Die Erfindung betrifft ein Scharnier mit einem an einem Möbelkorpus od. dgL befestigbaren korpusseitigen
Scharnierteil und einem an einer Türe, Klappe od. dgl. befestigbaren türseitigen Scharnierteil, welche Scharnierteile
über einen Innenlenker und einen Außenlenker gelenkig miteinander verbunden sind und mit den
Scharnierachsen ein G-.lenkviereck bilden, wobei im korpusseitigen Scharnierteil eine federnde Rasteinrichtung
mit einem Federdruckstück und einer Schraubenfeder angeordnet ist, deren Federdruckstück einen
Schwenkarm aufweist und an der korpusseitigen Scharnierachse des innenlenkers angelenkt ist sowie sich von
hier aus in das korpusseitige Scharnierteil in den Zwischenraum zwischen der an Lagerlappen des Außenlenkers
gelagerten korpusseitigen Sdwnierachse und der
Oberwand des korpusseitigen Schamierteils erstreckt und deren Schraubenfeder sich einerseits an der Oberwand
des korpusseitigen Schamierteils und andererseits am freien Ende des Federdruckstücks abstützt, das mit
seitlichen Steuervorsprüngen auf schwenkfest am Außenlenker angeordneten Steuerkurven aufsitzt, derart,
daß sich das türseitige Scharnierteil beim Schließen der Türe, Klappe od. dgl. mit Schnappverhalten in die
Schließstellung übersteht und wobei das Federdruck-
jo stück ein Metallblechteil mit im Bereich seines freien
Endes im wesentlichen U-förmig abgebogenen Sehen-' kein ist und zwischen die mit den Steuerkurven versehenen
Lagerlappen des Außenlenkers eintaucht, die rechtwinkelig zur Oberwand des korpusseitigen Scharnierteils
hin abgebogen sind, so daß die Achse des Außenlenkers dem Druckstück gegenüberliegt, von dessen
Schenkeln die Steuervorsprünge stummeiförmig seitlich abragen, nach Patent 31 48 564.
Ein aus der AT-PS 3 60 855 bekanntes Scharnier weist abweichend hiervon ein massiv ausgebildetes
Formstück als Federdruckstück auf, das in Höhenrichtung des korpusseitigen Schamierteils gesehen verhältnismäßig
viel Platz in Anspruch nimmt. Dazuhin sind die Platzverhältnisse im korpusseitigen Scharnierteil im Bereich
des Federdruckstücks ohnehin beengt, indem der zur Verfügung stehende Raum an der der Oberwand
des korpusseitigen Schamierteils entgegengesetzten Seite vom Grundkörper des Außenlenkers begrenzt ist.
der sich mit seinem Endbereich zwischen den von ihm abgewinkelten Lagerlappen und dem Federdruckstück
erstreckt Somit ergibt sich bei vorgegebener Feder — diese sollte zum Erzielen einer geringen Federbeanspruchung
bei hoher Federkraft groß und stabil ausgeführt werden — eine verhältnismäßig große Bauhöhe
des korpusseitigen Scharnierteils, was bei derlei Scharnieren, die in den Schrankinnenraum vorstehen, unerwünscht
ist.
Demgegenüber baut ein Scharnier der eingangs genannten Art wesentlich platzsparender, da das Metallblechteil
niedriger als das bekannte Formstück ausgeführt und dazuhin in seiner Gestalt ohne Mehraufwand
an die räumlichen Verhältnisse des jeweils verwendeten Scharnierteils angepaßt werden kann. Femer kann nunmehr
das Federdruckstück zwischen die Lagerlappen des Außenlenkers bis zur frei gegenüberliegenden Lagerachss
des Außenlenkers eintauchen, so daß vergrößerte Platzverhätnisse geschaffen sind. Weitere Vorteile
des eingangs genannten Scharniers sind die billige Herstellung und die Verschleißfestigkeit des Metallblechteils,
infolge der geringen Bauhöhe die Möglichkeit der Verwendung von Scharnierarmen anderer Scharniere
für das korpusseitige Scharnierteil sowie die Doppelfunktion der Lagerlappen des Außenlenkers, da diese
nicht nur die zugewandte Scharnierachse sondern auch die Steuerkurven tragen, was den Scharnieraufbau weiter
vereinfacht
Da ferner die Steuervorsprünge stummeiförmig seitlich von den Schenkeln des Druckstücks, abragen,
braucht man zur Veränderung des Öffnungs- bzw. Schließverhaltens des Scharniers nur den Verlauf de>Steuerkurven
zu variieren, während im Falle der AT-PS 3 60 855 die Steuervorsprünge wie die Steuerkurven
kurvenförmig ausgebildet sind, so daß mit den Steuerkurven auch die Steuervorsprünge verändert werden
müssen.
Ohne zusätzliche Maßnahmen besteht jedoch die Gefahr,
daß sich die stummeiförmigen Steuervorsprünge und die Sfuerkurven infolge der zwischen ihnen auftretenden
Reibungskräfte mit der Zeit abnutzen.
Die vorliegende Erfindung bezweckt deshalb, das eingangs genannte Scharnier noch verschleißfester zu machen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß die Steuervorsprünge um ihre Achse verdrehbar
am Federdruckstück gelagert sind.
Hierdurch tritt zwischen den Steuervorsprüngen und den Lagerlappen keine Gleitreibung sondern nur eine
Rollreibung auf. Außerdem wird vermieden, daß die Sieuervorspriingc stets mit dem gleichen Umfangsbercich
cnl.'ang der von den Lagerlappen gebildeten Steuerkurve gleiten.
Die verdrehbaren Steuervorsprünge lassen sich sehr einfach dadurch verwirklichen, daß sie jeweils von einer
Drehrolle gebildet werden, die auf einem seitlichen Lagerfortsatz des Federdruckstücks sitzt
Eine weitere zweckmäßige Maßnahme besteht darin, daß der Abstand zwischen den Außenseiten der beiden
Drehrollen und/oder der Abstand zwischen den freien Stirnseiten der beiden Lagefförtsätze im wesentlichen
dem Innenabstand der Seilenschenkel des im Querschnitt im wesentlichen U-förmigen korpusseitigen
Scharnierteils entspricht. Hierdurch bilden die Seitenschcnkel des korpusseitigen Scharnierteils eine Außenlagerung,
so daß die Drehrollen lose auf die Lagerfortsätze auf gesteckt sei.? können und weitere Maßnahmen
zur Lagefixierung der Drehrollen auf den Lagerfortsätzen entbehrlich sind.
Die Lagerfortsätze können einstückig an das das Federdruckftück
bildende Metallblechteil angeformt sein. Dabei ist es vorteilhaft, daß jeder Schenkel an seiner
dem Lagerfortsatz abgewandten Innenseite eine Einprägung besitzt, deren Durchmesser größer als der
Durchmesser des Lagerfortsatzes ist und deren Tiefe kleiner als die Schenkelwandstärke ist und daß die Lagerfortsätze
jeweils an ihrer freien Stirnseite eine zentrale Eindrückung aufweisen. Ein solcher Lagerfortsatz
läßt sich bei großer Stabilität und verhältnismäßig langer Ausbildung sehr einfach herstellen.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Scharniers mit den soeben genannten
Merkmalen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß zum Anbringen der Lagerfortsätze das Material des Metallblechteils
an den Stellen der Lagerfortsätze jeweils mittels eines zylindrischen Drackstenrpels als Oberwerkzeug
mit größerem Durchmesser in eine der Gestalt des Lagerfortcatzes entsprechende Ausnehmung kleineren
Durchmessers mit einem zentraler. Dorn eines Unterwerkzeugs gedrückt wird.
Des weiteren ist ein Werkzeug zur Durchführung dieses Verfahrens vorgesehen, das ein Unterwerkzeug mit
einer der Gestalt des Lagerfortsatzes entsprechenden Ausnehmung, in die zum Oberwerkzeug hin ein zentraler
Dorn vorsteht, sowie ein zum Unterwerkzeug hin und von diesem weg bewegbares Oberwerkzeug in Gestalt
eines zylindrischen Dnickstempels enthält, dessen
Durchmesser größer als der der Ausnehmung ist
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun anhaad der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch ein sich in der Schließstellung befindliches Scharnier in schematischer
Darstellung,
F i g. 2 das Scharnier nach F i g. 1 in Offenstellung,
F i g. 3 die scherr.atische Schrägansicht des Federdruckstücks
und des Außenlenkers in gesonderter Darstellung, wobei die gezeichnete Stellung der Sch'ießstellung
des Scharniere entspricht,
F i g. 4 die Seitenansicht der Anordnung gemäß Fig. 3,
F i g. 5 die Anordnung nach F i g. 4 zusammen mit dem korpusseitigen Scharnierteil irr. Schnitt gemäß der
Linie V-V in F i g. 4 und
F i g. 6 das Werkzeug zur Herstellung der Lagerfortsätze im Schnitt.
Das in der Zeichnung dargestellte Scharnier dient zum Anlenken einer Türe 1, Klappe od. dgl. an einen
so Möbelkorpus, z. B. an eine Möbelseitenwand 2. Dabei besteht das von außen her unsichtbare Scharnier 3 aus
einem korpusseitigen Scharnierteil 4 und einem türseitigen Scharnierteil Aa. Das korpusseitige Scharnierteil 4
eniliä't einen Scharnierarm 5, der als beidseitig abgekantetes
Blechteil mit U-förmigem Querschnitt ausgebildet ist, dessen Oberwand 6 die noch zu beschreibenden,
am korpusseitigen Scharnierteil angeordneten Teile überdeckt Iu der Zeichnung ist nur der dem türseitigen
Scharnierteil 4a zugewandte Bereich des Scharnierarms 5 gezeigt, da derartige Scharniere an sich bekannt
sind und des Verständnisses der erfindungswesentlichen Einzelheiten wegen eine vergrößerte Darstellung gewählt
wurde. Dieser Scharnierarm 5 ist unmittelbar oder mittelbar auf nicht dargestellte Weise an der Innenseite
der Möbelwand 2 befestigt. Sein dem türseitigen Scharnierteil 4a zugewandtes Ende ist offer,, wobei
an diesem Endbereich zwei korpusseitige Scharnierachsen 7, 8 in Gestalt von mit den Seitenschenkeln 9 des
f die Schraubender 23 und das Fedcrdru*-
desSchamierar.nsSzurTare.hinvorspringendausge- ^^^^Zt^
' Die Türe 1 besitzt eine Ausnehmung 10, in die ein 5 Scharnierachse 8 verschwenkende Steuerkurve^D.e-Scharniertopf 11 des an der Türe befestigten türseitigen se wird von den UmfangsfWchen 30. 30« de beiden
Scharnierteils4aeingelassen ist. Dieses Scharnierteil 4a gleichausgeb.ldeten Lager appen21 21a«Js AuDenlen^
trägt ebenfalls zwei Scharnierachsen 12, 13 in Gestalt kers gebildet. Jeder dieser Umfangsflachen 30 b*wJWj
von Zapfen, wobei diese türseitigen Scharnierachsen 12, ist ein seitl.cher Steuervorsiprung 31 bzw. 31 a am Feder·
13 zusammen mit den korpusseitigen Scharnierachsen 7, ,o druckstück 24 zugeordnet. Dabe. hegen die Steuervor-8 ein die Türe 1 beim öffnen in Richtung gemäß Pfeil 14 Sprünge 31.31a von der der Oberwand 6 "gewandten
vom Möbelkorpus abhebendes Gelenkviereck bildet In Seite her an den Umfang:!flacher,30,30a an und werden
der Schließstellung gemäß F i g. 1 taucht der mit der von der Kraft der Schraubenfeder 23 gegen diese gckorpusseitigen Scharnierachse 7 versehene Bereich des drückt. .
Endes des Scharnierarms 5 in eine Aussparung 15 des is Die beiden Steuervonprunge 31 31a befinden sich
Scharniertopfes 11 ein. oberhalb des Bodenteils 26, wobei der das Bodeη ι el 26
Die beiden Scharnierteiie 4,4a sind über einen Innen- und die Steuervorsprünge 31,31a aufweisende Bereich
lenker 16 und einen Außenlenker 17 aneinander ange- des Federdruckstücks 24 U-förmig gebogen isi und der
!cr.kt Dabei ist der !r.nen!enker 16 einerseits an der Quersteg des U das Boclenteil 26 bildet, während die
komusTeitigenScharnierachse 7 und andererseits an der M beiden zur Oberwand 6 hin gerichteten Schenkel 32,32a
türseitigen Scharnierachse 12 gelagert, ebenso wie der des U jeweils einen Steuervorsprung 31 bzw. 31 a tragen.
Außenlenker 17 an der korpusseitigen Scharnierachse 8 Vom Quersteg des U geht der Schwenkarm 27 in Rich-
und an der türseitigen Scharnierachse 13 gelagert isL tung auf die Oberwand 6 hin abgewinkelt ab. Der Au-Die beiden Scharnierlenker 16,17 bestehen aus Bandei- ßenabstand der beiden Schenkel 3Z 32a entspricht etwa
sen und erstrecken sich mit ihren Breitenabmessungen 25 dem Innenabstand der beiden Lagerlappen 21, 21a, so
rechtwinkelig zur Zeichenebene der F i g. 1 und 2. Dabei daß dieser Bereich des Federdruckstücks 24 mit dem
besitzt der Innenlenker 16 entlang seiner Längsseiten Boder.tei! 26 zwischen die beiden Lagerlappen 21. 2«a
jeweils eine rechtwinkelige Abkantung 18. Jede dieser eintauchen kann und gleichzeitig seitlich geführt ist. Der
Abkantungen 18 bildet an beiden Lenkerenden jeweils Durchmesser der Schraubenfeder 23 entspricht etwa
eine lappenartige Lageröse 19 bzw. 20 für die korpussei- 30 dem Innenabstand der Schenkel 3Z 32a des Federdrucktige Scharnierachse 7 bzw. die türseitige Scharnierachse Stückes, und für die axiale Länge der Feder steht wegen
IZ Der Außenlenker 17 weist korpusseitig ebenfalls deren Eintauchen in da* Federdruckstück nahezu der
zwei seitliche, rechtwinkelig abgebogene und zur Ober- gesamte Abstand zwischen der Oberwand 6 und der
wand 6 des Scharnierarms 5 hin gerichtete Lagerlappen korpusseitigen Scharnierachse 8 des Außenlenkers 17
21, 21a auf, die in der Darstellung nach F ig. 3 beide 35 zur Verfügung, da das Bodenteil 26 der Scharnierachse 8
sichtbar sind und die korpusseitige Scharnierachse 8 unmittelbar gegenüberliegend angeordnet sein kann,
laeern. Am der Türe zugewandten Ende ist der Außen- Die Umfangsflachen 30, 30a der Lagerlappen 21,21a
lenker 17 zu einer Rollung 22 geformt, die die türseitige des Außenienkers i/ besitzen einen der korpusseitigcn
Scharnierachse 13 umgreift Scharnierachse 8 näheren Bereich 33,33a und einen sich
Die Relativlage der bis jetzt beschriebenen, an sich 40 hieran zur türseitigen Scharnierachse 13 hin anschliebekannten Einzelteile des Scharniere in der Schließ- ßenden, der korpusseitigen Scharnierachse 8 entfernte-
bzw. Offenstellung geht aus den F ig. 1 bzw. 2 hervor. ren Totlagenbereich 34, :34a Dabei ist beim Ausfuh-
Im korpusseitigen Scharnierteil 4 ist eine federnde rungsbeispiel der Übergang vom Totlagenbereich zum
Rasteinrichtung untergebracht die das türseitige Schar- achsnäheren Bereich kantenartig ausgebildet. Befindet
nierteil 4a bzw. die Türe 1 nach Erreichen einer Tot- 45 sich das Scharnier in der Schließstellung (F i g. I), liegen
punktlage mit Schnappverhalten in die Schließstellung die Steuervorsprüng 31,31« jeweils auf dem zugewandüberstellt, ten achsnäheren Bereich 33,33a auf. Dabei hintergreifen
Hierzu enthält die Rasteinrichtung eine Schraubenfe- die Steuervorsprünge 31, 31a die den Totlagenbereich
der 23, die sich an der Oberwand 6 des Scharnierarms 5 aufweisenden Partien der Lagerlappen 21, 21a, so daß
innen abstützt und etwa rechtwinkelig zu dieser steht 50 auf die Lagerlappen eine den Außenlenker in der
Dem anderen Erde der Schraubenfeder 23 ist ein Feder- Schließstellung haltende Kraft ausgeübt wird. c.s verdruckstück 24 zugeordnet das aus starrem Material be- steht sich, daß die Anordnung der Steuervorsprünge 31,
steht und beim Ausführungsbeispiel ein Metallblechteil 31a mit Bezug auf die korpusseitige Scharnierachse 8
z. B. aus Bandstahl ist Dieses starre Federdruckstück 24 und der Verlauf des achsnäheren Bereichs 33, 33a der
ist zur Oberwand 6 hin und von dieser weg bewegbar, 55 Steuerkurve derart ist daß ein im Sinne der Schließbeindem es einenends an der korpusseitigen Scharnierach- wegung wirkendes Drelirnoment entsteht Hierzu sind
se 7 des Innenlenkers 16 angelenkt ist Zu diesem Zwek- die Steuervorsprünge mit Bezug auf die korpusseitige
ke besitzt das Federdruckstück 24 an diesem Ende eine Lagerachse 8 zum türseitigen Scharnierteil 4a hin nach
die korpusseitige Scharnierachse umgreifende Rollung vorne versetzt, und in der Schließstellung verläuft der
25, die einstückig angeformt ist und zwischen den bei- 60 achsnähere Bereich 33,33a der Steuerkurve schräg nach
den Lagerösen 19 des Innenlenkers angeordnet ist Am vorne oben, öffnet man nun die Türe in Richtung gemäß'
anderen Ende trägt das Federdruckstück 24 ein der Pfeil 14, verschwenkt sich der Außenlenker 17 in entge-Oberwand 6 abgewandtes Bodenteil 26, das beim Aus- gengesetzter Richtung am seine korpusseitige Scharführungsbeispiel plattenförmig ausgebildet ist und im nierachse 8. Hierdurch heben die beiden Lagerlappen
wesentlichen parallel zur Oberwand 6 verläuft Auf die- 65 21,21a die Steuervorsprünge 31,31a entgegen der Kraft
sem Bodenteil 26 sitzt die Schraubenfeder 23 auf. Ein der Schraubenfeder 23 an, bis der Totlagen bereich der
Schwenkarm 27 des Federdruckstücks 24 verbindet das Umfangsflachen der Latferlappen unter die Steuervorinnen im Scharnierarm 5 liegende Bodenteil 26 mit der Sprünge zu liegen kommt Beim Ausführungsbeispiel ist
ein ausgeprägter Totlagenbereich vorhanden, d. h. die Bereiche 34,34a erstrecken sich über eine beträchtliche
Länge hinweg mit etwa gleichem Abstand zur Lagerachse 8. Dies bedeutet, daß die Türe 1 nach Überwinden
des Druck- oder Totpunktes in Zwischenstellungen unbeeinflußt von der Rasteinrichtung stehen bleibt. Dabei
ist die Länge des Totlagenbereichs so gewählt, daß die Steup; 'orsprünge etwa bis zur Offenstellung auf ihm
aufliegen. Anschließend an den Totlagenbereich folgt ein zweiter, der Offenstellung zugeordneter achsnäherer
Bereich 36,36a, der in Anpassung an d;e Gestalt der
Steuervorsprünge etwa kreisbogenförmig nach innen gewölbt ist. Dabei ist der Verlauf dieses Bereichs 36,36a
derart, daß in der Offenstellung ein das Scharnier in dieser Stellung haltendes Drehmoment von den Steuervorsprüngen
auf die Lagerlappen ausgeübt wird (f-ig.2).
Es versteht sich, daß die Umfangsflächen der Lagerläppen 21. 21-? auch einen anderen Verlauf als geschildert
besitzen können, d. h. man kann sich durch eine entsprechende Gestaltung an jede gewünschte
.Schwenkcharakteristik anpassen.
Die Schraubenfeder 23 ist verhältnismäßig stark vorgespannt, so daß sie von selbst an Ort und Stelle bleibt
und keiner gesonderten Lagerung bedarf. Beim Ausführungsbeispiel wird sie jedoch dazuhin von den Schenkeln
32, 32a des Federdruckstücks 24 seitlich geführt, wobei sie außerdem an der Kante zwischen dem Bodenteil
26 und dem Schwenkarm 27 anliegt. Gegebenenfalls könnte man zur weiteren Lagerung der Schraubenfeder
23 a μ dem Schwenkarm 27 gegenüberliegenden Ende
des Bodenteils 26 eine strichpunktiert eingezeichnete Abkantung 38 anformen, ebenso wie man in die Oberwand
6 ebenfalls strichpunktiert angedeutete Lagereinprägungen 39 od. dgl. einformen könnte.
Aus den Fi g. 4 und 5 geht hervor, daß die beiden Steuervorsprünge 31,31a um ihre Achse verdrehbar am
Federdruckstück gelagert sind, so daß sie beim Verschwenken der Türe 1 auf dem zugeordneten Lagerlappen
abrollen. Hierzu werden die Steuervorsprünge jeweils von einer Drehrolle 40 bzw. 40a gebildet, die auf
einem seitlichen Lagerfortsatz 41 bzw. 41a des Federdruckstücks 24 sitzt. Diese Lagerfortsätze 41,41a besitzen
außen die Gestalt eines Zylinderstummels, und sie sind einstückig außen an die Schenkel 32,32a des Federdruckstücks
24 angeformt. Auf diese Lagerfortsätze 41, 41a sind die Drehrollen 40,40a, die zweckmäßigerweise
aus einem geeigneten Stahl bestehen, lose aufgesteckt Eine zusätzliche axiale Fixierung für die Drehrollen ist
nicht erforderlich, da der Abstand zwischen den Außenseilen der beiden Drehrollen 40, 40a bzw. der Abstand
/.wischen den freien Stirnseiten der beiden Lagerfortsätze
41, 41a im wesentlichen dem Innenabstand der beiden Seitenschenkel 9 des im Querschnitt im wesentlichen
U-förmigen korpusseitigen Scharnierteils 5 entspricht, so daß jede Drehrolle beidseitig zwischen dem
Federdruckstück 24 und dem Scharnierarm 5 angeordnet ist.
Die Drehrollen 40, 40a übertragen verhältnismäßig große Kräfte auf die Lagerfortsätze 41,41a, so daß deren
Verbund mit den Schenkeln 32, 32a entsprechend stark sein muß. Außerdem sollten die Lagerfortsätze 41,
41a ausreichend lang sein, um eine sichere Lagerung für die Drehrollen zu erhalten. Zum einstückigen Anformen
der Lagerfortsätze 41. 41a an die zu den Seitenschenkein
9 des Scharnierarms 5 parallelen Schenkel 32,32a des von einem Metallblechteil gebildeten Federdruckstücks
eeht man deshalb folgendermaßen vor:
Es wird ein Werkzeug verwendet, wie es in F i g. 6 schematisch dargestellt ist. Dieses Werkzeug besteht
aus einem Unterwerkzeug 43 und einem Oberwerkzeug 44, das zum Unterwerkzeug hin und von diesem weg in
Richtung gemäß dem Doppelpfeil 45 bewegbar ist. Das Unterwerkzeug 43 weist an seiner dem Oberwerkzeug
44 zugewandten Seite eine zylindrische Ausnehmung 46 auf, die im Durchmesser und in der Länge den Lagerfortsätzen
41, 41a entspricht. Vom Boden der Ausnehmung 46 steht zentral zum Oberwerkzeug 44 hin ein
Dorn 47 vor, der gleich lang wie die Ausnehmung 46 tief sein kann. Demgegenüber wird das Oberwerkzeug 44
von einem zylindrischen Druckstempel gebildet, der im Durchmesser größer als die Ausnehmung 46 des Unterwerkzeugs
43 ist.
Man bringt nun das zum Federdruckstück 24 zu formende Blechteil 24a mit den Stellen, an denen ein Lagerfortsatz
angebracht werden soll, jeweils zwischen ein Unterwerkzeug 43 und ein Oberwerkzeug 44. Sodann
fährt der das Oberwerkzeug 44 bildende Druckstempel nach unten in das Blechteil 24a, so daß an diesem eine in
F i g. 6 gestrichelt angedeutete Einprägung 48 entsteht. Dabei wird das Oberwerkzeug 44 etwa bis zur Mitte in
das Blechteil 24a eingedrückt. Das hierbei verdrängte Material wird in die Ausnehmung 46 des Unterwerkzeugs
43 gedrückt und füllt den innen vom Dorn 47 begrenzten Ringraum aus. Hierdurch entsteht ein in
F i g. 6 ebenfalls gestrichelt angedeuteter Lagerfortsatz, z. B. der Lagerfortsatz 41.
Nach der Entnahme des Blechteils und nach dessen Formung zum Federdruckstück besitzt somit jeder
Schenkel 32, 32a an seiner dem Lagerfortsatz 41, 41a abgewandten Innenseite eine Einprägung 48, deren
Durchmesser größer als der Durchmesser des Lagerfortsatzes ist und deren Tiefe kleiner als die Schenkelwandstärke
ist, wobei ferner die Lagerfortsätze 41, 41a jeweils an ihrer freien Stirnseite eine zentrale Eindrükkung
49 aufweisen, die komplementäre Gestalt zum Dorn 47 besitzt
Es ist ersichtlich, daß wegen des Durchmesserunterschiedes zwischen dem Oberwerkzeug 44 und der Ausnehmung
46 des Unterwerkzeugs 43 der Lagerfortsatz eine größere Länge aufweist als die Einprägung 48 tief
ist Einen Effekt in der gleichen Richtung erhält man durch den Dorn 47, da ja der von ihm eingenommene
Raum nicht vom Material des Blechteils beim Prägevorgang eingenommen werden kann. Neben diesem zu einem
verlängerten Lagerfortsatz führenden Materialfluß ist der Abstand zwischen dem Grund der Einprägung 48
und der Ansatzstelle des Lagerfortsatzes genügend groß, um eine ausreichende Stabilität zu erhalten. Dabei
ist in diesem Bereich, ebenfalls wegen des Durchmesserunterschiedes, ein einstöckiger Materialverbund gegeben,
da beim Eindrücken der Einprägung 48 das Material des Blechteils nicht nur in Werkzeug-Längsrichtung,
sondern auch in der Ebene des Blechteils verschoben wird, so daß man ein plastisches Fließen des Materials
ohne Abreißen erhält Im Falle eines gleichen Durchmessers von Oberwerkzeug 44 und Ausnehmung 46 erhielte
man nur einen sozusagen im Preßsitz im Blechteil befindlichen Lagerfortsatz.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen