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Die Erfindung betrifft einen Taststock zur mobilen Orien-
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tierung für Sehbehinderte, der an seinem oberen, dem Sehbehinderten
zugewandten Ende als Griff und an seinem entgegengesetzen Ende als ein in einer
Spitze endendes Tastrohr ausgebildet ist, das mit seiner Spitze vom Sehbehinderten
unmittelbar oberhalb einem von ihm zu ertastenden Boden in im wesentlichen horizontal
und quer zu einem zu ertastenden Weg verlaufenden Pendelbewegungen vor sich her
geführt und beidseits des Weges auf dem Boden aufgetippt wird.
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Derartige Taststöcke bewegt der Sehbehinderte über sein Handgelenk
von einer Seite zur anderen des von ihm zu ertastenden Weges in einem bestimmten
Winkel. Der Taststock hat vom Handgelenk bis zu der den Weg ertastenden Stockspitze
eine Länge, die es dem Sehbehinderten ermöglicht, Hindernisse, die sich ihm entgegenstellen
könnten, so frühzeitig zu ertasten, daß er frühzeitig Maßnahmen zur Umgehung des
Hindernisses treffen kann. Obgleich der Taststock relativ leicht konstruiert ist,
entstehen durch die dauernden Pendelbewegungen und insbesondere durch das Umsteuern
am Ende einer jeden Bewegung im Handgelenk des Sehbehinderten erhebliche dynamische
Kräfte, die umso größer sind, als der Sehbehinderte auch noch das gesamte statische
Ge-Gewicht des Taststockes zu tragen hat. Ermüdungen des Handgelenkes lassen sich
daher bei herkömmlichen Bauarten dieses Taststockes nicht ausschließen, zumal der
Sehbehinderte den Taststock auch fester umfassen muß, da dieser sich der Hand nicht
anpaßt, die Hand also einen leeren Raum in der Handinnenfläche durch großen Druck
der Finger und Daumen überbrücken muß, was zur erhöhten Ermüdung bis zur Verkrampfung
der Hand führen kann.
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Andererseits darf der Stock nicht an jedem Hindernis aus der Hand
gleiten. Jedoch soll er bei überraschend starker Gegenkraft (eine Person stolpert
über den Stock, ein Auto fährt gegen den Stock, etc.) aus der Hand fallen um den
Tastenden oder andere Personen nicht zu Fall zu bringen. Dieses sich dadurch ergebende
bestimmte Maß an Kraftaufwand + bei herkömmlichen Taststöcken auf Dauer ohne Ermüdung
zu halten, ist kaum möglich. Aus diesem Grunde wird auch der Taststock oft auf zwar
"bequeme Art" gehalten.
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Er bietet dann aber nicht mehr die erforderliche Sicherheit!
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, den Taststock der einleitend genannten
Art so zu verbessern, daß der Sehbehinderte ihn leicht führen kann, ohne auch bei
längerer Anwendung dabei zu ermüden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Taststock
eine ergonomische Gestaltung zur organischen Verlängerung von aus einem Arm und
einer Hand gebildeten Extremitäten des Sehbehinderten aufweist.
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Diese ergonomische Gestaltung zum Zwecke der Verlängerung der Extremitäten
schafft einerseits gute Griffbedingungen Diese Griffbedingungen erleichtert ein
dauerndes Festhalten des Taststockes, ohne daß dadurch die entsprechenden Handmuskeln
erlahmen. Andererseits ermöglicht die ergonomische Gestaltung des Stockes einen
guten Gewichtsausgleich, so daß der Taststock an einer Stelle von der Hand des Sehbehinderten
unterstützt wird, an der der Gewichtsausgleich nahezu vollständig ist. Auf diese
Weise wird verhindert, daß der Sehbehinderte mit seiner Hand ein großes Moment ausgleichen
muß. Außerdem werden die dynamischen Belastungen, die durch das Umsteuern der Bewegungen
entstehen, relativ klein gehalten.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Griff
eine seine Führung erleichternde Ausbildung im Bereich einer von seinem Schwerpunkt
in Richtung auf den Sehbehinderten verschobenen Lage auf, in der er ein schwaches
Drehmoment der Spitze in Richtung auf den abzutastenden Boden aufweist.
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Diese leichte Verschiebung des Unterstützungspunktes bezüglich des
Schwerpunktes führt dazu, daß die Stockspitze ein leichtes Drehmoment in Richtung
auf den Boden aufweist.
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Dieses Drehmoment ist so gering, daß nur kleine Kräfte erforderlich
sind, um nach dem Auftippen der Spitze diese wieder so weit anzuheben, daß die Spitze
in der gewünschten
Höhe oberhalb des Bodens zum gegenüberliegenden
Umlenkpunkt geführt wird. Das Umsteuern der Bewegungen wird auf diese Weise erheblich
erleichtert. Der Sehbehinderte braucht weder erhebliche Brems- noch entsprechende
Beschleunigungsmomente aufzubringen. Der dauernden Benutzung des Taststockes über
große zeitliche Distanzen steht daher nichts Hinderliches im Wege.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
ausführlichen Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen, in denen eine bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung beispielsweise veranschaulicht ist.
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In den Zeichnungen zeigen: Fig. 1 : Eine Seitenansicht eines auf einen
Boden geführten Taststockes, Fig. 2 : eine vergrößerte Darstellung eines von einer
Hand umschlossenen Griffes, Fig. 3 : eine Draufsicht auf einen Griff, Fig. 4 : eine
Seitenansicht eines Griffes, Fig. 5 : eine Ansicht von oben auf ein Griffende, Fig.
6 : eine Draufsicht auf einen Haken ohne Deckel, Fig. 7 : eine Draufsicht auf einen
Deckel, Fig. 8 : eine Seitenansicht einer Überwurfmutter, Fig. 9 : eine Seitenansicht
eines Verlängerungsstückes und Fig. 10: eine Darstellung eines Griffes in acht verschiedenen
Winkelstellungen.
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a) auf eine Oberseite, b) um etwa 150 Grad gegenüber a) gedreht,
c) eine Draufsicht auf eine Unterseite,
d ) um etwa 30 Grad gegenüber
c )gedreht und e ) um etwa 9o Grad gegenüber c) gedreht Ein Taststock besteht im
wesentlichen aus einem Griff 1 und einem Tastrohr 2. Der Griff 1 wird von einer
Hand 3 eines Sehbehinderten 4 geführt. Die Länge des Taststockes ist so bemessen,
daß der Sehbehinderte 4 ihn in einer angemessenen Entfernung 5 vor sich auf einem
Weg 6 führen kann.
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Zu diesem Zwecke reicht der Taststock mitteiner Spitze 7 bis auf einen
Boden 8, auf dem der Sehbehinderte 4 geht.
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Der senkrecht auf den Boden 8 stehende Taststock reicht dem Sehbehinderten
4 etwa bis an seine Brust.
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Der Taststock wird von dem Sehbehinderten so geführt, daß seine Spitze
7 den Boden an einer Stelle berührt, die etwa 1 bis 1 1/2 Schritte vor dem jeweiligen
Standort des Sehbehinderten 4 liegt. In dieser Lage bildet der Taststock einen Winkel
von 40 Grad bis 60 Grad mit dem Boden 8.
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Dabei ist die Hand 3 des Sehbehinderten 4 am etwa rechtwinklig eingewinkelten
Arm 9 in Gehrichtung des Sehbehinderten 4 vorgestreckt. Diese Hand 3 führt den Taststock
in der Weise, daß die Spitze 7 unmittelbar oberhalb des Bodens 8 in Pendelbewegungen
geführt wird. Diese Pendelbewegungen verlaufen etwa rechtwinklig zum Weg 6. Bei
jeder Umsteuerung der Pendelbewegung von der einen in die sich jeweils anschließende
andere Richtung senkt der Sehbehinderte 4 die Spitze 7 des Taststockes auf den Boden
8 ab.
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Durch dieses Auftippen der Spitze 7 auf den Boden 8 ist gewährleistet,
daß die Spitze 7 immer unmittelbar oberhalb des Bodens 8 geführt wird und Unebenheiten
im Wege 8 festgestellt werden können.
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Das Tastrohr 2 ist mit dem Griff 1 über eine Überwurfmutter lo verbunden.
Diese Überwurfmutter lo ragt mit ihrem schmaleren Ende 11 über das Tastrohr, das
mit einem entsprechenden
Bund 13 in einem Sitz 12 der Überwurfmutter
lo geführt wird. Diese wird auf ein Gewinde 14 aufgeschraubt, das an einem dem Tastrohr
2 zugewandten Ende 15 des Griffes 1 vorgesehen ist.
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Der Griff 1 ist so gestaltet, daß er dem Sehbehinderten 4 die Führung
des Taststockes erleichtert. Er weist zu diesem Zwecke eine ergonomische Gestaltung
auf, die bezüglich der Gesamtlänge des Taststockes an einer Stelle des Griffes 1
vorgesehen ist, an der der gesamte Taststock in unmittelbarer Nähe seines Schwerpunktes
unterstützt wird. Bezüglich dieses Schwerpunkts ist die ergonomische Gestaltung
in Richtung auf ein dem Sehbehinderten 4 zugewandtes Ende 16 so verschoben, daß
der Taststock einem leichten Drehmoment unterliegt, aufgrund dessen er mit seiner
Spitze 7 eine Bewegung in Richtung auf den Boden 8 ausführt. Dieses Drehmoment ist
jedoch so klein, daß der Sehbehinderte 4 den Taststock ohne großen Kraftaufwand
soweit mit seiner Spitze 7 vom Boden 8 abheben kann, daß er die Spitze 7 ohne wesentliche
Ermüdungserscheinungen in den vorgeschriebenen Pendelbewegungen führen kann.
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Darüber hinaus ist die ergonornische Gestaltung so eingerichtet, daß
jeder Finger der Hand 3 eine ihm angepaßte und seiner Funktion gemäße Führungsfläche
im Bereich des Griffes 1 findet. Dabei ist davon auszugehen, daß die -Hand 3 den
Griff 1 so umschließt, daß sie mit ihrer Handinnenfläche 18 und mit einem Handballen
19 an der Innenfläche 17 anliegt. Darüber hinaus weist die Hand 3 mit ihrem Zeigefinger
20 über die Innenseite 17 in Längsrichtung des Taststockes auf die Spitze 7 zu.
Demgegenüber beaufschlagt die Hand 3 mit ihrem Daumen 21 eine Oberseite 22 des Griffes
1, während der Griff 1 auf seiner der Oberseite 22 gegenüberliegenden Unterseite
23 auf einer zu diesem Zweckuf der Unterseite 23 vorgesehenen Ringfingerauflage
24 von einem Ringfinger 25 beaufschlagt ist.
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Der Griff 1 ist auf seiner der Handinnenfläche 18 zugewandten Innenseite
17 in Form von zwei ineinander übergehenden SKurven 26,27 ausgebildet. Eine dieser
beiden S-Kurven ist einem dem Sehbehinderten 4 zugewandten Ende 28 zugekehrt, während
sich die andere S-Kurve 27 in Richtung auf ein dem Ende 28 gegenüberliegendes unteres
Ende 29 des Griffes 1 erstreckt. Die dem oberen Ende 28 benachbarte obere S-Kurve
26 ist als Negativform dem Handballen 19 einer Hand 3 nachgebildet. In entsprechender
Länge erstreckt sie sich in Richtung auf das obere Ende 28 des Griffs 1. Sie ist
hier als eine sanfte von der umschließenden Hand 3 wegweisende Krümmung 30 ausgebildet,
deren Tiefe einem auf der Innenseite 17 aufliegenden Handballen 19 entspricht.
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In Richtung auf das untere Ende 29 schließt sich an die Krümmung 30
eine auf die umschließende Hand 3 weisende Auswölbung 31 an. Die Höhe dieser Auswölbung
31 gegenüber der Krümmung 30 ist so bemessen, daß die Handinnenfläche 18 gut von
der Auswölbung 31 unterstützt wird, wenn der Handballen in der Krümmung 30 aufliegt.
Auf diese Weise dienen die S-Kurven 26,27 zur Unterstützung des Handballens 19 einerseits
und der sich an den Handballen 19 anschließenden Handinnenfläche 18 andererseits.
Diese liegt auf der Auswölbung 31 auf, wenn der Griff 1 von der Hand 3 um -schlossen
wird.
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Im Anschluß an die Auswölbung 31 schließt sich in Richtung auf das
untere Ende 29 eine Rille 32 an, die bei richtiger Umschließung des Griffes 1 zur
Aufnahme des Zeigefingers 20/Tastfinger dient.
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Diese Rille 20 erstreckt sich im wesentlichen in Richtung einer gedachten
Längsachse des Taststockes. Jedoch bedarf es zur ergonomisch richtigen Gestaltung
der Rille 32 einer Anpassung an die Richtung des Zeigefingers 20, wenn dieser auf
der Innenseite 17 anliegt. Zu diesem Zwecke bildet die Rille 32 in der Draufsicht
einen Winkel von ca. 4 Grad mit der Längsrichtung des Taststockes.
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Um diese 4 Grad ist ein dem Sehbehinderten zugewandtes Ende 33 der
Rille in Richtung auf die Oberseite 22 des Griffes 1 verschoben, während dementsprechend
ein gegenüberliegendes Ende 34 der Rille in Richtung auf die Unterseite 23 weist.
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Die Rille 32 ist in ihrem Längs- und Querschnitt den entsprechenden
Abmaßen des Zeigefingers 20 im Bereich seiner ersten beiden Glieder angepaßt. Zu
diesem Zwecke ist die Rille 32 in der Draufsicht länglich oval mit zwei einander
weitgehend parallel verlaufenden Längskanten 35,36 ausgebildet. Die Rille 32 hat
einen Querschnitt in Form eines Viertelkreises. Die Enden dieses Viertelkreises
können beispielsweise 26 mm von einander entfernt sein. Demgegenüber ist die Rille
32 im Längsschnitt nach Art eines Korbbogens gestaltet. Dieser Korbbogen hat ein
dem Sehbehinderten 4 zugewandtes oberes Ende 33 und ein diesem gegenüberliegendes
Ende 34, die beispielsweise 75 mm voneinander entfernt sein können und damit die
Länge der Rille 32 bestimmen. Das obere Ende 33 der Rille 32 ist von einem dem Sehbehinderten
4 zugewandten Ende 16 des Griffes 1 etwa 190 mm entfernt. Auf dieser Entfernung
erstrecken sich sowohl die Krümmung 30 als auch die Auswölbung 31.
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Die Rille 32 weist in Längsrichtung des Griffes 1 verlaufende Seitenwände
37,38 auf. Diese enden auf ihren der Längsachse des Griffes abgewandten Enden in
Längskanten 35,36, die eine leichte Abrundung aufweisen. Diese Abrundung schließt
aus, daß sich der Sehbehinderte 4 an den Längskanten 35,36 verletzen kann, falls
er mit seinem Zeigefinger 20 mit diesen Längskanten 35,36 in Berührung kommt.
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Die Seitenwände 37,38 ragen bis zu 3 mm über eine den Griff begrenzende
Oberfläche 39 hinaus. Demgegenüber ragt die Rille 32 als Mulde 40 in die Oberfläche
39 des Griffes
hinein. Diese Mulde 40 kann mit einem parallel zu
einer gedachten Längsachse des Griffes 1 laufenden Muldenboden versehen sein.
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Zweckmäßigerweise ist die Mulde 40 an ihrer tiefsten Stelle mindestens
3 mm tief.
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Außer dem Zeigefinger 20 haben auch die den Griff 1 haltenden anderen
Finger spezielle Auflagen, um dem Sehbehinderten 4 die Führung des Taststockes zu
erleichtern. Im Bereich der Auswölbung ist eine Daumenaufiage 44 vorgesehen Diese
Daumenauflage ist als eine ebene Fläche ausgebildet, die sich auf der Oberfläche
39 des Griffes erstreckt. Sie verläuft in einer von der Auswölbung 31 aufgespannten
Ebene auf der Oberseite 22 des Griffes 1. Die Daumenauflage 44 weist eine kreisbogenförmige
Begrenzung 45 auf, die sich auf der von der Auswölbung 31 abgewandten Außenseite
17 des Griffes 1 erstreckt. Dabei reicht die kreisbogenförmige Begrenzung 45 über
die der Auswölbung 31 abgewandte seitliche Oberfläche 39 des Griffes 1 hinaus.
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Die Begrenzung 45 weist eine abgerundete Kante 46 auf, die sanft in
eine auswölbung 31 abgewandte seitliche Oberfläche 39 des Griffes 1 übergeht. Im
Bereich dieser Kante 46 bildet die Daumenauflage 44 auf der Außenseite 17 eine Auflage
47 für einen Mittelfinger 48 der Hand 3.
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Die Begrenzung 45 läuft in Richtung auf die Spitze 7 im Bereich der
ihr zugewandten Seitenwand 38 der Rille 32 aus, während in entgegengesetzter Richtung
die Begrenzung 45 sich bis in den Bereich der Krümmung 30 erstreckt. Die Daumenauflage
44 beginnt etwa 15 mm vor einem dem Sehbehinderten 4 zugewandten Ende der Rille
32. Sie ist beispielsweise etwa 9o mm lang und an ihrer breitesten Stelle etwa 21
mm breit. Zweckmäßigerweise ist sie mit einer leichten Wölbung 49 in ihrem Mittelbereich
50 versehen. Diese
leichte Wölbung 49 erstreckt sich in Richtung
auf die Unterseite 23 und dient zur Aufnahme einer auf der Daumenauflage 44 aufliegenden
Daumenkuppe.
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Die Auflage des Mittelfingers 50 ist als eine schräg auf der Außenseite
17 verlaufende Mulde 51 ausgebildet, die sich von der Unterseite 23 in Richtung
auf ein auf den Sehbehinderten 4 weisendes Ende 52 der Daumenauflage 44 erstreckt.
Diese Mulde 51 beginnt an der Unterseite 23 im Bereich einer Stelle 53, die in etwa
einer Mitte 54 der Daumenauflage 44 gegenüber liegt. In der Mulde 51 erstreckt sich
der in Richtung auf den Sehbehinderten 4 abgewinkelte Mittelfinger 48. Er endet
mit seiner Kuppe unmittelbar unterhalb der Daumenauflage 44.
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In Richtung auf den Sehbehinderten 4 schließt sich an die Auflage
47 für den Mittelfinger 48 die Ringfingerauflage 24 an. Diese ist auf der Unterseite
23 ausgebildet und bildet eine tangential in die Unterseite 23 einmündende Ebene,
die etwa in der Mitte der Daumenauflage 44 beginnt.
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Sie erstreckt sich in Längsrichtung des Griffes 1 und folgt damit
weitgehend dem Verlauf der Krümmung 30 in Richtung auf den Sehbehinderten 4. Die
Breite der Ringfingerauflage beträgt etwa 15 mm, ihre Länge beispielsweise 80 mm.
Die Ringfingerauflage 24 ist bezüglich der Längsachse des Griffes 1 in Richtung
auf die der Krümmung 30 gegenüberliegende Außenseite 17 abgewinkelt und verläuft
damit weitgehend parallel zu einem sich entlang der Unterseite 23 erstreckenden
Ringfinger 25, der mit seinen beiden oberen Gliedern in Richtung auf die Handinnenfläche
18 so weitgehend abgewinkelt ist, daß der Ringfinger 25 mit seinem obersten Glied
auf der Handinnenfläche 18 aufliegt. Zweckmäßigerweise bildet die Ringfingerauflage
24 mit einer gedachten Längsachse des Tast stockes einen Winkel von etwa 20 Grad.
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Die Ringfingerauflage 24 verläuft nicht planparallel zur Ebene der
Daumenauflage 44. Sie ist vielmehr gegenüber dieser um einen Winkel von etwa 340
Grad geneigt. Auf diese Weise verlaufen die von der Daumenauflage 44 und der Ringfingerauflage
24 gebildeten Ebenen in Richtung auf einen spitzen Winkel, der auf einer der Handinnenfläche
18 abgewandten Außenfläche jenseits der Hand 3 liegt. Im Bezug auf eine von der
Krümmung 30 aufgespannte Ebene bildet diejenige der Ringfingerauflage 24 einen Winkel
von etwa lo Grad.
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Die Ringfingerauflage 24 weist eine der Außenseite 17 zugewandte Begrenzung
56 auf, die sich geschwungen von der Krümmung 30 bis in Richtung auf die Auflage
47 erstreckt.
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Die Begrenzung 56 läuft in der Krümmung 30 mit einem kurzen Radius
57 und im Bereich der Auswölbung mit einem langen Radius 58 aus. Die Begrenzung
56 ist mit einer abgerundeten Kante versehen, um eine Verletzung des Sehbehinderten
4 zu verhindern. Die Ringfingerauflage 24 verläuft mit ihrer der Außenseite 17 zugewandten
seitlichen Oberfläche sanft in Richtung auf die Auflage 47 des Mittelfingers 48.
Die für diese Auflage 47 vorgesehene Mulde 51 wird auf ihrer von der Ringfingerauflage
24 abgewandten Seite von der Daumenauflage 44 begrenzt, in die die Mulde 51 sanft
übergeht.
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Der Griff 1 weist an seinem dem Sehbehinderten zugewandten Ende 16
eine eiförmige Abrundung 59 auf. In diese Abrundung 59 mündet tangential eine dem
Sehbehinderten 4 zugewandte Verlängerung 60 der Krümmung 30 ein. Die Abrundung 59
erstreckt sich als Haken 61 in Richtung auf die Unterseite 23. Dieser Haken 61 bildet
einen Winkel von etwa 11o Grad mit einer gedachten Längsachse des Taststockes. Der
Haken ist an seinem der Unterseite 23 gegenüberliegenden Hakenende 63 mit einer
Abrundung 62 versehen. Diese Abrundung 62 verläuft sowohl in Richtung des Hakens
61 als auch quer zur dieser Richtung. Der Haken 61 weist darüber hinaus
zwei
Seitenflächen 64,65 auf, die von der eiförmigen Abrundung 59 keilförmig in Richtung
auf das Hakenende 63 aufeinander zulaufen. Sie münden tangential in die eiförmige
Abrundung 59 ein. Darüber hinaus sind alle Kanten des Hakens 61 abgerundet, so daß
auf diese Weise verhindert wird, daß sich der Sehbehindert e 4 am Haken 61 verletzt,
wenn er mit der Spitze 7 des Taststockes unbeabsichtigt gegen ein Hindernis stößt,
so daß sich der Griff 1 in Richtung auf den Sehbehinderten 4 bewegt.
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Der Haken 61 ist in einer von seinem Handgelenk 66 wegweisenden Richtung
an der Krümmung 30 befestigt. Zudiesem Zwecke bildet die Verlängerung 60 einen Winkel
von etwa 1 Grad mit der gedachten Längsachse des Taststockes. Der Haken 61 ragt
mit seinem Hakenende 63 soweit in Richtung der Verlängerung 60, daß der von der
Verlängerung 60 und dem Hakenende 63 eingeschlossene Winkel ausreicht, um die Taststock
sicher auf einen entsprechend gestalteten Haken beispielsweise einer Garderobe aufhängen
zu können.
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Der Haken 61 ist als ein mit einem Deckel 67 verschlossener Hohlraum
68 ausgebildet. Dieser Hohlraum 68 dient der Aufnahme eines nicht dargestellten
Empfängers, der in der Lage ist, Signale von einem in Boden 8 verlegten Sender aufnehmen
zu können. Der Deckel 67 paßt sich der Form des Hakens 61 an und wird mit Hilfe
einer Schraube 69 im Hohlraum 68 verschraubt. Die Schraube 69 hat einen im Deckel
67 versenkten Kopf 70, der eine Verletzung des Sehbehinderten ausschließt.
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Zur Betätigung des Empfän- ist im Hakenende 63 ein versenkgers ter
Stellknopf 71 eingelassen, der in dem vom Hakenende 63 und der Verlängerung 60 gebildeten
Winkel vor Umwelteinflüssen weitgehend geschützt ist. Der Stellknopf 71 kann als
ein Rändelrad ausgebildet sein, das lediglich mit einem flachen Sektor aus dem Hakenende
63 herausragt. Unmittelbar neben diesem Stellknopf 71 ist eine Steckbuchse 72 an
ähnlich
geschützter Stelle vorgesehen. In diese Steckbuchse kann
ein Stecker hineingesteckt werden, um eine Verbindung zwischen dem Empfänger und
entsprechenden Ohrmuscheln herzustellen, die der Sehbehinderte 4 im Ohr trägt.
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Die lösbare Verbindung zwischen dem Griff 1 und dem Tastrohr 2 ist
unmittelbar hinter dem dem Tastrohr 2 zugewandten Ende 34 der Rille 32 vorgesehen.
An dieser Stelle ist auch das Tastrohr 2 in seiner Länge stufenlos veränderlich.
Das Tastrohr kann in den Griff eingeschoben und durch Festdrehen einer Überfall
mutter fixiert werden.
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Der Griff 1 ist aus einem bruchfesten hartzähen Kunststoff hergestellt.
Er ist zweckmäßigerweise als Rohr ausgebildet, in das ein Kupplungsstück 73 eingelassen
ist. Dieses ist auf seiner in den Griff 1 ragenden Seite mit einem Bund 74 versehen,
mit dem es im Rohr des Griffes 1 klemmt. Auf seiner gegenüberliegenden Seite ist
die Kupplung 73 mit dem Gewinde 14 versehen.
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Das Tastrohr ist zweckmäßigerweise als Aluminiumrohr bzw. Kohlefaserrohr
hergestellt, um dem Taststock an seinem dem Griff 1 abgewandten Ende ein möglichst
geringes Gewicht zu geben. In dem Tastrohr ist die Spitze 7 mit Hilfe eines Klemmverschlusses
befestigt.
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Die Oberfläche 39 des Griffes 1 ist samtartig aufgerauht, um dem Sehbehinderten
4 das Gefühl einer guten Griffigkeit zu vermitteln.
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Diese Aufrauhung geschieht zweckmäßigerweise durch Sandstrahlen.
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Darüber hinaus sind am Griff 1 keine Einsenkungen oder Erhebungen
vorgesehen, in denen sich etwa Schmutz ansammeln könnte.
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Auf diese Weise sind auch Dauerbrüche aufgrund der ständig auszuführenden
Pendelbewegungen nicht zu befürchten. Diese können auch aufgrund der Abwinklung
der Verlängerung 60 in Richtung
auf eine der Hand 3 abgewandte
Seite leicht ausgeführt werden, da das Handgelenk 66 derartigen Bewegungen des Endes
16 nicht im Wege ist. Darüber hinaus gewährleistet dieser Abwinklung der Verlängerung
60, daß das Ende 16 jeweils am Handgelenk 66 vorbeigleitet, wenn der Sehbehinderte
4 mit der Spitze 7 gegen ein Hindernis stößt. Das Ende 16 kann sich durch derartige
Verschiebungen auch nicht im offenen Ärmel eines Mantels festhaken.' oder sich gar
am Körper festspießen. Es gleitet aus welchem Winkel auch immer auf den Körper zukommend
an diesem ab! Die Dimensionen des Griffes und seiner Einzelheiten sind so bemessen,
daß sowohl Kinderhände ( ab 10. Jahres, Beginn des Langstocktrainings) als auch
Frauen- und Männerhände damit umgehen können, ohne auf die ergonomischen Vorteile
zum Teil oder ganz verzichten müssen. Dieser Vorteil ergibt sich durch die Überlagerung
der verschiedenen Fingerauflagen sowie die stufenlose Verstellung des Tastrohres.
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