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Verfahren zum Betreiben einer Strecke und Strecke.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Strecke gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1 und eine Strecke zur Durchführung dieses Verfahrens.
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Bei einer bekannten Strecke dieser Art (US-PS 3,184,798) werden die
ihrem als Regulierstreckwerk ausgebildeten Streckwerk zulaufenden, von Karden zugeliefertentextilen
Einzelfaserbänder mechanisch auf ihre jeweilige Dicke abgetastet. Die Abtastwerte
werden dann kapazitiv in elektrische Signale umgewandelt, aus denen ein zur Summe
dieser Signale proportionales Summensignal abgeleitet wird, das einem Reguliergerät
zugeleitet wird, welches in Abhängigkeit des Summensignales die Verzugshöhe des
Regulierstreckwerkes zur Verbesserung der Gleichmäßigkeit des aus den Einzelfaserbändern
jeweils zu bildenden Gesamtfaserbandes verstellt. Diese D-Signale werden also ausschließlich
zur Verstellung der Verzugshöhe des Regulierstreckwerkes verwertet.
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An Strecken kommt es - gleichgültig ob ihr Streckwerk konstant eingestellte
Verzugshöhe aufweist oder ob es ein Regulierstreckwerk ist -während des Betriebes
immer wieder zu Extremsituationen mindestens eines Einzelfaserbandes, welche sich
ungünstig auf die Verzugs arbeit des Streckwerkes auswirken können beziehungsweise
zu Verschlechterungen des aus den Einzelfaserbändern herzustellenden Gesamtfaserbandes
führen können.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Überwachung
mindestens einer Art solcher Extremsituationen der Einzelfaserbänder zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das in Anspruch 1 angegebene
Verfahren gelöst. Eine erfindungsgemäß ausgebildete Strecke zur Durchführung dieses
Verfahrens ist in Anspruch 10 beschrieben.
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Das erfindungsgemäße Verfahren verwendet das Fühlen der Dicke jedes
Einzelfaserbandes zum überwachen mindestens einer Art von Extremsituationen der
Einzelfaserbänder-, um so bei Auftreten solcher Extremsituationen möglichst frühzeitig
die Strecke abstellen zu können und/oder ein I-Signal zu liefern.
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Das I-Signal kann gleichzeitig oder alternativ unterschiedlich verwertet
werden. Es kann beispielsweise ein Alarmsignal sein, das einen optischen, akustischen
oder sonstigen Alarm zum Herbeirufen
einer Bedienungsperson auslöst.
Zusätzlich oder alternativ kann das I-Signal auch Anzeige der betreffenden Extremsituation
des betreffenden Einzelfaserbandes bewirken, so daß die Bedienungsperson dann sofort
weiß, welches der Einzelfaserbänder das I-Signal ausgelöst hat.
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Die Erfindung ist bevorzugt vorgesehen bei Strecken mit Regulierstreckwerken,
deren Verzugshöhe also während des Betriebes zur Vergleichmäßigung des aus den Einzelfaserbändern
zu bildenden Gesamtfaserbandes laufend verstellt wird. In diesem Fall können die
D-Signale außer zu ihren Oberwachungsfunktionen auch noch zum Ableiten eines ihrer
Summe entsprechenden Summensignales verwendet werden, das dem Reguliergerät des
Regulierstreckwerkes zugeleitet wird. Bei Strecken mit Regulierstreckwerken ist
es besonders wichtig, Extremsituationen der Einzelfaserbänder möglichst frühzeitig
zu erfassen, da die Verzugsarbeit eines Regulierstreckwerkes mit abhängig von der
Einhaltung eines vorbestimmten Verzugshöhenbereiches ist, d. h,, daß die Dicke der
Einzelfaserbänder nach Möglichkeit nicht sehr stark schwanken soll, da sich sonst
die Verzugsarbeit des Streckwerkes verschlechtern kann.
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Und zwar lassen sich die Ungleichmäßigkeiten der im Summensignal zum
Ausdruck kommenden Schwankungen der Gesamtsumme der Dicken der Einzelfaserbänder
umso besser durch fortlaufende Verstellung der Verzugshöhe des Streckwerkes der
Strecke ausregeln bzw.
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aussteuern, je geringer die Streuungen der Dickenschwankungen der
Einzelfaserbänder sind. Auch kann das Streckwerk nicht beliebig große Schwankungen
der Gesamtdicke der Einzelfaserbänder ausgleichen, da der Verstellbereich der Verzugshöhe
aus den genannten Gründen relativ klein gehalten werden muß und überdies die Verzugshöhe
nicht unter den Wert 1,0 absinken kann.
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Die Erfindung ist jedoch nicht auf Strecken mit Regulierstreckwerken
beschränkt, da sie auch bei Strecken mit im Betrieb konstanten Verzugshöhen ihrer
Streckwerke äußerst vorteilhaft ist.
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Indem erfindungsgemäß die Einzelsignale mindestens einer der Überwachung
der Einzelfaserbänder dienenden Auswertung unterworfen werden, lassen sich durch
diese Auswertung oder gegebenenfalls auch mehrere unterschiedliche Auswertungen
Extremsituationen der miteinander zu doublierenden und zu verziehenden Faserbänder
sofort durch die Auswertung erkennen und A- und/oder Signale auslösen. Das A-Signal
dient dem jeweiligen Abstellen der betreffenden Strecke, so daß dann eine Bedienungsperson
die Strecke vor Wiederinbetriebnahme auf die Ursache dieser selbsttätigen Abstellung
untersuchen muß und den betreffenden, in Einzelfaserbändern oder Streckenorganen
liegenden Fehler beheben und dann die Strecke wieder in Betrieb setzen kann. Das
I-Signal kann gleichzeitig mit dem Abstellen der Strecke ausgelöst
werden
oder man kann auch in manchen Fällen vorsehen, die Strecke nicht abzustellen, sondern
nur das I-Signal auszulösen.
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Unter einer Strecke ist im Sinne der Erfindung eine ein Maschine oder/Abschnitt
einer Maschine verstanden,die bzw.
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der dem Doublieren und Verziehen von textilen Faserbandem dient, die
aus der Strecke vorgelegten Kannen herausgezogen werden oder der Strecke von mindestens
einer ihr vorgeordneten anderen Maschine, beispielsweise Karden, zulaufen. Wenn
die Strecke eine einzige Ablieferung hat, d. h. jeweils ein einziges Gesamtfaserband
abliefert, wird sie durch das A-Signal - im ganzen abgestellt. Es gibt jedoch auch
Maschinen, die mehrere Ablieferungen aufweisen, die also die Funktion von mehreren
Einzelstrecken vereinigen . und gleichzeitig mehrere Gesamtfaserbänder abliefern
können. In diesem Falle ist dann jeder Abschnitt dieser Maschine, der dem Doublieren
und Verziehen von Einzelfaserbändern zu jeweils einem einzigen Gesamtfaserband dient,
im Sinne der Erfindung eine Strecke.
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Die die Dicke der Einzelfaserbänder fühlenden Fühler können irgendwelche
geeignete Anordnung vor dem Streckwerk, im Streckwerk oder in manchen Fällen auch
hinter dem Streckwerk erhalten, vorausgesetzt, daß die Dicke der Einzelfaserbänder
noch gefühlt werden kann.
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Unter Dicke des Einzelfaserbandes ist nicht die geometrische Dicke
des Einzelfaserbandes verstanden, die von seiner Breite und seiner Bauschigkeit
abhängt, sondern ein Wert, der ungefähr proportional zu der Masse desjenigen Faserbandabschnittes
ist, der vom Fühler momentan gefühlt wird. Dieser Fühler kann von an sich bekannter
Bauart sein. Vorzugsweise kann er ein kapazitiver Fühler sein. Jedoch kommen auch
andere Fühler infrage, beispielsweise auch mechanische Fühler, wie sie in der US-PS
3,184,798 beispielsweise beschrieben sind oder auch andere Fühler, die zu der von
ihnen jeweils momentan erfaßten Faserbandmasse ungefähr proportionale Signale liefern,
wie sie in zahlreichen unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt sind.
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Die Auswertung der Einzelsignale zwecks Überwachung der Einzelfaserbänder
kann unterschiedlicher Art sein.
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So ist es in vielen Fällen zweckmäßig, vorzusehen, daß jedes D-Signal
auf Überschreiten vorbestimmter Ungleichmäßigkeit des betreffenden Einzelfaserbandes
ausgewertet wird, vorzugsweise auf Über- und Unterschreiten vorbestimmter Faserbanddicken-Grenzwerte.
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Die Gleichmäßigkeit des Einzelfaserbandes kann beispielsweise durch
seinen Variationskoeffizienten den man auch als Uster-Wert bezeichnet, erfaßt werden
und bei Überschreiten eines vorbestimmten Uster-Grenzwertes wird dann vorzugsweise
nur ein I-Signal ausgelöst, das dasjenige Einzelfaserband signalisiert oder zur
Anzeige bringt, das das I-Signal ausgelöst hat.
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Da jedoch die Messung des Uster-Wertes verhältnismäßig großen apparativen
Aufwand erfordert, kann bevorzugt das Über- und Unterschreiten vorbestimmter Grenzwerte
der Dicken der Einzelfaserbänder ausgewertet werden. Die Einzelfaserbänder können
dabei oft auch nur sehr kurze Dickstellen oder Dünnstellen aufweisen, die vernachlässigt
werden können, da sie ungefährlich sind. Damit solche kurzzeitigen Zufallsschwankungen
der Dicken der Einzelfaserbänder nicht zur Auslösung von A- und/oder I-Signalen
führen, kann gemäß einer Weiterbildung die Maßnahme nach Anspruch 3 und/oder nach
Anspruch 4 vorgesehen sein.
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Auch andere Möglichkeiten bestehen zu diesem Zweck.
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Beispielsweise kann die Häufigkeit des Auftretens des Unterschreitens
des oberen bzw. unteren Grenzwertes nach einem statistischen Auswerteverfahren ausgewertet
werden.
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Wenn ein oder mehrere Einzelfaserbänder fehlen, beispielsweise durch
Bruch, dann verlagert sich im Falle eines Streckwerkes die mittlere Verzugshöhe
des in seiner Verzugshöhe verstellbaren Verzugsfeldes zu einem niedrigen Mittelwert,
der in vielen Fällen schlechtere Verzugs arbeit bedingt bzw. die Gefahr, daß Dickenschwankungen
nicht mehr voll ausgesteuert oder ausgeregelt werden können, erhöht oder es gar
unmöglich macht,den Sollwert der Gesamtfaserbanddicke einzuhalten. Wenn bei einem
Streckwerk konstanter Verzugshöhe ein Einzelfaserband ausbleibt, ändert sich die
metrische Nummer des Gesamtfaserbandes stark. Es ist deshalb gemäß einer Weiterbildung
vorgesehen, daß das Fühlen des Fehlens mindestens eines Einzelfaserbandes zum Auslösen
von A- und/oder I-Signalen ausgewertet wird.
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Falls die Einzelfaserbänder mit konstanter Geschwindigkeit in ein
Regulierstreckwerk eingezogen werden und die Abliefergeschwindigkeit des Gesamtfaserbandes
in Abhängigkeit der Verzugshöhe variiert, verringert sich bei Bruch eines Einzelfaserbandes
auch die mittlere Abliefergeschwindigkeit und damit die Produktion dieser Strecke.
Auch diesem Nachteil läßt sich also durch Überwachen des Fehlens mindestens eines
Einzelfaserbandes entgegenwirken.
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Es ist oft der Fall, daß die gemeinsam zu doublierenden und zu verziehenden
Einzelfaserbänder nicht von gleicher Art sind, sondern daß man Einzelfaserbänder
unterschiedlicher Art zwecks Mischen ihrer Fasern zum Gesamtfaserband doubliert.
Wenn beispielsweise bei sechs Einzelfaserbändern eine 2-fach Mischung 3 : 3 vorgesehen
ist, können drei Einzelfaserbänder zum Beispiel aus synthetischen Fasern und drei
Einzelfaserbänder aus Baumwollfasern bestehen. Auch beliebige andere Mischungen
sind möglich, beispielsweise 2 : 4, 1 : 5, 4 : 4, 3 : 5 usw. Auch 3-fach Mischungen
oder noch höhere Mischungen kommen vor, beispielsweise 3 : 3 : 2, 2 : 2 : 2 , usw.
Wenn beispielsweise alle Einzelfaserbänder dieselbe mittlere Dicke haben und zwei
Einzelfaserbänder einer Art A mit vier Einzelfaserbänder einer Art B gemischt werden,
dann ergibt sich ein mittleres Mischverhältnis von 2 : 4, was im Gesamtfaserband
33 % Fasern der Art A und 67 % Fasern der Art B ergibt. Das vorbestimmte mittlere
Mischungsverhältnis soll in der Praxis nach Möglichkeit innerhalb vorbestimmter
Grenzen eingehalten werden. Beispielsweise könnte im vorstehenden Zahlenbeispiel
vorgesehen sein, daß der prozentuale Mischungsanteil der Art A ßen Grenzen zwischen
29 und 37 % bleiben soll.
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Um die Einhaltung vorbestimmter Grenzen der prozentualen Mischungsanteile
der Einzelfaserbänder unterschiedlicher Art zu überwachen, ist gemäß einer Weiterbildung
der Erfindung vorgesehen, daß im Falle des Einsatzes von Einzelfaserbändern, von
denen mindestens zwei unterschiedlicher Art sind, die D-Signale auf Einhalten vorbestimmter
Mischungsverhältnistoleranzen der Einzelfaserbänder überwacht werden und über oder
Unterschreiten vorbestimmter Grenzwerte der prozentualen Mischungsanteile der Faserbänder
unterschiedlicher Art für die Auslösung von A- und/oder I-Signalen ausgewertet wird.
Dabei können diese Grenzwerte so vorgesehen sein, daß bereits bei jedesmaligem Überschreiten
oder Unterschreiten des oder eines oberen bzw. des oder eines unteren Grenzwertes
des oder der überwachten prozentualen Mischungsanteile auf einen echten Fehler geschlossen
wird und folglich die Auswertung so vorgesehen sein kann, daß im Gefolge jedes Überschreitens
oder Unterschreitens der betreffenden Grenzwerte ein A- und/oder I-Signal ausgelöst
wird. Man kann jedoch die Grenzwerte des oder jedes überwachten Mischungsanteiles
näher beieinander vorsehen und so das isckungsverhältnis feiner überwachen, wenn
man rein zufälliges, kurzzeitiges Über- bzw. Unterschreiten dieser Grenzwerte toleriert
und Über- bzw. Unterschreitung dieser Grenzwerte dahingehend auswertet, ob sie auf
echte Fehler schließen lassen oder nicht und nur in ersterem Falle Abstell- und/oder
Alarmsignale ausgelöst werden.
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Hierzu kann gemäß einer Weiterbildung vorgesehen sein, daß immer dann
ein A-Signal und/oder ein I-Signal ausgelöst wird, wenn der betreffende obere Grenzwert
eine vorbestimmte Zeitdauer überschritten bzw. der untere Grenzwert eine vorbestimmte
Zeitdauer unterschritten wird. Zusätzlich oder alternativ hierzu kann auch vorgesehen
sein, daß immer dann ein A-Signal und/oder ein I-Signal ausgelöst wird, wenn innerhalb
einer vorbestimmten Zeitspanne der obere Grenzwert i-mal überschritten wird bzw.
wenn der untere Grenzwert innerhalb einer vorbestimmten Zeitspanne j-mal unterschritten
wird, wo i und j ganze Zahlen größer als sind. Auch andere Möglichkeiten des Tolerierens
rein zufälliger, kurzzeitiger Über- und Unterschreitungen der Grenzwerte des Mischungsverhältnisses
bestehen. Beispielsweise können Unter-und Überschreitungen nach statistischen Auswerteverfahren
ausgewertet werden. Im allgemeinen ist es zweckmäßig, wenn der oder die Auswerter
elektronische Auswerteschaltungen aufweisen. Die Auswerteschaltungen können direkt
A- und/oder Signale liefern, oder es kann auch vorgesehen sein, daß sie gesonderte
A- und/oder Signale erzeugende Vorrichtungen zum Auslösen ansteuern.
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Im allgemeinen ist es zweckmäßig, die Auswerter direkt an der Strecke
anzuordnen, doch ist die Erfindung hierauf nicht beschränkt, da es auch beispielsweise
im Falle elektrischer Signalübertragung ohne weiteres möglich ist, sie auch im Abstand
von der Strecke anzuordnen und sie nur über die Signalverbindungsmittel mit ihr
zu verbinden.
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Die erfindungsgemäße Strecke kann dahingehend ausgestaltet sein, daß
die D-Signale einem Gleichmäßigkeit-Auswerter aufdrückbar sind, der die D-Signale
einzeln auf Überschreiten vorbestimmter Ungleichmäßigkeit auswertet, vorzugsweise
auf Über- und Unterschreiten einstellbarer Grenzwerte der Dicken der Einzelfaserbänder
Eine ebenfalls vorteilhafte Ausgestaltung der Strecke besteht darin, daß die D-Signale
einem ihr gleichzeitiges Vorhandensein prüfenden Vorhandensein-Auswerter aufdrückbar
sind, der immer dann, wenn mindestens ein Fühler das Fehlen des von ihm zu fühlenden
Einzelfaserbandes fühlt, ein A-und/oder I-Signal auslöst.
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Bei Strecken, bei denen Einzelfaserbänder unterschiedlicher Art miteinander
doubliert werden, ist es zweckmäßig, vorzusehen, daß die D-Signale einem Mischungsverhältnis-Auswerter
aufdrückbar sind, der in dem Falle, daß mindestens zwei der Einzel-
faserbänder
von unterschiedlicher Art sind, die D-Signale auf Einhaltung vorbestimmter Mischungsverhältnis
toleranzen auswerten kann.
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Bei der Strecke kann es sich um eine beliebige Strecke handeln, vorzugsweise
um eine Strecke mit einem Walzenstreckwerk, beispielsweise um eine Strecke für Baumwollspinnereien
oder für Kammgarnspinnereien, ohne daß die Erfindung hierauf beschränkt ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf ein Walzenstreckwerk einer Strecke,
wobei die Schaltung zur Regelung der Gleichmäßigkeit der Gesamtfaserbanddicke und
eine Auswerterschaltungsanordnung in Blockbilddarstellung mit eingezeichnet sind,
Fig. 2 eine aufgegliederte Blockbilddarstellung der Auswerterschaltungsanordnung
nach Fig. 1.
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Das in Fig. 1 schematisch dargestellte Walzenstreckwerk 10 einer Strecke,
bei deresich beispielsweise um eine Bauwoll-Strecke handeln kann, weist vier Walzenpaare
11 bis 14 auf. Die beiden Walzenpaare 11 und 12 begrenzen das Vorverzugsfeld. Die
beiden
Walzenpaare 12 und 13 begrenzen ein Anspannungsverzugsfeld,
in welchem nur ein geringer, konstanter Anspannungsverzug von beispielsweise 1,04
herrscht.
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Die beiden Walzenpaare 13 und 14 begrenzen das Hauptverzugsfeld, in
welchem ein konstanter Hauptverzug vorgenommen wird. Die drei Walzenpaare 12, 13
und 14 sind von einem Elektromotor 15 über nicht dargestellte Getriebe mit konstanten
Drehzahlen angetrieben. Dagegen wird das Eingangswalzenpaar 11 mittels eines gesonderten
Elektromotors 16 angetrieben, dessen Drehzahl stufenlos mittels eines Drehzahlstellers
17' verstellbar ist, so daß hierdurch die Verzugshöhe im Vorverzugsfeld in weiten
Grenzen stufenlos verstellbar ist. Beispielsweise kann die Verzugshöhe im Vorverzugsfeld
in den Grenzen von 1,0 bis 1,8 stufenlos verstellt werden. Auch andere Grenzen können
selbstverständlich vorgesehen werden.
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In diesem Ausführungsbeispiel werden dem Streckwerk 10 gleichzeitig
sechs Einzelfaserbänder 17 bis 22 im Abstand nebeneinander aus nicht dargestellten
Kannen zugeliefert, die gemeinsam das Streckwerk 10 durchlaufen und dabei verzogen
und nach Verlassen des Streckwerkes zu ihrem Doublieren mittels eines Verdichters
23 zu einem Gesamtfaserband 24 vereinigt werden, das in eine nicht dargestellte
Kanne abgelegt wird.
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Im Abstand vor dem Eingangswalzenpaar 11 sind sechs kapazitive Fühler
25 (Meßkondensatoren) angeordnet, von wobei jeder Fühler 25/einem Einzelfaserband
zum Fühlen der ihn ihm jeweils befindlichen Faserbandmasse dieses Einzelfaserbandes
durchlaufen wird.
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Jeder Fühler 25 ist an eine eigene elektronische Signalerzeugungsschaltung
26 (Fig. 2) - nachfolgend Meßwertumformer genannt - angeschlossen (die in Fig. 1
im Block 26' angeordnet sind) ,welche den zugeordneten Fühler 25 mit hochfrequenter
Wechselspannung beaufschlagt und dessen durch die Faserbandmasse beeinflußte Kapazität
in ein elektrisches Signal (D-Signal) umsetzt, dessen momentaner Signalwert proportional
zur momentan im Fühler 25 befindlichen Faserbandmasse ist und entsprechend den zeitlichen
Änderungen dieser Faserbandmasse zeitlich schwankt. Jeder Fühler 25 bildetyzusammen
mit dem ihm zugeordneten Meßwertumformer 26 je eine Fühlvorrichtung zum Fühlen der
Dicke des betreffenden Einzelfaserbandes und zum Erzeugen eines D-Signales.
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Die Größe jedes dieser im Betrieb der Strecke ununterbrochen gelieferten
D-Signale - die beispielsweise Gleichspannungssignale oder modulierte Wechselspannungssignale
sein können - ist also proportional zur im betreffenden Fühler 25 befindlichen Faserbandmasse
und damit proportional zur Dicke des Einzelfaserbandes. Die Ausgänge der Meßwertumformer
26 sind sowohl an einen Addierer 29 als auch an eine in Fig. 2 in näheren Einzelheiten
dargestellte Auswerteschaltungsanordnung 30 angeschlossen
Der Addierer
29 addiert die D-Signale zu einem der Summe ihrer momentanen Signalwerte entsprechenden
Summensignal und liefert das Summensignal zu einem die Verzugshöhe des von den Walzenpaaren
11, 12, begrenzten Vorverzugsfeldes des Regulierstreckwerkes 10 steuernden Steuergerät
32, in welches ein zu steuernder Sollwert der Dicke des Gesamtfaserbandes 24 mittels
des Sollwertstellers 33 ebenfalls eingegeben wird. Dieses Steuergerät 32 steuert
mit der erforderlichen geringen zeitlichen Verzögerung den Drehzahlsteller 17'des
Elektromotors 16 zur fortlaufenden Steuerung des Sollwertes der Dicke des Gesamtfaserbandes
24 durch entsprechende fortlaufende Verstellung der Verzugshöhe des Vorverzugsfeldes.
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Die in Fig. 2 in näheren Einzelheiten dargestellte Auswerteschaltungsanordnung
30 weist in diesem Ausführungsbeispiel insgesamt drei Auswerter 36, 40 und 50 auf,
nämlich einen Gleichmäßigkeit-Auswerter 36, einen Vorhandensein-Auswerter 40 und
einen Mischungsverhältnis-Auswerter 50.
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Der Gleichmäßigkeit-Auswerter 36 weist sechs Gleichmäßigkeitsprüfgeräte
36' auf, von denen jedes einem zugeordneten Meßwertumformer 26 nachgeschaltet ist.
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Die Ausgänge der Gleichmäßigkeitsprüfgeräte 36' sind an je eine Signallampe
36" angeschlossen, die dazu dienen, der Bedienungsperson zu signalisieren bzw.
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anzuzeigen, welches der Einzelfaserbänder vom Gleichmäßigkeitsprüfgerät
als zu ungleichmäßig erkannt wurde. Jedem Gleichmäßigkeitsprüfgerät 36' wird also
je
eines der D-Signale fortlaufend zugeleitet und, wenn die in einem solchen D-Signal
zum Ausdruck kommende Ungleichmäßigkeit des betreffenden Einzelfaserbandes zu groß
wird, dann löst das betreffende Gleichmäßigkeitsprfgerät 36' Einschalten der zugeordneten
Signallampe 36'' aus, so daß die Bedienungsperson sofort weiß, welches Einzelfaserband
zu ungleichmäßig ist. Die Bedienungsperson kann dann an seiner Stelle ein anderes
Einzelfaserband der Strecke vorlegen und der Ursache der zu großen Ungleichmäßigkeit
des ausgewechselten Einzelfaserbandes nachgehen. Beispielsweise kann diese Ursache
in fehlerhafter Arbeitsweise der Maschine bestehen, die das betreffende Einzelfaserband
herstellte. Auf diese Weise kann gleichzeitig auch diese fehlerhafte Arbeitsweise
erkannt und abgestellt werden. Bei dieser Maschine kann es sich beispielsweise um
eine Karde oder eine der betreffenden Strecke vorgeschaltete andere Strecke oder
dergleichen handeln.
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Jedes Gleichmäßigkeitsprüfgerät 36' kann beispielsweise den Variationskoeffizienten
(Uster-Werte) des betreffenden Einzelfaserbandes fortlaufend messen und ein Schwellwert-Detektor
kann Überschreiten eines eingestellten Uster-Wertes fühlen und im Gefolge hiervon
die ihm zugeordnete Signallampe 36'' auslösen. Eine andere Möglichkeit besteht darin,
daß das einzelne Gleichmäßig keitsprüfgerät 36' einen Schwellwert-Detektor aufweist,
der einen oberen und einen unteren einstellbaren Schwellwert aufweist und Überschreiten
des oberen
Schwellwertes wie auch Unterschreiten des unteren Schwellwertes
erfaßt und für das Auslösen der ihm zugeordneten Signallampe 36'' auswertet. Dabei
kann vorgesehen sein, daß die betreffende Signallampe 36" nur dann eingeschaltet
wird, wenn der betreffende Faserbanddicken-Grenzwert des betreffenden D-Signales
eine vorbestimmte Zeitdauer über- bzw. unterschritten wird und/oder wenn der betreffende
Faserbanddicken-Grenzwert des betreffenden D-Signales innerhalb einer vorbestimmten
Zeitspanne n-mal unterschritten wird, wo n eine ganze Zahl größer 1 ist. Dies kann
beispielsweise dadurch bewirkt werden, indem das betreffende Überschreiten bzw.
Unterschreiten des betreffenden Schwellwertes ein Zeitrelais auslöst, welches eines
vorbestimmte Zeitspanne von beispielsweise einigen Sekunden ahmißt und es wird dann
vorzugsweise nur das I-Signal immer dann ausgelöst, wenn der betreffende Schwellwert
während der Laufzeit des Relais ständig überschritten bzw. unterschritten bleibt
und/oder n-fach überschritten bzw. unterschritten wurde, beispielsweise 2- oder
3-mal über- bzw. unterschritten wurde.
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Die von den Meßwertumformern 26 gelieferten Einzelsignale werden ferner
je einem Vorhandensein-Auswerter 40 aufgedrückt, der pro Einzelsignal je einen Schwellwert-Detektor
41 aufweist, die so eingestellt sind, daß ihre Schwellwerte überschritten sind,
solange in den betreffenden kapazitiven Fühlern 25 sich Einzelfaserbänder befinden.
Wenn dagegen durch Band-
bruch oder aus sonstigen Gründen in einem
der kapazitiven Fühler das Einzelfaserband plötzlich fehlt, wird der SChwellwert
des betreffenden Schwellwert-Detektors 41 unterschritten und eine Schaltung 42 erkennt
dies und löst Abschalten der Strecke mittels des Schalters 37 und/oder ein I-Signal,
hier ein Alarmsignal mittels der Alarmvorrichtung 39 aus. Zum Beispiel kann dieser
Vorhandensein-Auswerter 40 so ausgebildet sein, daß die Schwellwert-Detektoren 41
bei Vorhandensein von Einzelfaserbändern in den ihnen zugeordneten Fühlern 25 Signalwerte
der Höhe 1 und bei Fehlen des Einzelfaserbandes den Signalwert "O" liefern.
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Die Auswerteschaltung 42 weist dann einen Addierer auf, der diese
Signalwerte addiert und die Addition einem Sollwert-Detektor eingibt, der so eingestellt
ist, daß sein Schwellwert nur dann überschritten wird, wenn in allen Fühlern Einzelfaserbänder
vorhanden sind.
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Wenn dagegen ein Einzelfaserband plötzlich fehlt, wird dieser Schwellwert
unterschritten und der Sollwert-Detektor löst dann den Schalter 37 bzw. die Alarmvorrichtung
39 zum Abschalten der Strecke bzw. Aussenden des Alarmsignales aus.
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Die von den Meßwertumformern 26 gelieferten Einzelsignale können ferner
auch dem Mischungsverhältnis-Auswerter 50 zugeleitet werden,der eine manuell betätigbare
Umschaltvorrichtung 51, drei Addierer 52 - 54 und ein Mischungsüberwachungsgerät
55 aufweist. Dieser Mischungsverhältnis .- Auswerter 50 dient dazu, wenn gleichzeitig
Einzelfaserbänder unterschiedlicher Art
dem Streckwerk zulaufen,
deren Mischungsverhältnis daraufhin zu überwachen, ob es innerhalb vorbestimmter
Grenzen bleibt und, wenn diese Grenzen über- oder unterschritten werden bzw. überzufällig
über- bzw. unterschritten werden, wird ebenfalls der Schalter 37 bzw. die Alarmvorrichtung
39 zum Abschalten der Strecke bzw. zum Aussenden eines Alarmsignales aktiviert.
Zu diesem Zweck weist die Umschaltvorrichtung 51 pro Meßwertumformer 26 einen 3-fach
Umschalter auf, dessen drei Ausgangskontakte an drei Addierer 52, 53, 54 angeschlossen
sind. Es können hierdurch wahlweise 2-fach oder 3-fach Mischungen überwacht werden.
Jeder Addierer 52 bis 54 ist jeweils einer Art von Einzelfaserbänder zugeordnet.
Er addiert die ihm zugeleiteten Einzelsignale und liefert sie zum Mischungsüberwachungsgerät
55, an welchem von Hand die oberen und unteren Grenzwerte des oder der jeweils vorgesehenen
zulässigen prozentualen Mischungsanteile der Faserbänder unterschiedlicher Art eingestellt
sind. Wenn diese Grenzwerte über- bzw.
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unterschritten werden, aktiviert dieses Mischungsüberwachungsgerät
55 den Schalter 37 zum Ausschalten der Strecke und/oder die Alarmvorrichtung 39
zum Aussenden eines Alarmsignales. Dies sei an einem Zahlenbeispiel erläutert.
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Wenn beispielsweise angenommen wird, daß eine 3-fach-Mischung vorliegt,
wobei je zwei Einzelfaserbänder der Arten A, B.und C gleicher mittlerer Solldicke
vorliegen. Das Mischungsüberwachungsgerät 55 kann nun so eingestellt sein, daß es
fühlt, wenn der
prozentuale Anteil jeder dieser drei Arten Einzelfaserbänder
an der Gesamtdicke aller Einzelfaserbänder je einen vorbestimmten oberen Grenzwert
übersteigt bzw. je einen vorbestimmten unteren Grenzwert unterschreitet. Die prozentualen
Anteile berechnen sich in diesem Falle nach den Gleichungen A B C A+B+C # 100 ;
# 100 und A+B+C # 100, wo A, B, C die summierten Dicken der Faserbänder der Art
A bzw. der Art B bzw. der Art C sind. Beispielsweise kann das Überwachungsgerät
55 so eingestellt sein, daß es fühlt, wenn der prozentuale Anteil der beiden Faserbänder
der Art A bzw. der Art B bzw.
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der Art C jeweils 36 % übersteigt oder 30 % unterschreitet und es
aktiviert dann in jedem solchen Falle jeweils den Schalter 37 bzw. die Alarmvorrichtung
39.
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Entsprechend kann vorgegangen werden, wenn eine 2-fach-Mischung vorliegt,
wobei es hier jedoch ausreicht, nur den prozentualen Mischungsanteil einer der beiden
Faserbandarten zu überwachen. Falls rein zufällige,kurzzeitige Überschreitungen
oder Unterschreitungen der oberen bzw. unteren Grenzwerte der Mischungsanteile toleriert
werden sollen, können hierfür z. B. Maßnahmen wie weiter oben beschrieben vorgesehen
sein.
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