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Glasleistensäge
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Die Erfindung betrifft eine Glasleistensäge zum Absägen von Glasleisten
für Fenster, mit einer Aufnahme für die abzusägende Glasleiste, mindestens einer
Sägeeinheit und mit mindestens einem zur Anlage am Fensterrahmen-Inneneck bestimmten
Anschlag.
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Zum Verglasen von Fenstern aus Kunststoff, Holz oder Aluminium werden
überwiegend Glasleisten verwendet, die die Scheibe im Rahmen halten. Im allgemeinen
werden die Glasleisten auf Gehrung unter 450 geschnitten; daneben werden aber vor
allem im Aluminiumfensterbau auch stumpf abgeschnittene Glasleisten verwendet.
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Das Zuschneiden der Glasleisten kann auf herkömmlichen Gehrungskappsägen
erfolgen, wobei jedes Fenster zuerst ausgemessen, dann der Längenansolilag der Kappsäge
nach einer Millimeterskala eingestellt und ansciiließend die Glasleiste abgesägt
wird.
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Seit einigen Jahren sind Glasleisi;ensägen auf dem Markt, die mit
abnehmbaren Anschlagen versetzen sind. Diese Anschilg
wartinrr
nach Art einer Sohieblellre in die Fensteröffnung gehalten und auf das lichte Maß
des Fensters eingestellt. Danach werden die Anschläge auf die Glasleisten säge gesetzt
und die Länge der Glasleiste wird danach bestimmt. In jüngerer Zeit ist auch ein
Verfahren bekanntgeworden, bei dem die noch nicht abgeschnittene Glasleiste zum
Fenster gebracht und dort mit einem anklemmbaren Anschlag versehen wird, der nach
dem Einsetzen der Glasleiste in die Glasleistensäge den Längenanschlag für das Absägen
bildet.
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Alle diese genannten Maßnahmen sind mit erheblichem Arbeitsaufwand
verbunden. Bei einer verhältnismäßig komplizierten Glasleistensäge, die nicht als
Handmaschine ausgeführt ist, sondern ortsfest aufgestellt wird, werden die Fenster
auf einen großen Maschinentisch gelegt und an der Glasleistensäge vorbeigesclloben,
wobei Anschläge der Glasleistensäge das Innenmaß abtasten und so einen genauen Zuschnitt
der Glasleiste ermöglichen. Zur Bearbeitung der Glasleisten für die verschiedenen
Seiten des Fensters muß das Fenster um jeweils 900 gedreht werden. Diese aufwendige
Handhabung des Fensters bedingt einen erheblichen Zeit-und Arbeitsaufwand, insbesondere
wenn wegen großer Herstellungstoleranzen eine gesonderte Anpassung der Glasleisten
an allen vier Fensterseiten erforderlich ist.
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Die Herstellungstoleranzen der Fenster sind vor allem bei der Verwendung
von Kunststoffprofilen, aber auch bei Aluminiumprofilen und bei Holzfensters beträchtlich.
Bei Kunststoffenstern sind diese großen Herstellungstoleranzen vor allem dadurch
bedingt, daß beim Zuschneiden und Schweissen die Außenkante angelegt wird. Beim
Schweißen der Kunst-
stoffenster ist im allgemeinen der Abbrand
unterschiedlich, so daß kein genaues Maß eingehalten werden kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Glasleistensäge der eingangs
genannten Gattung zu schaffen, die mit geringem Bauaufwand hergestellt und leicht
gehandhabt werden kann, wobei der Zeit- und Arbeitsaufwand für das Absägen der Glasleisten
möglichst gering gehalten werden soll.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Grundplatte
an ihrer Unterseite vorspringende, einen rechten Winkel bildende Ralirnenanschläge
aufweist, und daZ ne tappsägeeinheit, bestehend aus einem Sägemotor und einer damit
verbundenen Kreissäge, und die Glasleistenaufnahme senkrecht zur Grundplatte relativ
zueinander verschiebbar geführt sind.
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Da die Glasleisten im Querschnitt meist nicht größer als 20 x 25 mm
sind und bei Kunststoff und Aluminium dünnwandige Hohlprofile sind, ist der Kraftbedarf
beim Absägen sehr gering, so daß man mit kleinen Kappsägeeinheiten nach Art von
Handkreissägen arbeiten kann. Die Grundplatte wird mit ihren vorspringenden Rahmenanschlägen
nur an einem Fensterrahmen-Inneneck angelegt; die Längenausrichtung der abzusägenden
Glasleiste erfolgt dadurch, daß die dünne und deshalb elastische Glasleiste sich
mit ihrem anderen Ende am benachbarten Inneneck des Rahmens abstützt , so daß dieses
benachbarte Inneneck den zweiten Längenansciilag bildet.
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Es ist daher weder erforderlich , an der Glnslnistc An-
schläge
festzuklemmen, noch müssen Anschläge auf das lichte Innenmaß des Fensters eingestellt
und anschließend in die Glasleistensäge eingesetzt werden. Es ist auch nicht erforderlich,
das Fenster auf einen Maschinentisch der Glasleistensäge zu bringen und dort in
verschiedenen Stellungen nacheinander anzuordnen. Es genügt vielmehr, die als kleine
und leichte Handmaschine ausgeführte Glasleistg a g das Rahmeneck aufzusetzen. Auch
sperrige Fenster können daher in einfacher Weise und mit geringem Zeit- und Arbeitsaufwand
mit Glasleisten versehen werden.
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Nach einer erfindungsgemäßen Ausführungsform ist vorgesehen, daß eine
kappsägeeinheit an einem Drehtisch höhenbeweglich gelagert ist, der auf der Grundplatte
mit senkrechter Drehachse drehbar ist, und daß die Grundplatte zwei horizontale,
einander im Sägebereich im rechten Winkel kreuzende Führungskanäle für die Glasleisten
aufweist.
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Während die Grundplatte an einem Rahmeninneneck anliegt, können nacheinander
die beiden hier zusammenstoßenden Glasleisten zugeschnitten werden, wobei nur der
Drehtisch gedreht wird.
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Um eine noch weitere Verringerung des Zeit- und Arbeitsaufwantls zu
erreichen, ist gemäß einer anderen Ausführungsform des Erfindungsgedankens vorgesehen,
daß an einem mit der Grundplatte verbundenen Gestell zwei Kappsägeeinheiten mit
im rechten Winkel zueinander stehenden Kreissägen übereinander angeordnet sind,
und daß die Glasleistenaufnahme eine Einspannvorrichtung für die Glasleiste aufweist
und in senlerecllten Führungsbahnen höhenbeweglich geführt ist. Ohne Umstellung
an der Glasleistensäge können
hierbei jeweils beide Enden einer
Glasleiste auf Gehrung geschnitten werden.
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Weitere Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand von
Unteransprüchen.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen näher erläutert,
die in der Zeichnung dargestellt sind.
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Es zeigt: Fig. 1 eine auf ein Fenster aufgesetzte Glasleistensäge
mit einer zur Bearbeitung aufgenommenen Glasleiste in Seitenansicht, Fig. 2 einen
vereinfachten Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1, Fig. 3 eine Draufsicht auf
die Anordnung nach Fig. 1, Fig. 4 eine Draufsicht ähnlich der Fig. 3, jedoch beim
Zuschneiden des Glasleistenanfange, Fig. 5 eine Draufsicht ähnlich der Fig. 3, jedoch
beim Zuschneiden des Glasleistenanfangs der anderen Glasleiste, Fig. 6 in einer
Draufsicht ähnlich der Fig. 3 die Anordnung beim Ablängen dieser zweiten Glasleiste,
Fig. 7 in einer Seitenansicht entsprechend der Fig. 1 eine abgewandelte Ausführungsform
der Glasleistensäge mit zwei Kappsägeeinheiten, die fest mit der Grundplatte verbunden
sind, Fig. 8 eine Draufsicht auf die Anordnung nacll Fig. f, Fig. 9 eine Draufsicht
ähnlich der Fig. 8 auf eine abgewandelte Ausführungsform einer Glasleistensäge,
bei der die beiden Kappsageeinheiten an einem Drehtisch angebracilt; sind,
Fig.
10 eine Draufsicht ähnlich der Fig. 9, jedoch in einer anderen Stellung, Fig. 11
eine abgewandelte Ausführungsform einer Glasleistensäge ähnlich wie in Fig. 3 beim
Zuschneiden einer Glasleiste auf Gehrung, Fig. 11a ein Fenster mit auf Gehrung geschnittenen
Glasleisten, Fig. 12 in einer Draufsicht ähnlich Fig. 11 eine demgegenüber abgewandelte
Ausführungsform zum stumpfen Absägen von Glasleisten, Fig. 12a ein Fenster mit stumpf
abgeschnittenen Glasleisten und Fig. 13 die Glasleistensäge nach Fig. 12 in einer
um 900 gedrehten Stellung.
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Die in den Fig. 1 - 6 gezeigte Ausführungsform einer Glasleistensäge
weist eine Grundplatte 1 auf, an deren Unterseite Ralimenanschläge 2, beim gezeigten
Beispiel Zapfen, vorspringen, die im rechten Winkel liegen und an das Inneneclc
eines Fensterrahmens 3 in der gezeigten Weise angelegt werden können. An der Oberseite
der Grundplatte 1 ist ein Drehtisch 4 mit senkrechter Drehachse drehbar gelagert.
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Eine Kappsägeeinheit 5 , bestehend aus einem Sägemotor 6 und einem
damit verbundenen Kreissägeblatt 7, ist mittels eines Schwenkarms 8 um eine horizontale
Achse mittels eines Handgriffs 9 schwenkbar am Drehtisch 4 gelagert.
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Bei einer Schwenkbewegung des Schwenkarms 8 führt das Kreiss igeblatt
7 eine Höhenbewegung aus, bei der es in Sägeschlitze 10 der Grundplatte 1 (Fig.
2) eingetauclit werden kann. Eine (nicht dargestellte) Feder kann die
Kappsägeeinheit
5 im Ruhezustand in der angehobenen Stellung (Fig. 1) halten.
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In der Grundplatte 1 sind zwei im rechten Winkel zueinander stehende
horizontale Führungskanäle 11, 12 ausgespart, die einander im Sägebereich kreuzen
und zur Aufnahme der abzusägenden Glasleiste 13 dienen.
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Nachdem die Glasleistensäge auf eine Fensterecke gesetzt und an der
Innenecke fixiert ist, wird die Glasleiste 13 wie in Fig. 4 gezeigt von rechts in
den Führungskanal 12 eingeschoben' und das eine Ende der Glasleiste 13 wird unter
450 schräg abgesciinitten. Dann wird die Kappsägeeinheit 5 mit dem Drehtisch 4 um
900 in die in Fig. 3 gezeigte Stellung gedreht. Die Glasleiste 13 wird vorgeschoben,
bis ihr schräg abgescimittenes Ende in der gegenüberliegenden Fensterecke anstößt.
In dieser Stellung, die auch in Fig. 1 gezeigt ist, wird erneut die Kappsägeeinheit
5 betätigt und die Glasleiste wird schräg abelängt.
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Während die Grundplatte 1 weiterhin in ihrer Stellung verbleibt, wird
die Kappsägeeinheit um 900 in die in Fig. 5 gezeigte Stellung gedreht . Dann wird
von unten die nächste Glasleiste in den Führungskanal 11 eingeschoben und an ihrem
ersten Ende schräg abgeschnitten. Die Kappsägeeinheit wird sodann wieder um 900
in die in Fig. 6 gezeigte Stellung gedreht, die der Stellung na cli den Fig. 1 und
3 entspricht; die Glasleiste 14 wird vorgeschoben, bis ihr schräg abgeschnittenes
Ende die gegenüberLiegende Ecke berührt; dann wird die Glasleiste 14 ebenfalls zugeschnitten.
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Damit sind zunächst die beiden senkrecht aufeinandertreffenden Glasleisten
13 und 14 zugeschnitten. Wenn die Herstellungstoleranzen des Fensters nicht allzu
groß sind, können die Glasleisten 13, 14 gleich paarweise zugeschnitten werden.
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In Fig. 11 ist die grundsätzliche Anordnung einer Glasleistensäge
beim Zuschneiden von Glasleisten auf Gehrung (Fig.11a) noch einmal dargestellt.
Als Rahmenanschläge 2 dienen hierbei die Schenkel eines Winkelteils, das an der
Unterseite der Grundplatte 1 angebracht ist.
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Im Vergleich dazu zeigen die Fig. 12 und 13 die Anordnung der Glasleistensäge
beim Abschneiden stumpfer Glasleisten (Fig. 12a). Man erkennt aus dem Vergleich
der Fig. 12 und 13, daß der winkelförmige Rahmenanschlag 2 unter der Grundplatte
1 so angeordnet ist, daß die Anschlagfläche seines einen Schenkels angenähert in
der Drehachse der Drehtischs 4 liegt, daß die Anschlagfläche des anderen Schenkels
des Rahmenanschlags 2 aber um das doppelte Maß der Glasleistendicke gegenüber der
Drehachse des Drehtischs 4 versetzt ist. Dadurch wird erreicht, daß in der einen
Stellung (Fig. 12) die Glasleiste um die doppelte Glasleistendicke kürzer abgelängt
wird als das Fensterinnenmaß, während in der anderen Stellung (Fig. 13) die Glasleiste
auf das lichte Fensterinnenmaß abgelängt wird.
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Eine abgelvanclelte Ausführungsform einer Glasleistensäge ist in den
Fig. 7 und 8 gezeigt. Dort sind an der mit den Ratlmennsciilä.gen 2 in der beschriebenen
Weise verseltenen Grundplatte 1 zwei Kappsägeeinheiten 5 übereinanker an einen mit
der Grundplatte 1 verbundenen Gestell 15 fest angebracht, deren Kreissägen 7 im
rechten Winkel
zueinander stehen.
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Zwei senkrechte Führungsbahnen in Form von Führungsstangen 16 sind
mit der Grundplatte 1 verbunden und führen höhenbeweglich eine Glasleistenaufnahme
17, die im wesentlichen aus zwei miteinander verbundenen, einen Bearbeitungsspalt
aufweisenden Hülsen besteht. An der wie ein Schlitten geführten Glasleistenaufnahme
17 kann eine Einspaunvorrichtung für die Glasleiste 13 vorgesehen sein.
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Die Glasleiste 13 wird zunachst in die Glasleistenaufnahme 17 kurz
eingespannt und an ihrem einen Ende auf Gehrung geschnitten. Anschließend wird die
Glasleiste 13 durchgeschoben bis an die Innenecke der gegenüberliegenden Seite.
Bei der anschließenden Aufwärtsbewegung der Glasleistenaufnahme 1 werden durch die
beiden schrägstehenden Kreissäge 7 nacheinander beide Gehrungen geschnitten, namlich
zunächst am zweiten Ende des bereits durchgeschobenen Glasleistenabsclnitts und
gleichzeitig am ersten Ende der nachfolgend zu bearbeitenden Glasleiste.
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Die Arbeitsweise dieser Glasleistensäge nach Fig. 7 und 8 ist daher
schneller als die der vorher beschriebenen Glasleistensäge; hier können auch noch
zusatzliche Fräser angeordnet werden, die Rippen entfernen, wie dies bei einigen
Profilserien erforderlich ist.
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Die Ausführungsform nach den Fig. 9 und 10 unterscheidet sich von
der vorher beschriebenen AusfWlringsform nacll Fig. 7 und 8 nur dadurch, daß das
die KappsägeeinjIeiten 5 tragende GesteLl 15 sowie die Rundführungen 1() für die
Glasleistenaufnahme 17 nicht fest; mit: der Grundplatte 1,
sondern
mit einem Drehtisch 4 verbunden sind, der in der schon vorher beschriebenen Weise
drehbar auf der Grundplatte 1 gelagert ist. Dadurch ist es möglich, wie in den Fig.
9 und 10 dargestellt, ohne Umsetzen der Glasleistensäge die beiden senkrecht aufeinanderstoßenden
Glasleisten nacheinander zu bearbeiten.
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Auch bei der Ausführung nach den Fig. 1 - 6 könnte auf die drehbare
Anordnung der Kappsägeeinheit 5 auf dem Drehtisch 4 verzichtet werden; stattdessen
könnte die Kappsägeeinheit 5 unmittelbar an der Grundplatte 1 gelagert werden. Dann
wäre es aber erforderlich, bei der Bearbeitung der beiden senkrecht aufeinanderstoßenden
Glasleisten 13 und 14 die Glasleistensäge umzusetzen.
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Wie man aus den Fig. 8 und 9 erkennt, ist es bei diesen Ausführungsformen
zweckmäßig, die Glasleisten 13 bzw. 14 in umgedrehter Stellung, bezogen auf die
spätere Einbaulage der Glasleiste, zu schneiden, damit man beim Einscjtieben der
Glasleisten in die Glasleistenaufnalime 17 nicht um die ganze Maschine herumgreifen
muß.
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