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Verfahren zur Scheidung der Zinksulfide von den Bleisulfiden eines
Erzes unter Anwendung eines Schaumschwimmverfahrens. Die Erfindung bezieht sich
auf ein Verfahren zur Scheidung der Zinksulfide von den Bleisulfiden eines Erzes
unter Anwendung eines Schaumschwimmverfahrens.
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Es sind bereits Verfahren zur Vorbereitung fein zerkleinerter Sulfiderze
für die Scheidung nach einem Schaumschwimmverfahren bekannt geworden, wonach alle
oder einzelne Teilchen des Erzes durch Behandlung mit Chlor oberflächlich so- verändert
wurden, daß sie in ihrer Schwimmfähigkeit voneinander bzw. von der Gangart abweichen.
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Zum Unterschiede von den bisher bekannten Verfahren dieser Art, soll
durch die Erfindung die Oberfläche der Erzteilchen chemisch nicht verändert werden.
Es erfolgt dies dadurch, daß die Scheidung durch ein Mittel erfolgt, welches aus
einer Lösung von einem oder mehreren Chloriden der Alkali-oder Erdalkalimetalle
(z. B. schwach angesäuertes Chlornatrium) besteht, wobei gegebenenfalls die erwärmte
Masse in bekannter Weise unter Zuhilfenahme eines Schaummittels, einem Rühr- und
Durchlüftungsprozeß unterworfen wird. Hierdurch wird erreicht, daß ohne chemische
Einwirkung die Oberfläche des einen Sulfides benetzt wird, ohne.die Oberfläche des
anderen Sulfides zu verändern. Das Verfahren der Erfindung wird im allgemeinen folgenderweise
ausgeführt: Die Erze oder Konzentrate werden zunächst zu feiner Korngröße zerkleinert
und erforderlichenfalls- geschlämmt, um die verschiednen Sulfidteilchen voneinander
und von den Gangarten zu trennen. Das zerkleinerte Material wird dann einem Schaumschwimmverfahren
unterworfen, und zweckmäßig einem Rühr-oder Durchlüftungsschwimmverfahren, wobei
ein schäumendes Mittel (wie z. B. Ölsäure) unter Erhitzen verwendet wird. Hierbei
wird ein Mittel verwendet, das hauptsächlich aus einer Lösung von Kochsalz besteht,
die mit Schwefelsäure oder einer anderen im Handel erhältlichen Säure angesäuert
ist. Bei der Behandlung der Gemenge von Schwefelverbindungsschlämmkonzentraten,
die aus den bekannten Säureschlämmverfahren hervorgegangen sind, wird das »befeuchtende
Mittel« (d. i. die Kochsalzlösung) in neutralem oder alkalischem Zustande angewendet,
wobei festgestellt wurde, daß die Schlämmkonzentrate gewöhnlich zur endgültigen
Trennung der Schwefelverbindungsteilchen einer Nachbehandlung unerzogen werden müssen.
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Es hat ' sich herausgestellt, daß das Schlämmittel am besten bei einer
Temperatur von 49 bis 71' C angewendet wird. Bei diesein
Wärmegrad
konnte die Ausscheidung der Schwefelzinkverbindungen(Blende) und (oder) der Pyrite
von den Schwefelbleiverbindungen (Bleiglanz) am besten ausgeführt werden. Bei gewissen
Fällen kann eventuell auch eine Ausscheidung bei niedrigeren Wärmegraden, und sogar
bei atmosphärischen Wärmegraden ausgeführt werden, jedoch hat es sich in der Regel
erwiesen, daß hierbei die Zinkschlämmkonzentrate eine Nachbehandlung erfahren müssen.
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Die Säuremenge, welche dem »befeuchtenden« Mittel zugesetzt werden
muß; hat einen bestimmenden Einfluß auf das Scheideverfahren. Der Säuregrad für
alle Erze kann ein für allemal nicht festgelegt werden. Es hat sich gezeigt, daß,
wenn der Säuregrad der Kochsalzlösung um ungefähr z Prozent erhöht wird, daß dann
die Schwefelbleiverbindung mehr oder weniger vollständig ausgeschlämmt wird, ebenso
wie die Schwefelzinkverbindungen oder die Pyrite.
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Eine nur schwach angesäuerte Kochsalzlösung, d. i. eine solche von
ungefähr o, i oder o,2 pro Hundert ist für das Verfahren der Erfindung am besten
geeignet.
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Wenn das Verfahren direkt zum Schlämmen der Schwefelzinkverbindungen
und (oder) der Pyrite von den rohen Erzen o. dgl., welche Zinkbleischwefelverbindungen
enthalten und mitGangartendurchsetzt sind, verwendetwird, so können die Blenden
und (oder) die Pyrite ausgeschieden werden, ohne daß irgendein organisches Schäumemittel,
wie z. B. (Ilsäure,. zugesetzt zu werden braucht.
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Die Menge an Salzen in dem Schlärimittel kann innerhalb weiter Grenzen
abgestuft werden. Eine schwach angesäuerte Lösung mit einem Gehalt von io Prozent
an Chlornatrium hat die besten Ergebnisse ergeben.
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Für die Kochsalzzusätze dieser Lösung wird wegen der Wohlfeilheit
am besten das gewöhnliche Kochsalz (Chlornatrium) - verwendet.
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Dieses Schlämmscheideverfahren kann in irgendeiner bekannten Vorrichtung
in der gewöhnlichen Weise ausgeführt werden. Eine Schlämmscheidung wird soweit erzielt,
als die Schwefelbleiverbindungsteilchen (Bleiglanz) vorübergehend »befeuchtet« werden,
und dadurch für das Schlämmen in- dein obenerwähnten Scheidemittel ungeeignet werden
und als Rückstand mit den Gangmassen zurückbleiben, während die Schwefelzinkverbindungen
(Blenden) und (oder) die Pyritteilchen nicht so angegriffen und verschlämmt werden.
Hierbei werden diese zu Schlämmkonzentraten ausgeschieden, die verhältnismäßig einen
hohen Zink- und einen geringen Bleigehalt haben. Das Verfahren nach der Erfindung
kann praktisch auf zwei verschiedene Weisen ausgeführt werden.
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Bei der einen Anwendung des Erfindungsverfahrens werden die rohen
Erze zunächst bis zu einer geeigneten Korngröße zerkleinert und in diesem Zustande
direkt dem Schlämmscheideverfahren unterworfen. Hierbei werden Schlämrnkonzentrate
mit hohem Zinkgehalt erhalten, während die Schwefelverbindungsteilchen, die durch
das besondere Scheidemittel »befeuchtet« worden sind, mit den Gangmassen als Rückstand
verbleiben. Nachdem so die Schwefelbleiverbindungen entfernt worden sind, werden
die Rückstände, welche den größeren Teil der Schwefelbleiverbindungen und die Gangmassen
enthalten, entwässert und (oder) zur Entfernung des »befeuchtenden« Scheidemittels
gewaschen. Darauf werden sie einem weiteren Schlämmscheideverfahren in der gewöhnlichen
Weise nach irgendeinem der bekannten Verfahren zur Bildung von Schlämmkonzentraten
mit hohem Bleigehalt unterworfen.
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Die zweite Anwendungsweise des Verfahrens ist folgende: Die zerkleinerten
Erze werden zunächst einem Schlämmscheideverfahren unterworfen. Dieses Verfahren
kann vorzugsweise nach dem Schäumschlämmverfahren ausgeführt werden, bei dem das.
Erz aufgerührt oder durch -das -Schäummittel durchlüftet wird, wobei-Gemengekonzentrate
ohne unterschiedliche Teilung der Schwefelverbindungen -von den anderen erzielt
werden. Diese Gemengckonzentrate werden dann der besonderen Schlänirnscheidung unterworfen,
indem die vorzugsweise schwach angesäuerte Kochsalzlösung aufgerührt oder durchlüftet
wird. Hierdurch werden die Schwefelbleiverbindungsteilchen »befeuchtet« und in diesem
Scheidemittel für das Schlämmen nicht geeignet. Sie bleiben als hochbleihaltige
Rückstände zurück, während die' Schwefelzinkverbindungen verschlämmt werden und
einhochzinkhaltiges Schlämmkonzentrat bilden.
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Bei der Anwendung des Verfahrens auf Erze in feinem zerkleinerten
Zustande, wie z. B. Gemengekonzentrate von Schlämmscheideverfahren mit organischem
Schäummittel, hat es sich gezeigt, daß die Ausscheidung von Schwefelzinkverbindungen
aus Schwefelbleiverbindungen durch das oben beschriebene Schlämmverfahren in ihrer
Wirkung gesteigert wird, wenn man die Konzen- : trate zunächst einer Vorbehandlüng
zur Entfernung von 01, öligen Substanzen- oder fettigen Kohlenwasserstoffei unterzieht,
wie z. B. durch Lösung in einer verdünnten alkalischen Dünnung (d. i. eine verdünnte
Lösung von
Natriumhydraten oder Karbonaten, oder aber auch eine
Lösung, die einen schwachen Gehalt an Schwefeläther besitzt).