DE320560C - Verfahren zur Gewinnung fettreicher Pilzzellen jeder Art - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung fettreicher Pilzzellen jeder Art

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DE320560C
DE320560C DE1917320560D DE320560DD DE320560C DE 320560 C DE320560 C DE 320560C DE 1917320560 D DE1917320560 D DE 1917320560D DE 320560D D DE320560D D DE 320560DD DE 320560 C DE320560 C DE 320560C
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N1/00Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
    • C12N1/14Fungi; Culture media therefor

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung fettreicher Pilzzellen jeder Art. Man hat sowohl bei Bierhefen als auch bei Schimmelpilzen in Laboratoriumskulturen oft. r genug Ernten mit erheblichem Fettgehält feststellen können, z. B..Perrier bei Eurotiopsis Gayoni, N äg e 1 i und I. ö w bei Penicillium und Bierhefe. Man hat aber nicht-die Erkennt- i nis gewonnen, welches die eigentliche Ursache für die Fettbildung ist. Die Arbeiten mit dem Fettpilz Endomyces vernalis haben uns nun die ersten Aufschlüsse gegeben. Hier gelang es, eine zunächst entstandene Eiweißgeneration durch Darbietung einer stickstoffarmen odeistickstofffreien Zuckerlösung in eine Fettgeneration umzuwandeln. Da der genannte Pilz ein Deckenbildner ist, ließ sich der eigentliche Verlauf der Fettbildung nicht gut verfolgen. Bei anderen Pilzkulturen -hat man bisher aber kaum jemals eine solche Zweiphasenernährung durchgeführt. Die technischen Pilze, wie Bier-, Preß-,.und Futterhefen, stellen durchweg fettarme Zellenmassen dar; sie in reiner Zuckerlösung weiter -i zu züchten, hat mari bisher nicht versucht, es sei denn, daß man auf diese Weise Gärkraftbestimmungen machte, wobei man immer reichliche Aussaat gab. Die Beobachtung von,Tröpfchenkulturen dieser Hefen in reiner Zuckerlösung' brachte erst den Schlüssel zu dem Rätsel.
  • Waren nämlich in den Tröpfchenkulturen die Aussaaizellen zu reichlich, dann war die. Fettbildung unmerklich, war aber für jede Zelle genügender Spielraum zur Vermehrung vorhanden, dann trat diese ein und damit i eine Aufteilung,des Plasmas der Mutterzelle in soviel Teile, .als Töchterzellen angelegt wurden. Mit zunehmender Verarmung an Plasma entschädigt sich die Zelle durch Aufnahme von Zucker und Umwandlung desselben in Fett.. Eine regelmäßig wiederkehrende Erscheinung in obigen Kulturen war, daB gerade die jungen Sproßkolonien am üppigsten Fett ansetzten, die nicht mehr sprossenden dagegen fettarm blieben. Da sich die Bildung der Sproßkolonie nur bei Gegenwart von Luft vollzieht, ist für die Fettbildung der Luftzutritt zunächst nicht zu entbehren, öb. wohl er für die eigentliche Umwandlung von Zucker in Fett wohl weniger in Frage kommt. Unter Beachtung der erwähnten Maßnahmen: nicht zu dichte Aussaat und Luftzutritt, sei es in der Flüssigkeit oder an Oberflächen,-bilden in der Zuckerlösung selbst liefen wie die. Futterhefe, deren Fettgehalt normal etwa Prozent beträgt, Zellen mit etwa 40 bis 5o Prozent -Fett. Statt der reinen Zuckerlösung können Sulfitablaugen, Molken und ähnliche technische zuckerhaltige, stickstoffarme Abfallprodukte Anwendung finden. Natürlich , ist es nicht gleichgültig, welche Pilzart man den einzelnen Zuckeräxten gegenüber anwendet, und in welchem Ernährungszustande sich die Aussaat befindet. Bierhefe und Preßhefe ergeben in der Milchzuckerlösung der Molken kein Fett, wohingegen z. B. die Mineralhefe solches bildet. Eiweißarme Zellen sind wieder nur zu- einer unbedeutenden Vermehrung zu bringen. Der Abstand der Aussaatzellen kann finit zunehmender Konzentration geringer -gewählt werden. Das zweckmäßigste Verhältnis zwischen Aussaatmengen und Flüssigkeit läßt sich am besten durch Tröpfchen-. oder Adhäsionskulturen festlegen.
  • Einige Beispiele mögen hier als Erläuterung dienen. Eine Mischung von 4 bzw. 8 g gepreßter Bier- bzw. Preßhefe mit i 1 5 prozentiger Zuckerlösung gab in den damit angelegten Tröpfchenkulturen je 25o bzw. 50o Zellen auf jedes Tröpfchen. Die Tröpfchen. waren in Stichform angelegt, etwa 2 mm lang, 5 etwa % mm breit. Nach q:8 Stunden hatte sich bei beiden eine annähernd gleiche Vermehrung eingestellt auf 75o bzw. iooo Zellen. Die Bierhefe hatte dabei einen Fettgehalt von durchschnittlich 3o bzw. 25 Prozent Fett. Die Kulturen der beiden Hefen hatten bei 2o° C gestanden; die Preßhefe wies einen Fettgehalt von 2o bzw. 15 Prozent Fett auf. Mit der Mineralhefe, die bedeutend kleinere Zellen als die beiden vorigen Hefen besitzt,, wurden gleichzeitig Versuche bei 30° C angesetzt. Es war eine Aussaat von i bzw. 2 g gegeben worden auf je = 1 5 pro`zentiger Zuckerlösung. Nach 48 Stunden war bei 3o° C die Vermehrung auf das vier- bzw. zweifache gestiegen Von etwa 25o bzw. 50o Zellen bzw. auf iooo Zellen in Tröpfchen. Der durchschnittliche Fettgehalt der Zellen war in diesem Falle 20 bis 25 Prozent bei i g Aussaat (vereinzelte Zellen enthielten sogar bis 50 Prozent Fett); g bei 2 g 'Aussaat nicht über 20 Prozent. Die fettreichsten Zellen finden sich bei den Tröpfchenkulturen immer am Rande des Tröpfchens, da hier die Abstände größer sind als in der Mitte, wohin sich die Zellen dem Gesetz der Schwere folgend mehr zusammendrängen.
  • Bei einem Versuch mit Preßhefe mit 6prozentiger Melasse bei 25° C ergab eine Aussaat von 7 g Hefe auf den Liter (--_ 42o Zellen im Tröpfchen) in letzterem eine Vermehrung auf 1200 Zellen und einen durchschnittlichen Fettgehalt von .¢o Prozent. Eine Aussaat von 1.7 g'(= i046 Zellen in Tröpfchen) ergab eine Vermehrung von. =82o Zellen und einen durchschnittlichen Fettgehalt von 3o Prozent. Man hat es also in der Hand, durch verschiedene Aussaatmengen den Fettgehalt der Ernten zu erhöhen oder zu vermindern.
  • Wurde zu einer 20prozentigen Zuckerlösung soviel Aussaat gegeben, daß die Flüssigkeit milchig erschien, dann war am Schluß des Versuches überhaupt keine bemerkbare Fettzunahme in den Zellen festzustellen. Der Zucker wird in solchem Fall zu schnell vergoren oder zur Anlage von zuviel jungen Sproßzellen verbraucht, wobei auch Sauerstoffmangel sich einstellt. Zu einer Fettbildung könnte es in solchem Falle nur kommen, wenn beständig neuer Zucker zugeführt würde unter gleichzeitiger Darbietung von.Sauerstoff.
  • Diese Beispiele lassen erkennen, daß die Angaben über _ den Abstand der Hefenzellen nur von Fall zu Fall. möglich sind, da sowohl der physiologische Zustand der Aussaatzellen als auch die Zusammensetzung der Nährlösung für die Vermehrung der Hefe und für die Fettbildung von erheblichem Einfluß sind.

Claims (1)

  1. PATENT-ANsPRÜcHE: x. Verfahren zur Gewinnung fettreicher Pilzzellen jeder Art, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussaatzellen und ihre Nachkommen im Verlauf der Kultur in zuckerreichen, aber stickstoffarmen Nährlösungen in einem genügenden Abstand, wie der etwa einer Aussaat bis zu 2o g feucht gepreßter Pilzmasse auf den Liter entspricht, voneinander gehalten, größere örtliche Zellanhäufungen also vermieden' werden. z. Bei dem Verfahren nach Anspruch i die Verwendung von mit der Nährlösung benetzten festen Oberflächengebilden unter Darbietung von Luft.
DE1917320560D 1917-09-02 1917-09-02 Verfahren zur Gewinnung fettreicher Pilzzellen jeder Art Expired DE320560C (de)

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DE1917320560D Expired DE320560C (de) 1917-09-02 1917-09-02 Verfahren zur Gewinnung fettreicher Pilzzellen jeder Art

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE936384C (de) * 1942-09-02 1955-12-15 Gustav Dr-Ing Butschek Verfahren zur Zuechtung eines an Fett und Kohlehydraten reichen Eiweisspilzes aus den Ablaugen der Zellstoff-Fabrikation

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE936384C (de) * 1942-09-02 1955-12-15 Gustav Dr-Ing Butschek Verfahren zur Zuechtung eines an Fett und Kohlehydraten reichen Eiweisspilzes aus den Ablaugen der Zellstoff-Fabrikation

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