DE3217614C2 - Tetrakis-(tri- bzw. pentabromphenoxymethylen)-diphenyläther, deren Herstellung und Verwendung als Brandschutzmittel in Kunststoffen - Google Patents
Tetrakis-(tri- bzw. pentabromphenoxymethylen)-diphenyläther, deren Herstellung und Verwendung als Brandschutzmittel in KunststoffenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft Tetrakis-(halogenphenoxymethylen)-diphenyläther. Hergestellt werden diese Verbindungen durch Umsetzung von Halogenphenolen in einem polaren Lösungsmittel, wie beispielsweise Glykoläther, mit Tetrakis-(brommethyl)-diphenyläther in Gegenwart von Alkalihydroxid. Diese Verbindungen finden Verwendung als Brandschutzmittel für thermoplastische Kunststoffe, wie ABS-Polymerisate, gegebenenfalls unter Mitverwendung von Antimon-, Zink- oder Borverbindungen.
Description
Die Erfindung betrifft Tetrakis-(tri- bzw. pentabromphenoxymethylen)-diphenyläther,
die als hervorragende Brandschutzkomponenten für Kunststoffe, insbesondere für ABS-Polymerisate, geeignet sind. Die
ohnehin sehr gute Brandschutzwirkung der erfindurigsgemäßen Verbindungen läßt sich durch das synergistische
Zusammenvrirken mit Antimon-, Zink- oder Borverbindungen noch verbessern.
An Brandschutzkomponenten für thermoplastische
Kunststoffe wird insbesondere die Anforderung gestellt, daß sie die Eigenschaften des Kunststoffs, in den
sie eingearbeitet sind, nicht nachteilig verändern. Außerdem soll das Brandschutzmittel nicht ausblühen,
damit der Glanz und die Oberflächenbeschaffenheit des Kunststoffs und die Brandschutzwirkung nicht vermindert
werden. Die Braridschutzkomponenten müssen eine hohe Thermostabilität aufweisen. Bei den hohen
Verarbeitungsternperaturen soll keine thermische Zersetzung dieser Produkte eintreten, die zur Korrosion an
Maschinen und Maschinenteilen führen kann.
Aus verschiedenen Veröffentlichungen, beispielsweise der DE-AS 29 33 900, ist nach einem Vorschlag
der Anmelderin bekannt, daß zur Brandschutzausrüstung
von ABS-Polymerisaten hochbromierte Diphenyle oder Diphenyläther mit gutem Erfolg verwendet
werden. Da die Zusammensetzung von ABS-Polymerisaten je nach Fabrikation bzw. Herkunft unterschiedlich
ist, kommt es gelegentlich vor, daß diese Brandschutzkomponenten ausschwitzen, wenn sie für längere
Zeit hohen Temperaturen ausgesetzt werden.
Es ist das Bestreben, nach neuen Brandschutzkomponenten zu suchen, die aus leicht zugänglichen Ausgangsverbindungen
einfach herstellbar sind und gute thermostabile Eigenschaften haben. Diese Brandschutzkomponenten
sollen neben einem wirkungsvollen 1 lalogengehalt einen hohen Schmelzbereich aufweisen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Tetrakis-(tribromphenoxymethylen)-diphenyläther
und Tetrakis - (pentabromphenoxymethylen) - diphenyläther. Zur Herstellung dieser Tetrakis-(halogenphenoxymethylen)-diphenyläther
hat es sich bewährt, in an sich bekannter Weise Tribromphenol oder Pentabromphenol
in einem polaren, inerten Lösungsmittel, vorzugsweise Glykoläther, in Gegenwart von Alkalihydroxid mit
Tetrakis-(brommethyl)-diphenyläther unter Rühren auf eine Temperatur von 20-1500C, vorzugsweise
80-13O0C, zu erwärmen. Die erfindungsgemäßen Produkte
finden Verwendung als Brandschutzmittel für thermoplastische Kunststoffe, insbesondere für hochschmelzende ABS-Polymerisate. Von Vorteil ist es,
wenn neben den erfindungsgemäßen Brandschutzkomponenten Synergisten, wie Antimon-, Zink- oder Borverbindungen,
den thermoplastischen Kunststoffen zugesetzt werden.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Produkte kann ausgegangen werden von Tetrakis-(brommethyl)-diphenyläther.
Die Herstellung dieses Tetrakis-(brommethyl)-diphenyläthers
ist Gegenstand der deutschen Patentanmeldung P 32 14416.4. Danach wird Diphe-
nyläther mit Paraformaldehyd und HBr in Eisessig in guter Ausbeute zu Tetrakis-(bromm5l'iyl)-diphenyläther
umgesetzt Dieser Tetrakis-(brommethyl)-diphenyläther wird entsprechend seiner 4 Brommethylgruppen
in einem polaren, inerten Lösungsmittel mit
4 Äquivalenten halogeniertem Phenol umgesetzt Dabei
werden unter Zuhilfenahme von Alkalihydroxid durch HBr-Abspaltung bei Temperaturen von 100-1100C
nach folgendem Reaktionsschema die erfindungsgemäßen Produkte erhalten.
J4
Als halogenierte Phenole werden Tribromphenol bzw. Pentabromphenol mit Teirakis-(brommethyl)-diphenyläther
erfindungsgemäß zu Tetrakis-(tribromphenoxymethylen)-diphenyläther
bzw. Tetrakis-(pentabrompheno7cymethylen)-diphenyläther
umgesetzt.
Die erfindungsgemäßen Produkte stellen eine neue Gruppe organischer Bromverbindungen dar, die als monomere
Bromverbindungen mit hohem Molekulargewicht als Brandschutzkomponenten für Kunststoffe hervorragend
geeignet sind. Sie zeigen sowohl hervorragende flammhemmende Wirksamkeit als auch gute
Verträglichkeil mit thermoplastischen Kunststoffen, insbesondere ABS-Polymerisaten, in die sie eingearbeitet
sind, wobei die Oberflächen dieser Kunststoffe auch nach längerer Zeit bei hohen Temperaturen keinerlei
Veränderungen zeigen. An den Oberflächen bildet sich kein Belag. Die Oberflächen büßen dabei weder Glanz
noch Glätte ein.
Mit den nachfolgenden Beispielen soll die Herstellung der erfindungsgemäßen Produkte sowie deren
Brandverhalten und Ausschwitzbeständigkeit beschrieben werden.
In einem Reaktionsgefaß wird ein Gemisch aus 500 Gew.-Teilen Methylglykol, 41 Gew.-Teilen einer 50%-igen
NaOH-Lösung und 166 Gew.-Teilen Tribromphenol vorgelegt und unter Rühren auf eine Temperatur
von 500C erwärmt Anschließend werden 67,7 Gew.-Teile
Tetrakis-(brommethyl)-diphenyläther zugefügt,
das Reaktionsgemisch langsam unter Rühren auf eine Temperatur von 100°C erhitzt und insgesamt 8 Stunden
auf dieser Temperatur gehalten. Das Umsetzungsprodukt fallt dabei als feinkristallisierter Niederschlag aus,
der nach beendeter Reaktion abfiltriert wird. Zur Reinigung wird das Produkt in 1200 Gew.-Teilen Methanol
aufgeschlämmt, kurze Zeit unter Rühren auf eine Temperatur von 600C erwärmt, wieder auf Raumtemperatur
abgekühlt und abfiltriert Anschließend wird das Produkt mit Wasser neutral bzw. bromidfrei gewaschen,
nochmals mit"2eO Gew.-Teilen Methanol nachgewaschen
und bei einer Temperatur von oö-SCrC getrocknet
Es werden 181 Gew.-Teile farbloser Tetrakis-(tribromphenoxymethylen)-diphenyläther
mit einem Schmelzbereich von 240-2450C erhalten. Die Ausbeute
entspricht 94% der Theorie, bezogen auf eingesetzten Tetrakis-(brommethyl)-dip'.ienyläther, und der
Bromgehalt beträgt 60,6%.
In einem Reaktionsgefaß wird ein Gemisch aus 700 Gew.-Teilen Methylglykol, 32 Gew.-Teilen einer 50%-
-. igen NaOH-Lösung und 195 Gew.-Teilen Pentabromphenol vorgelegt und unter Rühren auf eine Temperatur
von 500C erwärmt Anschließend werden 54 Ge«. -.-Teile
Tetrakis-(brommethyl)-diphenyläther zugefügt, das Reaktionsgemisch
langsam unter Rühren auf eine Tempe-
i" ratur von 1100C erhitzt und insgesamt 6 Stunden auf
• dieser Temperatur gehalten. Die Aufarbeitung verläuft
analog dem Beispiel 1. Es werden 192 Gew.-Teile Tetrakis-(pentabromphenoxymethylen)-diphenyläther
mit einem Schmelzbereich von 273-285°C erhalten. Die Ausbeute entspricht 88,7% der Theorie, bezogen auf
eingesetzten Tetrakis-(brommethyl)-diphenyläther,
und der Bromgehalt beträgt 71,9%.
Beispiel 3
Verwendung
Verwendung
Aus einem brandgeschützten ABS-Polymerisat nachstehender
Zusammensetzung werden bei einer Temperatur von 220-2400C Nonnkörper entsprechend den
-'5 Normvorschriften gefertigt Es ergeben sich dabei folgende Prüfwerte:
Zusammensetzung der Probe
Brandtest nach
UL
1,6 mm-Probe Ausschwitztest
80°C/500 h
80°C/500 h
a) 75 Gew.-% ABS V-O 20 Gew.-% Produkt entspr. Beisp. 1
5 Gew.-% Sb2O3
b) 78 Gew.-% ABS V-O 17 Gew.-% Produkt entspr. Beisp. 2
5 Gew.-% Sb2O3
0,3% Gewichtsverlust,
bezogen auf eingesetztes Versuchsprodukt; kein Belag
bezogen auf eingesetztes Versuchsprodukt; kein Belag
0,5% Gewichtsverlust,
bezogen auf eingesetztes Versuchsprodukt; kein Belag
bezogen auf eingesetztes Versuchsprodukt; kein Belag
Claims (3)
1. Tetrakis-{tribromphenoxymethylen)-diphenyläther
und Tetrakis-(pentabromphenoxymethylen}-diphenyläther.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise Tribromphenol bzw.
Pentabromphenol in einem polaren, inerten Lösungsmittel in Gegenwart von Alkylihydroxid mit
Tetrakis-(bronimethyl)-diphenyläther unter Rühren
auf eine Temperatur von 20-1500C, vorzugsweise 80-1300C, erwärmt
3. Verwendung der Produkte nach Anspruch 1 als Brandschutzmittel für thermoplastische Kunststoffe,
insbesondere für hochschmelzende ABS-Polymerisate.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823217614 DE3217614C2 (de) | 1982-05-11 | 1982-05-11 | Tetrakis-(tri- bzw. pentabromphenoxymethylen)-diphenyläther, deren Herstellung und Verwendung als Brandschutzmittel in Kunststoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823217614 DE3217614C2 (de) | 1982-05-11 | 1982-05-11 | Tetrakis-(tri- bzw. pentabromphenoxymethylen)-diphenyläther, deren Herstellung und Verwendung als Brandschutzmittel in Kunststoffen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3217614A1 DE3217614A1 (de) | 1983-11-17 |
DE3217614C2 true DE3217614C2 (de) | 1984-03-08 |
Family
ID=6163246
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19823217614 Expired DE3217614C2 (de) | 1982-05-11 | 1982-05-11 | Tetrakis-(tri- bzw. pentabromphenoxymethylen)-diphenyläther, deren Herstellung und Verwendung als Brandschutzmittel in Kunststoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3217614C2 (de) |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3686362A (en) * | 1970-05-22 | 1972-08-22 | Unlroyal Inc | Flame resistant composition of abs, polyarylene polysulfone and bromo-aryl compound |
DE2512319C3 (de) * | 1975-03-20 | 1979-11-22 | Chemische Fabrik Kalk Gmbh, 5000 Koeln | Tribromphenoxymethylenbenzole, Verfahren zu deren Herstellung und ihre Verwendung |
DE3023492C2 (de) * | 1980-06-24 | 1982-08-26 | Chemische Fabrik Kalk GmbH, 5000 Köln | Brandschutzkomponente, deren Herstellung und Verwendung |
-
1982
- 1982-05-11 DE DE19823217614 patent/DE3217614C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3217614A1 (de) | 1983-11-17 |
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