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viagensaftresistente Weichgelatinekapseln und
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Verfahren zu ihrer Herstellung
"Magensaftresistente
Weichgelatinekapsel und Verfahren zu ihrer Herstellung Die Notwendigkeit magensaftresi
stenter Darreichungsformen ist unbestritten. Arzneilich wirksame Substanzen können
durch das saure Milieu des Magens zerstört werden; auch besteht die Möglichkeit,
daß die Schleimhäute des Magens durch das Arzneimittel derart gereizt werden, daß
dem Patienten dadurch Schmerzen entstehen.
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Manche Arzneimittel haben ihren Wirkungsort im Intestinum wie z.B.
Anthelmintica, Antiseptika oder Enzyme. Es ist Aufgabe der Dosisform, solche Arzneistoffe
unbeschädigt an den Ort der Bestimmung gelangen zu lassen. Alle diese GrUnde rechtfertigen
die Herstellung sicherer magensaftresistenter Darreichungsformen.
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FUr das Gebiet pharmazeutisch verwendeter Gelatinekapseln, insbesondere
Weichgelatinekapseln, ist seit langem die Behandlung dieser Kapseln mit Aldehyden,
insbesondere mit Formaldehyd, zur Erzielung von Magensaftresistanz bekannt. Diese
Verfahren der oberflächlichen Vernetzung der Gelatinehülle zur Unlöslichmachung
im sauren pH haben Jedoch gravierende Nachteile.
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Der Grad der Vernetzung ist nicht steuerbar, und Gelatinen unterschiedlicher
Herkunft reagieren in absolut verschiedener Weise. Durch längere Lagerzeit tritt
eine sogenannte "NachhErtung" oder festere Vernetzung auf, die dazu führt, daß sich
die Kapseln weder im
sauren Milieu des Magens noch im alkalischen
Milieu des Darmes in angemessener Zeit lösen. Auf diese Weise kann es vorkommen,
daß der applizierte Wirkstoff überhaupt nicht freigesetzt wird und dadurch seine
Wirkung nicht entfalten kann. Die Behandlung von Gelatinekapseln nach obigem Verfahren
wird deshalb mehr und mehr verlassen.
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Erwähnt sei, daß neuere Arzneibücher, z.B. Pharm. Eur.
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II, die den Weichgelatinekapseln eine eigene Monographie widmet, als
Testlösung für die Prüfung im künstlichen Darmsaft eine Flüssigkeit, die auf pH
6,8 eingestellt ist und im Gegensatz zu früheren Testlösungen anderer Pharmakopöen
kein Pankreatin mehr enthält, vorschlagen..Infolge Fehlens des Enzymes Pankreatin
können sich mit Aldehyden vernetzte Kapseln in einem solchen künstlichen Darmsaft
überhaupt nicht mehr lösen.
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Eine andere Möglichkeit, zu magensaftresistenten Kapseln zu kommen,
besteht in dem sogenannten Lackier-oder Coating-Verfahren. Polymere, die sich unterhalb
eines pH-Werts von 5 - 5,5 nicht lösen, werden in organischen Lösungsmitteln gelöst
und schichtenweise so lange aufgetragen, bis eine genügende Schichtdicke erreicht
ist, die dem Magensaft mindestens 2 h widersteht. Die Lackschicht muß sich nach
spätestens 1 h bei einem pH-Wert von 6,8 gelöst und gleichzeitig den Kapsel inhalt
freigegeben haben.
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FUr diesen Zweck geeignete Polymere sind z.B.
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Celluloseacetatphthalat (CAP) Hydroxypropylmethylcellulosephthalat
(HPMCP).
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Diese Polymere gelangen als Lösungen in Lösungsmitteln,
wie
Alkoholen oder chlorierten Kohlenwasserstoffen oder Mischungen derselben zusammen
mit Weichmachern, etwa Dibutylphthalat, zum Einsatz.
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Nachteilig am Einsatz dieser Polymeren ist, daß ein großer apparativer
Aufwand (z.B. Wurster-Apparatur) erforderlich ist, um die gelösten Polymere aufzubringen.
Durch die verdampfenden organischen Lösungsmittel entsteht eine beachtliche Umweltbelastung,
wenn die Lösungsmittel einfach abgeblasen werden. Zur Vermeidung einer solchen Umweltbelastung
muß eine teure Rückgewinnungsanlage installiert werden.
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Darüber hinaus reduziert die aufgebrachte Polymer-Lackierung die Elastizität
und Flexibilität der Kapselhülle, so daß durch nur geringe Belastung wie z.B.
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Hinfallenlassen einer Packung oder längeres Bewegen der Kapseln in
einer Abfüllanlage Risse in der Lackierung entstehen. Durch diese Risse kann die
Magenflüssigkeit schnell an die eigentliche Kapselwand gelangen und diese auflösen,
so daß keine Magensaftresistanz mehr gewährleistet ist. Ferner dringen manche Kapselinhaltsstoffe,
z.B. ätherische Öle, allmählich durch die Kapselhülle bis in die Lackschicht vor
und weichen diese auf. Auch in diesem Fall ist keine Resistenz gegen Magensäure
mehr gegeben.
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Eine Lackierung von Kapseln hat aus den oben dargelegten Gründen so
beachtliche Nachteile, daß eine Verbesserung dringend erforderlich erscheint.
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Es sind weitere Versuche unternommen worden, zu einer Verbesserung
der magensaftresistenten Eigenschaften von Gelatinekapseln zu kommen. So geht z.B.
aus der CA-PS 473 656 hervor, daß man die Kapselhülle oder
-wandung
von Gelatinekapseln mit einem geeigneten Alkalisalz von CA? versetzen kann. Dieses
Produkt ist Jedoch nicht magensaftresistent. Durch nachfolgende Vernetzung mit Formal
in entsteht eine magensaftresistente Kapsel, die 2 h dem Magensaft widersteht.
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Gemäß den Lehren der CA-PS 473 656 lassen sich Jedoch keine Kapseln
herstellen, die sich in kün8tlichemt gemäß den Foraarungen moderner Pharmakopöen
pankreatinfreiem Darmsaft lösen. Auch ist die Viskosität der Gelatine-CAP-Lösung
zur Herstellung von Weichgelatinekapseln so hoch, daß die Kapselbildung erhebliche
Schwierigkeiten bereitet. Eine technisch durchführbare Produktion von Kapseln, die
magensaftresistent sind und gleichzeitig den modernen Pharmakopöen entsprechen,
ist demnach nicht gegeben.
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Ferner hat es sich gezeigt, daß die Verarbeitung von CA? in der Kapselwandung
zur Abspaltung von Essigsäure führt, was sich in üblem Geruch äußert. Durch Ubersäuerung
der Kapselhülle kann säureempfindlicher Kapselinhalt geschädigt werden, so daß ein
solches Medikament bei der Lagerung unliebsame Veränderungen erfahren kann.
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Kapselhüllen, die neben Gelatine CA? in für Magensaftresistenz ausreichender
Menge enthalten, neigen sehr zur Versprödung und brechen bei der geringsten Belastung
durch Druck, Stoß oder Bewegung.
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Gemäß den US-PS 3 826 666 und 2 491 475 werden der Kapselhülle von
Hartgelatinekapseln so viel Polymere in Form ihrer Alkalisalze einverleibt, daß
eine ausreichende Magensaftresistenz bei schneller Löslichkeit im Darmsaft gegeben
ist. Zu diesem Zweck können Polymere wie CA? oder HPMCP oder auch Copolymere aus
Methacrylsäure und Methacrylsäurealkylester allein oder
in Mischung
verwendet werden. Dabei liegen die Konzentrationen an Polymerem bis zu 80 X, bezogen
auf die getrocknete Hülle.
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Auf Weichgelatinekapseln angewendet, die eine bis 5fach dickere Kapselwand
aufweisen'als die gemäß den genannten Literaturstellen erhaltenen Hartgelatinekapseln
bedeutet dies wegen des hohen Preises der Polymeren eine nicht vertretbare Verteuerung
der Kapseln, wenn eine solche Wand bis zu 80 % Polymeres enthalten soll. Es ist
zudem bekannt, daß Kapseln mit größeren Anteilen an Polymerem zur Versprödung neigen,
leicht zerbrechen und damit unbeabsichtigt ihren Inhalt freigeben. Bei Kapseln mit
dickerer Wandung und höheren Anteilen an Polymerem wird weiterhin beobachtet, daß
die Quellung von Gelatine und Polymerem bei der Magensaftprüfung so unterschiedlich
ist, daß die Kapselwand allein aufgrund dieser Tatsache vor Ablauf von 2 h aufreißt
und den Kapselinhalt freigibt.
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Damit scheidet für die speziellen Belange der Weichgelatinekapsel
die Einarbeitung größerer Mengen an Polymeren in die Kapselwand ebenfalls aus.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ohne apparativen Mehraufwand preiswert
nicht mit den geschilderten Nachteilen behaftete Weichgelatinekapseln, die gleichzeitig
den Forderungen moderner Pharmakopöen entsprechen, herzustellen.
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Die British Pharmacopoeia 1980 wie auch die European Pharmacopoeia,
Second Edition, 1980, verlangen für magensaftresistente Kapseln eine 2-stündige
Resistenz bei 36 - 38°C im künstlichen Magensaft, der aus 0,1 n HCl besteht. Bei
anschließender Prüfung im künstlichen Darmsaft bei 36 - 38"C bussen die Kapseln
ihren
Inhalt innerhalb einer Stunde freigegeben haben.
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Die Testflüssigkeit gemäß Eur. Ph. 2.Ausgabe hat folgende Zusammensetzung:
77,3 ml 0,2 M Dinatriumhydrogenphosphat 22,7 ml O,1 M Zitronensäurelösung.
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Die Testflüssigkeit der B.P. 1980 hat die folgende Zusammensetzung:
28,80 g Dinatriumhydrogenphosphat 11,45 g Kaliumdihydrogenphosphat Wasser zu 1000
ml.
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Wie man sieht, enthalten die vorgenannten Testlösungen kein Pepsin
im künstlichen Magensaft und kann Pankreatin im künstlichen Darmsaft.
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Da einige Arzneibücher, z.B. die USP XX, Jedoch einen künstlichen
Magensaft vorschreiben, der Salzsäure und Pepsin enthält, muß man für die in Frage
stehende Erfindung davon ausgehen, daß eine Kapsel geschaffen wird, die den Erfordernissen
eines künstlichen Magensaftes mit und ohne Pepsin gerecht wird, sich Jedoch auch
in künstlichem Darmsaft bei pH 6,8 ohne Pankreatin in vorgegebener Zeit löst.
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Die Erfindung geht davon aus, Weichgelatinekapseln in herkömmlicher
Weise aus Gelatinemassen an sich bekannter Zusammensetzung herzustellen und in die
Gelatinehülle zusätzlich Substanzen, die bis zu einem pH von 6 in wäßrigen Medien
unlöslich sind, sich oberhalb dieses pH aber sehr schnell lösen, einzuarbeiten.
Dabei darf die Gelatine der Kapselwand bis pH 6 ebenfalls nicht gelöst werden, damit
der Kapselinhalt im sauren pH-Bereich geschützt bleibt.
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Die bereits erwähnten Polymeren eignen sich, wie ausgeführt, zur Lösung
dieser Aufgabe nur bedingt. Vor allem ist die einzubringende Menge so erheblich,
daß die Herstellung derartig abgewandelter Kapseln nicht mehr wirtschaftlich ist.
Bis zu einem Gehalt von 15 % Polymerem, berechnet auf die getrocknete Hülle, ist
keine ausreichende Magensaftresistenz erreichbar. Es wurde Jedoch gefunden, daß
bei der Verarbeitung der Polymeren in Form ihrer Alkali- oder Ammoniumsalze selbst
bei Gehalten von 5 - 15 %, bezogen auf die getrocknete Hülle, dann Magensaftresistenz
erreicht wird, wenn es gelingt, im sauren Milieu der Prüfflüssigkeit die Zeit zu
Uberbrücken, die zur Freisetzuny der freien Säure des Polymeren aus dem eingesetzten
Alkali- oder Ammoniumsalz notwendig ist.
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Die Umwandlung von Salz in freie Säure läßt sich am Opakwerden der
bis dahin klaren Kapselwand beobachten.
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Die Alkali- und Ammoniumsalze der Polymeren werden mit unterschiedlicher
Geschwindigkeit in saurem Milieu in die freien Säuren zurückverwandelt. Als besonders
geeignet wegen ihrer schnellen Umwandlung haben sich Polyvinylacetatphthalate (PVAP)
erwiesen. Hierbei handelt es sich vorzugsweise um einen aus Polyvinylacetat mit
einem Molekulargewicht von 25 000 - 40 000 hergestellten, partiell veresterten Polyvinylalkohol,
in dem die Hydroxylgruppen teils einseitig mit Phthalsäure verestert, teils acetyliert
sind.
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Der Phthaloylgehalt bevorzugter PVAPe beträgt 60 - 70 %, deren Acetylgehalt
1,6 - 6,0 %.
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Ein Gehalt der Kapselwand von Weichgelatinekapseln an PVAP von 10
- 15 % führt zu Kapseln, die nahezu magensaftresistent sind. Die Öffnungszeiten
im künstlichen
Magensaft liegen zwischen 40 und 70 min. Eine gewisse
Schädigung der Wand im Sinn von Erweichen und Eindellungen wird gleich zu Beginn
der Magensaftpriifung beobachtet.
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Uberraschenderweise wurde nun gefunden, daß bei der Behandlung PVAP
enthaltender Kapseln Vernetzungsmittel, wie z.B. Glutardialdehyd in Konzentrationen,
die üblicherweise zur Ausbildung einer magensaftresistenten Gelatine-Kapselwand
nicht ausreichen, einen ausreichend langen Schutz der Kapselhülle vor dem sauren
Milieu des Magensaftee gewähren, bis sich beim Polymeren die Umsetzung des Salzes
in die freie Säure vollzogen hat.
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Unter Beachtung dieser Verfahrensweise gelingt es leicht, in bekannter
Weise Weichgelatinekapseln herzustellen, die 2 h magensaftresistent sind. In künstlichem
Darmsaft erfolgt die Auflösung der Kapselwand innerhalb 10 - 20 min, wobei die Polymer-Anteile
so schnell herausgelöst werden, daß die Kapselhülle auseinanderbricht und den Kapsel
inhalt freigibt. Eine Zugabe von Pankreatin zur Prüfflüssigkeit ist nicht mehr erforderlich,
womit eine Ubereinstimmung mit den vorher zitierten Pharmakopöen gegeben ist.
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Weitere Untersuchungen haben ergeben, daß das am Beispiel PVAP-enthaltender
Weichgelatinekapseln beobachtete Phänomen nicht auf diese Substanz beschränkt ist.
Auch HPMCP in Form seiner Alkali- oder Ammoniumsalze kann in Mengen von 5 - 15 %,
bezogen auf die getrocknete Kapselhülle, bei nachfolgender Behandlung der Kapseln
mit an sich zu geringen Mengen Vernetzungsmittel zu magensaftresistenten Kapseln
führen, die sich innerhalb von 5 - 30 min in künstlichem Darmsaft lösen. Das gleiche
gilt für Vinylacetat/Crotonsäure-Copolymere, insbesondere solche mit einem Verhältnis
Vinylacetat- zu Crotonsäureeinheiten von 9:1.
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Bisher war es erforderlich, die Gelatinekapseln durch Vernetzung einer
Härtung zu unterwerfen, um die gewünschte Magensaftresistenz zu erreichen. Die Vernetzung
erfolgte bisher mit 1,0- bis 1 ,5,'igen Vernetzungsmittellösungen. Hierbei erfolgt
jedoch oftmals eine so starke Vernetzung, daß eine Lösung der Kapselwandung mit
pankreatinfreiem Darmsaft nicht oder kaum mehr möglich ist. Erfindungsgemäß können
nun alle bekannten Vernetzungsmittel in schwächeren Konzentrationen (d.h. in Form
bis zu höchstens 1%igen Lösungen) als bisher notwendig für eine magensaftresistente
Vernetzung eingesetzt werden. Darüber hinaus eignen sich als Gelatinevernetzungsmittel
auch noch Verbindungen aus der Klasse der Carbodiimide, wie z.B, 1-Ethyl-3-[2-morpholinyl-(4)-ethyl]-carbodiimid
-»etho-p-toluolsulfonat. Die Vernetzung erfolgt erfindungsgemäß mit gegebenenfalls
alkoholhaltigen wäßrigen Lösungen der Vernetzungsmittel. Andererseits kann das Vernetzungsmittel
aber auch bereits in der Gelatinemasse enthalten sein.
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Es ist bekannt, daß die Alkali- bzw. Ammoniumsalze der Polymere manchmal
einen negativen Einfluß auf den Kapselinhalt in der Weise haben können, daß es durch
eine gewisse Alkalisierung zu unerwUnschten Reaktionen kommen kann. So wird z.B.
bei Anwesenheit des Ammoniumsalzes von HPMCP in der Hülle der Eisensalze enthaltende
Inhalt der Kapsel durch Bildung basischer Eisensalze dunkelgefärbt. Zur Vermeidung
dieser unerwünschten Wechselwirkung kann das Ammoniumsalz des HPMCP durch das freie,
in Wasser und Säuren nicht lösliche HPMCP substituiert werden. Uberraschenderweise
wurde gefunden, daß sich wäßrige Suspensionen des HPMCP, ohne in üblicher Weise
mit der Gelatinemasse aufgeschmolzen zu werden, der Gelatineschmelze zufügen las-
sen.
Ebenso überraschend ist, daß die dabei entstehende Gelatinelösung transparent bleibt
und zu farblos transparenten Kapseln führt.
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In geeigneten Lösungsmitteln lösliche Polymere, insbesondere PVAP,
in Form der freien Säure können als Lösungen der in üblicher Weise hergestellten
Gelatinemasse zugesetzt werden. Als Lösungsmittel eignen sich Substanzen, die auch
als Weichmacher für Gelatinekapseln einzusetzen sind, z.B. Propylenglykol oder Mischungen
solcher Substanzen untereinander.
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Es wurde gefunden, daß auf diese Weise hergestellte Kapseln, die 5
- 20 , Polymere, berechnet auf die trockene Hülle, enthalten, bis zu 2 h in künstlichem
Magensaft resistent sind. Die Resistenz ist abhängig vom Kapselinhalt und damit
von der Reaktion des Inhaltes auf die Kapselwand und auf die Kapselnaht.
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Die Kapselwandungen der erfindungsgemäßen Weichgelatinekapseln können
übliche Weichmacher, wie Glycerin, Propylenglykol, Sorbit, Sorbit mit Sorbitanen,
Mannit, 1 Butandiol u.dgl. enthalten. Sie können wahlweise ungefärbt oder mit Farbstoffen
und/oder opazifizierenden Mitteln versetzt sein.
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Die erfindungsgemäßen Weichgelatinekapseln besitzen ein besseres Aussehen
als lackierte oder beschichtete Kapseln, sie sind flexibler, neigen nicht aul Versprödung
und sind wenig empfindlich gegen Druck und Stoß. Durch mechanische Belastung kommt
es zu keiner Rissebildung, die die Magensaftresistenz gefährden könnte. Sie spalten
auch keine geruchsbildenden Stoffe wie z.B. Essigsäure ab.
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Diese erfindungsgemäßen Weichgelatinekapseln entspreden den Anforderungen
der modernen Pharmakopöen.
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Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
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Bispiel 1 Es wird zunächst eine wäßrig-ammoniakalische Polyvinylacetatphthalat(PVAP)-Lösung
folgender Zusammensetzung hergestellt: -PVAP 35 kg Wasser 56 kg Ammoniak (25%ig)
9 kg 100 kg 1a) In bekannter Weise wird eine Gelatinelösung hergestellt aus Gelatine
32,6 kg Glycerin 7,3 kg handelsüblicher Weichmacher auf der Basis eines Stärkehydrolysats
7,0 kg Wasser 14,1 kg In die geschmolzene Gelatinemasse werden 15,0 kg der 35,'igen
PVAP-Lösung eingerührt.
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1b) In bekannter Weise wird eine Gelatinelösung hergestellt aus Gelatine
32,6 kg -Glycerin 14,3kg Wasser 14,1 kg In die geschmolzene Gelatinemasse werden
23,5 kg der 35,'igen PVAP-LUsung eingerührt.
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Aus den so erhaltenen Gelatinemassen werden Weichgelatinekapseln nach
bekannten Verfahren hergestellt.
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Zu 1a): Die Kapseln werden nach dem Trocknen mit Glutardialdehyd in
wäßrig-äthanolischer Lösung vernetzt, wobei die Konzentration der Lösung 0,5 X betrags.
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In künstlichem Magensaft sind die Kapseln 2 h resistent. Sie lösen
sich innerhalb von 7 -17 min im künstlichen Darmsaft.
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Zu 1b): Die Kapseln werten nach dem Trocknen mit Formaldehyd in wäßrig-alkoholischer
Lösung vernetzt, wobei die Konzentration der Lösung 0,28 % beträgt.
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In künstlichem Magensaft sind die Kapseln 2 h resistent. Sie lösen
sich innerhalb von 5 - 14 min im künstlichen Darmsaft.
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Beispiel 2 Es wird zunächst eine wäßrig-ammoniakalische Lösung von
Hydroxypropylmethylcellulosephthalat (HPMCP) folgender Zusammensetzung hergestellt:
HPMCP 35 kg Wasser 58 kg Ammoniak (25%ig) 7 kg 100 kg 2a) In bekannter Weise wird
eine Gelatinelösung hergestellt aus Gelatine 29,3 kg Glycerin 9,5 kg 1,2-Propandiol
6,7 kg Wasser 17,0 kg
In die geschmolzene Gelatinemasse werden
10,4 kg der 35,'igen HPMCP-Lösung eingerührt.
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2b) In bekannter Weise wird eine Gelatinelösung hergestellt aus Gelatine
29,3 kg Glycerin 16,2 kg Titandioxid 0,47 kg Gelber Farbstoff 0,08 kg Wasser 17,0
kg In die geschmolzene Gelatinemasse werden 22,8 kg der 35,'eigen HPMCP-Lösung eingerührt.
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Aus den so erhaltenen Gelatinemassen werden Weichgelatinekapseln nach
bekannten Verfahren hergestellt.
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Zu 2a): Die Kapseln werden nach dem Trocknen mit Glutardialdehyd in
wäßrig-äthanolischer Lösung vernetzt, wobei die Konzentration der Lösung 0,18 %
beträgt.
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In künstlichem Magen saft sind die Kapseln 2 h resistent. Sie lösen
sich innerhalb von 5 - 12 min im künstlichen Darmsaft.
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Zu 2b): Die Kapseln werden nach dem Trocknen mit Formaldehyd in wäßrig-alkoholischer
Lösung vernetzt, wobei die Konzentration der Lösung 0,3 X beträgt.
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In künstlichem Magensaft sind die Kapseln 2 h resistent. Sie lösen
sich innerhalb von 6 - 14 min im künstlichen Darmsaft.
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Beispiel 3 In bekannter Weise wird eine Gelatinelösung hergestellt
aus Gelatine 26,9 kg Glycerin 14,9 kg Wasser 17,6 kg In die geschmolzene Gelatinemasse
werden 10,6 kg einer eigen wäßrigen Suspension von HPMCP eingeruhrt.
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Aus der so erhaltenen Gelatinemasse werden Weichgelatinekapseln nach
bekannten Verfahren hergestellt.
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Z u 3): Die Kapseln werden nach dem Trocknen mit Formaldehyd in wäßrig-ätnanolischer
Lösung vernetzt, wobei die Konzentration der Lösung 0,28% beträgt.
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In künstlichem Magensaft sind die Kapseln 2 h resistent. Sie lösen
sich innerhalb von 4 bis 12 min im künstlichen Darmsaft.
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Beispiel 4 Es wird eine Gelatinelösung hergestellt aus Gelatine 29,7
kg Wasser 31,1 kg 5,1 kg PVAP werden in 14,1 kg 1,2-Propylenglykol gelöst. Diese
Lösung wird in die geschmolzene Gelatinemasse eingerührt.
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Aus der so erhaltenen Gelatinemasse werden Weichgelatinekapeeln nach
bekannten Verfahren hergestellt.
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Die Kapseln werden nach dem Trocknen mit Glutardialdehyd in wäBrig-ithanolischer
Lösung vernetzt, wobei die Konzentration der Lösung 0,3 % beträgt.
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In künstlichem Magensaft sind die Kapseln 2 h resistent. Sie lösen
sich innerhalb von 7 bis 20 min im künstlichen Darmsaft.
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Beispiel 5 Es wird eine wäßrig-ammoniakalische Lösung eines Copolymeren
aus 9 Teilen Vinylacetat und 1 Teil Crotonsäure in folgender Zusammensetzung hergestellt:
Copolymeres 20 kg Wasser 66 kg Ammoniak (25%ig) 14 kg 100 kg In bekannter Weise
wird eine Gelatinelösung hergestellt aus Gelatine 39,3 kg Glycerin 17,3 kg Copolymerenlösung
(20%in) 50,0 kg Aus der erhaltenen Masse werden nach beIannten Verfahren Weichgelatinekapseln
hergestellt.
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Die Kapseln werden nach dem Trocknen mit Glutardialdehyd in wäßrig-alkoholischer
Lösung vernetzt, wobei die
Vernetzungsmittelkonzentration 0,2 %
beträgt.
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In künstlichem Magensaft sind die Kapseln 2 h resistent.
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Sie lösen sich innerhalb von 6 bis 20 min in künstlichem Darmsaft.
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Die in den Beispielen angewandten Konzentrationen an Vernetzungsmitteln
sind nicht ausreichend zur Erlangung einer Magensaftresistenz bei Kapseln ohne den
erfindungsgemäßen Polymerenzusatz.