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Lenkung für Fahrzeuge
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Lenkung nach dem Oberbegriff von
Patentanspruch 1.
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Lenkungen dieser Art sind bekannt (Reimpell "Fahrwerktechnik 1", 4.
Auflage, 1978, Vogel-Verlag, Würzburg, Seite 480, Bild 4.7./5). Bei diesen bekannten
- entweder ausschließlich nach Ackermann oder unter Berücksichtigung eines Lenkfehlers
nach Ackermann ausgelegten - Lenkungen ergibt sich ein großer Wendekreis, weil der
äußere Radeinschlagwinkel kleiner als der innere Radeinschlagwinkel sein muß.
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Bei einer bekannten Lenkung anderer Art (DE-OS 29 52 087) sind zwei
mit der Lenksäule in Verbindung stehende Lenkstockhebelteile verwendet, die jeweils
einem lenkbaren Rad zugeordnet sind. An der Lenksäule ist wenigstens ein Sonnenrad
angebracht, welches mit den Planetenrädern eines Planetenträgerpaares kämmt. Das
Planetenrad jedes Planetenträgers kämmt mit einem Außenrad, welches den Abtrieb
zu einem Lenkstockhebeltel bildet. Planetenträger einerseits und Außenrad andererseits
sind alternativ durch eine Sperrvorrichtung sperrbar.
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Bei dieser bekannten geteilten Lenkung werden die beiden Lenkstockhebelteile
im normalen Fahrbetrieb gleichzeitig und um gleiche Einschlagwinkel bewegt. Bei
großen Radeinschlägen ist jedoch eine getrennte Steuerung der beiden Lenkstockhebelteile
ausführbar, da bei Erreichen des Maximalwertes des inneren Einschlagwinkels ein
Anschlag wirksam wird und dadurch die Sperrvorrichtung den betreffenden Lenkstockhebelteil
arretiert und den zugeordneten Planetenträger freigibt. Das kurvenäußere Rad läßt
sich dann jedoch durch Drehung der Lenksäule weiter einschlagen, da der zugeordnete
Planetenträger gesperrt bleibt und damit die Drehung der Lenksäule nur noch auf
den Lenkstockhebelteil des kurvenäußeren Rades überträgt.
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Der Maximaleinschlag des kurvenäußeren Rades kann so festgelegt werden,
daß ein minimaler Wendekreis erreichbar ist.
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Bei dieser bekannten Lenkung muß mithin das herkömmliche Lenkgetriebe
durch zwei Planetenträger mit einem oder zwei zugehörigen Sonnenrädern ersetzt werden,
um die vom Lenkrad über die Lenksäule übertragene Drehbewegung zu verzweigen. Außerdem
ist dieses Verzweigungssystem nicht ohne weiteres auf eine herkömmliche Zahnstangenlenkung
übertragbar.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht im wesentlichen
darin, eine Lenkung nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 unter Verwendung eines
herkömmlichen Lenkgetriebes - beispielsweise einer Zahnstangenlenkung -so auszulegen,
daß sich ein kleiner Wendekreis ergibt.
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Die erläuterte Aufgabe ist gemäß der Erfindung in vorteilhafter Weise
mit den kennzeichnenden Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst.
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Die Lenkung nach der Erfindung arbeitet bis zum Erreichen des Maximalwertes
des inneren Radeinschlagwinkels wie eine normale Lenkung nach dem Oberbegriff von
Patentanspruch 1.
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Insbesondere bei Park- und Wendemanövern kann bei der Lenkung nach
der Erfindung - wenn das kurveninnere Rad in Anschlagstellung gelangt - durch Weiterbetätigen
des Lenkhandrades der Übersetzungstrieb durch den Getriebeabtrieb in seine höhere
Übersetzungsstufe gebracht werden, so daß sich der Radeinschlagwinkel des kurvenäußeren
Rades im Sinne einer Parallellenkung vergrößert.
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Bei der Lenkung nach der Erfindung könnte für die normale Ubersetzungsstufe
des Übersetzungsstelltriebes beispielsweise eine mechanische Verriegelung vorgesehen
sein, die beim Schalten der höheren Ubersetzungsstufe selbsttätig gelöst wird. Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform der Lenkung nach der Erfindung ist jedoch die
Anordnung nach Patentanspruch 2 getroffen.
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Bei der Lenkung nach der Erfindung könnte der Übersetzungsstelltrieb
beispielsweise von außen auf den Lenkspurhebel arbeiten, indem letzterer einen Schwenkfreiheitsgrad
gegenüber seinem Lenkerzug für die höhere Übersetzungsstufe aufweist. Bei einer
vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist jedoch die Anordnung nach Patentanspruch
3 vorgesehen.
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Die Patentansprüche 4 bis 15 und 27 bis 34 haben vorteil-
hafte
Ausgestaltungen mechanischer Ausführungsformen der Lenkung nach der Erfindung zum
Gegenstand, bei denen die Lenkkraft zur Vergrößerung des äußeren Radeinschlagwinkels
über den übersetzungsstelltrieb von Hand aufgebracht wird.
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Die Patentansprüche 16 bis 26 haben vorteilhafte Ausgestaltungen der
Lenkung nach der Erfindung zum Gegenstand, bei denen die höhere Übersetzungsstufe
des Übersetzungs stelltriebes durch Servokraft geschaltet wird.
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Die Patentansprüche 35 bis 39 haben vorteilhafte Ausgestaltungen der
Lenkung nach der Erfindung zum Gegenstand, bei denen ein doppeltwirkendes Teleskoprohr
mit einem mittig angreifenden Getriebeabtrieb in besonderer Weise geführt ist.
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Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen
in Verbindung mit der nachfolgenden Beschreibung von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsformen. In der Zeichnung bedeuten: Fig. 1 eine schematische Darstellung
einer Lenkung nach der Erfindung, bei der die höhere Übersetzungsstufe entweder
von Hand oder durch Servokraft schaltbar ist, Fig. 2 eine schematische Darstellung
einer Lenkung nach der Erfindung, bei der die höhere Übersetzungsstufe von Hand
geschaltet wird und als federnde Mittel eine Zugfeder verwendet ist,
Fig.
3 eine Schnittdarstellung durch einen Teil der Lenkung in der Ausführungsform der
Fig. 2, Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Lenkung nach der Erfindung nach
dem Zahnstangen-Prinzip, bei der als federnde Mittel ebenfalls eine Zugfeder verwendet
und die höhere Übersetzungsstufe von Hand schaltbar ist, Fig. 5 eine Schnittdarstellung
durch einen Teil einer Lenkung nach der Erfindung, bei der als federnde Mittel eine
Druckfeder verwendet und die höhere Übersetzungsstufe von Hand schaltbar ist, Fig.
6 eine Schnittdarstellung durch einen Teil einer Lenkung nach der Erfindung, bei
der als federnde Mittel eine Zugfeder verwendet und die höhere Übersetzungsstufe
durch Servokraft schaltbar ist, Fig. 7 eine schematische Darstellung einer Lenkung
nach der Erfindung, bei der als federnde Mittel eine Druckfeder verwendet und die
höhere Übersetzungsstufe durch Servokraft schaltbar ist,
Fig. 8
eine Schnittdarstellung durch einen Teil der Lenkung nach der Erfindung in der Ausführungsform
der. Fig.7, Fig. 9 eine Schnittdarstellung durch einen Teil einer Lenkung nach der
Erfindung ähnlich der Ausführungsform der Fig. 7 und 8, bei der jedoch die Reaktion
der Servokraft auf den Getriebeabtrieb gelegt ist, Fig. 10 ein Schaubild für den
Spurdifferenzwinkel, bei dem der innere Radeinschlagwinkel über dem äußeren Radeinschlagwinkel
aufgetragen ist, Fig. 11 eine Schnittdarstellung durch einen Teil einer Lenkung
nach der Erfindung, bei der ein doppeltwirkendes Teleskoprohr mit einem mittig angreifenden
Getriebeabtrieb und zwei endseitig über eirn gemeinsame Gelenkhülse angelenkte Lenkzwischenhebel
verwendet sind, Fig. 12 eine Schnittdarstellung durch einen Teil einer Lenkung nach
der Erfindung in der Ausführungsform der Fig. 11, bei der anstelle einer gemeinsamen
Gelenkhülse zwei einzelne Gelenkhülsen für die beiden Lenkzwischenhebel verwendet
sind,
Fig. 13 eine Schnittdarstellung durch einen Teil einer Lenkung
nach der Erfindung entsprechend der Ausführungsform von Fig. 11, bei der anstelle
einer metallischen eine hydropneumatische Druckfeder mit einem Spannzylinder verwendet
ist, Fig. 14 eine Schnittdarstellung durch einen Teil einer Lenkung nach der Erfindung,
bei der eine Zahnstangenlenkung verwendet ist, Fig. 15 eine schematische Darstellung
einer Lenkung nach der Erfindung, bei der die Schaltung der höheren Übersetzungsstufe
durch Hilfskraft nur unter Nachführung des Getriebeabtriebes erfolgt, und Fig. 16
ein Steuerungsschema für die hydraulische Verbindung zwischen Spannzylinder und
Druckspeicher bei der Ausführungsform der Lenkung nach der Erfindung von Fig. 13.
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Unter Bezugnahme auf Fig. 1 sind die Lenkspurhebel 15 und 16 der lenkbaren
Vorderräder 17 und 18 der Vorderachse eines nicht näher dargestellten Kraftfahrzeuges
über je einen Lenkerzug 13 bzw. 14 mit einem den Getriebeabtråeb 11 eines bei 12
angedeuteten Lenkgetriebes bildenden
Lenkstockhebel 50 kinematisch
verbunden. Während der Lenkerzug 13 lediglich durch eine an ihren Enden am Lenkspurhebel
15 bzw. am Lenkstockhebel 50 angelenkte Spurstange 28 enthält, besteht der Lenkerzug
14 aus einer an ihren Enden am Lenkstockhebel 50 bzw. an einem Lenkzwischenhebel
48 angelenkten Lenkstange 30 und einer an ihren Enden am Lenkzwi3chenhebel 48 bzw.
am anderen Lenkspurhebel 16 angelenkten Spurstange 29. Der Lenkzwischenhebel 48
weist einen zum Fahrgestell 66 des Kraftfahrzeuges bewegungsfesten Anlenkpunkt 49
auf. In jede der Spurstangen 28,29 ist als Übersetzungstrieb 22 ein teleskopisches
Stellglied eingeschaltet, das jeweils aus einer kinematisch mit dem Lenkstockhebel
50 verbundenen Teleskopstange 31 und einem kinematisch mit dem Lenkspurhebel 15
bzw. 16 verbundenen Teleskoprohr 32 besteht. Die beiden Teleskopteile 31,32 sind
durch eine Druckfeder 25 in einer gegenseitigen Endstellung 23 für den normalen
Achsabstand der beiden Anlenkpunkte der Spurstange 28 am Lenkspurhebel 15 bzw. Lenkstockhebel
50 in den Richtungen der Teleskopachse 34-34 gehalten. Diese Endstellung 23 ist
durch einen Anschlag 35 des Teleskoprohres 32 und einen korrespondierenden Gegenanschlag
36 der Teleskopstange 31 fixiert. Den beiden lenkbaren Rädern 17 und 18 ist zur
Begrenzung des jeweils inneren Radeinschlagwinkels 20 auf den Maximalwert 19 ein
zum Fahrgestell 66 bewegungsfester Endanschlag 45 zugeordnet. Beim Einschlagen der
Lenkung gelangt ein korrespondierender Gegenanschlag 46 an dem mit dem kurveninneren
Rad verbundenen Teleskoprohr 32 in Anlage an dem betreffenden Endanschlag 45. Bei
einer Linkskurve ist der Lenkstockhebel 50 im Uhrzeigersinn 67 betätigt, so daß
der kinematisch mit dem Lenkspurhebel 15 des linken Vorderrades 17 verbundene Gegenanschlag
46 in
Anschlagstellung gelangt. Bei einer Weiterbetätigung des
Lenkstockhebels 50 im Uhrzeigersinn 67 gelangt die Teleskopstange 31 unter Zusammenspannen
der Druckfeder 25 in eine zweite Endstellung 24, in der der Achsabstand der Anlenkpunkte
der Spurstange 28 so weit vergrößert ist, daß das in diesem Falle kurvenäußere Rad
18 unter Vermittlung seines zugehörigen Lenkerzuges 14 parallel zum kurveninneren
Rad 17 eingeschlagen ist, d.h., der Spurdifferenzwinkel 21 (Fig. 10) ist nach Null
eingestellt.
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In der Endstellung 24 ist die Druckfeder 25 auf Block gespannt, so
daß ihre Abstützflächen 37 am Teleskoprohr 32 und 38 an der Teleskopstange 31 die
Endstellung 24 fixieren. Bei einem Rechtseinschlag der Lenkung arbeitet das teleskopische
Stellglied 31,32 der Spurstange 29 in entsprechender Weise.
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Bei der Ausführungsform der Fig. 2 und 3 ist ein als Lenkstange 30
arbeitendes doppeltwirkendes Teleskoprohr 33 jeweils durch ein Gelenk 68 bzw. 69
mit Lenkstockhebel 50 bzw. Lenkzwischenhebel 48 verbunden. In die beiden Stirnöffnungen
39 und 40 des leleskoprohres 33 ist jeweils eine Teleskopstange 31 eingesetzt, die
an ihrem äußeren Ende eine Kugelpfanne 47 als Gelenkhälfte eines Kugelgelenkes 70
bzw. 71 aufweist. Der Lenkspurhebel 15 des linken Vorderrades 17 ist über seine
Spurstange 28 und das Gelenk 70 - dagegen der Lenkspurhebel 16 des rechten Vorderrades
18 über seine Spurstange 29 und das Gelenk 71 mit der betreffenden Teleskopstange
31 verbunden. Die beiden Teleskopstangen 31 werden durch eine innerhalb deg Teleskoprohres
33 angeordnete Zugfeder 26 in ihrer jeweiligen Endstellung 23 gegenüber dem Teleskoprohr
33 für einen normalen Achsabstand der Gelenke 70 und 71 in den Richtungen der Teleskopachse
34-34 gehalten. Die End-
stellung 23 ist jeweils durch einen Anschlag
35 am Teleskoprohr 33 und einen Gegenanschlag 36 an der betreffenden Teleskopstange
31 fixiert Die Gegenanschläge arbeiten zusätzlich in der gleichen Weise wie die
Gegenanschläge 46 bei der Ausführungsform der Fig. 1 mit den betreffenden Endanschlägen
45 für die Begrenzung des inneren Einschlagwinkels 20 auf den Maximalwert 19 zusammen.
Unter der Annahme eines Linkseinschlages der Lenkung (im Uhrzeigersinn betätigter
Lenkstockhebel 50) und der beim Auftreten des Maximalwertes 19 erreichten Anschlagstellung
des mit dem Lenkspurhebel 15 des kurveninneren Rades 17 verbundenen Gegenanschlages
36 am zugehörigen Endanschlag 45 kann der äußere Radeinschlagwinkel des kurvenäußeren
Rades 18 dadurch vergrößert werden, daß der Lenkstockhebel 50 und damit das Teleskoprohr
33 über die Anschlagstellung hinaus weiterbetätigt werden, bis der Anschlag 37 am
Teleskoprohr 33 am Gegenanschlag 38 der am Endanschlag 45 festgelegten Teleskopstange
31 anliegt, so daß Teleskoprohr 33 und Teleskopstange 31 in ihre gegenseitige Endstellung
24 gelangen, in der die Gelenke 70 und 71 einen größeren Abstand in den Richtungen
der Teleskopachse 34-34 voneinander aufweisen. Dadurch ist der Lenkspurhebel 16
über das Gelenk 71 und die Spurstange 29 in eine zum anderen Lenkspurhebel 15 parallele
Einschlagwinkelstellung betätigt, d.h., der Spurdifferenzwinkel 21 (Fig. 10) ist
nach Null eingestellt. Bei einem Rechtseinschlag arbeitet die mit dem Gelenk 71
verbundene Teleskopstange 31 mit dem Teleskoprohr 33 in entsprechender Weise zusammen.
Im übrigen sind in Fig. 2 solche mit der Ausführungsform der Fig. 1 übereinstimmende
Positionen mit den gleichen Bezugszahlen gekennzeichnet, so daß
für
diese auf die Beschreibung der Fig. 1 verwiesen werden kann.
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In Fig. 3 ist der mit dem Gelenk 70 verbundene Endbereich der Lenkstange
30 näher dargestellt. Der mit dem anderen Gelenk 71 verbundene Endbereich der Lenkstange
30 kann hierzu spiegelbildlich ausgeführt sein. In die Stirnöffnung 39 des Teleskoprohres
33 ist das mit einem zentralen Durchgang 72 versehene, stangenförmige Teleskopteil
31 verschiebbar eingesetzt. In der gezeichneten Endstellung 23 liegt ein im Durchmesser
erweiterter äußerer Bund 73 mit seiner Gegenanschlagfläche 36 an der als Anschlag
verwendeten Stirnfläche 35 des Teleskoprohres 33 an. Als Anschlag für die andere
Endstellung 24 ist die innere Stirnfläche 37 eines inneren im Teleskoprohr 33 fixierten
Anschlagringes 74 verwendet. Als Gegenanschlag ist die benachbarte Stirnfläche 38
eines am inneren Ende der Teleskopstange 31 vorgesehenen Bundes 75 verwendet.
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Die Teleskopstange 31 weist in ihrem Durchgang 72 eine Ringschulter
76 auf, an der sich eine geschlitzte Lochscheibe 77 in der einen Richtung der Teleskopachse
34-34 abstützt. Die Lochscheibe 77 ist von einem stangenförmigen Zuganker 78 der
Zugfeder 26 durchsetzt, der an seinem Ende einen kugelförmigen Kopf 79 aufweist,
der sich über die Lochscheibe 77 an der Ringschulter 76 abstützt. Das Gelenk 70
ist als Kugelgelenk ausgebildet, und die Teleskopstange 31 zu diesem Zweck an ihrem
äußeren Ende mit einer Kugelpfanne 47 versehen. Die Kugelpfanne 47 nimmt eine Gelenkkugel
80 auf, die mit dem einen Ende der Spurstange 28 verbunden ist.
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Die Ausführungsform der Fig. 4 unterscheidet sich von derjenigen der
Fig. 2 bzw. 3 lediglich dadurch, daß anstelle eines Lenkstockhebels und eines Lenkzwischenhebels
sowohl eine zum Teleskoprohr 33 bewegungsfeste Zahnstange 51 als auch ein mit der
Zahnstange 51 kämmendes und durch ein Lenkhandrad betätigbares Ritzel 81 verwendet
ist.
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Das Teleskoprohr 33 ist in den Richtungen der Teleskopachse 34-34
in einem Lenkgehäuse 82 verschiebbar geführt, das am Fahrgestell festgelegt und
an seinen Stirnenden mit den Endanschlägen 45 für die Begrenzung des inneren Radeinschlagwinkels
20 auf den Maximalwert 19 versehen ist-. In den übrigen Merkmalen stimmen die Ausführungsformen
der Fig. 2,3 einerseits und der Fig. 4 andererseits miteinander überein. Für die
übereinstimmenden Positionen in Fig. 4 sind die gleichen Bezugszahlen wie in den
Fig. 2'und 3 verwendet, so daß hierzu auf die Beschreibung der Ausführungsform der
Fig. 2 und 3 verwiesen werden kann.
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Die Ausführungsform der Fig. 5 unterscheidet sich von der Ausführungsform
der Fig. 2,3 dadurch, daß anstelle einer Zugfeder eine Druckfeder 27 verwendet ist.
Demgemäß ist auch in Fig. 5 eine Lenkstange 30 wirkungsmäßig zwischen die Gelenke
70 und 71 der Spurstangen 28 und 29 eingeschaltet, wobei wiederum ein doppeltwirkendes
Teleskoprohr 33 über Gelenke 68 bzw. 69 sowohl mit einem Lenkstockhebel (50 in Fig.
2) als auch mit einem Lenkzwischenhebel (48 in Fig. 2) verbunden ist. Die Druckfeder
27 stützt sich an ihren Enden an Federtellern 41 und 42 ab, von, denen der eine
(41) über ein Distanzrohr 43 an der mit dem Gelenk 71 verbundenen Teleskopstange
31 - dagegen der andere (42) über einen rohrförmigen Distanzbolzen 44 an
der
mit dem Gelenk 70 verbundenen Teleskopstange 31 verankert ist. Die konzentrisch
zwischen Distanzrohr 43 und Distanzbolzen 44 angeordnete Druckfeder 27 hält die
Teleskopstangen 31 wiederum in der jeweiligen Endstellung 23 für den normalen Achsabstand
der Gelenke 70 in den Richtungen der Teleskopachse 34-34. In der anderen Endstellung
24 für den vergrößerten Achsabstand der Gelenke 70 und 71 ist die Druckfeder 27
auf Block gespannt. Demgemäß sind die Abstützflächen 37 und 38 an den Federtellern
41 und 42 unter Vermittlung der auf Block gespannten Druckfeder 27 als Anschlag
und Gegenaæchlag für die Endstellung 24 verwendet. Die Gegenanschläge 36 an den
äußeren Bunden der Teleskopstangen 31 arbeiten wiederum zusätzlich mit den Endanschlägen
45 (Fig. 2) für die Begrenzung des inneren Radeinschlagwinkels auf den Maximalwert
zusammen, um durch die Betätigung des Teleskoprohres 33 durch den Lenkstockhebel
50 (Fig. 2) den Spurdifferenzwinkel in der vorbeschriebenen Weise nach Null einstellen
zu können.
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Das Distanzrohr 43 ist an seiles dem Federteller 41 entgegensetzten
Ende mit einer Einbördelung 83 versehen, die am Kopf 84 einer Ankerschraube 85 angreift,
die in den Durchgang 72 der mit dem Gelenk 71 verbundenen Teleskopstange 31 eingeschraubt
ist. Der Distanzbolzen 44 ist an seinem dem Federteller 42 entgegengesetzten Ende
in den Durchgang 72 der mit dem Gelenk 70 verbundenen Teleskopstange 31 eingeschraubt.
Im übrigen stirrimt die Ausführungsform der Fig. 5 mit derjenigen der Fig. 2,3 überein.
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In Fig. 1 ist eine weitere Ausführungsform der Lenkung nach der Erfindung
dargestellt, bei der die höhere Über-
setzungsstufe des jeweiligen
Übersetzungstriebes 22 mit Servokraft geschaltet wird. Zu diesem Zweck ist das jeweilige
Teleskoprohr 32 als Arbeitszylinder 60 und die jeweilige Teleskopstange 31 an ihrem
inneren Ende als Arbeitskolben 61 ausgebildet, wobei die jeweilige auf der zur Druckfeder
25 entgegengesetzten Seite des Arbeitskolbens 61 liegende Arbeitsdruckkammer 52
bzw. 53 über je eine Arbeitsdruckleitung 55 bzw. 56 an ein elektromagne tisch arbeitendes
Schaltventil 86 angeschlossen sind.
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In der gezeichneten Ruhestellung 91 des Schaltventiles 86 sind die
beiden Arbeitsdruckleitungen 55 und 56 mit einem druckentlasteten Null-Anschluß
90 verbunden und ein mit einer Druckleitung 89 verbundener Ventilanschluß abgesperrt.
In der durch einen Elektromagneten 87 geschalteten Ventilstellung 92 ist die Arbeitsdruckleitung
56 weiterhin entlüftet, während die Arbeitsdruckleitung 55 mit der Druckleitung
89 verbunden ist. In der durch einen Elektromagneten 88 geschalteten Stellung 93
des Schaltventiles 86 ist die Arbeitsdruckleitung 55 entlüftet, während die Arbeitsdruckleitung
56 mit der Druckleitung 89 verbunden ist.
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In den an eine Stromquelle 94 angeschlossenen Steuerkreisen 95 und
96 der Elektromagneten 87 und 88 liegt jeweils ein Schalter 97 bzw. 98, der jeweils
über einen Stelltrieb 99 bzw. 100 von einem Fühler 58 bzw. 59 für den Maximalwert
19 des inneren Einschlagwinkels 20 verbunden ist. Die Fühler 58 und 59 liegen am
jeweiligen Endanschlag 45 und werden von dem zugehörigen Gegenanschlag 46 des Teleskoprohres
32 betätigt. Demgemäß wird bei einem Linkseinschlag durch Betätigung des Fühlers
58 der Schalter 97 geschlossen, so daß der Elektromagnet 87 das
Schaltventil
86 in die Stellung 92 bringt, wodurch die wirkungsmäßig auf den Lenkspurhebel 16
des in diesem Falle kurvenäußeren Rades 18 geschaltete Arbeitsdruckkammer 52 mit
der Druckleitung 89 verbunden und auf diese Weise der Spurdifferenzwinkel 21 nach
Null eingestellt wird. Bei einem Rechtseinschlag wird in entsprechender Weise die
wirkungsmäßig auf den Lenkspurhebel 15 geschaltete Arbeitsdruckkammer 53 mit der
Druckleitung 89 verbunden. Die Reaktion der Servokraft wird beim gezeigten Ausführungsbeispiel
über die jeweilige Teleskopstange 31 an den Getriebeabtrieb 11 gelegt, weil jeweils
die Arbeitsdruckkammer 52 bzw. 53 des kurvenäußeren Rades für die Schaltarbeit herangezogen
ist.
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Auch bei der Ausführungsform der Fig. 6 - die mit Aus-' nahme der
nachstehend beschriebenen Unterschiede mit der Ausführungsform der Fig. 2 und 3
übereinstimmt - wird die höhere Ubersetzungstufe mit Servokraft geschaltet. Zu diesem
Zweck ist das doppeltwirkende Teleskoprohr 33 als eine Arbeitsdruckkammer 54 enthaltender
Arbeitszylinder 60 ausgebildet. Die Arbestsdruckkammer 54-ist über einen Druckanschluß
64 des Teleskoprohres 33 an eine Arbeitsdruckleitung 57 angeschlossen. Die in der
Arbeitsdruckkammer 54 liegenden Stirnseiten der beiden Teleskopstangen 31 bilden
jeweils eine Kolbendruckfläche 62 bzw.
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63. Zu diesem Zweck sind jeweils eine Ringdichtung 104 zwischen Teleskopstange
31 und Teleskoprohr 33 - eine Ringdichtung 105 zwischen Zuganker 78 und Lochscheibe
77 - und eine Ringdichtung 106 zwischen Lochscheibe 7J und Teleskoprohr 31 eingesetzt.
Die Arbeitsdruckkammer 54 wird dadurch unter Druck gesetzt, daß die Gegenanschlagflächen
36 an den äußeren Enden der Teleskopstangen 31 mit
im Bereich der
Endanschläge 45 für den Maximalwert des inneren Einschlagwinkels angeordneten Fühlern
58,59 zusammenarbeiten, wie dies nachstehend anhand der Fig. 7 beschrieben ist.
Die Arbeitsdruckleitung 57 ist an ein Schaltventil 101 angeschlossen, das durch
Federkraft in der gezeichneten Ruhestellung 91 gehalten und durch einen Elektromagneten
102 in eine Schaltstellung 103 betätigbar ist. In der Ruhestellung 91 ist die Arbeitsdruckleitung
57 mit einem druckentlasteten Null-Anschluß 90 verbunden und ein mit einer Druckleitung
89 verbundener Ventilanschluß abgesperrt. In der Schalt stellung 102 ist die Arbeitsdruckleitung
57 mit der Druckleitung 89 verbunden und der Null-Anschluß 90 abgespert. Der Elektromagnet
102 ist über zwei parallele Steuerkreise 95 und 96 an eine Stromquelle 94 angeschlossen,
wobei - wie bereits anhand der Fig. 1 im Zusammenhang mit der durch Servokraft schaltbaren
höheren Übersetzungsstufe beschrieben wurde - in den Steuerkreisen Schalter 97 bzw.
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98 liegen, die über Stelltriebe 99 bzw. 100 mit den Fühlern 58,59
in Wirkverbindung stehen. Beim Erreichen des jeweiligen Endanschlages 45 durch den
Gegenanschlag 36 der betreffenden Teleskopstange 31 wird entweder der Schalter 97
oder der Schalter 98 geschlossen und somit der Elektromagnet 102 erregt. Somit ist
die Arbeitsdruckkammer 54 unter Druck gesetzt, so daß das Teleskoprohr 33 gegenüber
der mit dem kurveninneren Rad verbundenen Teleskopstange 31 in die andere Endstellung
24 betätigt wird.
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Die Ausführungsform der Fig. 7 und 8 stimmt hinsichtlich des baulichen
Prinzipes unter Verwendung eines doppeltwirkenden Teleskoprohres 33 und zwei in
dessen Stirnöff-
nungen 39 und 40 eingesetzter Teleskopstangen
31, einer zwischen zwei Federtellern 41 und 42 abgestützten Druckfeder 27, der Verbindung
des einen Federtellers 41 über ein Distanzrohr 43 mit der einen Teleskopstange 31
bzw.
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des anderen Federtellers 42 über einen Distanzbolzen 44 mit der anderen
Teleskopstange 31 mit der Ausführungsform der Fig. 5 überein. Dabei ist es für die
Erfindung unwesentlich, daß bei der Ausführungsform der Fig. 7 und 8 das Distanzrohr
43 mit seiner Teleskopstange 31 durch eine Schraubverbindung 107 bewegungsfest verbunden
ist.
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Das Teleskoprohr 33 bei der Ausführungsform der Fig. 7 und 8 ist in
Nähe seiner einen Stirnöffnung 39 als Arbeitszylinder 60 ausgebildet und mit einem
an einer Arbeitsdruckleitung 57 angeschlossenen Druckanschluß 64 versehen. Der Federteller
41 ist durch eine äußere Ringdichtung 108 gegenüber dem Teleskoprohr 33 und durch
eine innere Ringdichtung 109 gegenüber dem Distanzbolzen 44 abgedichtet. An seinem
der Stirnöffnung 39 zugekehrten Ende ist der Distanzbolzen 44 mit einem Bund 111
versehen, der durch eine weitere Ringdichtung 110 gegenüber dem Teleskoprohr 33
abgedichtet izt. Auf diese Weise arbeiten die einander zugekehrten Stirnflächen
des Federtellers 41 und des Bundes 111 als Kolbendruckflächen 63 bzw. 62, die eine
mit dem Druckanschluß 64 kommunizierende Arbeitsdruckkammer 54 zwischen sich einschließen.
Die Druckbeaufschlagung der Arbeitsdruckkammer 54 über das Schaltventil 101 wurde
bereits im Zusammenhang mit der Ausführungsform der Fig. 6 beschrieben.
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Die Ausführungsform der Fig. 9 stimmt bis auf die nachstehend beschriebenen
Unterschiede mit der Ausführungsform der Fig. 7 und 8 überein:
Das
Teleskoprohr 33 weist eine zwischen den beiden Kolbendruckflächen 62 und 63 liegende
radiale Zwischenwand 65 auf, die mit einem zentralen Durchgang 113 für den Distanzbolzen
44 versehen ist. Die Zwischenwand 65. ist durch eine Ringdichtung 112 gegenüber
dem Distanzbolzen 44 abgedichtet. Auf diese Weise sind zwei Arbeitsdruckkammern
52 und 53 gebildet, an die jeweils eine Arbeitsdruckleitung 55 bzw. 56 angeschlossen
ist, wobei diese Arbeitsdruckleitungen 55 und 56 in der gleichen Weise gesteuert
werden wie die Arbeitsdruckleitungen 55 und 56 bei der mit Servokraft arbeitenden
Ausführungsform der Fig. 1. Da die Zwischenwand 65 über das Gelenk 68 mit dem Getriebeabtrieb
11 verbunden ist, ist bei der Ausführungsform der Fig. 9 die Reaktion der Servokraft
wirkungsmäßig nach dem Getriebeabtrieb 11 gelegt.
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Den Ausführungsformen der Fig. 11 bis 13 ist gemeinsam, daß ein doppelkirkendes
Teleskoprohr 33 mit zwei endseitigen Lenkzwischenhebeln 138 und 139 (Fig. 13) und
einem mittleren Getriebeabtrieb 11 - in diesem Falle ein Lenkstockhebel 50 - verwendet
sind. Die Lenkzwischenhebel 138,139 sind jeweils an einem Ende an einem fahrzeugfesten
Anlenkpunkt 137 angelenkt und am anderen Ende durch ein Gelenk 142 mit dem Teleskoprohr
33 verbunden. Bei den Ausführungsformen der Fig. 11 und 13 liegen die Gelenke 142
beider Lenkzwischenhebel 138,139 an einer gemeinsamen Gelenkhülse 140, die an sich
auf dem Teleskoprohr 33 axialverschiebbar zentriert ist. Die gemeinsame Gelenkhülse
140 weist eine Öffnung 144 auf, um das Teleskoprohr 33 an seiner mittleren Stelle
136 durch ein Gelenk 149 mit dem Lenkstockhebel 50 verbinden zu können. Die Stirnenden
der
gemeinsamen Gelenkhülse 140 sind als Anschläge 145 und 146 verwendet, um die Gelenkzentren
143 der Gelenke 142 bei normalen Einschlagwinkeln gegenüber den Gelenken 70 und
71 der Lenkerzüge 13 und 14 mittels korrespondierenden Gegenanschlägen 147 und 148
an den Teleskopstangen 31 festzulegen. Beim Erreichen des Maximalwertes des inneren
Einschlagwinkels gelangt die gemeinsame Gelenkhülse 140 jeweils mit einem zugeordneten
Anschlag 150 am fahrzeugfesten Anschlag 45 in Anschlagstellung, so daß beim Weiterdrehen
des Lenkhandrades das Teleskoprohr 33 gegenüber den nun ortsfesten Lenkzwischenhebeln
138,139 zur Einstellung des Spurdifferenzwinkels gegen Null in der jeweiligen Richtung
der Teleskopachse 34-34 verschoben wird. Dabei stützt sich die jeweils feststehende
Teleskopstange 31 über die Anschlagmittel 145,147,150 bzw. 146; 148,150 am fahrzeugfesten
Anschlag 45 ab.
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Von dieser Teleskoprohranlenkung der Fig. 11 und 13 unterscheidet
sich die Ausführungsform der Fig. 12 lediglich dadurch, daß anstelle einer gemeinsamen
Gelenkhülse je eine einzelne Gelenkhülse 141 zur Verbindung der beiden Lenkzwischenhebel
138 und 139 mit dem doppeltwirkenden Teleskoprohr 33 verwendet sind, die jeweils
zur benachbarten Teleskopstange 31 in beiden Richtungen der Teleskopachse 34-34
bewegungsfest angeordnet sein können. Bei dieser Ausfünrungsform der Fig. 12 verbleibt
beim Erreichen des Maximalwertes des inneren Einschlagwinkels nur der zugehörige
eine Lenkzwischenhebel 138 bzw. 139 in Anschlagstellung am betreffenden fahrzeugfesten
Anschlag 45, während der dem äußeren Einschlagwinkel zugehörige andere Lenkzwischenhebel
durch das Teleskoprohr 33 weitergeschwenkt wird, wenn der Spurdifferenzwinkel nach
Null eingestellt werden soll.
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Die beschriebene Teleskoprohranlenkung der Fig. 11 bis 13 ist Gegenstand
der Patentansprüche 35 bis 39 und unabhängig davon, durch welche Mittel die Teleskopstangen
31 in ihre Stellungen 23 und 24 gegenüber dem Teleskoprohr 33 gebracht werden. In
den Fig. 11 und 12 ist für die Anschlagstellung 23 eine mit ihren hakenförmigen
Zuglenkern 78 jeweils in eine Öse 151 der betreffenden Teleskopstange 31 eingehängte
Zugfeder 26 und für die Stellung 24 eine Betätigung von Hand über den Getriebeabtrieb
11 vorgesehen. Es können jedoch auch andere federnde Mittel wie auch eine Hilfskraftbetätigung
verwendet sein, wie dies in den anderen Ausführungsformen anhand der Zeichnung dargestellt
ist.
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Der Patentanspruch 35 umfaßt auch eine Variante zur Ausführungsform
der Fig. 12 dergestalt, daß unter Wegfall der Gelenkhülse 141 der jeweilige Spurhebel
28 bzw. 29 direkt mit dem Gelenk 142 des Lenkzwischevihebels 138 bzw. 139 und die
zugehörige Teleskopstange 37 durch ihr Gelenk 70 bzw. 71 ebenfalls direkt mit dem
Lenkzwischenhebel 138 vzw. 139 an einer Stelle zwischen den Gelenkzentren 137 und
143 verbunden sind.
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Bei der Zahnstangenlenkung nach der Erfindung in der Ausführungsform
der Fig. 14 wird der Getriebeabtrieb 11 wiederum von einem mit einer Zahnstange
51 kämmenden Ritzel 81 gebildet. Die Zahnstange 51 ist mit einer Lenkstange 30 fest
verbunden oder einteilig ausgebildet, die einen quer zur Teleskopachse 34-34 liegenden
doppeltwirkenden Stellfinger 123 aufweist, der die Öffnung 132 einer im wesentlichen
zentrisch oder achsparallel zur Teleskopachse 34-34 gelagerten Führungshülse 133
mit
axialem Spiel durchsetzt und zwischen zwei einfachwirkende
Stellhülsen 122 eingreift, die an sich axialverschiebbar auf der Führungshülse 133
zentriert sind. Die Stellhülsen 122 weisen am Außenumfang jeweils einen Gelenkteil
125 zur Halterung des Gelenkes 70 bzw. 71 zur Anlenkung der jeweiligen Spurstange
28 bzw. 29 der Lenkerzüge 13 und 14 auf. An den Gelenkteilen 125 ist jeweils ein
Gegenanschlag 46 für den fahrzeugfesten Anschlag 45 zur Festlegung des Maximalwertes
des inneren Einschlagwinkels ausgebildet. Die Stellhülse 122 des Lenkerzuges 13
ist mit ihren als Gegenanschläge arbeitenden Stirnflächen 36 und 152 zwischen einer
Anschlagfläche 35 des Stellfingers 123 und einer Anschlagfläche 153 der Führungshülse
133 unter der Wirkung einer unter Vorspannung stehenden Druckfeder 27 eingespannt.
Die Druckfeder 27 stützt sich einerseits an einer am anderen Ende der Führungshülse
133 ausgebildeten Federhalterung 134 und andererseits an einer an der Stellhülse
122 des anderen Lenkerzuges 14 ausgebildeten Federhalterung 135 ab. Während diese
Stellhülse 122 des Lenkerzuges 14 in beiden Richtungen der Teleskopachse 34-34 gegenüber
der Führungshülse 133 beweglich angeordnet ist, kann die Stellhülse 122 des anderen
Lenkerzuges 13 auch in beiden Richtungen der Teleskopachse 34-34 gegenüber der Führungshülse
133 unbeweglich angeordnet sein. Die zur Druckfeder 27 entgegengesetzte und als
Gegenanschlag 36 arbeitende Stirnfläche der Stellhülse 122 des Lenkerzuges 14 liegt
an einer korrespondierenden Anschlagfläche 35 des Stellfingers 123 an, so daß beide
Stellhülsen 122 durch die Druckfeder 27 in ihren gezeichneten Stellungen 23 für
die Werte größer als Null des Spurdifferenzwinkels 21 gegenüber dem Stellfinger
123
gehalten sind. Bei einem Rechtseinschlag des Lenkhandrades
gelangt beim Erreichen des Maximalwertes 19 des inneren Einschlagwinkels die Stellhülse
122 des Lenkerzuges 14 mit ihrem Gegenanschlag 46 am zugehörigen fahrzeugfesten
Anschlag 45 (in Fig. 14 der untere Anschlag) in Anlage, so daß beim Weiterdrehen
des Lenkhandrades zur Einstellung des Spurdifferenzwinkels 21 auf Null der Stellfinger
123 von der nun feststehenden Stellhülse 122 des Lenkerzuges 14 abhebt und relativ
zu letzterer in die Anschlagstellung 24 gebracht wird, in welcher die als Gegenanschlag
38 arbeitende Fläche der Federhalterung 134 an der als Anschlag 37 arbeitenden zugekehrten
Stirnfläche der Stellhülse 122 des Lenkerzuges 14 anliegt und der Spurdifferenzwinkel
21 Null ist. Bei einem Linkseinschlag des Lenkhandrades gelangt die Stellhülse 122
des Lenkerzuges 13 mit ihrem Gegenanschlag 46 am zugehörigen fahrzeugfesten Anschlag
45 (in Fig. 14 der obere Anschlag) in Anlage, wenn der Maximalwert 19 des inneren
Einschlagwinkels 20 erreicht ist. Beim Weiterdrehen des Handlenkrades zur Einstellung
des Spurdifferenzwinkels 21 auf Null hebt der Stellfinger 123 von der nun feststehenden
Stellhülse 122 des Lenkerzuges 13 ab und gelangt gegenüber der letzteren in die
Anschlagstellung 2., in welcher die als Gegenanschlag 38 arbeitende Stirnfläche
38 des Stellfingers 123 an dem als Anschlag 37 arbeitenden Rand der Öffnung 132
in Anlage gelangt und der Spurdifferenzwinkel 21 Null ist.
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Bei der rein schematisch gezeichneten Ausführungsform, der Fig. 15
ist in baulicher Hinsicht eine Anordnung gemäß Fig. 8 mit einem doppeltwirkenden
Teleskoprohr 33,
einer zwischen zwei Federtellern 41 und 42 abgestützten
Druckfeder 27 sowie eine zwischen zwei Kolbendruckflächen 62 und 63 eingeschlossenenArbeitsdruckkammer
54 verwendet. In funktioneller Hinsicht übereinstimmende Einzelheiten beider Ausführungsformen
tragen gleiche Bezugszahlen, so daß zur Vermeidung von Wiederholungen bei der Erläuterung
von Einzelheiten auf die der Fig. 8 zugehörige Beschreibung Bezug genommen wird.
Um zunächst bei der Ausführungsform der Fig. 15 mit nur einer Dichtung 110 zur Abdichtung
der Arbeitsdruckkammer 54 auskommen zu können, liegt die zur Teleskopstange 31 des
Lenkerzuges 13 bewegungsfeste Kolbendruckfläche 62 am zugehörigen Federteller 42,
während die andere Kolbendruckfläche 63 unmittelbar an einem vom Distanzrohr 43
eingeschlossenen Teil der Teleskopstange 31 des anderen Lenkerzuges 14 liegt, so
daß der von der Kolbendruckfläche 62 des Federtellers 42 überstrichene Axialabschnitt
des Distanzrohres 43 als Arbeitsdruckzylinder 60 verwendet ist. Die äußeren Gelenkteile
125 der Teleskopstangen 31 können entsprechend den Positionen 47,80 in Fig. 3 ausgebildet
sein. Die Betätigung des Teleskoprohres D3 kann beispielsweise durch einen Lenkstockhebel
50 nach einem der Ausführungsbeispielen der Figuren 2 und 11 bis 13 oder beispielsweise
durch eine Zahnstangenlenkung nach der Ausführungsform der Fig. 4 erfolgen. Die
Schaltung der höheren Übersetzungsstufe (Stellung 24) erfolgt über'ein Schaltventil
101, das von Schaltern 97 und 98 in Abhängigkeit von Fühlern 58 und 59 im Bereich
der Anschläge 45 gesteuert wird. Jeder Schalter 97 bzw. 98 liegt in Reihe mit je;
einem weiteren Schalter 154 bzw. 155 in jeweils einem voneiner Stromquelle 94 gespeisten
Steuerkreis 156 bzw. 157.
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Der Schalter 154 schließt (gezeichnete Stellung) nur dann, wenn der
Fühler 131 anzeigt, daß sich die Teleskopstange 31 des Lenkerzuges 14 in der Stellung
23 befindet. Entsprechendes gilt für den Schalter 155 hinsichtlich des die Stellung
der Teleskopstange 31 des Lenkerzuges 13 anzeigenden Fühlers 130. Die Schalter 154
und 155 können auch durch direkte Schaltkontakte zwischen Teleskoprohr 33 einerseits
und jeweiliger Teleskopstange 31 andererseits gebildet werden, so daß die Fühler
und ihre Wirkverbindung 158 bzw. 159 zu den Schaltern entfallen. Das einen Entlüftungsanschluß
90 und einen Anschluß 89 für eine Druckquelle aufweisende Schaltventil 101 ist durch
seinen an den Steuerkreisen 156,157 anliegenden Elektromagneten 102 zwischen einer
die Arbeitsdruckkammer 54 mit dem Entlüftungsanschluß 90 verbindenden Ruhestellung
91 und einer die Arbeitsdruckkammer 54 mit der Druckquelle verbindenden Schaltstellung
103 umschaltbar, wobei die Schaltstellung 103 nur dann ausgelöst wird, wenn beide
Schalter des betreffenden Steuerkreises 156 bzw. 157 geschlossen sind. Letzteres
ist nur dann der Fall, wenn sowohl die Teleskopstange 31 des kurveninneren Rades
(beispielsweise des Lenkerzuges 13) sich in Anlage am zugehörigen Anschlag 45 (Fühler
58) als auch die Taleskopstange 31 des kurvenäußeren Rades (Lenkerzug 14) sich in
Anlage am Teleskoprohr 33 befinden. Hierdurch ist erreicht, daß das Teleskoprohr
33 durch den Getriebeabtrieb 11 und somit durch das Handlenkrad beim Einstellen
des Spurdifferenzwinkels 21 auf Null dem Lenkerzug 14 des kurvenäußeren Rades stets
nachgeführt werden muß, um die ArbeitshilSskraft wirksam werden zu lassen. Auf diese
Weise bleibt die kinematische Abhängigkeit auch zwischen kurvenäußerem Rad und Handlenkrad
beim Weiterdrehen des Handlenkrades erhalten.
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Die Ausführungsform der Fig. 13 enthält noch eine Variante zur Ausführungsform
der Fig. 8 dahingehend, daß anstelle der Druckfeder 27 in Fig. 8 ein einen Spannkolben
127 - der dem als Federteller 42 ausgebildeten Widerlager in Fig. 8 entspricht -
enthaltenden Spannzylinder 124 - der mit seiner Stirnwand 126 anstelle des als Federteller
41 ausgebildeten Widerlagers in Fig.8 tritt und durch das Distanzrohr 43 mit der
Teleskopstange 31 des Lenkerzuges 14 verbunden ist - zusammen mit einem Druckspeicher
121 (Fig. i6) verwendet sind. Der Spannkolben 127 ist durch den die Stirnwand 126
druckfest durchsetzenden Distanzbolzen 44 - der einen die Arbeitsdruckkammer 160
des Spannzylinders 124 mit einer Arbeitsdruckleitung 128 verbindenden Druckkanal
161 aufweist - mit der Teleskopstange 31 des Lenkerzuges 13 verbunden. Die Ausbildung
der Teleskopstangen 31 und des zugehörigen doppeltwirkenden Teleskoprohres 33 sowie
der Anlenkpunkte der Spurstangen 28 und 29 an der jeweiligen Teleskopstange 31 kann
jeweils mit den entsprechenden Positionen der Ausführungsform der Fig. 8 übereinstimmen,
was durch übereinstimmende Bezugszahlen angedeutet ist, so daß bezüglich dieser
Einzelheiten auf die der Fig. 8 zugehörigen Beschreibung verwiesen wird. Das Steuerungsschema
gemäß Fig. 16 für die Verbindung zwischen Spannzylinder 124 und Druckspeicher 121
entspricht demjenigen für die Arbeitshilfskraft (Arbeitsdruckkammer 54) bei der
Ausführungsform der Fig. 15, was durch übereinstimmende Bezugszahlen angedeutet
ist, weshalb auf die der Fig. 15 zugehörigen Beschreibung hinsichtlich hier nicht
mehr', erwähnter Einzelheiten verwiesen wird. In der Arbeitsdruckleitung 128 liegt
ein elektromagnetisches Sperrventil 129, das durch Federkraft in einer die Leitung
128 blockieren-
den Sperrstellung 162 gehalten und durch einen
Elektromagneten 102 in eine die Leitung 128 freigebende Durchgangsstellung 163 schaltbar
ist. Das Druckniveau im Druckspeicher 121 wird durch ein an eine Druckpumpe 164
angeschlossenes Druckregelventil 165 sichergestellt, das bei ausreichendem Druckniveau
die Druckpumpe 164 mit einer druckentlastenten Rücklaufleitung 166 - dagegen bei
nichtausreichendem Druckniveau mit einem ständig mit dem Druckspeicher 121 verbundenen
Abschnitt 167 der Arbeitsdruckleitung 128 verbindet. In Ubereinstimmung mit der
Steuerung von Fig. 15 liegen an dem Elektromagneten 102 zwei von einer Stromquelle
94 gespeiste Steuerkreise 156 und 157 an, in denen jeweils zwei Schalter 97 und
154 bzw. 98 und 155 in Reihe liegen. Die Schalter 97 und 98 werden über zugeordnete
Fühler 58 und 59 für den Maximalwert 19 des inneren Einschlagwinkels 20 betätigt,
während die Schalter 154 und 155 nur dann geschlossen sind, wenn zugeordnete Fühler
130 und 131 über Wirkverbindungen 158 und 159 anzeigen, daß die jeweilige Teleskopstange
31 des dem kurvenäußeren Rades zugehörigen Lenkerzuges 13 bzw. 14 am Teleskoprohr
33 anliegt, wenn das Lenkhandrad nach Erreichen des Maximalwertes 19 des inneren
Einschlagwinkels 20 weitergedreht wird, um den Spurdifferenzwinkel nach Null einzustellen.
D.h., der Spannkolben 127 (relativ zum Spannzylinder 124) und somit die Teleskopstangen
31 (relativ zum Teleskoprohr 33) sind durch Sperrung der Arbeitsdruckleitung 128
durch das Sperrventil 129 an sich ständig blockiert. Nur unter der auch für die
Ausführungsform der Fig. 19 geltenden Voraussetzung, daß das kurveninnere Rad seine
Anschlagstellung entsprechend dem Maximalwert des inneren Einschlagwinkels beibehält
und
das Handlenkrad zur Einstellung des Spurdifferenzwinkels nach
Null dem kurvenäußeren Rad nachgeführt wird, ist die vorstehend erwähnte Blockierung
aufgehoben. Demgemäß ist auch bei der Ausführungsform der Fig. 13 mit Spannzylinder
die kinematische Zuordnung des Handlenkrades zu den gelenkten Fahrzeugrädern bei
der Einstellung des Spurdifferenzwinkels nach Null aufrechterhalten.
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In Fig. 10 ist die Arbeitsweise der Lenkung nach der Erfindung graphisch
veranschaulicht. Im Diagramm stellt die Ordinate den inneren - dagegen die Abszisse
den äußeren Einschlagwinkel dar. Die unter einem Steigungswinkel von 450 verlaufende
Kurve 114 gilt für den Spurdifferenzwinkel gleich Null bei einer Parallellenkung,
bei der innerer und äußerer Radeinschlagwinkel gleich sind. Die Kurve 117 stellt
den geometrischen Ort für den sogenannten Ackermann-Winkel dar, für den die Bedingung
gilt, daß sich die in den Mitten aller vier Räder errichteten Senkrechten in einem
Punkt - der Kurvenmitte - treffen.
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(Vgl. die eingangs genannte Druckschrift von Reimpell, Seite 477).
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Die sich bei der Lenkung nach der Erfindung ergebenden Spurdifferenzwinkel
sind durch den Kurvenverlauf 115,116 wiedergegeben. Bis zum Erreichen des Maximalwertes
19 des inneren Radeinschlagwinkels 20 verlaufen die Spurdifferenzwinkel bei der
Lenkung nach der Erfindung nach dem zwischen den Kurven 114 und 117 liegenden Kurvenzug
115.
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Am Ende 118 des Kurvenzuges 115 liegt das kurveninnere' Rad am betreffenden
Endanschlag 45 an. Wird in diesem Falle der jeweilige Übersetzungstrieb in seine
höhere Ubersetzungsstufe (Endstellung 24) geschaltet, dann wird
der
Spurdifferenzwinkel entsprechend dem parallel zur Abszisse verlaufenden Kurvenzug
116 nach Null eingestellt, wie dies durch den Endpunkt 119 des Kurvenzuges 116 auf
der Kurve 114 für die Parallellenkung wiedergegeben ist.