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Die Erfindung betrifft einen Lasthebemagnet mit im
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Magnetkörper verschiebbaren Polfingern, welche nach dem Einstellen
auf der Lastoberfläche in ihrer Lage festgehalten werden, und mit einem Lastseil.
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Derartige Elektromagnete dienen insbesondere zum Transport von Gegenständen
mit unebener Oberfläche. Die verschiebbar in einem Magnetkörper geführten Polfinger
können sich, solange an die Magnetspulen kein Strom angelegt ist, an den zu fassenden
Gegenstand anlegen. Nach Einschalten des Stroms wird der zu transportierende Körper
dann durch die magnetischen Kraftlinien an dem Lasthebemagnet festgehalten. Dabei
ist es wichtig, daß die Pol finger sich in der Betriebsstellung nicht gegeneinander
verschieben, da dann keine ausreichende Kraftübertragung mehr von den Polfingem
zu dem zu transportierenden Gegenstand erfolgen kann.
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Durch die DE-PS 238 283 ist ein derartiger Lasthebemagnet bekannt,
bei dem die Polfinger, nachdem sie sich entsprechend der Lastoberfläche eingestellt
haben, durch besondere Feststellvorrichtungen in ihrer Lage festgehalten werden.
Dabei werden entweder Elektromagnete erregt, die mit Klemmbacken verbunden sind,
welche sich nach Einschalten des Erregerstroms gegen die Polfinger anlegen. Weiterhin
ist bekannt, das Lastseil an einer Zange anzuschließen, welche bei aufgezogenem
Lastseil gegen die Polfinger drückt und diese gegeneinander klemmt. Weiterhin ist
bekannt, neben jedem einzelnen Polfinger einen Elektromagnet anzuordnen, durch welchen
die Polfinger elektromagnetisch festgehalten werden.
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Bei den mit Hilfe von Elektromagneten arbeitenden Haltevorrichtungen
für die Polfinger muß immer eine Schaltung vorgenommen werden und die Polfinger
werden nicht automatisch bei Anheben des Magneten festgeklemmt. Die bekannte Ausführungsform
mit der Zange kann wegen ihres
relativ großen Raumbedarfs hinderlich
sein bei Arbeiten mit beschränkten Platzverhältnissen. Außerdem werden auf die Zange
sehr große Kräfte ausgeübt, die sehr leicht zu Formänderungen führen können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Lasthebemagneten mit
verschiebbaren Polfingern zu schaffen, bei dem die Polfinger automatisch bei Anheben
des Magneten festgehalten werden, wobei dazu nur relativ geringe Kräfte aufzuwenden
sind.
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Die Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß in Längsrichtung der Fingerreihen eine hydraulisch betätigbare Kolben-Zylindereinheit
angeordnet ist und daß die Einheit über eine Leitung mit einem durch das Zugseil
betätigbaren Druckzylinder verbunden ist. Bei Anheben des Lasthebemagnets wird automatisch
der an dem Zugseil vorgesehene Druck zylinder betätigt, so daß Druckflüssigkeit
in die in der Reihe der Polfinger angeordnete Kolben-Zylindereinheit geleitet wird.
Dadurch wird der Kolben ausgefahren und drückt gegen die Polfinger, welche dann
in unmittelbare Anlage zueinander gelangen und infolge der zwischen den Pol fingern
herrschenden Reibungskräfte in der Stellung fixiert bleiben. Das Gehäuse des Lasthebemagnets
wirkt dann ebenfalls als Anlage für die Polfinger. Die in Arbeitsstellung auf die
Polfinger wirkenden Kräfte stellen die Nutzkraft des Magneten dar und wirken proportional
auf Seilzug-, Flüssigkeitsdruck, Reibungskraft- und Nutzkraftsteigerung. Die absoluten
erforlichen Kräfte werden durch ein geeignetes Verhältnis der hydraulischen Zylinderdurchmesser
der Kolben-Zylindereinheit und des Druckzylinders erreicht.
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In Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Kolben-Zylindereinheit
zwischen einem äußeren Pol-
finger und dem Magnetkörper angeordnet
ist. Weiterhin kann vorgesehen sein, daß der Druckzylinder mit einem hydraulischen
Flüssigkeitbehälter verbunden ist.
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In weiterer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, daß das Zugseil an
einem außermittig an dem Magnetkörper angelenkten Hebel angeschlossen ist und daß
der Kolben des Druckkzylinders mit dem Hebel verbunden ist. Dadurch wird gewährleistet,
daß bei Anziehen des Lastseils der EIebel verschwenkt wird, wodurch der Kolben in
dem Druckzylinder bewegt wird und ein Uberdruck in der Flüssigkeit erzeugt wird,
der sich dann auf den Kolben der in dem Lasthebemagnet angeordneten Kolben-Zylindereinheit
als Druckerhöhung auswirkt.
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In Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß an dem Hebel
Anschläge zur Begrenzung des Schwenkweges angeordnet sind und daß etwa mittig zum
Magnetkörper eine Öse für das Zugseil vorgesehen ist.
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Die an die Pol finger aufzubringenden Kräfte könnnen vermindert werden,
wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung zwischen Polfingern Reiblaschen angeordnet
sind.
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Diese Reiblaschen können bevorzugt in einem bestimmten Abstand zwischen
Fingergruppen angebracht sein. Die Reiblaschen haben die Aufgabe, die Anzahl der
Reibflächen zu erhöhen und eine Führung der Polfinger in der Fingerreihe des Magnetkörpers
zu erreichen. Durch die Anordnung der Reiblaschen wird das Prinzip einer Lamellenbremse
verwirklicht.
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Die in dem Magnetkörper angeordneten Reiblaschen sind unverschiebbar
angeordnet, während die Polfinger aus dem Magnetkörper heraus verschiebbar sind.
Die Polfinger sind dazu bevorzugterweise an ihrem im Inneren des Magnetkörpers liegenden
Ende mit einer Verbreiterung versehen,
welche sich bei völlig herausgeschobenen
Polfingern auf Anschläge im Magnetkörper anlegen.
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In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß mehrere Fingerreihen
im Magnetkörper angeordnet sind und daß für jede Fingerreihe eine Kolben-Zylindereinheit
vorgesehen ist. Dabei ist jede Kolben-Zylindereinheit mit dem über das Lastseil
betätigbaren Druck zylinder über eine hydraulische Leitung verbunden.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 einen Lasthebemagnet
im Längsschnitt, Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie II-II von Fig. 1, und Fig
3 einen Schnitt gemäß der Linie III-III von Fig. 1.
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Der in Fig. 1 im Längsschnitt dargestellte Lasthebemagnet besteht
aus einem Magnetkörper 10, in welchem mindestens eine Reihe 12 von verschiebbaren
Polfingern 14 angeordnet ist. Die Polfinger 14 sind in dem Magnetkörper 10 verschiebbar
geführt und können sich auf eine unebene Oberfläche des zu transportierenden Gegenstands
einstellen.
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Auf der Oberseite des Magnetkörpers 10 ist ein Hebel 16 außermittig
an einem Gelenk 18 angelenkt. Etwa im Bereich der Längsmitte des Magnetkörpers 10
ist an dem Hebel 16 eine Öse 20 vorgesehen, an der ein Lastseil 22 befestigt ist.
An dem Hebel 16 ist am freien Ende ein etwa vertikal angeordneter Abschnitt 24 vorgesehen,
welcher die Hebelbewegung begrenzt, wenn kein Zug auf das Lastseil 22 ausgeübt wird.
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Auf der Oberseite des Magnetkörpers 10 ist ebenfalls etwa in Längsmitte
ein Druckzylinder 26 befestigt. Ein verschiebbar in dem Druckzylinder 26 geführter
Kolben 28 ist an dem Hebel 16 angelenkt. In dem oberen Raum des Druckzylinders 26
ist eine Öffnung 30 ausgebildet, an welche eine Leitung 32 beispielsweise in Form
eines Rohres oder eines Druckschlauches angeschlossen ist. Die Leitung 32 führt
zu einer öffnung 34, die in einem Zylinder 36 einer Kolben-Zylindereinheit 38 vorgesehen
ist. In dieser Kolben-Zylindereinheit 38 ist ein Kolben 40 verschiebbar geführt,
dessen aus dem Zylinder 36 ragendes Ende 42 gegen die Stirnseite eines Polfingers
14 drückt. Der Druckzylinder 26 an der Oberseite des Magnetkörpers 10 ist mit einem
als Ausgleichsbehälter fungierenden Flüssigkeitsbehälter 44 verbunden.
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Durch Betätigung des Hubseils wird über den Druckzylinder 26 ein Überdruck
in der in dem Druckzylinder enthaltenen Flüssigkeit erzeugt, der über die Leitung
32 übertragen wird und der sich in der Kolben-Zylindereinheit 38 in der Reihe der
Polfinger 14 ebenfalls als Druokerhöhung auswirkt. Durch diese Krafterhöhung in
der Kolben-Zylindereinheit 38 wird der Kolben 40 aus dem Zylinder 36 verschoben
und preßt die Finger in Längsrichtung der Fingerreihe zusammen, so daß an den Berührungsflächen
der Finger untereinander und der äußeren Finger mit dem Gehäuse Reibkräfte auftreten,
die einer Verschiebung der einzelnen Finger gegeneinander und zum Gehäuse Widerstände
entgegensetzen. Die auf die Fingerreihe bzw. Fingerreihen in dem Lasthebemagneten
aufzubringenden Kräfte können vermindert werden, wenn zwischen den Polfingern Reiblaschen
vorgesehen werden, die beispielsweise in einem bestimmten Abstand zwischen Fingergruppen
angebracht sein können. Derartige Reiblaschen 46 haben die Aufgabe, die Anzahl der
Reibflächen zu erhöhen und, da die Reiblaschen nicht aus dem Gehäuse des
Lasthebemagneten
verschoben werden, die Führung der Fingerreihen der Polfinger 14 zu verbessern.
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Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch den Magnetkörper 10 des Lasthebemagneten
mit Blick auf einen Polfinger 14, welcher in dem Magnetkörper verschiebbar ist.
Zur Führung des Polfingers 14 in dem Magnetkörper und zur Sicherung des Polfingers
in dem Magnetkörper ist dieser an seinem im Magnetkörper liegenden Ende mit einer
Verbreiterung 48 ausgebildet.
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Fig. 3 zeigt einen ähnlichen Schnitt durch den Magnetkörper mit Ansicht
auf eine Reiblasche 46. Die Reiblasche 46 ist in ihrer äußeren Umfangslinie dem
inneren freien Querschnitt des Magnetkörpers angepaßt, so daß eine Bewegung in Richtung
der verschiebbaren Polfinger 14 nicht erfolgen kann. In Längsrichtung des Lasthebemagneten
ist dagegen eine Verschiebung der Reiblaschen möglich, da sonst die von dem Kolben
40 der Kolben-Zylinderanordnung 38 ausgeübte Kraft nicht bis auf das gegenüberliegende
Ende des Gehäuses des Magnetkörpers übertragen werden könnte. Die Reiblaschen 46
erbringen aber eine verbesserte Führung der Polfinger 14, so daß ein Verkanten der
Polfinger untereinander nicht auftreten kann.
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