DE3226476A1 - Schutzwandkonstruktion fuer panzerfahrzeuge - Google Patents
Schutzwandkonstruktion fuer panzerfahrzeugeInfo
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- F41H5/0457—Metal layers in combination with additional layers made of fibres, fabrics or plastics
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schutzwandkonstruktion gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Eine derartige Schutzwandkonstruktion ist aus der DE-OS 29 26 815
bekannt. Als Schutzmittel gegen Sekundärsplitter dient bei dersel
ben eine Schicht aus einem Elastomer oder dergleichen Material ho
her Reißdehnung mit im Vergleich zum Material der Panzerplatte ge
ringer Dichte, die mit der Panzerplatte auf der Seite des Stachel
bzw. Geschoßaustritts innig verbunden ist. Bei dem engen Kontakt
zwischen Panzerplatte und Schutzschicht sind für letztere aller
dings beträchtliche Schichtdicken - beispielsweise solche in der
Größenordnung der Panzerplattenstärke - erforderlich, um zu einem
brauchbaren Sekundärsplitterschutz zu gelangen. Daraus resultiert
aber eine Bauweise, die zum einen kostenintensiv ist und zum ande
ren auch noch sehr voluminös ausfällt. Als nachteilig wird letzte
res vor allem deshalb empfunden, weil bei Panzerfahrzeugen aus
Gründen des Gesamtgewichtes und der Gesamtsilhouette das Innenvo
lumen ohnehin schon von sich aus klein gehalten werden muß.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
Schutzwandkonstruktionen in Rede stehender Art hinsichtlich ih
res Schutzmittels genannter Zweckbestimmung zu verbessern.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den Unteran
sprüchen.
Bei der erfindungsgemäßen Schutzwandkonstruktion sind für einen
wirksamen Schutz gegen Sekundärsplitter solche einfachen Maßnah
men getroffen worden, mit denen sich gegenüber der bekannten gat
tungsgleichen Ausführung beträchtliche Gewicht- und Volumenredu
zierungen und somit auch nennenswerte Kostensenkungen erzielen
lassen. Aufschluß hierüber gibt zum Beispiel nachfolgend ange
stellter Vergleich:
Bei der Schutzwandkonstruktion bekannter Bauart sind für die mit
der Panzerplatte auf der Seite des Stachel- bzw. Geschoßaustritts
innig verbundene Splitterschutzschicht Kunststoffe mit Dichten
der Größenordnung von 1,6×103 kg/m3 in einer Dicke von größen
ordnungsmäßig 50 mm gebräuchlich. Das Flächengewicht beläuft sich
folglich auf etwa 80 kg/m2, was demjenigen einer Stahlplatte von
10 mm Dicke gleichkommt. Ein ebenso wirksamer Splitterschutz läßt
sich im Fall der erfindungsgemäßen Schutzwandkonstruktion bereits
mit einer Stahlplatte von 2-3 mm in einem 20 mm betragenden
Luftabstand von der Panzerplatte auf deren Stachel- bzw. Geschoß
austrittsseite erzielen. Dies bedeutet gegenüber dem Splitter
schutz in der bekannten Ausführung eine Reduzierung des zusätz
lichen Gewichtes um zwei Drittel und eine Reduzierung des zusätz
lichen Volumens um die Hälfte. Entsprechend günstig fällt bei der
geschilderten Sachlage auch der Kostenvergleich für den erfin
dungsgemäßen Splitterschutz aus, da der Kilopreis für Stahl heut
zutage wesentlich niedriger ist als derjenige entsprechender
Kunststoffschichten, vor allem dann, wenn letztere noch mit Gewe
beeinlagen oder Glasfasern verstärkt sind.
Die erfindungsgemäße Wandstruktur, deren Stärke und Luftabstand
zur Panzerplatte problemlos den jeweiligen örtlichen Gegebenhei
ten angepaßt werden kann, vermag Splitter, die beim Stachel- bzw.
Geschoßaustritt aus der Panzerplatte anfallen, aufzufangen oder
zumindest in der Geschwindigkeit und damit in ihrer Wirksamkeit
erheblich zu reduzieren. Sie wird hierbei fraglos vom Hohlladungs
stachel bzw. von der Hauptmasse des Projektils selbst durchschla
gen, wobei jedoch wegen der geringen Strukturausdehnung in Durch
schlagsrichtung in ihr selbst kaum ein größeres Loch entsteht als
das vom Stachel bzw. Projektil geschlagene. Dadurch ist im Zusam
menspiel mit dem relativ geringen Luftabstand zwischen Panzerplat
te und Wandstruktur gewährleistet, daß - wenn überhaupt noch -
nurmehr wenige und dann überdies recht feine Sekundärsplitter in
den Zielraum zu gelangen vermögen, wo sie für sich keine oder le
diglich eine unbedeutende Wirkung zeitigen.
Für die der Panzerplatte mit Luftabstand nachgeordnete Wandstruk
tur empfiehlt sich ein Material, das bei hinreichender Festigkeit
sehr dehnungsfähig ist, und zwar deshalb, weil ein solches Mate
rial wie Stahl hoher Bruchdehnung seinerseits im Belastungsfall
zu einer nur spärlichen Sekundärsplitterabgabe neigt.
Ebensogut kommt für die Wandstruktur aber auch eine Kombination
einer Schicht vorbeschriebener Materialbeschaffenheit mit einer
Kunststoffschicht in Betracht, wobei letztere in gutem Kontakt
mit ersterer sein oder wahlweise einen kleinen Luftabstand hier
von aufweisen kann. Anders als im bekannten Fall reicht hier je
doch eine relativ dünne Kunststoffschicht von wenigen Millimetern
aus, da es lediglich gilt, feine Splitter aus der vorgeordneten
Splitterschutzschicht selbst abzufangen bzw. in Schußrichtung zu
kanalisieren.
Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung gehen aus der
nachfolgenden Beschreibung hervor, in der anhand schematischer
Zeichnungen erfindungsgemäße Ausführungsbeispiele näher erläutert
sind. Es zeigen in Form von Prinzipskizzen:
Fig. 1 abschnittsweise eine Schutzwandkonstruktion für Panzer
fahrzeuge im Querschnitt und
Fig. 2 in der gleichen Schnittdarstellung eine gegenüber Fig.
1 abgewandelte Wandausführung gleicher Zweckbestimmung.
In Fig. 1 ist ein Abschnitt einer Schutzwandkonstruktion 1 für ein
aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestelltes Panzerfahr
zeug wiedergegeben. Diese weist zum Schutz gegen panzerbrechende
Geschosse wie Hohlladungs- und Wuchtgeschosse eine massive Pan
zerwand 2 und auf deren zum Panzerfahrzeug hingewandten Seite 3
in einem Luftabstand 4 eine Wandstruktur 5 in Form einer dünnwan
digen Platte aus Stahl hoher Bruchdehnung oder dergleichen zähem
Material auf, wobei in Abhängigkeit von den jeweiligen örtlichen
Gegebenheiten der Luftabstand 4 beispielsweise zwischen 5 bis 5o mm
und die Stärke der Platte 5 beispielsweise zwischen 2 bis 10 mm
betragen kann.
Die Platte 5 stellt in Verbindung mit dem Luftabstand 4 einen
wirksamen Schutz gegen stoßwellenbedingte Sekundärsplitter 6 aus
der Panzerwand 2 dar. Aufschluß hierüber gibt folgende Gegenüber
stellung für den beispielhaften Durchdringungsfall eines Hohlla
dungsstachels 7 durch die Panzerwand 2:
Als Ergebnis dieses Durchdringungsvorganges sind in der Panzer
wand 2 ein Schußkanal 8 und auf der Panzerwandseite 3 eine Garbe
bereits erwähnter Sekundärsplitter 6 zu verzeichnen. Besagte Se
kundärsplitter 6 aus der Panzerwand 2 würden ohne die dünnwandige
Platte 5 im geringen Luftabstand 4 einen Raumkegel 9 großen Öff
nungswinkels im Zielraum überstreichen und solcher Art einen er
heblichen Beitrag zur Verwundbarkeit in demselben leisten. Dem
wird hier mit der Platte 5 im Luftabstand 4 von der Panzerwand
seite 3 auf einfache Art und Weise abgeholfen. Aufgrund der dünn
wandigen Ausbildung der Platte 5 fällt nämlich der darin vom Hohl
ladungsstachel 7 erzeugte, mit 10 bezeichnete Lochkanal im Quer
schnitt kaum größer aus als der Stachelquerschnitt. Durch einen
solch engen Lochkanal 10 vermögen aber bei entsprechend klein aus
gelegtem Luftabstand 4 keine Sekundärsplitter 6 aus der Panzer
wand 2 mehr hindurchzugelangen. Es treten folglich nur wenige und
dazu noch sehr feine Sekundärsplitter 11 aus der Platte 5 selbst
im Zielraum auf, die darin überdies lediglich einen Raumkegel 12
relativ kleinen Öffnungswinkels überstreichen und in Anbetracht
dessen für sich keine bzw. eine nur geringe Wirkung im Zielinnern
haben.
Was vorstehend bezüglich der Sekundärsplitter 6 aus der Panzer
wand 2 und dem Schutzeffekt gegen dieselben ausgeführt worden ist,
gilt in gleicher Weise für das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2,
in welche - soweit Übereinstimmung mit Fig. 1 - die Bezugszeichen
aus letzterer übernommen worden sind. Von Fig. 1 unterscheidet
sich Fig. 2 im wesentlichen darin, daß an die Stelle der Platte 5
im Luftabstand 4 von der Panzerwand 2 eine Wandstruktur 13 in
Schichtbauweise getreten ist. Die betreffende Wandstruktur 13
weist auf der Seite der Panzerwand 2 eine beispielsweise 2 bis
1o mm dicke Schicht 13 a aus Stahl hoher Bruchdehnung oder einem
anderen Material vergleichbarer Festigkeit und Zähigkeit sowie
eine Schicht 13 b aus Kunststoff in einer Dicke von beispielswei
se 2 bis 10 mm auf. Die Kunststoffschicht 13 b befindet sich hier
bei auf der von der Panzerwand 2 wegweisenden Seite der Schicht
13 a, sei es in gutem Kontakt hiermit entsprechend der oberen Fi
gurenhälfte oder in einem kleinen Luftabstand 14 hiervon entspre
chend der unteren Figurenhälfte. In beiden Fällen ist es Sinn und
Zweck der Schicht 13 b, die feinen Splitter 11 aus der Schicht 13 a
für sich abzufangen bzw. in Schußrichtung 15 zu kanalisieren.
Hierfür reicht eine Schichtdicke bzw. eine Schichtdicke und ein
Luftabstandsmaß von einigen Millimetern völlig aus.
Claims (10)
1. Schutzwandkonstruktion für Panzerfahrzeuge mit einer Panzer
wand zum Schutz gegen panzerbrechende Geschosse, wie Hohlla
dungs- und Wuchtgeschosse, und einem Schutzmittel gegen Se
kundärsplitter, wie sie insbesondere durch Stoßwellenüberla
gerungen beim Geschoßaufprall auf und Stachel- bzw. Geschoß
durchgang durch die Panzerwand zustandekommen, auf der Seite
des Stachel- bzw. Geschoßaustritts aus letzterer, dadurch
gekennzeichnet, daß sich auf der Stachel- bzw.
Geschoßaustrittsseite (3) der Panzerwand (2) in einem Luft
abstand (4) von dieser eine weitere Wandstruktur (5, 13) als
Splitterschutzmittel befindet, wobei die weitere Wandstruk
tur (5, 13) und deren Luftabstand (4) zur Panzerwand (2) im
Vergleich zu letzterer geringe Ausdehnungen in Richtung der
Wandnormalen aufweisen.
2. Schutzwandkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Luftabstand (4) der weiteren Wand
struktur (5, 13) zur Panzerwand (2) größenordnungsmäßig 10 bis
5o mm beträgt.
3. Schutzwandkonstruktion nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die weitere Wandstruktur (5) aus
Metall, vorzugsweise zähem Metall wie Stahl hoher Bruchdehnung
besteht.
4. Schutzwandkonstruktion nach Anspruch 3, gekennzeich
n e t durch eine Wandstrukturstärke in der Größenordnung von
2 bis 10 mm.
5. Schutzwandkonstruktion nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die weitere Wandstruktur (5) aus
Kunststoff, vorzugsweise einem solchen mit einer Gewebeverstär
kung besteht.
6. Schutzwandkonstruktion nach Anspruch 5, gekennzeich
n e t durch eine Wandstrukturstärke in der Größenordnung von
5 bis 20 mm.
7. Schutzwandkonstruktion nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die weitere Wandstruktur (13) zwei
oder mehrschichtig ausgebildet ist.
8. Schutzwandkonstruktion nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die weitere Wandstruktur (13) aus einer
Metallschicht (13 a), vorzugsweise einer solchen aus zähem Me
tall und aus einer Kunststoffschicht (13 b) besteht.
9. Schutzwandkonstruktion nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß Metallschicht (13 a) und Kunststoffschicht
(13 b) in engem Kontakt sind.
10. Schutzwandkonstruktion nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen Metallschicht (13 a) und Kunst
stoffschicht (13 b) ein Luftabstand (14) vorhanden ist.
Priority Applications (1)
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DE19823226476 DE3226476A1 (de) | 1982-07-15 | 1982-07-15 | Schutzwandkonstruktion fuer panzerfahrzeuge |
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1982
- 1982-07-15 DE DE19823226476 patent/DE3226476A1/de active Granted
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Legal Events
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D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8320 | Willingness to grant licenses declared (paragraph 23) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DEUTSCHE AEROSPACE AG, 8000 MUENCHEN, DE |
|
8365 | Fully valid after opposition proceedings | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLER-BENZ AEROSPACE AKTIENGESELLSCHAFT, 80804 M |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |