DE3228156C2 - Verwendung eines flexiblen Flächenfilters in einem Luftreinigungsgerät für Kraftfahrzeugkabinen - Google Patents
Verwendung eines flexiblen Flächenfilters in einem Luftreinigungsgerät für KraftfahrzeugkabinenInfo
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Description
Durch die Abgase von Kraftfahrzeugen, insbesondere im
Stadtverkehr, bei Kolonnenfahrt und einem Stau ergeben
sich erhebliche Gesundheitsrisiken für die Teilnehmer
am Straßenverkehr und in den Fahrgastzellen von Kraft
fahrzeugen.
Aus der DE-A 28 20 314, ihrer Zusatzanmeldung DE-A
28 24 041 und der DE-A 29 11 428 sind Chemiesorptions-
Fließfilter für Autokabinen in Form von mehrere Zenti
meter dicken Kissen oder Paketen aus einem Trägervlies
mit eingelagerten Chemiesorptionsmassen bekannt. Diese
bestehen z. B. aus Puffperlit oder Blähton, der mit
Chemiesorptionsflüssigkeiten, z. B. Alkalilauge getränkt
ist, um Stickoxid- oder Bleiverbindungen entfernen zu
können. Den Chemiesorptionsmassen können Kupferstaub,
Natronkalk oder pulverförmige Aktivkohle beigemischt
werden.
Um eine größere Anzahl von Schadstoffen zurückhalten
zu können, bedient sich die DE-OS 29 11 428 bei sonst
gleichem Aufbau unterschiedlicher Chemiesorptionsmas
sen und -schüttungen.
Diese Filter haben sich nicht einführen können, weil
der Druckfall für Kraftfahrzeugkabinen zu hoch ist,
sich die Chemiesorptionsmassen absetzen und keine aus
reichende Entfernung von anderen Schadstoffen oder gar
unangenehmen Gerüchen erreicht wird.
Aus den gleichen Gründen sind auch stationäre Filter
elemente, z. B. für Dunstabzüge ungeeignet, die ohnehin
nicht für die Verwendung in Autokabinen bestimmt und
beschrieben sind (DE-AS 12 79 917, DE-PS 29 38 234).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Abgase von
Kraftfahrzeugen, insbesondere im Stadtverkehr, bei Kolon
nenfahrt oder im Stau mit Hilfe eines Luftreinigungsge
rätes nicht in den Innenraum von Fahrzeugen dringen zu
lassen. Dazu gehört, daß das Filtermaterial kompakt und
gut transportfähig, d. h. biegsam und geschmeidig sein
soll, denn es ist in einem Kraftfahrzeug oder einer Bahn
bekanntlich ständigen Erschütterungen ausgesetzt. Die
Anforderungen an ein Filtermaterial zur Beseitigung von
Gerüchen im Frischluftstrom von Fahrzeugen sind von ganz
besonderer Art, denn es steht wenig Platz zur Verfügung,
es sind Luftmengen bis zu mehreren Kubikmetern pro Minu
te zu bewältigen und der Druckabfall soll möglichst ge
ring sein, um mit der vorhandenen Gebläseleistung auszu
kommen.
Der menschliche Geruchssinn empfindet Abgase, insbeson
dere Dieselabgase, noch in hunderttausendfacher Verdün
nung und in geringsten Mengen von wenigen ppm als
äußerst störend. Um möglichst einen Abscheidungseffekt
von 99,9% zu erreichen, ist trotz unterschiedlicher
Luftzufuhr eine ausgezeichnete Adsorptionskinetik und
-kapazität erforderlich. Schließlich sollte das Filter
material eine hohe Unempfindlichkeit gegenüber Feuchtig
keit aufweisen, weil die Beseitigung von Geruchs- und
Schadstoffen auch bei Regen funktionieren muß.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Verwendung
von flexiblen Flächenfiltern aus einer luftdurchlässi
gen Trägerschicht und daran punktförmig fixierter Aktiv
kohle gemäß den Patentansprüchen gelöst.
Im ersten Fall handelt es sich um die aus der DE-C
29 51 827 bekannten Flächenfilter aus einer luftdurch
lässigen flexiblen Trägerschicht, insbesondere einem
Gewebe, und daran auf mindestens einer Seite mit Säulen
bekrönungen, Tragsäulen oder -sockeln aus einer erstarr
ten Haftmasse in einer Menge zwischen 50 und 500 g/m2
fixierten Aktivkohlekörnern eines Durchmessers von 0,1
bis 0,7, insbesondere 0,5 mm.
Alternativ kann das in einem Luftreinigungsgerät zur
Beseitigung von Geruchs- und Schadstoffen in Kraftfahr
zeugkabinen zu verwendende flexible Flächenfilter aus
einer luftdurchlässigen Schaumstoffschicht und darin in
einer Menge von zwischen 20 und 5000 g/m2 fixierten
Aktivkohlekörnern eines Durchmessers von 0,1 bis 0,7 mm,
insbesondere 0,5 mm bestehen.
Die dritte Modifikation eines für die Zwecke der Erfin
dung geeigneten flexiblen Flächenfilters ist ein luft
durchlässiges textiles Flächengebilde, auf das ein Ge
misch aus pulverförmiger Aktivkohle einer Teilchengröße
von 0,1 bis 50 µm und 20 bis 200 Gew.% eines polymeren
Bindemittels, bezogen auf die Aktivkohle, durch Rota
tionssiebdruck in einem punktförmigen Muster aufgedruckt
ist, das eine Höhe von 0,05 bis 1 mm und einen Durchmes
ser von 0,2 bis 1 mm hat, 20 bis 150 g Aktivkohle pro m2
enthält und 20 bis 80% der Oberfläche des textilen Flä
chengebildes bedeckt. Solche textilen Flächenfilter sind
Gegenstand der älteren nicht vorveröffentlichten deut
schen Patentanmeldung P 32 11 322.6.
Das Gewebe der Trägerschichten kann ein Vollgewebe oder
ein Gittergewebe sein und aus Naturfasern pflanzlichen
oder tierischen Ursprungs, aus synthetischen Fasern oder
auch aus Glasfasern oder metallischen Fasern hergestellt
sein.
Im Unterschied zu Schüttfiltern werden Flächenfilter
teils angeströmt, teils durchströmt. Dabei läßt sich der
Druckabfall durch die Anordnung und Beschaffenheit des
Filters hinsichtlich der Art des Trägers, Dichte der Be
ladung, Größe der Adsorbentien usw. in weitem Maße be
einflussen und den Erfordernissen anpassen.
Von großer Wichtigkeit für die Effektivität des erfin
dungsgemäß verwendeten Filters ist die richtige Wahl
des Adsorbens. Als Adsorbens kommen für die Zwecke der
Erfindung Aktivkohlen verschiedener Provenienzen in Frage.
Die Aktivkohle kann aus geeigneten organischen
Materialien in bekannter Weise hergestellt werden. Neben
einer hohen Unempfindlichkeit gegen Feuchtigkeit sollte
die Aktivkohle auch in der Lage sein, schwer adsorbier
bare Stoffe, wie Schwefel- und Stickstoffoxide zu binden.
Die innere und äußere Oberfläche der Adsorbentien kann
mit Additiven, wie Schwermetallkatalysatoren oder flamm
hemmenden, antibakteriellen oder fungiziden Substanzen
beladen sein. Vorzugsweise wird eine modifizierte, bei
spielsweise gemäß der deutschen Patentanmeldung
P 30 13 255.9 hergestellte Aktiv-Kohle oder auch eine
stickstoffmodifizierte Aktiv-Kohle verwendet.
Hochwertige Adsorbentien sind bekanntlich sehr aufwendig
und teuer. Um ihre Lebensdauer zu erhöhen und damit die
Kosten für die Luftreinigung zu senken, sieht die Erfin
dung vor, den flexiblen Aktivkohle-Flächenfilter ein
ebenfalls als Flächenfilter ausgebildetes und mit einem
handelsüblichen preiswerten Adsorbens, z. B. handelsüb
liche Aktivkohle versehenes Filter vorzuschalten, wel
ches nicht-gasförmige Luftverunreinigungen mechanisch
abscheidet, aber auch gasförmige leicht adsorbierbare
Stoffe adsorbiert.
Durch die erfindungsgemäße Verwendung von flexiblen
Flächenfiltern in den drei Modifikationen wurden die
Nachteile, wie eine verringerte Adsoptionskapazität
und -kinetik, schwierige Handhabbarkeit und Verwendung
unterschiedlichster Chemiesorptionsmittel zur Erlangung
der gewünschten Reinigungseffekte, bzw. die begrenzte
Anwendbarkeit der Filter, behoben.
Flächenfilter haben den großen Vorteil, daß sie sich in
sehr einfacher Weise an die jeweiligen Erfordernisse an
passen und in der verschiedensten Weise herstellen las
sen. So ergeben sich sehr günstige räumliche Abmessungen
bei gleichzeitig großer nutzbarer Filterfläche durch die
Ausbildung in einem Rohr angeordneter runder Wickel, wo
bei dann je nach Zweckmäßigkeit oder Erfordernis eine
größere Anzahl solcher mit einem Wickel versehener Roh
re parallel geschaltet sein können. Nach einem anderen
Vorschlag der Erfindung ist vorgesehen, das Filter als
vorzugsweise mehrfach über Umlenkrollen hin- und herge
führtes und gegebenenfalls mittels einer Transportvor
richtung kontinuierlich oder nach Bedarf von einer Vor
ratsrolle ab- und auf eine Aufwickelrolle aufwickelbares
Band auszubilden. Aus Kostengründen könnte selbstver
ständlich auch vorgesehen werden, den Transport des Ban
des von Hand vorzunehmen, so daß immer eine ausreichende
ungebrauchte Filterfläche für die Schad- und/oder Ge
ruchsstoffbindung bzw. -beseitigung zur Verfügung steht.
Die Dimensionierung des Filters hängt von der Größe des
Raums ab, in welchem die Schad- und/oder Geruchsstoff
konzentration herabgesetzt werden soll, aber auch von
der Schad- und/oder Geruchsstoffkonzentration selbst.
Entsprechend wird man beispielsweise für den Innenraum
eines Personenkraftwagens, der mit gedrosselter Frisch
luftzufuhr hinter einem qualmenden Lastkraftwagen her
fährt, das Filter so bemessen, daß der Luftdurchsatz
pro Minute etwa dem Gesamtvolumen des Fahrzeuginnen
raums entspricht.
Claims (5)
1. Verwendung eines flexiblen Flächenfilters aus einer
luftdurchlässigen flexiblen Trägerschicht, insbeson
dere einem Gewebe, und daran auf mindestens einer
Seite mit Säulenbekrönungen, Tragsäulen oder
-sockeln aus einer erstarrten Haftmasse in einer
Menge zwischen 50 und 500 g/m2 fixierten Aktivkohle
körnern eines Durchmessers von 0,1 bis 0,7, insbe
sondere 0,5 mm, in einem Luftreinigungsgerät zur Be
seitigung von Geruchs- und Schadstoffen in Kraftfahr
zeugen, Straßen- und Eisenbahnen.
2. Verwendung eines flexiblen Flächenfilters aus einer
luftdurchlässigen Schaumstoffschicht und darin in
einer Menge von zwischen 20 und 5000 g/m2 fixierten
Aktivkohlekörnern eines Durchmessers von 0,1 bis 0,7
mm, insbesondere 0,5 mm für den Zweck des Anspruchs 1.
3. Verwendung eines flexiblen Flächenfilters aus einem
luftdurchlässigen textilen Flächengebilde, auf das
ein Gemisch aus pulverförmiger Aktivkohle einer Teil
chengröße von 0,1 bis 50 µm und 20 bis 200 Gew.%
eines polymeren Bindemittels, bezogen auf die Aktiv
kohle, durch Rotationssiebdruck in einem punktförmi
gen Muster aufgedruckt ist, das eine Höhe von 0,05
bis 1 mm und einen Durchmesser von 0,2 bis 1 mm hat,
20 bis 150 g Aktivkohle pro m2 enthält und 20 bis
80% der Oberfläche des textilen Flächengebildes
bedeckt, für den Zweck des Anspruchs 1.
4. Verwendung eines Flächenfilters nach einem der An
sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ak
tivkohle eine modifizierte, insbesondere stickstoff
modifizierte Aktivkohle ist.
5. Verwendung eines Flächenfilters nach einem der An
sprüche 1 bis 4 in Verbindung mit einem vorgeschal
teten, ebenfalls als Flächenfilter ausgebildeten
und mit einer handelsüblichen Aktivkohle versehenen
Vorfilter.
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