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Beschreibung
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"Vorrichtung zur Abbremsung eines aus größeren Höhen den Luftraum
durchfallenden Gerätes" Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Bekannte Vorrichtungen zur Abbremsung eines aus größeren Höhen den
Luftraum durchfallenden Gerätes verwenden zur Abbremsung besonders geformte Fallschirme.
Diese sind jedoch gegen Druckwellen, mechanische Beschädigungen oder Hitzeeinwirkung
empfindlich. Außerdem sind Fallschirme im entfalteten Zustand leicht erkennbar,
wodurch insbesondere bei Einsatz der Vorrichtung für militärische Zwecke das abgeworfene
Gerät leicht erkannt und zerstört werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art anzugeben, das beim Transport in einem Trägerfluggerät (Flugzeug,
Rakete, ballistisches Geschoß,...) weitgehend unempfindlich gegen Einflüsse von
Stoß und Temperatur ist und im Einsatz in einen möglichst unauffälligen Sinkt log
übergeht.
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Die Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 genannte Erz in dung gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen angegeben.
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Bei Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 3 läßt sich je nach
Grad und Fläche der abgebogenen Seiten der Rotorflügel die Sinkgeschwindigkeit und
die Recationsdrehzahl in weiten Grenzen einstellen und damit an den jeweiligen Verwendungszweck
des Gerätes unter Umständen optimal anpassen.
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Die Erfindung wird nun anhand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen im einzelnen: FIG. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung mit
Rotorwelle in Draufsicht; FIG. 2 wie FIG. 1, jedoch in Seitenansicht; FIG. 3 wie
FIG. 1, jedoch zusammengeklappt unter einer Schutzhaube; FIG. 4 ein zweites Ausführungc"-ispiel
mit seitlich am Gerät angebrachten Ro-Gorflügeln.
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In FIG. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einer
Rotorwelle in Draufsicht ohne das die Rotorwelle tragende Gerät dargestellt. Die
Rotorflügel sind mit 1 bezeichnet und um Flügelgelenke 2, die gleichmäßig am Umfang
eines Trägers 3 verteilt sind, schwenkbar. Damit das Gerät einschließlich Rotorflügel
selbständig sich zu drehen beginnt, sind die beiden Seitenflächen a und b eines
jeden Rotorflügels in entgegengesetzter Richtung abgebogen, beispielsweise die Seitenfläche
a nach oben und die Seitenfläche b nach unten. Zum Ausschwenken der Rotorflügel
ist jeweils ein Ausstellhebel 4 vorgesehen, der in jeweils einer am Rotorflügel
befestigten Achse 5 drehbar gelagert ist.
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In FIG. 2 ist die Seitenansicht dieser Vorrichtung dargestellt. Gleiche
Gegenstände sind mit gleichen Buchstaben bezeichnet. Wie ersichtlich, sind die Rotorflügel
auf einer Rotorwelle 12 angeordnet, die mit dem hier nicht dargestellten Gerät fest
verbunden ist. Der Träger 3 der Flügelgelenke 2 ist durch ein Haltestück 14 an der
Rotorwelle 12 befestigt. Zur Betätigung der Ausstellhebel 4 dient ein auf der Rotorwelle
verschiebbarer Ausstellring 6 mit jeweiliger Achse 7 für die Ausstellhebel 4, von
denen im Ausführungsbeispiel drei Stück vorgesehen sind. Der Ausstellring 6 ist
zur Roto-rflügelseite hin durch eine Pufferfeder 8 fixiert und auf der anderen Seite,
zum Gerät hin, durch eine Spreizfeder 11. In der Rotorwelle 12 ist ferner eine Auslösekapsel
10 vorgesehen, die über den Auslöser 13 den Ausstellring 6 auf der Rotorwelle 12
freigibt, so daß er sich in die in FIG. 2 gezeigte Position bewegen kann und damit
die Rotorflügel in die gewünschte Position aufstellen kann.
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FIG. 3 zeigt die Rotorflügel in zusammengeklapptem Zustand, so, wie
sie beim Transport des Gerätes zum Einsatzort angeordnet sind. Der Aufstellring
6 befindet sich jenseits der Nase des Haltestücks 14 und wird von dieser gegen den
Druck der Spreizfeder 11 gehalten. Über die Ausstellhebel 4 werden die Flügel t
in eingeschwenktem Zustand gehalten. Der Rotorteil, der sih beispielsweise in der
Spitze eines geschoßähnlichen Gerätes befinden kann, ist durch eine z.B. an der
Stelle 16 absprengbare Schutzhaube 17 abgedeckt. An der Spitze rechts der Vorrichtung
ist ein Sensor 15 vorgesehen, der nach Aktivierung nach Ablauf einer vorgegebenen
Zeit oder bei Erreichen eines einstellbaren Luftdruckwertes die Auslösekapsel 10
zündet. Die dabei entstehenden Gase treiben den Auslöser 13 in Richtung Haltestück,
so daß die Sperrnase verschwindet und den Ausstellring freigibt. Gleichzeitig wird
die Schutzhaube 17 abgesprengt und der Aubstellring bewegt sich unter der Kraft
der Spreizfeder 11 in Richtung Pufferfeder, wobei er über die Ausstellhebel 4 die
Rotorflügel 1 ausschwenkt.
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In FIG. 4 ist ein weiteres vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dargestellt. Es zeigt das den Luftraum rotierende Bewegung durchfallende
Gerät 20, das in diesem Ausführungsbeispiel an seiner Oberseite mehrere Kanten,
im Ausführungsbeispiel drei Kanten, mit Gelenken 2 aufweist. An den Gelenken sind
die Rotorflügel 1 schwenkbar gelagert. Im Transportzustand sind die Rotorflügel
angelegt und befinden sich in entsprechenden Aussparungen im Gerät 20.
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Auf der Oberfläche des Gerätes befindet sich in der Mitte eine drehbare
Scheibe 18 mit Führungslöcher 19, in welche Ausstellhebel 4 eingesetzt sind.
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Beim Einsatz des Gerätes wird die Scheibe um ihre Achse um maximal
900 gedreht, wodurch die Ausstellhebel, wie aus FIG. 4 leicht ersichtlich, die Rotorflügel
in die vorgesehene Stellung schwenken.
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Beim Einsatz wird durch den Luftwiderstand der Rotorflügel und der
Masse des am anderen Ende der Vorrichtung befindlichen Gerätes eine Stabilisierung
der Fluglage erzielt, wobei sich das Gerät auf die eben zugewandte Seite ausrichtet.
Durch die am Gerät vorbeiströmende und auf die Rotorflügel auftreffende Luft wird
die Vorrichtung in eine Drehbewegung versetzt. Die Stabilisierung der Drehbewegung
erfolgt in vorteilhafter Weise durch Luftwirbel an den abgebogenen Seitenflächen
der Rotorflügel. Die Drehgeschwindigkeit ist also über den Winkel zwischen Rotorflügel
und abgebogenem Teil (a und b) des Rotorflügels und der Fläche des abgebogenen Teils
einstellbar. Die Fallgeschwindigkeit richtet sich nach der Gesamtfläche der Rotorflügel
und dem Anstellwinkel der Flächenteile a und b.
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Die Pufferfeder 8 ist erforderlich, um einer Verformung der Rotorflügel
infolge Druckwellen, Splitterwirkung usw.
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vorzubeugen. Sie gewährleistet die elastische Lagerung der Rotorblätter
um ihre Schwenkachse.
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Bei Einsatz größerer Geräte ist es vorteilhaft, mehrere miteinander
gekoppelte Rotorflügel übereinander einzu-
setzen. Hierdurch wird
außerdem der Vorteil erzielt, daß die Vorrichtung beim Absinken nur schwer erkannt
werden kann. Die schwere Erkennbarkeit wird durch die teilweise Durchsichtigkeit
der sich drehenden Rotorflügel unterstützt.
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Neben der Verwendung der erfindungsgem>Ren Vorrichtung als Geräteträger
ist diese auch mit Vorteil als preisgünstiges Störziel verwendbar. Dabei ergänzt
der an den Rotorflächen auftretende Dopplereffekt die Gerätefunktion beim Aussenden
elektromagnetischer Wellen.