DE3206719C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Magnetbandkassette gemäß dem Ober­ begriff des Patentanspruchs.

Bei den bekannten Kassetten sind auf den Innenseiten der Kasset­ tenhälften jeweils Gleitschichten aus Tetrafluoräthylen oder dergleichen aufgebracht, so daß die Kassettenhälften keinen unmittelbaren Kontakt mit den Spulennaben und/oder dem Bandwic­ kel haben. Bei den bekannten Kassetten sind die Gleitschichten etwa rechteckig und entsprechen etwa der Form der Kassetten. Mit zunehmender Gebrauchszeit derartiger Kassetten wird das Band an seinen Rändern unerwünscht gedehnt. Hierbei ist die Verformung der Ränder des Bandes mit der Form von Seegras oder Seetang vergleichbar. Dies hat zur Folge, daß die Reibungskräfte zwi­ schen dem Band und den Gleitschichten mit zunehmenden Umdrehun­ gen des Bandes anwachsen, wobei die Aufwickelkraft derart steigt, daß das Band nur noch ungleichmäßig oder überhaupt nicht mehr aufgewickelt wird. Darüberhinaus wird nach langer Betriebs­ dauer nicht nur das Band, sondern auch die Gleitschichtober­ fläche aufgerauht, so daß auch hierdurch die Reibungskraft erhöht wird. Die erhöhte Reibung führt bei den bekannten Kasset­ ten zu Gleichlaufschwankungen, so daß unerwünschte Frequenz­ schwankungen wie Schwebungen und dergleichen bei der Tonwieder­ gabe entstehen.

Aus dem DE-GM 71 06 876 ist eine Bandkassette der eingangs genannten Art bekannt, bei der anstelle der herkömmlichen Gleit­ folien, die sich über die gesamte Breite der beiden Gehäusein­ nenflächen erstrecken, Gleitscheiben angeordnet sind. Diese Gleitscheiben haben eine Kreisringform und sind so klein, daß sie lediglich den Kernbereich der Magnetbandwickel überdecken, womit eine erhebliche Werkstoffersparnis erzielt ist. Allerdings hat diese Ausbildung den Nachteil, daß Gleichlaufschwankungen und Zerstörungen des Magnetbandes nicht hinreichend vermieden sind, da die Gleitscheiben nur einen sehr kleinen Bereich der Bandwickel überdecken. In den die Gleitscheiben überragenden Bereichen treten hingegen erhebliche Reibungskräfte zwischen dem Band und den Innenflächen des Kassettengehäuses auf, so daß die Aufwickelkraft derart ansteigen kann, daß das Band nur noch ungleichmäßig oder überhaupt nicht mehr aufgewickelt werden kann. Außerdem sind bei der vorbekannten Magnetbandkassette die Gleitscheiben feststehend angeordnet, so daß durch das ablaufen­ de Magnetband auch die Oberflächen der Gleitscheiben aufgerauht werden, was ebenfalls zu einer beträchtlich erhöhten Reibungs­ kraft führt.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Magnetbandkassette der betrachteten Art so zu verbessern, daß die Aufwickelkräfte derart reduziert sind, daß Gleichlaufschwan­ kungen und Zerstörungen des Bandes weitgehend vermieden sind.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs angegebenen Merkmale gelöst.

Gemäß der Erfindung ist der Außendurchmesser der Gleitscheiben nur geringfügig kleiner als der maximale Radius des Bandwickels, so daß kein nennenswerter Bereich verbleibt, an dem die Ränder des Magnetbandes an der Gehäuseinnenwand beschädigt werden können. Außerdem sind die Gleitscheiben drehbar angeordnet, so daß sie gemeinsam mit dem Bandwickel rotieren, was zur Folge hat, daß keine Reibungskräfte zwischen den Gleitscheiben und den zugehörigen Bandwickel entstehen. Hierdurch ist verhindert, daß die Oberflächen der Gleitscheiben aufgerauht wird.

Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels nachfolgend näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf eine geschlossene Magnetbandkas­ sette,

Fig. 2 eine Draufsicht auf die Innenseiten der Kassettenhälften gemäß dem Stand der Technik,

Fig. 3 eine als Scheibe ausgebildete Gleitschicht gemäß der Erfindung und

Fig. 4 eine Draufsicht auf die Innenseiten einer geöffneten erfindungsgemäßen Kassette.

Fig. 1 und 2 zeigen eine bekannte Kassette, bei welcher die Innenseiten der Kassettenhälften mit einer Gleitschicht 2 aus Tetrafluoräthylen versehen ist. An Stelle dieser Gleitschichten 2 sieht die Erfindung gemäß Fig. 3 und 4 ringförmige Scheiben 3 vor, welche eine durch Warmpressen aufgebrachte Oberflächen­ schicht aus Tetrafluoräthylen-Teilchen aufweisen. Der äußere Durchmesser der Scheiben beträgt vorzugsweise etwa 38 mm, wäh­ rend der Abstand zwischen den beiden Spulennaben 4 etwa 41,5 mm beträgt. Aufgrund der Dicke der Tetrafluoräthylen-Teilchen ge­ nügt eine Schichtdicke von etwa 1 µm.

Fig. 4 zeigt, daß die Scheiben 3 jeweils auf beiden Seiten der beiden Spulennaben 4 innerhalb der Kassettenhälften angeordnet und mit den Spulennaben 4 verbunden sind. Beim Aufwickeln des Bandes drehen sich die Scheiben 3 in beiden Kassettenhälften zusammen mit dem Band, obwohl der Bandwickel größer ist als die Scheibe 3 im Verhältnis zur Spieldauer. Während der Durch­ messer des Bandwickels auf der Abwickelseite sich vermindert, vergrößert sich der Durchmesser des Bandwickels auf der Auf­ wickelseite, so daß sich die Scheiben 3 zusammen mit dem Wickel­ körper drehen.

Selbst bei erhöhter Reibungskraft zwischen dem Band und den Scheiben 3 nach längerer Betriebsdauer wird durch die neue Kassette vermieden, daß die Aufwickelkraft am Ende des Bandes so stark ansteigt, daß das Band reißt. Da sich die Scheiben 3 zusammen mit den Spulennaben 4 drehen, ist jederzeit ein gleichmäßiger Transport des Bandes gewährleistet, so daß Gleich­ laufschwankungen des Bandes und/oder Schwebungen vermieden wer­ den.

Claims (1)

1. Magnetbandkassette mit einem Kassettengehäuse, zwei Spulennaben, die drehbar in dem Kassettengehäuse an­ geordnet sind, einem Magnetband, dessen Enden mit den Spulennaben verbunden sind, und mit zwei im wesent­ lichen kreisringförmigen Gleitscheiben, die zwischen den Seitenflächen der Spulennaben und den Innenflächen des Kassettengehäuses angeordnet sind und die identische Außenradien haben, so daß die zwei benachbarten Gleit­ scheiben nicht in Kontakt miteinander geraten, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenradius der Gleitscheiben (3) geringfügig kleiner ist als der maximale Radius eines Magnetband­ wickels, der auf eine der Spulennaben (4) aufgewickelt ist, und daß die Gleitscheiben (3) drehbar angeordnet sind.