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Spender für insbesondere pastöse Massen
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Spender für insbesondere pastöse
Massen, mit einem schraubkappenverschlossenen Gehäuse, dessen Boden als Kolben ausgebildet
ist, der sich entsprechend der Masse-Entnahme in Richtung einer an der Gehäusedecke
vorgesehenen Mundstücköffnung bewegt.
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Ein solcher Kolben ist mit einem einseitig wirkenden Gesperre versehen,
so daß er bei der Verdrängung der Masse nicht ausweichen kann. Die Nachstellung
des Kolbens erfolgt über die Massesäule. Die Ausgabe wird meist über einen flexiblen,
d. h. sich selbst wieder zurückstellenden Quetschkopf im Bereich der Entnahmeöffnung
bewirkt. Entsprechende Lösungen benötigen Ventile. Dies verteuert einen Massenartikel
wie Spender. Je nach dem zu verspendenden Gut, gelingt die Rückstellung des Quetschkopfes
nur unvollkommen oder zögernd, so daß die Einschaltung von zusätzlichen Rückstellmitteln
wie Federn erforderlich wird. Ein anderer Ausweg ist der, den Quetschkopf härter
auszubilden, was aber die Bedienungsbequemlichkeit herabsetzt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Spender in herstellungstechnisch
einfacher, gebrauchsvorteilhafter Weise so auszubilden, daß unter Verzicht auf einen
Quetschkopf als Rückstellmittel das Nachziehen des Kolbens aus der normalen Handhabung
schraubkappenverschlossener Spender gewonnen wird.
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Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.
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Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Spenders.
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Zufolge solcher Ausgestaltung ist ein baulich einfacher, gebrauchsgünstiger
Spender der aufgezeigten Gattung realisiert: Die zum Auspressen der Masse nun ebenfalls
als verschieblicher Kolben ausgebildete Gehäusedecke wird in einfacher Weise über
das Gewinde der Schraubkappe wieder in die Ausgangsposition gezogen. Bei sachgerechter
Bedienung des Spenders, d. h. dem Verschließen des Gehäuses nach Gebrauch ist also
stets die Ausgabebereitschaft für die nächste Masse-Entnahme hergestellt.
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Damit sich das dem Entnahmevolumen entsprechende Ergänzungsvolumen
nicht als Luft über die Mundstücköffnung ausgleicht, wird letztere vorzeitig abgedichtet.
Die vorherige Abdichtung macht den Spender sogar für fließfähige Medien benutzbar.
Die diesbezüglichen Mittel sind einfach und wirkungsvoll. So ist der topfförmigen
Schraubkappe im Bereich ihres Topfinnenbodens ein vorstehender Kragen zugeordnet,
welcher dichtend über ein die Mundstücköffnung bildendes zentrales Rohr des Gehäusedecken-Kolbens
tritt. Kragen und Rohr lassen sich den jeweiligen Teilen gleich mitanformen. In
bestimmten Fällen kann es günstig sein, auch noch Einlagerungsvertiefungen für Dichtungsringe
zu berücksichtigen.
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Eine handhabungsvorteilhafte Ausgestaltung ergibt sich dadurch, daß
der Gehäusedecken-Kolben eine konzentrisch zum Mundstückrohr liegende Betätigungsfläche
ausbildet, welche von der Ringwand ausgeht, die über den von einem Ringbund der
Gehäusewand überfangenen Gehäusedecken-
Kolben vorsteht. Schließlich
ist eine sogar exakt dosierbare Ausgabe dadurch möglich, daß die Einwärtsverlagerung
des Gehäusedecken-Kolbens anschlagbegrenzt ist. Die Anschlagbegrenzung entspricht
der Maximaldosierung. Kürzere Einwärtsverlagerungen ermöglichen eine Dosierung in
kleineren Ausgabeportionen.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten des Gegenstandes der Erfindung sind
nachstehend anhand eines zeichnerisch veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher
erläutert. Es zeigt: Fig. 1 den erfindungsgemäßen Spender im Vertikalschnitt, und
zwar bei Ausgabebetätigung, Fig. 2 denselben in schraubkappenverschlossenem Zustand
und Fig. 3 die Draufsicht auf den Spender ohne Schraubkappe.
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Der Spender besitzt ein zylindrisches Gehäuse 1. Den bodenseitigen
Abschluß seines Füllraumes 2 bildet ein Kolben 3. Letzterer ist von der offenen
Gehäuseunterseite her eingeschoben. Eine periphere Dichtlippe 4 streift die pastöse
Masse beim Hochwandern des Kolbens 3 verlustfrei ab.
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Ihr ist rückwärtig eine zweite zugeordnet.
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Im Rücken des Kolbens 3 befindet sich ein Klemmgesperre 5. Es handelt
sich um einen mehrzackigen Blattfederstern, dessen Federzungen 6 sich mit ihren
schneidenartigen Endkanten an der Innenwand des Gehäuses abstützen. Die Federzungen
6 sind etwas zurückgebogen, so daß aus-
schließlich eine Kolbenbewegung
in Ausgaberichtung (Pfeil x) stattfinden kann. Fixiert ist das Klemll,yësperre 5
im Wege der Rastverbindung an einem zentralen Zapfen 7 des Kolbens 3. Vom Zapfen
7 gehen radial ausgerichtet Stützrippen 8 aus. Letztere wurzeln im Boden und in
der Wandung des topfförmig gestalteten Kolbens 3.
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Den oberen Abschluß des Gehäuses 1 bildet ebenfalls ein verschieblicher
Kolben 9 als Gehäusedecke. Der gehäusedeckebildende Abschnitt ist mit 10 bezeichnet
und setzt sich peripher in eine nach oben gerichtete zylindrische Ringwand 11 fort.
Letztere trägt in ihrem oberen Bereich Außengewinde 12. Diese wirkt mit dem Gewinde
13 einer topfförmigen Schraubkappe 14 zusammen.
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Letztere bildet im Bereich ihres Topfinnenbodens einen vorstehenden,
zylindrischen Kragen 15 aus. Dieser wirkt mit einem eine Mundstücköffnung 16 bildenden
Mundstückrohr 17 des Gehäusedecken-Kolbens 9/10 zusammen. Das Mundstückrohr 17 ist
gefast, die Innenseite des Kragens trichterförmig abgeschrägt, so daß es beim dichtenden
Auflauf des Kragens 15 auf die Mantelfläche des Mundstückrohres 17 zu einem störungsfreien
Übertritt kommt.
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Der eigentliche Kolben 9 tritt gegenüber der mit Gewinde 12 versehenen
Mantelfläche der Ringwand 11 peripher vor und läuft auch hier in zwei, in axialem
Abstand zueinander angeordnete Dichtlippen 4 aus.
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Die Wand des Gehäuses 1 ist oben unter Bildung eines Ringbundes 18
nach innen eingezogen. Letzterer überfängt den über die Ringwand 11
des
Gehäusedecken-Kolbens 9/70 überstehenden Abschnitt und dient so als dessen Begrenzungsanschlag
in Richtung des Pfeiles x. Die Oberseite des Ringbundes bildet eine Anschlagschulter
A für die Schraubkappe 14.
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Den Eindruck-Begrenzungsanschlag für den Kolben 9 bildet eine unter
dem Gewinde 12 liegende Ringrippe 19. Die Ringrippe 19 besitzt gewindeseitig eine
Auflaufschräge 19', so daß der Gehäusedecken-Kolben 9/10 im Wege der Steck-Rastverbindung
die vom Ringbund 18 umschriebene Zuordnungsöffnung 20 passieren kann. Die andere
Flanke 19" weist dagegen eine steilere Lage auf. Sie dient somit als Begrenzungsanschlag
für den Betätigungshub von der Länge y zwischen der Auflaufschräge 19' und der oberen
Kolbenlippe 4. Die Flanke 19" trifft auf die Gehäuse-Anschlagschulter A.
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Die sich konzentrisch um die Mundstücköffnung 16 erstreckende Betätigungsfläche
21 ist von einem Einsatz 22 gebildet. Letzterer liegt im durch Ringwand 11 und Mundstückrohr
17 begrenzten Ringraum 23 des Gehäusedecken-Kolbens 9/10. Bestandteil des Einsatzes
22 ist ein Rohrstutzen 24. Dieser stützt sich auf der Oberseite des die Gehäusedecken
10 bildenden Abschnittes des Kolbens 9 ab und ist in seinem Durchmesser so bemessen,
daß der Kragen 15 behinderungsfrei in eine dazu belassene, vom Rohrstutzen 24 einerseits
und dem Mundstückrohr 17 andererseits belassene Ringkammer 25 eintauchen kann.
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Beim Ausführungsbeispiel schließt der die leicht eingemuldete Betätigungsfläche
21 formende, querbodenartige Abschnitt des Einsatzes 22 höhengleich mit der gewindetragenden
Ringwand 11 und der Mundstück-
öffnung 16 ab. Es kann jedoch auch
zweckmäßig sein, die Betätigungsfläche 21 tiefer zu legen.
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Die Funktionsweise des beschriebenen Spenders ist kurz zusammengefaßt
wie folgt: Zur Entnahme der pastösen Masse M wird zunächst die Schraubkappe 14 abgeschraubt.
Durch Druck auf die Betätigungsfläche 21 wird der Gehäusedecken-Kolben 9/10 aus
der in Fig. 2 ersichtlichen Stellung nach unten bewegt. Der entsprechende Betätigungshub
beträgt maximal die Länge y. Die zusammengedruckte Masse tritt über das Mundstückrohr
17 zentral aus und kann im Bereich der Mundstücköffnung 16 zur Benutzung abgestreift
werden. Der bodenbildende Kolben 3 verhält sich dabei wie ein starrer Boden.
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Nach Gebrauch wird durch Aufschrauben der Schraubkappe 14 der in das
Gehäuse 1 anschlagbegrenzt eingesenkte Gehäusedecken-Kolben 9/10 wieder herausgezogen.
Vor Erreichen der Schraubendstellung (Fig. 2) ist der Kragen 15 der Schraubkappe
14 in dichtenden Sitz zum Mundstückrohr 17 getreten. Das einsetzende Hochziehen
über den Gewindeeingriff 12/13 führt folglich über die Füllgutsäule zu einer Verlagerung
des bodenbildenden Kolbens 3 in Richtung des Pfeiles x. Der Kappenrand 14" trifft
auf die die Anschlagschulter A bildende Oberseite des Gehäuses, d. h. den Ringbund
18. Die entsprechende Grundstellung ergibt sich aus Fig. 2, in welcher auch der
obere Stirnrand der Ringwand 11 gegen die Deckeninnenfläche der Schraubkappe getreten
ist, ferner die obere Kolben-Dichtlippe 4 gegen den Ringbund 18. Der Spender ist
so für den sinngemäßen Folgegebrauch wieder vorbereitet.
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Wie gefunden wurde, ist bei pastösen Massen eine besondere Drehsicherung
für den Gehäusedecken-Kolben 9/10 überflüssig, und zwar aufgrund der natürlichen
Haftreibung der Dichtungslippen an der Innenwand des Gehäuses; eine Drehsicherung
läßt sich in anderen Fällen aber einfach durch einen Nut-Vorsprungseingriff etwa
zwischen Ringbund 18 und der zylindrischen Ringwand 11 realisieren. Entsprechende
Maßnahmen sind geläufig.
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Zur Erhöhung der Griffigkeit ist die Schraubkappe 14 mit einer vertikalen
Riefung 14' versehen.
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Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten
neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht
ausdrücklich beansprucht sind.
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L e e r s e i t e