n-, i- und t-Butyl und CF3, CCl3 sowie für Aryl,
z.B. Phenyl, Niederalkyl-oxy-, vorzugsweise CH30-, C2H50-, sowie für Aryl-oxy, z.B.
Phenoxy, weiterhin für Niederalkyl-thio, z.B. CH3S-, C2H5S-, für HCO-NH-, für Diniederalkylamino,
z.B. Dimethylamino, Diethylamino, für Niederalkyl-O-CO-, z.B. CH30-CO- und C2H5O-CO-,
für Halogen, bevorzugt Fluor, Chlor, Brom, -C-N, COOH und für -NH2 sowie N02 steht.
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In der allgemeinen Formel (II) steht X für Halogen, bevorzugt für
Chlor und Brom.
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Die erfindungsgemäß einzusetzenden Derivate der Formel (II), wobei
n=O bedeutet, erhält man durch Umsetzung von Sulfensäurehalogeniden der allgemeinen
Formel (III) mit Enaminen der allgemeinen Formel (IV) in Gegenwart eines Säurefängers
und von Verdünnungsmitteln.
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Die Verbindungen der allgemeinen Formeln (III) und (IV), in der R1,
4, R3, R41 R5, R6 und R7 die oben angegebene Bedeutung besitzen und X für Halogen
steht, sind literaturbekannt
oder lassen sich nach bekannten Verfahren
herstellen (vergl. z.B.: E. Kühle, The Chemistry of the Sulfenic Acids, G. Thieme,
Stuttgart 1973 und Organikum, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1965,
S. 371-372).
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Zur Darstellung der Ausgangsmaterialien der Formel (II, n=O) legt
man zweckmäßigerweise (IV) in einem Verdünnungsmittel vor, das gleichzeitig Säurefänger
ist wie z.B.
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Pyridin oder Triethylamin und gibt (III) in äquimolarer Menge hinzu.
Die Reaktionstemperatur kann zwischen OOC und 200"C, vorzugsweise zwischen 200C
und 1000C liegen, dabei arbeitet man im allgemeinen bei Normaldruck. Die Aufarbeitung
der Reaktionsansätze zur Isolierung von (11, n=O) erfolgt in allgemein bekannter
Art und Weise.
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Die Derivate (II, n=O) fallen dabei als E/Z-Isomerengemische an, beide
Formen sind aber als Startmaterial für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet.
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Die entsprechenden Sulfoxide und Sulfone der Formel -(II, n=1 bzw.
2) erhält man aus (II, n=O) in allgemein bekannter Weise durch Oxidation mit geeigneten
Oxidationsmitteln (vergl. z.B.: C. Ferri, Reaktionen der organischen Synthese, C.
Thieme Verlag, Stuttgart 1978, S. 470).
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Als erfindungsgemäß verwendbare Basen kommen beispielsweise metallorganische
Reagenzien wie Lithiumdiisopropylamid, Butyl-lithium, Phenyl-lithium oder Grignard-Vc
rbindungen wie Methylmagnesiumiodid oder
Alkalialkoholate wie Kalium-tert.
-butylat, Natriummethylat und -ethylat sowie Stickstoffbasen wie Diazabicycloundecan
und Lutidin sowie Alkalicarbonate in Betracht.
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Als Verdünnungsmittel kommen alle inerten organischen Lösungsmittel
in Frage. Hierzu gehören vorzugsweise Ether wie Dioxan und Tetrahydrofuran sowie
dipolar aprotische Solventien wie Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid und N-Methylpyrrolidon.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann durchgeführt werden in Gegenwart von ausschließlich
einem oder mehreren Lösungsmitteln.
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Die Reaktionstemperaturen können in einem größeren Bereich variiert
werden. Im allgemeinen arbeitet man zwischen OOC und +250"C, vorzugsweise zwischen
200C und 200"C.
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Die Umsetzung kann bei Normaldruck, aber auch bei vermindertem oder
erhöhtem Druck ausgeführt werden. Im allgemeinen arbeitet man bei Normaldruck.
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Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens setzt man die
Ausgangsstoffe in äquimolaren Mengen ein.
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Die Aufarbeitung der Reaktionsansätze zur Isolierung der erfindungsgemäßen
Verbindungen erfolgt in durchweg allgemein bekannter Art und Weise.
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Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbaren 4H-1,4-Benzothiazin-Derivate
der allgemeinen Formel (I)
können als antibakterielle Mittel sowie
als Lipoxygenasehemmer verwendet werden, außerdem stellen sie wertvolle Zwischenprodukte
für Pharmaka und Pflanzenschutzmittel dar.
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Beispiel 1 Herstellung von g -/(Pentachlorphenyl) -sulfenyl7-ßethylamino-acrylsäuremethylester:
0.1 Mol B-Ethylamino-acrylsäuremethylester wurden in 50 ml absolutem Pyridin vorgelegt
und 0.1 Mol Pentachlorphenylsulfenylchlorid portionsweise zugegeben. Danach wurde
noch 15 Min. auf 600C erhitzt und anschließend das Pyridin im Vakuum abgezogen.
Der Rückstand wurde in Dichlormethan und Wasser auf genommen; die organische Phase
wurde abgetrennt, mehrfach mit Wasser gewaschen und dann eingeengt. Der Rückstand
wurde aus Aceton umkristallisiert.
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Fp.: 1350C Ausbeute: 53 % der Theorie.
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Analog wurden hergestellt:
Beispiel Formel Fp./C~7 Ausbeute |
Nr. / % d. Ph. / |
S oCOOCH |
2 S)\$OOCH3 97-101 48 |
Cl NH H |
C2H5 |
OZONS zu S Y COOCH3 |
3 > < 94-97 86 |
C2H5 |
O2N X S zu COOCH3 |
4 186-189 66 |
Cl Yl NHH |
C2H5 |
COOC 2H5 |
5 i½Syi$CH3 83-84 68 |
NH2 CH3 |
Beispiel 6 Darstellung von-[(2,4-Dichlor-5-nitro-phenyl)-sulfinyl/-B-ethylamino-acrylsäuremethylester
Man legte 0;01 Mol α -/(2,4-Dichlor-5-nitro-phenyl)-sulfenyl]-ß-ethylamino-acrylsäuremethylester
in 100 ml Dichloromethan vor und gab bei Raumtemperatur 0.01 Mol (bzw. 0.02 Mol
für das Sulfon) m-Chlorperbenzoesäure portionsweise zu. Nach 48 Stunden bei Raumtemperatur
wurde mit Bicarbonatlösung neutralisiert, die organische Phase abgetrennt und eingeengt.
Der Rückstand wurde mit Ether kristallisiert.
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Afp : 140-1430C Ausbeute: 92 % der Theorie.
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Analog wurden dargestellt:
enorme 1 Formel Fp./C~7 oCAusbeute |
/% d. Th. . |
0 |
7 OOCH3 120-123 43 |
Cl Cl NH H |
C2H5 |
Cl O |
8 Cl 5 COOCH3 172-174 35 |
CM |
Cl C2H5 |
0 |
+ COOCH3 |
s |
9 2 < ) 193-195 76 |
C1 NH |
C2H5 |
O2 |
O,N S COOCH3 150-155 69 |
10 H |
C l NH |
C2H5 |
Beispiel 11 Darstellung von 2-Methoxycarbonyl-4-ethyl-5,6,7,8-tetrachlor-4H-1,4-benzothiazin-l-oxid
Man legte 2.13 g (0.005 Mol) i-/(Pentachlorphenyl)-sulfinyl/-B-ethylamino-acrylsäuremethylester
in 50 ml absolutem Dioxan vor und gab bei Raumtemperatur 2.3 ml 20 %ige Butyl-lithiumlösung
in Hexan zu. Nach 10 Stunden bei Raumtemperatur wurde das Dioxan abgezogen, der
Rückstand in Wasser/Dichlormethan aufgenommen und die organische Phase abgetrennt.
Nach Abziehen des Solvens hinterblieb ein viskoses öl, das mit Ether kristallisiert
werden konnte.
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Fp.: 157-1580C, Ausbeute: 1.23 g (= 63 % der Theorie).
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Beispiel 12 Darstellung von 2-Methoxycarbonyl-4-ethyl-7-nitro-4H-1,4-Benzothiazin
Man legte 0.01 Moli -/(5-Nitro-phenyl)-sulfenyl/-ßethylamino-acrylsäuremethylester
in 50 ml absolutem Dimethylsulfoxid vor und gab bei Raumtemperatur 0.01 Mol frisch
sublimiertes Kalium-tert.-butylat portionsweise zu. Nach 8 Stunden bei 100"C wurde
das Dimethylsulfoxid abgezogen, der Rückstand in Wasser/ Dichloromethan aufgenommen
und die organische Phase abgetrennt. Nach Einengen wurde der Rückstand mit Ether
kristallisiert.
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Fp.: 162-1660C, Ausbeute: 90 % der Theorie.
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Analog wurden dargestellt:
Beispiel Formel Fp./OC / Ausbeute |
Nr. /% d. Th.~7 |
13 ° 185-189 85 |
O2NNHCOOCH3 |
C2H5 |
0 |
+ |
14 ;OOCH3 172-175 90 |
Cl N H |
C2H5 |
Beispiel Formel Fp./OC / Ausbeute |
Nr. /% d. Th.~/ |
15 145 15 |
a5tCOOC2H5 |
H 3 |
16 O2N <X COOCH3 163-166 76 |
Cl NNd |
C2H5 |
0 |
17 OLN i\ O N + 157-162 157-162 85 |
/S ZOOCH |
Cl |
C2H5 |
18 0 178-180 47 |
18 O,N 0, 178-180 47 |
C2H5 |