DE3226168A1 - Einrichtung zur integration von wechselspannungen - Google Patents

Einrichtung zur integration von wechselspannungen

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Description

  • Einrichtung zur Integration von WechselsDannunaen
  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Integration von Wechselspannungen mit einem kapazitiv gegengekoppelten Operationsverstärker. Derartige Integratoren sind bekannt und dienen in der Meß- und Regelungstechnik zur Verarbeitung von Gleichstromgrößen. Infolge ihrer stets vorhandenen Ausgangsbegrenzung und der durch ihre Offset-Spannung bedingten Drift sind sie jedoch nicnt ohne weiteres zur Integration von Wechselspannungen geeignet.
  • Die Erfindung stellt sich daher zur Aufgabe, einen Integrator der eingangs genannten Art für eine exakte und phasentreue Integration von Wechselspannungen zu ertüchtigen. Dies gelingt erfindungsgemäß mit den im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs angegebenen Merkmalen.
  • Die Erfindung samt ihrer weiteren Ausgestaltungen, welche in Unteransprüchen wiedergegeben sind, soll nachstehend anhand der Figuren näher veranschaulicht werden.
  • Figur 1 zeigt einen Integrator 1, bestehend aus einem Operationsverstärker, der in üblicher Weise mit einem Kondensator C1 gegengekoppelt ist und über Widerstände R1 und R2 von der zu integrierenden Eingangsspannung E beaufschlagt wird. Die Integrierzeitkonstante des Integrators 1 bestimmt sich aus dem Produkt des Kapazitätswertes des Kondensators C1 und der Summe der Widerstandswerte von R1 und R2. Bei einem sinusförmigen Eingangssignal UE sollte am Ausgang des Integrators 1 ebenfalls ein sinusförmiges Signal UA erscheinen, welches exakt um 900 el. der Eingangsspannung U nacheilt. Infol-E ge der stets vorhandenen Offset-Spannung, welche wie eine Gleichstromquelle im Eingangskreis des Operationsverstärkers wirkt, würde sich jedoch einer sinusförmigen Ausgangsspannung ein ständig wachsender Gleichanteil überlagern, welcher zu einer Amplitudenverfälschung und zu einer Verschiebung der Nulldurchgänge führt. Zur Vermeidung dieser Drifterscheinungen wird daher mittels eines aus einem Widerstand R5 und einem Kondensator C2 bestehenden Tiefpaßfilters (Glättungsglied) dieser Gleichanteil ausgesiebt und einem nachgeordneten, mittels der Widerstände R6 und R7 sowie des Kondensators C3 beschalteten Operationsverstärkers 2 zugeführt, dessen Ausgangsspannung in gegenkoppelndem Sinne auf den Eingang des Integrators 1 wirkt. Mit dieser Beschaltung weist der Operationsverstärker 2 ei.1 Pl-Verhalten auf und wirkt als Driftkompensationsregler, indem sich seine Ausgangsspannung solange im Sinne einer Verminderung des Gleichspannungsanteils im Ausgangssignal U, A verändert, bis dieser Gleichspannungsanteil verschwunden ist und die Ausgangsgröße UA in einer reinen Sinusspannung besteht. Die von den Widerstandswert des Widerstandes R5 und dem Kapazitätswert des Kondensators C2 bestimmte Zeitkonstante des Glättungsgliedes wird dabei zweckmäßigerweise groß gegenüber der Periodendauer T der Wechselspannung UE bemessen.
  • Die Ausgangsspannung UA des Integrators 1 ist nun infolge der Versorgungsspannung seines Operationsverstärkers begrenzt, so daß bei betriebsmäßig großen Amplitudenschwankungen der Eingangswechselspannung UE die Ausgangsspannung A ohne besondere Maßnahmen an diese Begrenzung anstoßen würde. Dadurch geht einerseits die Information über die Amplitude der Eingangsspannung UE bzw. über ihr zeitliches Integral verloren, andererseits tritt ein Phasenfehler bei der Ausgangsspannung UA auf. Zur Vermeidung solcher Ubersteuerungseffekte wird mittels einer den Widerstand R2 überbrückenden, bipolaren elektronischen Torschaltung 3 die Integrierzeitkonstante des Integrators 1 so rechtzeitig vor Erreichen der Ausgangsbegrenzung erhöht, daß die Ausgangsspannung des Integrators 1 nicht mehr an diese Begrenzung stößt. Hierzu dient ein von der Ausgangsspannung UA beaufschlagtes Schwellwertglied 4 mit der in seinem Blocksymbol dargestellten Kennlinie. Befindet sich dessen Eingangsspannung e innerhalb eines von einstellbaren Schwellwerten +Us und -U5 begrenzten Bereiches, dann gibt es ein Signal a aus, welches die Schaltstrecke einer elektronischen Torschaltung 3 schließt und damit den Widerstand R2 kurzschließt, während für den Fall, daß die Eingangsspannung den zuvor erwähnten Bereich überschreitet, dieses Signal a verschwindet, womit die Torschaltung in die in Figur 1 dargestellte Schalterstellung gebracht wird, in welcher der Widerstand R2 stromdurchflossen ist und die Integrierzeitkonstante somit vergrößert ist. Wenn die Schwellwerte des Grenzwertmelders innerhalb des Aussteuerbereiches des Operationsverstärkers liegen, können R1 und R2 so bemessen werden, daß bei den betriebsmäßig vorkommenden Amplitudenschwankungen der Eingangs spannung UE die Ausgangsspannung UA des Integrators 1 ihre Ausgangsbegrenzung nicht erreicht, d.h. sein Operationsverstärker nie übersteuert wird.
  • Figur 2 zeigt die Auswirkung dieses Ubersteuerungsschutzes. Im linken, mit I bezeichneten Teil der Figur 2 ist mit UA eine fiktive Ausgangsspannung des Integrators dargestellt, die sich ergeben würde, wenn keine Ausgangsbegrenzung bei dessen Operationsverstärker vorhanden wäre.
  • Sie entspricht einer exakten Integration der Eingangsspannung UE, was beispielsweise daraus zu ersehen ist, daß die Nulldurchgänge der Spannung UA genau zum Zeitpunkt der Extrema der Eingangsspannung UE stattfinden.
  • Wird jedoch die Ausgangsspannung UA auf die Werte UAm bzw. UAm begrenzt, so hat dies eine unerwünschte Verschiebung der Nulldurchgänge der Ausgangsspannung UA zur Folge, welche, wie im rechten Teil II derFigur 2 dargestelt, durch den erfindungsgemäßen Ubersteuerungsschutz vermieden wird, indem nach Überschreiten der Ansprechschwellen +U bzw. Us des Schwellwertgliedes 4 die 5 Zeitkonstante des'Integrators 1 erhöht wird, so daß die Ausgangsspannung UA ihre Begrenzung nicht mehr erreicht und die phasentreue Integration der Eingangsspannung UE ungestört weiter verlaufen kann.
  • Die erfindungsgemäße Integrationseinrichtung eignet sich gut in Verbindung mit einer Rogowski-Spule zur Messung großer Leiterströme. Eine Rogowski-Spule besteht bekanntlich aus einer den Leiter umfassende Wicklung mit einem Kern aus unmagnetischem Material. Die von dem im Leiter fließenden Wechselstrom in der Rogowski-Spule induzierte Spannung beaufschlagt dann als Eingangsspannung UE die erfindungsgemäße Integrationseinrichtung und ihr Ausangssignal UA kann als Abbild des den Leiter durchfließenden Wechselstromes verwendet werden.
  • Für den Fall, daß in den Zeitintervallen der Uberschreitung der Ansprechschwellen +Us bzw. -U8 des Schwellwertgliedes 4 auch eine amplitudentreue Integration der Eingangsspannung erwünscht ist, kann die in der Figur 3 dargestellte Zusatzeinrichtung vorgesehen werden. Sie beruht auf der Erkenntnis, daß auch nach dem Vergrößern der Integrierzeit durch Öffnen des Schalters 3 die Information über das zu integrierende Eingangssignal UE in der Ausgangsspannung UA immer noch vollständig vorhanden ist und durch eine der Veränderung der Integrierzeiten entsprechende Veränderung der Gewichtung des Ausgangssignals UA über den gesamten Zeitbereich ein der Spannung UA in jedem Zeitpunkt proportionales Abbild erhalten werden kann. Hierzu wird eine bipolare, elektronische Torschaltung 5 vom Ausgangssignal a des Schwellwertgliedes 4 betätigt. Die als Umschalter wirkende Torschaltung 5 ist in der Stellung dargestellt, in welcher sie sich dann befindet, wenn die Ausgangsspannung UA die Ansprechschwellen +Us bzw. -U5 überschritten hat. In diesem Fall ist auf die Ausgangsklemme 6 der Ausgang eines Mischgliedes 7 durchgeschaltet, dem eingangsseitig die Ausgangsspannung UA des Integrators 1 und ein Cleichspannungssignal subtraktiv zugeführt ist, welches dem Wert der mit dem Faktor (V - 1)/V multiplizierten Schwellwertspannung US entspricht. Befindet sich dagegen die Ausgangsspannung UA innerhalb der Ansprechschwellen des Schwellwertgliedes 4, dann wird die Torschaltung 5 umgeschaltet und das Ausgangssignal eines eingangsseitig mit der Spannung UA beaufschlagten Proportionalgliedes 8 mit dem Verstärkungsfaktor 1/V gelangt zur Ausgangsklemme 6. Der Verstärkungsfaktor 1/V ist dabei durch das Verhältnis von kleinerer zu größerer Integrierzeit des Integrators 1 bestimmt und beträgt bei dem in Figur 3 dargestellten Beispiel also 1/V = R1./(R1 + R2). Auf diese Weise stellt das an der Ausgangskleme 6 auftretende Signal a in jedem Augenblick die phasen- und amplitudentreu integrierte Eingangsspannung UE dar, während dies bei der Ausgangsspannung UA nur für Betriebsfälle gewährleistet ist, in denen sich die Ausgangsspannung UA des Integrators 1 innerhalb der Ansprechschwellen des Grenzwertmelders 4 bewegt. Es kann zweckmäßig sein, das Ausgangssignal a des Schwellwertgliedes 4 an eine Ausgangsklemme herauszuführen, um solche Betriebsfälle getrennt anzuzeigen.
  • Figur 4 zeigt ein Diagramm zu der eben geschilderten Rekonstruktion des Abbildes a der integrierten Spannung UE. In der Zeit von t1 bis t2 wird die Eingangsspannung mit einer um den Faktor V = (R1 + R2)/R1 größeren Integrierzeit integriert, als in den Zeitintervallen von tO bis t1 bzw. t2 bis T/2, wobei T die Periodendauer der Sinusschwingung ist. Daher besteht die Spannung Ua in diesen Zeitintervallen in der mit dem Faktor 1/V verminderten Ausgangsspannung UA des Integrators 1. In der Zeit zwischen t1 und t2, in welcher mit der vergrößerten Integrierzeit integriert wird, besteht das Signal a aus der Differenz zwischen der Spannung UA und dem Wert der Schwellenspannung Us, zu dem noch der konstante Betrag U /V tritt. Damit schließt sich der Kurvenzug der Ausgangsspannung Ua glatt, d.h. ohne Knickstellen, an die sich zu den Zeitpunkten t1 und t2 ergebenden Werte von UA/V an und es gilt im gesamten Bereich von tO bis T/2 die Beziehung Ua = UA/V.
  • Oft wird mit Rücksicht auf die zu erwartenden Amplitudenschwankungen der Eingangsspannung UE der Faktor 1/ V recht klein bemessen werden müssen, so daß die rekonstruierte Spannung Ua nur im unteren Aussteuerbereich nachgeordneter Verarbeitungsgeräte verläuft, womit diese dann schlecht ausgenutzt wären. Zweckmäßig könnte sich in diesen Fällen eine adaptive Verstärkung der rekonstruierten Spannung a erweisen. Die Figuren 5 und 6 zeigen hierfür je einen Zusatz zu der Integrationseinrichtung gemäß Figur 3, mit welchem die Spannung Ua jeweils soweit verstärkt wird, daß sich stets eine Spannung mit einer konstanten, vorgebbaren Amplitude ergibt. Diese ist in Figur 4 mit U bezeichnet.
  • In Figur 5 ist mit 9 ein Multiplizierer bezeichnet, der von der an der Klemme 6 abgegriffenen Spannung Ua und dem Ausgangssignal F n eines Reglers 10 mit Integralverhalten beaufschlagt wird. Das Ausgangssignal des Multiplizierers 9 wird einem Amplitudendetektor 11 zugeführt, welcher den jeweils auftretenen Größtwert der Ausgangsspannung U des n Multiplizierers 9 feststellt und als entsprechendes Gleichspannungssignal an ausgibt. Ein derartiger Amplitudendetektor kann bei sinusförmigen Spannungen im einfachsten Fall aus einem Gleichrichter mit einem nachgeschalteten TiefpaBfilter bestehen. Das Ausgangssignal des Amplitudendetektors 11 dient als Istwert des Amplitudenreglers 10 und wird mit einem konstanten Sollwert, beispielsweise dem Wert der Ausgangsspannungsbegrenzung UAm, in einem Mischglied 12 verglichen. Die Ausgangsgröße F des Integralreglers 10 ändert sich nun solange und verstärkt die Spannung L'a mittels des Multiplizierers 9, bis die Amplitude n der am Ausgang des Multiplizierers 9 auftretenden Spannung n den Wert des vorgegebenen Sollwertes U erreicht.
  • Am Bei der Einrichtung gemäß Figur 6 ist wiederum ein Amplitudendetektor 11 vorgesehen und es wird mittels eines Quotientenbilderns 13 das Verhältnis UAm/uAa gebildet. Das Ausgangssignal F n des Quotientenbildners 13 verstärkt wiederum mittels eines Multiplizierers 14 die Spannung Ua, n 1JAm' wo a die Amplitude der bis die Beziehung gilt uS = UAm' WO n am Ausgang des Multiplizierers auftretenden Wechselspannung ist. Die Anordnung gemäß Figur 6 hat gegenüber derjenigen nach Figur 5 den Vorteil, daß sie dynamisch schneller arbeitet, d.h. raschen Änderungen der Spannungenamplitude von Ua schneller zu folgen vermag, wohingegen der Vorteil der Anordnung gemäß Figur 5 darin zu sehen ist, daß infolge der Verwendung eines integralen Regelkreises der Abgleich, d.h. die Forderung UAm = an, insbesondere beim Auftreten von Störeinflüssen, genauer erfüllbar ist. Mit beiden Anordnungen erhält man eine amplitudennormierte Ausgangsspannung n und den zugehörigen Normierungsfaktor Fn, welcher in Verbindung mit dem Faktor V gemäß der Beziehung UA = Un V/F n zum exakten Wert der integrierten Eingangsspannung UE führt. Der zur Verfügung stehende Spannungsbereich nachfolgender Verarbeitungsgeräte läßt sich damit besser ausnutzen.
  • 6 Figuren 6 Patentansprüche

Claims (6)

  1. PatentansDrüche 1. Einrichtung zur Integration von Wechselspannungen mit einem kapazitiv gegengekoppelten, ausgangsbegrenzten Operationsverstärker, g e k e n n z e i c h n e t durch folgende Merkmale: a) Ein Glättungsglied (R5, C2) ist in Reihe mit einem Pl-Glied (2) in einem zusätzlichen Cegenkopplungszweig des Integrators (1) angeordnet; b) es sind von einem Schwellwertglied (4) betätigbare Schaltmittel vorgesehen zur Vergrößerung der Integrierzeit, wenn die Ausgangsspannung des Operationsverstärkers einen vorgebbaren, unterhalb der Ausgangsbegrenzung (UAm) liegenden Schwellwert (Us) überschreitet.
  2. 2. Einrichtung nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß als Schaltmittel eine bipolare elektronische, den Eingangswiderstand (R1, R2) des Operationsverstärkers teilweise überbrükkenden Torschaltung (3) vorgesehen ist.
  3. 3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, g e k e n n -z e i c h n e t durch ihre Verwendung zur Integration der Ausgangsspannung einer Rogowski-Spule.
  4. 4. Einrichtung nach Anspruch 3 oder einem der vorhergehenden, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t daß die Ausgangsspannung (UA) des Integrators von in Abhängigkeit vom Ausgangssignal des Schwellwertgliedes einer Ausgangsklemme (6) entweder über ein Proportionalglied (8) mit dem Verstärkungsfaktor 1/V oder über ein Mischglied (7) zuführbar ist, dessen anderem Eingang eine Spannung subtraktiv zugeführt wird, welche dem mit dem Faktor (V - 1)/V multiplizierten Wert des Schwell- werts (Us) entspricht, wobei V das Verhältnis von größerer zu kleinerer Integrierzeit des Integrators (1) ist.
  5. 5. Einrichtung nach Anspruch 4, d a d u r c h g e k e n n z e ijc h n e t , daß die an der Ausgangsklemme (fi) anstehende Spannung (UAm) mittels eines Multiplizierers (9) vom Ausgangssignal eines Pl-Reglers moduliert wird, dem als Sollwert ein konstanter Wert (UAm) ) und als Istwert der mittels eines Amplitudendetektors (11) ermittelte Amplitudenwert der modulierten Spannung (Un) zugeführ ist (Fig 5).
  6. 6. Einrichtung nach Anspruch 4, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die an der Ausgangsklemme (6) anstehende Spannung (Ua) mittels eines Multia plizierers (9) vom Verhältnis zwischen einem konstanten Wert (UAm) und ihrem mittels eines Amplitudendetektors (11) ermittelten Amplitudenwert moduliert wird (Fig. 6).
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