DE3224024C2 - Verfahren zur Immobilisierung von Glucoseisomerase und immobilisiertes Glucoseisomerase-System - Google Patents

Verfahren zur Immobilisierung von Glucoseisomerase und immobilisiertes Glucoseisomerase-System

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DE3224024C2 DE19823224024 DE3224024A DE3224024C2 DE 3224024 C2 DE3224024 C2 DE 3224024C2 DE 19823224024 DE19823224024 DE 19823224024 DE 3224024 A DE3224024 A DE 3224024A DE 3224024 C2 DE3224024 C2 DE 3224024C2
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    • C12N11/14Enzymes or microbial cells immobilised on or in an inorganic carrier

Abstract

Beschrieben wird ein Verfahren zur Verbesserung der Immobilisierung von Glucoseisomerase an einer Trägermatrix durch Vorbehandeln der Trägermatrix mit zweiwertigen Magnesiumionen. Beschrieben wird auch das erhaltene immobilisierte Glucoseisomerase-System. Gemäß einer Ausführungsform ist die Trägermatrix ein anorganisches Oxid, das mit einem Polyamin imprägniert ist, das anschließend mit einem Überschuß eines bifunktionellen Reagens vernetzt wird, um mehrere anhängende funktionelle Gruppen zu ergeben, wobei die Waschlösung Magnesiumsulfat ist.

Description

Enzym-katalysierte Reaktionen weisen den Vorteil auf, daß sie mit großer chemischer Spezifität unter relativ milden Bedingungen ablaufen und häufig das vollbringen, was im Laboratorium nur schwer oder gar nicht wiederholt werden kann. Aus diesen Gründen besteht ein wachsendes Interesse an der Verwendung enzymatischer Verfahren in gewerblichem Maßstab. Ein Beispiel, das genannt werden kann, ist die Umwandlung von Glucose in Fructose unter Verwendung von Glucoseisomerase.
Enzyme sind wasserlöslich und wenn sie nur in wäßrigen Lösungen verwendet werden, ist die Gewinnung von Enzymen zur Wiederverwendung schwierig und kostspielig. Die nur einmalige Verwendung des Enzyms führt zu einem Verfahren, das relativ kostspielig ist. Es wurden daher viele Techniken zur Immobilisierung des Enzyms derart entwickelt, daß die wesentliche enzymatische Wirksamkeit erhalten bleibt, während das Enzym selbst in starrer Form an einem wasserunlöslichen Träger befestigt bleibt, wodurch die Wiederverwendung des Enzyms während wesentlicher Zeiträume und für wesentliche Beschickungsmengen ermöglicht wird. Ein Beispiel für ein Verfahren zur Immobilisierung eines Enzyms findet sich in der US-PS 41 41 857, in der beschrieben wird, wie ein Polyamin an ein Metalloxid, wie Aluminiumoxid, absorbiert wird, mit einem Überschuß eines bifunktionellen Reagens, wie Glutaraldehyd, behandelt wird, um das Amin zu vernetzen und anschließend die Masse mit Enzym zur Bildung von kovalenten Bindungen zwischen den anhängenden Aldehydgruppen und einer Aminogruppe des Enzyms in Kontakt gebracht wird. Die Trägermatrix, die gemäß der vorstehenden Verfahrensweise hergestellt wird, ist gut brauchbar zur Immobilisierung von reaktiven chemischen Einheiten, wobei Enzyme nur eine Klasse derartiger chemischer Einheiten sind.
Im allgemeinen werden immobilisierte Enzymsysteme hergestellt durch Kontakt einer geeigneten Lösung, die das Enzym enthält, mit der Trägermatrix, Entfernen des Überschusses an Enzymlösung und Wiedergewinnen des resultierenden immobilisierten Enzymsystems. Aufgrund der relativ hohen Kosten der Enzyme ist es sehr günstig, eine maximale Enzymverwertung zu erzielen. Unter den identifizierbaren Charakteristika, die die Enzymverwertung in einem immobilisierten Enzymsystem bemessen, finden sich die Aktivität und die HaIbwertszeit des immobilisierten Enzymsystems sowie die Kupplungswirksamkeit des Enzyms an die Trägermatrix.
In der US-PS 41 41 857 wird die Immobilisierung eines Enzyms beschrieben, wobei ein Polyamin an ein
ίο Metalloxid adsorbiert wird, mit einem Überschuß eines Benetzungsmittels vernetzt und anschließend das gewünschte Enzym mit dem präparierten Träger zur Bildung von kovalenten Bindungen zwischen den Aldehydgruppen auf dem Träger und einer Nähraminogruppe des Enzyms in Kontakt gebracht wird.
Dieses bekannte Verfahren wurde auch auf die Immobilisierung von Glucose-Isomerase angewendet und eingehend untersucht Dabei wurde jedoch festgestellt, daß der Vorteil der Enzym-Immobilisierung noch weiter verbessert werden sollte. Während die Aktivität des trägergebundenen Enzyms der Aktivität des freien Enzyms entspricht, soll durch die Immobilisierung eine möglichst häufige Verwendung des Enzyms gewährleistet werden. Die Brauchbarkeit des immobilisierten Enzyms wird einerseits durch die Aktivität und andererseits durch die Halbwertszeit, in der das Enzym seine Wirksamkeit behält, ausgedrückt Es wurde nun überraschend gefunden, daß die HaIb wertszeit von immobilisierter Glucose-Isomerase bei der Umwandlung von Glucose-Infnictose beträchtlich erhöht werden kann, wenn man erfindungsgemäß die Matrix vor dem Kontakt mit der Glucose-Isomerase mit mindestens 0,1 mMol zweiwertigen Magnesiumionen pro Gramm Trägermatrix imprägniert (vgl. Anspruch 1).
Die Unteransprüche nennen Ausgestaltungen der Erfindung. Die Erfindung betrifft auch ein immobilisiertes Glucoseisomerase-System, das nach einem der Ansprü ehe 1 bis 4 erhältlich ist
Im Rahmen der Erfindung hat es sich somit gezeigt, daß die Vorbehandlung einer Trägermatrix mit einer Quelle für zweiwertige Magnesiumionen die Verwertung und die Immobilisierung von Glucoseisomerase er- höht.
Ziel der Erfindung ist also ein Verfahren zur Verstärkung der Immobilisierung von Glucoseisomerase an einer Trägermatrix. Eine Ausführungsform<i2r Erfindung besteht darin, die Trägermatrix mit einer Lösung in
so Kontakt zu bringen, die zweiwertige Magnesiumionen enthält, selbstverständlich den Überschuß der Lösung zu entfernen und die resultierende, mit Magnesium imprägnierte Trägermatrix zu gewinnen. Gemäß einer spezielleren Ausführungsform ist das Salz Magnesium sulfat. Gemäß einer weiteren spezielleren Ausführungs form wird die Trägermatrix mit 0,1 bis 2 Millimol zweiwertigen Magnesiumionen pro Gramm Trägermatrix imprägniert Ein immobilisiertes Enzymsystem besteht aus einer Trägermatrix, an die ein Enzym gebunden ist. Eine Trägermatrix ist eine Struktur, die durch gute physikalische Integrität und günstige Eigenschaften bezüglich der Flüssigkeitsströmung unter Bedingungen, die in Festbettreaktoren vorliegen, aufweisen und ist weiter cha- rakterisiert durch die Fähigkeit, Enzyme mit einer minimalen Störung der enzymatischen Wirkung zu binden oder zu immobilisieren. Unter einem immobilisierten Enzvmsystem versteht man eine Struktur, die aus der
Immobilisierung eines Enzyms an einer Trägermatrix resultiert
Die Bindung oder Immobilisierung von Enzymen an Trägermatrizes wird durch die Extreme der physikalischen und chemischen Bindungskräfte repräsentiert Es versteht sich, daß in den meisten Fällen die Enzymimmobilisierung aus einer Kombination derartiger Bindekräfte entsteht, obwohl häufig eine derartige Kraft vorwiegt Die Natur der Enzymimmobilisierung wird allgemein durch die Natur der Trägermatrix bestimmt Ist beispielsweise die Trägermatrix ein Harz, wie eines vom Typ Phenol-Formaldehyd, so erfolgt die Bindung vorwiegend durch physikalische Kräfte. Ein ähnliches Ergebnis erzielt man, wenn die Trägermatrix vom Ionenaustauscher-Typ ist Besteht die Trägermatrix aus einem feuerfesten anorganischen Material, wie anorganischen Oxiden, Glas und Keramikmaterialien, die organisches Material tragen oder damit imprägniert sind, beispielsweise Polyamine, öi^entweder anhängende funktionelle Gruppen selbst tragen, oder mit einem bifunktioneüen Reagens vernetzt sind, das anhängende funktionelle Gruppen ergibt, so wird die Enzymimmobilisierung hauptsächlich durch chemische Reaktion einer Stelle des Enzyms mit der anhängenden tunktionellen Gruppe unter Bildung einer kovalenten Bindung bewirkt In einem derartigen Fall erfolgt die Bindung zumindest vorwiegend auf chemische Weise.
Im Rahmen der Erfindung hat es sich gezeigt daß die Imprägnierung der Trägermatrix mit zweiwertigen Magnesiumionen, wie durch Kontakt der Trägermatrix mit einer Lösung, die zweiwertige Magnciumionen liefert, die anschließende Immobiüsienuig von Glucoseisomerase an die Trägermatrix verstärkt, wc^ei die Verstärkung vorwiegend in der erhöhten Halbwertszeit der immobilisierten Glucüseisomerase zum Ausdruck kommt. Darüber hinaus kann die Vorbehandlung zu einer verringerten Immobilisierungszeit für die Glucoseisomerase führen. Es ist ersichtlich, daß die Bewirkung einer verlängerten Halbwertszeit sehr vorteilhaft ist und zu einer wesentlichen Verbesserung eines immobilisierten Glucoseisomerasesystems führt
Das erfindungsgemäße Verfahren ist auf sämtliche Trägermatrizes, unabhängig von deren Natur, anwendbar. Es ist besonders anwendbar auf Trägermatrizes, die aus porösen feuerfesten anorganischen Oxiden, wie Aluminiumoxid, Thoriumoxid, Magnesiumoxid, Siliciumdioxid und Kombinationen davon, Glas oder keramischen Materialien bestehen, die ein Polyamin tragen oder damit imprägniert sind, das mit einem Überschuß eines bifunktionellen Reagens behandelt ist, um das Polyamin zu vernetzen und zahlreiche funktionelle Gruppen zu bilden, die an dem gebildeten Polymeren anhängen. Unter geeigneten Polyaminen finden sich Materialien, wie Polyäthylenimin, Polypropylenimin, Tetraäthylenpentamin, Äthylendiamin, Diäthylentriamin, Triäthylentetramin, Pentaäthylenhexamin, Hexamethylendiamin, Phenylendiamin und Amino-(polystyrol), wobei Polyäthylenimin ein besonders bevorzugtes Polyamin ist. Unter den verwendeten bifunktionellen Reagentien können genannt werden Glutaraldehyd, Succindialdehyd, Terephthalaldehyd, und Toluoldiisocyanat, wobei Glutaraldehyd häufig das bifunktionelle Reagens der Wahl darstellt.
Das Imprägnieren der Trägermatrix mit zweiwertigen Magnesiumionen erfolgt vor der Immobilisierung von Glucoseisomerase darauf. Unter »vor der« ist zu verstehen, daß die Imprägnierung eine Verfahrensstufe darstellt, die vor der Immobilisierung des Enzyms erfolgt Vorzugsweise wird die Imprägnierung unmittelbar vor der Immobilisierung im Kontext einer Verfahrensstufe und im Kontext mit der Zeit durchgeführt Es versteht sich jedoch, daß eine derartige Imprägnierung auch früher im Kontext mit beiden erfolgen kann, sofern anschließende Maßnahmen nicht die Menge der imprägnierten Magnesiumionen auslaugen oder auf andere Weise wesentlich verringern.
Wie vorstehend erwähnt, wird die Trägermatrix mit
ίο zweiwertigen Magnesiumionen imprägniert durch Kontakt dieser Matrix mit einer Lösung, die eine Quelle für Magnesiumionen enthält Anorganische und organische Salze sind eine geeignete Quelle für Magnesiumionen, und ihre Natur ist bezogen auf den Erfolg der Erfindung, nicht kritisch, solange sie nicht mit der Trägermatrix reagieren und nicht in die Aktivität des anschließend gebundenen Enzyms eingreifen. Unter den Salzen, die verwendbar sind, finden sich Magnesiumhalogenide, wie Magnesiumchlorid, -bromid, und -jodid, Magnesiumsulfat, Magnesiumnitrat rviagnesiumhypophosphit, Magnesiumfluorsilicat, Magnesiumacetat und Magnesiumlactat Magnesiumsulfat ist häufig aufgrund seiner großen Löslichkeit und seiner relativ geringen Kosten bevorzugt
Die Konzentration an zweiwertigen Magnesiumionen in der Kontaktlösung ist nicht kritisch und zumindest die obere Grenze kann durch die Löslichkeit der Quelle für die zweiwertigen Magnesiumionen bestimmt sein. Konzentrationen von etwa 1 bis etwa 25 millimolar an Magnesiumionen haben sich als zweckmäßig zur Anwendung erwiesen, obwohl sowohl höhere als auch niedrigere Konzentrationen nicht notwendigerweise schädlich auf die Durchführung der Erfindung wirken.
Von wesentlich größerer Bedeutung ist die Gesamtmenge an zweiwertigen Magnesiumionen, die pro Gramm der Trägermatrix imprägniert wird. Diese Menge kann von dem Typ der verwendeten Trägermatrix, der Kontakttemperatur und dem Aufbau der angebotenen Enzymlösung unter anderen Faktoren abhängen.
Sie muß aber im Rahmen des Anspruchs 1 liegen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Trägermatrix mit zweiwertigen Magnesiumionen in einer Menge von etwa 0,1 bis 2 mMol Ionen pro Gramm Trägermatrix imprägniert. Es scheint keine obere Grenze für die Menge der Magnesiumionen-Imprägnierung zu bestehen, die zur Durchführung der Erfindung notwendig ist, jedoch führt die weitere Verstärkung der Imprägnierung nicht notwendigerweise zu einer weiteren Verbesserung der vorteilhaften Wirkung.
Die Kontaktzeit hängt ab von Faktoren, wie der Konzenti ation von Magnesium in der Lösung, der verwendeten Trägermatrix und den relativen Mengen von Lösung und Trägermatrix. Ist beispielsweise die Trägermatrix vom vernetzten Polyamintyp und die Lösung ist eine 5 millimolare Magnesiumsulfatlösung und wird der Kontakt durchgeführt durch Leiten der Lösung über ein Bett der Trägermatrix in einer derartigen Geschwindigkeit, daß 1 Bettvolumen während etwa jeder 4 min vorliegt, so wird das Gleichgewicht erreicht, nachdem etwa 7 bis 8 Bettvolumen durchgelaufen sind. Im allgemeinen wird ein ausreichend großer Überschuß an Lösung verwendet, so daß das Gleichgewicht während etwa 15 bis 30 min erzielt werden kann. Unter Gleichgewicht versteht man den Zustand, bei dem die Trägermatrix nicht länger Magnesium aus der Kontaktlösung aufnimmt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in der Praxis wie folgt durchgeführt. Man stellt eine Lösung aus Material her, das eine Quelle für zweiwertige Magnesium-
ionen ergibt Wie vorstehend erwähnt, sind anorganische und organische Salze von Magnesium die zweckmäßigste Quelle für Magnesiumionen. Die Trägermatrix wird anschließend mit dieser Lösung während ausreichender Zeit in Kontakt gebracht, um eine Erzielung des Gleichgewichts der Imprägnierung mit Magnesiumionen sicherzustellen. Die Temperatur scheint keine bedeutende Wirkung zu haben; der Kontakt kann bei etwa 0°C bis etwa SO0C durchgeführt werden und wird im allgemeinen bei Umgebungs- bzw. bei Raumtemperatur durchgeführt Dieser Kontakt kann ansatzweise erfolgen, wobei die Trägermatrix und die Lösung zumindest intermittierend vermischt werden. Alternativ kann die Lösung durch ein Festbett der Trägermatrix geleitet werden. Andere Variationen, bei denen der Kontakt in einem fluidisierten Bett bzw. Wirbelschichtbett, expandierten Bett und dgL erfolgt, müssen dem Fachmann nicht näher erläutert werden.
Die Durchführung der Erfindung ist nicht auf einen speziellen Typ der Trägermatrix begrenzt Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Trägerrcatrix ein anorganisches Oxid, das mit einem Polyamin imprägniert ist, das anschließend mit einem Überschuß eines bifunktionellen Mittels vernetzt wird, um mehrere anhängende funktioneile Gruppen zu liefern. Beispielsweise kann ein anorganisches Oxid, wie ^-Aluminiumoxid mit einer wäßrigen Lösung eines Polyamins, wie PoIyäthylenimin, in Kontakt gebracht werden, in der das Polyamin in einer Konzentration von etwa 1 bis etwa 50% vorhanden ist Überschüssige Flüssigkeit wird in geeigneter Weise, wie durch Dekantieren, entfernt Das Oxid kann mit Wasser zum Entfernen von überschüssigem Polyamin gewaschen werden, jedoch ist es bevorzugt das Material durch Verdampfen des Wassers lediglich zu trocknen. Eine wäßrige Lösung von Vernetzungsmittel, wie Glutaraldehyd, die etwa 1 bis etwa 25% des bifunktionellen Reagens enthält, wird in ausreichender Menge zugesetzt, um einen Überschuß von etwa 3 bis etwa 50 oier mehr Mol des bifunktionellen Reagens pro Mo! Polyamid zu ergeben. Die Lösung wird unter gelegentlichem Vermischen mit dem mit Polyamin überzogenen Oxid während ausreichender Zeit in Kontakt gebracht, um ein Gleichgewicht zu sichern, im allgemeinen während etwa 5 min bis etwa 5 h. Die Flüssigkeit wird anschließend von dem Oxidträijer in geeigneter Weise entfernt, wie durch Dekantieren, und der feste Träger wird gut mit Wasser gewaschen, um anhaftendes, jedoch nicht chemisch gebundenes bifunktionelles Reagens zu entfernen.
Wenn die bevorzugte Trägermatrix verwendet wird, kann die Mzgnesiumimprägnierung wie vorstehend beschrieben durchgeführt werden. Eine Variante besteht jedoch darin, eine Quelle, die zweiwertige Magnesiumionen liefert, in die Lösung des bifunktionellen Reagens einzuarbeiten, so daß die Vernetzung, die zu zahlreichen anhängenden funktioneilen Gruppen führt und die Imprägnierung mit Magnesiumionen gleichzeitig durchgeführt werden.
Das immobilisierte Enzymsystem, wie ein Glucoseisomefäsesystem, kann hergestellt werden durch Kontakt der mit Magnesium imprägnierten Trägermatrix mit einer Lösung, die Glucoseisomerase enthält, bei einer Temperatur von etwa 00C bis etwa 700C, während ausreichender Zeit, um eine vollständige Immobilisierung zu sichern. Der Kontakt kann durchgeführt werden durch intermittierendes vermischen, wenn der Arbeitsgang ansatzweise erfolgt. Alternativ kann der Kontakt erfolgen durch Leiten der Enzymlösung durch ein Festbett oder fluidisiertes Bett bzw. Wirbelschichtbett der Trägermairix. Die Immobilisierung auf andere Weise, wie mittels eines expandierten Betts, ist ebenfalls möglich, ergibt sich dem Fachmann aufgrund der aufgezeigten Lehre von selbst und derartige alternative Methoden werden durch die vorliegende Erfindung umfaßt Die Immobilisierung ist im allgemeinen innerhalb etwa 30 h vollständig, abhängig von der Temperatur, dem Immobilisierungs-Arbeitsgang, der Konzentration des Enzyms in der eingesetzten Lösung, der Trägermatrix usw. Nach beendeter Immobilisierung wird anhaftendes, jedoch nicht gebundenes Enzym entfernt durch Waschen des Systems mit beispielsweise entionisiertem Wasser, einer Lösung eines starken Elektrolyten oder Beschikkungsmaterial.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung.
Beispiele 1 und ?.
Trägermatrizes wurden auf folgende Weise hergestellt 400 g Aluminiumoxid von 0,250/0,177 mm Korngröße wurden mit einer 1,5 Gew.-% Lösung von PoIyäthylenimin in Wasser in ausreichender Menge zur Erzielung »on 0,117 g Polyamin pro Gramm Aluminiumoxid vermischt Nach sorgfältigem Vermischen wurde das Wasser verdampft und das mit Polyamin imprägnierte Aluminiumoxid wurde in eine Glassäule von 5 cm Innendurchmesser eingebracht
Eine wäßrige Lösung von Glutaraldehyd, 2,5 Gew.-%, mit einem Gesamtvolumen von 8 1, wurde aufwärtsströmend zu 40 ml pro min während 18 min zirkuliert und anschließend abwärtsströmend zu 400 ml pro min während 60 min recyclisiert Das Bett wurde anschließend mit entionisiertem Wasser gewaschen, das in Abwärtsrichtung zu 400 ml pro min während 4 h 40 min strömte, um überschüssigen Glutaraldehyd sorgfältig zu entfernen. Am Ende dieser Wäsche ergibt der Abstrom einen negativen Fuchsin-Aldehyd-Test Die so hergestellte Trägermatrix befindet sich in einem Zustand bereit zur Immobilisierung von Enzym.
Bei der Herstellung nach den vorstehenden Angaben ist die Matrix relativ frei von Magnesium. Zur Herstellung einer mit Magnesium imprägnierter. Matrix wurde die Wäsche mit entionisiertem Wasser ersetzt durch eine Lösung eines Magnesiumsalzes. Beispielsweise wurde eine Lösung von 0,005 m Magnesiumsulfat abwärtsströmend zu 400 ml pro min während 4 h 40 min zirkuliert Nach etwa 30 min war sehr wenig zusätzliches Magnesium an der Matrix abgelagert, was sich dadurch zeigte, daß der Abstrom-Gehalt an Magnesium etwa der gleiche wie der der ursprünglichen Lösung war. Die resultierende Trägermatrix enthält 0,13 mMol Magnesium pro Gramm Trägermatrix.
Wurden höhere Konzentrationen an Magnesiumsulfat in der Waschlösung verwendet, so wurde ein höherer Gehalt der Magnesiumimprägnierung erzielt Beispielsweise ergab die Verwendung einer 0,010 m Magnesiumsulfatlösung eine Matrix, die 13 mMol Magnesium pro Gramm Tragermatrix enthielt.
Beispiele 3und4
Immobilisierte Glttfoseisomerase-Systeme wurden er hergestellt aus einer magnesiumfreien Trägermatrix und einer, die mit 0,13 mMol Magnesium pro Gramm Matrix imprägniert war, wobei in folgender Weise vorgegangen wurde. Insgesamt 8,5 1 einer wäßrigen Lösung
von 60°C, die 3500 Einheiten Glucoseisomerase pro Gramm Trägermatrix enthielt, wurde aufwärtsströmend durch ein Bett der Trägermatrix von 400 g Aluminiumoxid während 25 min zu 400 ml pro min recyclisiert. Die Strömung wurde anschließend umgekehrt, und die Enzymlösung wurde im Abwärtsstrom während 23 h recyclisiert. Überschüssiges anhaftendes, jedoch nicht gebundenes Enzym wurde entfernt durch Wäsche mit einer Salzlösung, die hergestellt worden war durch Auflösen von 12 g Magnesiumsulfat und 20 g Natriumsulfit in 20 I entionisiertem Wasser, durch Wäsche des Betts mit 6 I dieser Lösung im Abwärtsstrom zu 400 ml pro min während 15 min. Die Säule wurde weiter mit 4 I Salzlösung gewaschen, die im Aufwärtsstrom 30 min zu 400 ml pro min recyclisiert wurde, worauf jede Lösung verwor- is fen wurde, und der Waschvorgang drei weitere Male wiederholt wurde, bis die gesamte Salzlösung verwendet war.
Beispiele 5 und 6
Die magnesiumfreien und mit Magnesium imprägnierten immobilisierten Glucoseisomerase-Systeme. die wie vorstehend beschrieben hergestellt wurden, wurden als Festbettreaktoren zur Umwandlung von Glucose in Fructose verwendet. Die Beschickung war eine Cerelose-Beschickung von 45 Gew.-% Trockenfeststoffen und die Umwandlungen wurden bei 60° C unter Stickstoff und bei einem pH-Wert von 8,0 bis 83 auf einen Gehalt von 42% Fructose in dem Abstrom durchgeführt. Die ursprünglichen Aktivitäten beider Systeme betrugen 2000—2100 Einheiten pro Gramm.
Die Halbwertszeit des magnesiumfreien Systems betrug 58 Tage, wohingegen die des mit 0,13 mMol Magnesiumionen pro Gramm Trägermatrix imprägnierten Systems 78 Tage betrug. So ist ersichtlich, daß die Magnesiumimprägnierung bei diesem Gehalt die Halbwertszeit des immobilisierten Giucoseisomerase-Systems über 34% erhöht.
40
60
65

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Verstärkung der Immobilisierung der Glucoseisomerase an eine Trägermatrix, dadurch gekennzeichnet, daß man die Matrix vor dem Kontakt mit der Glucoseisomerase mit mindestens 0,1 mMol zweiwertigen Magnesiumionen pro Gramm Trägermatrix imprägniert
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als zweiwertige Magnesiumionen eine Magnesiumsulfatlösung einsetzt
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß man als zweiwertige Magnesiumionen eine 1 bis 25 mmolare-Lösung eines zweiwertigen Magnesiums einsetzt
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß die Trägermatrix mit 0,1 bis 2 mMol zweiwertigen Magnesiumionen pro Gramm Trägerrnatrix imprägniert wird
5. immobilisiertes Glucoseisomerase-System, erhältlich nach einen*der Ansprüche 1 bis 4.
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