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Glasleistensäge
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Die Erfindung betrifft eine Glasleistensäge zum Ablängen von Glasleisten
für zu verglasende Rahmen, mit mindestens einer aus einem Sägemotor und einer Kreissäge
bestehenden Sägeeinheit, die höhenbeweglich und um eine vertikale Drehachse schwenkbar
an einer Leistenaufnahmeplatte gelagert ist, die an ihrer Unterseite einen vorspringenden
Rahmenanschlag aufweist.
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Glasleistensägen dienen dazu, die zum Einsetzen von Glasscheiben in
zu verglasende Rahmen, beispielsweise Fensterflügelrahmen oder Türflügelrahmen,
benötigten Glasleisten oder Glashalteleisten an den Enden auf Gehrung zu schneiden.
Um das arbeitsaufwendige Ausmessen der üblicherweise mit verhältnismäßig großem
Fertigungstoleranzen hergestellten Rahmen und die Übertragung dieses abgegriffenen
Maßes auf die Glasleiztensäge zu vermeiden, wurde eine Glasleistensäge der genannten
Gattung geschaffen
(DE-OS 32 19 36#.5), die es ermöglicht, das
Maß für das Ablängen der Glasleiste unmittelbar am Rahmen abzugreifen. Diese bekannte
Glasleistensäge ist ein Handgerät, das auf den Rahmen aufgesetzt wird. Das Ablängmaß
für die Glasleiste wird dadurch abgegriffen, daß das eine Ende der Glasleiste an
der Innenkante des Rahmens angelegt wird, wenn das andere Ende auf Gehrung geschnitten
wird.
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Die bekannte Glasleistensäge hat sich in der Praxis sehr bewährt und
findet vor allem im Bereich der handwerklichen Fertigung Anwendung. Die Leistenaufnahmeplatte
der bekannten Glasleistensäge weist zwei im rechten Winkel zueinander stehende Führungskanäle
für die Glasleisten auf. Wenn die Glasleistensäge an einem Eck des Rahmens aufgesetzt
ist, muß der Leistenprofilstab, von dem die einzelnen Glasleisten abgeschnitten
werden sollen, nacheinander in die beiden im rechten Winkel zueinander stehenden
Führungskanäle eingeführt werden. Dazu ist es erforderlich, den oftmals verhältnismäßig
langen Profilstab um 900 zu schwenken; hierfür muß ausreichender Platz zur Verfügung
stehen. Dieser erforderliche Platzbedarf behindert in manchen Fällen den Einsatz
der Glasleistensäge. Außerdem muß die als Handgerät ausgeführte Glasleistensäge
jeweils von Hand auf das Rahmeneck aufgesetzt werden. Der mit dem Handgerät auszuführende
Arbeitsablauf läßt eine Teilautomatisierung nicht zu.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Glasleistensäge der eingangs
genannten Gattung so auszubilden, daß eine Steigerung der Arbeitsgeschwindigkeit
durch eine Mechanisierung des Arbeitsablaufs ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Leistenaufnahmeplatte
an einem Maschinentisch höhenbeweglich geführt und mittels eines Hubantriebs verstellbar
ist, daß der Maschinentisch eine horizontale Rahmenauflage aufweist und daß am Maschinentisch
eine horizontale Rahmenvorschubeinheit angebracht ist.
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Durch die höhenbewegliche Anordnung der die Sägeeinheit tragenden
Leistenaufnahmeplatte an einem Maschinentisch ist es nicht mehr erforderlich, ein
Handgerät auf den Rahmen aufzusetzen und abzuheben. Die horizontale Ausrichtung
des Rahmens gegenüber der Sägeeinheit erfolgt durch die horizontale Rahmenvorschubeinheit,
die den Rahmen auf der Rahmenauflage des Maschinentisches verschiebt, bis die Rahmeninnenseite
am Rahmenanschlag der Leistenaufnahmeplatte anliegt, so daß der Rahmen ausgerichtet
ist.
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Die Arbeitsschritte des Anhebens und Absenkens der Leistenaufnahmeplatte
und des Vorschiebens des Rahmens können weitgehend automatisiert werden, so daß
es nur noch erforderlich ist, den Rahmen auf die Rahmenauflage zu legen. Ein Schwenken
des Profilstabes, von dem die Glasleisten jeweils abgelängt werden, ist nicht mehr
erforderlich, da der Profilstab nur noch von einer Seite zugeführt wird. Es ist
wesentlich einfacher und erfordert weniger Platz, den Rahmen auf der Rahmenauflage
jeweils um 900 zu drehen.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand
von Unteransprüchen.
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Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigt: Fig. 1 eine Glasleistensäge
mit aufgenommenem Rahmen in einer Draufsicht, Fig. 2 eine Seitenansicht in Richtung
des Pfeiles II in Fig. 1 und Fig. 3 eine Seitenansicht in Richtung des Pfeiles III
in Fig. 1.
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Die Glasleistensäge weist einen Maschinentisch 1 auf mit mehreren
parallelen Schienen 2, deren Oberseite eine horizontale Rahmenauflage 3 für einen
Rahmen 4 bilden, beispielsweise einen Fensterflügelrahmen oder Türflügelrahmen,
für den Glasleisten 5 zugeschnitten werden sollen.
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Seitlich am Maschinentisch 1 ist ein Führungsblock 6 befestigt, in
dem zwei Rundführungen 7 höhenbeweglich geführt sind. Die Rundführungen 7 tragen
eine Leistenaufnahmeplatte 8. Neben den Rundführungen 7 ist als Hubantrieb ein Pneumatikzylinder
9 am Führungsblock 6 angebracht; seine Kolbenstange 10 ist mit der Leistenaufnahmeplatte
8 verbunden, um diese in vertikaler Richtung zu bewegen.
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In der Leistenaufnahmeplatte 8 ist ein horizontaler Führungskanal
11 für die abzulängende Glasleiste 5 vorgesehen.
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Ein Sägemotor 12 ist an einem Schwenkarm 13 angebracht, der mit einer
horizontalen Schwenkachse an einem Dreh-
tisch 14 gelagert ist,
der wiederum um eine vertikale Drehachse schwenkbar in der Leistenaufnahmeplatte
8 gelagert ist.
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Die Welle des Sägemotors 12 trägt eine Kreissäge 15.
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Bei dem vereinfacht dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Sägemotor
12 mit einem Handgriff 16 verbunden, der es ermöglicht, die angetriebene Kreissäge
15 nach unten zu drücken, um die im Führungskanal 11 aufgenommene Glasleiste 5 durchzusägen.
Hierzu weisen der Drehtisch 14 und die Leistenaufnahmeplatte 8 jeweils einen Schlitz
auf, der die Eintauchbewegung der Kreissäge 15 ermöglicht.
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Seitlich an der Leistenaufnahmeplatte 8 ist eine Leistenspanneinrichtung
angeordnet, die einen pneumatischen Spannzylinder 17 aufweist, dessen Kolbenstange
18 über einen Balken 19 zwei nebeneinander im Abstand angeordnete Spannstangen 20
antreibt, die in Bohrungen der Leistenaufnahmeplatte 8 verschiebbar gelagert sind
und bis in den Führungskanal 11 ragen. Bei ihrer Betätigung spannen die beiden Spannstangen
20 die im Führungskanal 11 aufgenommene Glasleiste 5 beiderseits des durch die Kreissäge
15 bestimmten Schneidbereichs.
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Am Führungsblock 6 ist außerdem eine horizontale Rahmenvorschubeinheit
angebracht, die einen pneumatischen Vorschubzylinder 21 aufweist, dessen Kolbenstange
22 mit einem beweglichen Rahmenanschlag 23 für den aufgenommenen Rahmen 4 verbunden
ist. Von der Unterseite der Leistenaufnahmeplatte 8 springt ein leistenförmiger
Rahmenanschlag 24 nanh unten vor.
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Die Arbeitsweise der beschriebenen Vorrichtung ist wie folgt. Bei
angehobener Leistenaufnahmeplatte 8 wird der Rahmen 4 auf die Rahmenauflage 3 gelegt.
Nach Betätigung eines (nicht dargestellten) Kontaktschalters durch den Rahmen Lt
oder von Hand senkt sich die die Sägeeinheit tragende Leistenaufnahmeplatte 8 bis
auf die Profilhöhe des Rahmens 4 ab, wobei der Rahmenanschlag 24 in das Rahmeninnere
ragt. Die Rahmenvorschubeinheit 21, 22 schiebt den Rahmenanschlag 23 so weit vor,
bis der Rahmen 4 mit seiner Innenseite am Rahmenanschlag 24 zur Anlage kommt.
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In dieser Stellung wird die abzulängende Glasleiste 5 eingeschoben,
bis ihr vorderes Ende gerade über den Schneidbereich hinausragt. In dieser Stellung
wird die Glasleiste 5 mittels der Spannstangen 20 gespannt. Durch Niederdrücken
der Kreissäge 15 wird die Glasleiste 5 auf Gehrung geschnitten. Das Anheben der
Kreissäge 15 erfolgt vorzugsweise durch eine (nicht dargestellte) Hubfeder. Nach
Lösen der Spannung wird die Glasleiste 5 in die in den Figuren dargestellte Stellung
vorgeschoben, bis ihre Spitze die gegenüberliegende Rahmeninnenseite berührt. Dadurch
wird das Maß, auf das die Glasleiste 5 abgelängt werden soll, unmittelbar mit der
Leiste vom Rahmen 4 abgenommen. Etwaige Maßabweichungen des Rahmens 4 werden dadurch
berücksichtigt. In dieser Stellung wird die Glasleiste 5 erneut gespannt. Der Drehtisch
14 mit der darauf angeordneten Sägeeinheit wird um 900 geschwenkt; in dieser Stellung
wird die Kreissäge 15 nach unten gedrückt, um das zweite Ende der Glasleiste 5 ebenfalls
unter 450 auf Gehrung zu schneiden. Durch Betätigen des Spannzylinders 17 wird die
Spannung gelöst; die abge-
schnittene Glasleiste 15 wird herausgenommen.
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Nachdem die Leistenaufnahmeplatte 8 angehoben und der bewegliche Rahmenanschlag
23 zurückgefahren wurde, wird der Rahmen 4 um 900 gedreht; der nächste Ablängvorgang
wird in entsprechender Weise durchgeführt.
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Der beschriebene Spannvorgang für die Glasleiste 5 kann auch von Hand
oder durch eine andere Spanneinrichtung vorgenommen werden. Anstelle der als Hubantrieb
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Rahmenvorschubantrieb beschriebenen Zylinder 9 und 21 können auch
andere Antriebe Verwendung finden, beispielsweise elektromotorisch angetriebene
Schraubenspindeln o.dgl.
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Anstelle der um eine vertikale Drehachse schwenkbaren einzelnen Sägeeinheit,
die in den Fig. 1 bis 3 beschrieben wurde, können auch zwei feststehende, übereinander
und im rechten Winkel zueinander angeordnete Sägeeinheiten Verwendung finden, an
denen die zu sägende Glasleiste 5 vertikal entlangbewegt wird, wie dies in den Fig.
7 und 8 der DE-OS 32 19 364.5 beschrieben ist.
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