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Verfahren und Vorrichtung zur Spritzbehandlung, insbe-
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sondere zum Spritzlackieren von Gegenständen Die Erfindung betrifft
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Spritzbehandlung, insbesondere zum Spritzlackieren
von Gegenständen, bei welchem von dem an den Gegenständen vorbeitretenden Spritzmedium
(Overspray) zunächst ein flächiger Niederschlag auf einer Festkörperfläche gebildet
und dieser Niederschlag dann abgestreift sowie gesammelt wird.
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Ein gattungsgemäßes Verfahren zur Spritzbehandlung sowie eine Vorrichtung
zur Ausübung desselben ist bereits durch die DE-OS 28 23 958 bekannt und hat sich
auch schon im praktischen Einsatz bewährt, weil hierdurch eine Rückgewinnung und
anschließende Wiederverwendung des Oversprays ermöglicht und somit eine optimale
Ausnutzung wertvoller Rohstoffe gewährleistet wird. Zugleich läßt sich auch die
Umweltbelastung durch schädliche oder gar gefährliche Rückstände wesentlich vermindern
und der Aufwand für die sonst notwendige Entsorgung wird beträchtlich vermindert.
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Verfahren und Vorrichtung der gattungsgemäßen Art gelangen in den
weitaus meisten Fällen dort zum Einsatz, wo das Spritzmedium aus einem beträchtlichen
Anteil von Lösungsmitteln besteht, welche flüchtige Bestandteile enthalten, die
fortwährend aus dem Spritzmedium entweichen, und zwar insbesondere dann, wenn dieses
in fein verteilter Form und/oder großflächig
mit der Umgebungsluft
in Kontaktberührung kommt.
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Die praktische Erfahrung hat nun gezeigt, daß die Viskosität bzw.
Konsistenz eines solche flüchtigen Bestandteile enthaltenden Spritzmediums sich
in einem verhältnismäßig dünn aber großflächig gebildeten Overspray-Niederschlag
in vielen Fällen unerwünscht rasch ändert. Es tritt also kurzfristig eine beträchtliche
Erhöhung der Zähigkeit bzw. Versteifung in der Niederschlagsschicht ein, welche
das anschließende Abstreifen und Sammeln des Oversprays zum Zwecke der Rückgewinnung
und Wiederverwendung beträchtlich erschwert.
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Zur Vermeidung dieses beträchtlichen Nachteils wird durch die DE-OS
29 30 080 vorgeschlagen, die mit dem Overspray-Niederschlag behaftete Festkörperfläche
ständig durch ein Auswaschsystem zu führen, welches in einem wannenartigen Waschbehälter
ein Waschmedium enthält, das aus dem jeweils verarbeiteten Spritzmedium besteht.
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Es liegt auf der Hand, daß hierbei im Waschsystem nicht nur ständig
eine verhältnismäßig große Menge von Spritzmedium verfügbar sein muß, sondern daß
dieses zur Verwendung als Waschmedium für die Erzielung eines ausreichenden Wascheffektes,
insbesondere durch zusätzliche Lösungsmittelzugabe, auf eine niedrigere Viskosität
bzw. geringere Konsistenz als das eigentliche Spritzmedium gebracht werden muß.
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Hieraus ergibt sich aber zwangsläufig, daß die Wiederverwendung des
im Auswaschsystem rückgewonnenen Oversprays eine umfangreiche und aufwendige Nachbehandlung
erfordert, um die Eigenschaften des gerade in Verarbeitung stehenden Spritzmediums
wieder zu erlangen.
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Durch die DE-OS 24 10 005 ist es bei der Spritzbehandlung von Gegenständen
mit durch Wasser verdünnbaren Farben auch bereits bekannt, zum Auffangen des an
den Gegenständen vorbeitretenden
Oversprays anstelle eines üblicherweise
zum Einsatz gelangenden, durch einen Wasserfall oder Wasserschleier gebildeten Vorhangs
einen solchen zu benutzen, der im wesentlichen aus der gleichen, verspritzten Farbe
besteht.
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Abgesehen davon, daß auch hier eine verhältnismäßig große Menge an
Spritzmedium benötigt wird, um den das Overspray auffangenden Vorhang zu bilden,
besteht hier der weitere Nachteil, daß relativ große Mengen des den Vorhang bildenden
Spritzmediums in unerwünschter Weise von dem durch die Spritzkammer gehenden Luftstrom
mitgerissen werden können, so daß sie in unerwünschter Weise in den Saugkanal des
Entlüftungssystems gelangen. Diese Anteile des Spritzmediums gehen dabei nicht nur
für die Wiederverwendung verloren, sondern sie können auch eine beträchtliche Umweltverschmutzung
nach sich ziehen, wenn sie nicht aus dem Luftstrom herausgefiltert und anschließend
durch eine geeignete Entsorgung unschädlich gemacht werden.
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Zweck der Erfindung ist es, diese den bekannten Verfahren und Vorrichtungen
zur Spritzbehandlung von Gegenständen eigentümlichen Nachteile zu beseitigen. Es
ist ihr deshalb das Ziel gesetzt, das gattungsgemäße Verfahren so weiterzubilden
und eine Vorrichtung zu dessen Durchführung zu schaffen, welches bzw. welche auf
einfache Art und Weise die Rückgewinnung und Wiederverwendung des an den zu behandelnden
Gegenständen vorbeitretenden Spritzmediums (Oversprays) gewährleistet, ohne daß
aufwendige und umständliche Nachbehandlungen desselben vor der Wiederverwendung
erforderlich sind.
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Die Lösung dieser Aufgabe wird in verfahrenstechnischer Hinsicht einfach
dadurch erreicht, daß gemäß dem Kennzeichnungsteil des Anspruchs 1 der (Overspray-)Niederschlag
vor und/ oder bis zu seinem Abstreifen von der Festkörperfläche ständig oder zeitweilig
mit Lösungsmittel benetzt wird.
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Hierbei kann nach Anspruch 2 das Lösungsmittel auf den (Overspray-)Niederschlag
gespritzt oder gesprüht werden.
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Man kann es aber auch nach Anspruch 3 auf den Niederschlag tropfen
oder als Flüssigkeitsschwall wirken lassen.
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Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Verfahrensart liegt dabei
darin, daß sich die Menge des auf den Overspray-Niederschlag einwirkenden Lösungsmittels
leicht und sicher auf die unterschiedlichen Verarbeitungsbedingungen des Spritzmediums
abstimmen läßt, so daß tatsächlich nur die bei der Verarbeitung des Spritzmediums
aus dem Overspray-Niederschlag durch Verflüchtigen verlorengegangener Lösungsmittelmengen
ausgeglichen werden, womit dann eine unmittelbare Weiterverwendung des rückgewonnenen
Oversprays als Spritzmedium erreichbar ist.
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Eine Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens, welche mit einer sich
quer zur Spritzrichtung erstreckenden Niederschlagsfläche für das an den Gegenständen
vorbeitretende Spritzmedium (Overspray) mindestens einem Abstreifer zum Entfernen
des Niederschlags von der Niederschlagsfläche und einer unterhalb der Niederschlagsfläche
angeordneten Auffangwanne, ausgestattet ist, zeichnet sich nach dem Kennzeichnungsteil
des Anspruchs 4 im wesentlichen dadurch aus, daß der Niederschlagsfläche ein mindestens
über eine vom Abstreifer bestreichbare Strecke hinweg wirksames Lösungsmitteldosiergerät
zugeordnet sowie mit seinem Mündungsbereich in größerem Abstand oberhalb der Auffangwanne
vorgesehen ist.
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Nach Anspruch 5 ist weiterhin vorgesehen, daß der Mündungsbereich
des Lösungsmitteldosiergerätes mindestens in Höhe des obersten Wirkbereiches des
Abstreifers liegt. Besonders zweckmäßig ist es jedoch nach Anspruch 6, den Mündungsbereich
des Lösungsmitteldosiergerätes oberhalb des obersten Wirkbereiches des Abstreifers
vorzusehen.
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Gemäß Anspruch 7 hat es sich weiterhin als zweckmäßig erwiesen, den
Mündungsbereich des Lösungsmitteldosiergerätes außerhalb der Ebene der Niederschlagsfläche
liegend vorzusehen und ihm zur Ebene der Niederschlagsfläche hinführende Strömungs-Leitorgane
und/oder dieser zugewendete Strömungs-Richtelemente zuzuordnen. Als Strömungs-Leitorgane
können dabei in die Niederschlagsfläche übergehende, geneigte oder bogenförmige
Flächenabschnitte dienen, während als Strömungs-Richtelemente Spritz- oder Sprühdüsen
benutzbar sind.
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Nach Anspruch 8 ist vorgesehen, daß die Niederschlagsfläche auf einer
stationären Wand ausgebildet und der Abstreifer unter dem Lösungsmitteldosiergerät
hinweg über die Niederschlagsfläche bewegbar ist. Dabei kann der Abstreifer horizontal
oder leicht gegen die Horizontale geneigt liegend von oben nach unten an der Niederschlagsfläche
der stationären Wand entlangbewegt werden, so daß er immer mit der Fließrichtung
des Lösungsmittels auf die Niederschlagsfläche einwirkt. Er kann aber auch vertikal
oder gegen die Vertikale steil geneigt angeordnet sein und dabei in Ilo in IIorizontalrichtunq
somit also im wesentlichen quer zur Fließrichtung des Lösungsmittels längs der Niederschlagsfläche
der stationären Wand hin- und herbewegbar sein.
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Nach Anspruch 9 ist ferner vorgesehen, die Niederschlagsfläche aus
einem über Umlenkrollen laufenden, endlosen Band bestehen zu lassen, das unter dem
Lösungsmitteldosiergerät hinweg relativ zu einem ortsfesten Abstreifer bewegbar
ist.
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In diesem Falle wird also der Overspray-Niederschlag mit der Fließrichtung
des Lösungsmittels relativ zu einem gegebenenfalls dicht oberhalb der Auffangwanne
angeordneten Abstreifer transportiert und somit kontinuierlich von der Niederschlagsfläche
entfernt.
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Als besonders vorteilhaft kann es sich nach der Erfindung erweisen,
wenn gemäß Anspruch 10 der Mündungsbereich des Lösungsmitteldosiergerätes
aus
einer oder mehreren Spritz-oder Sprühdüsenreihen besteht, die mit einer Dosierpumpe
und/oder einem Vorratsbehälter in Verbindung stehen.
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Nach Anspruch 11 ist hingegen das Lösungsmitteldosiergerät eine ortsfeste
überlaufrinne, die mit einer Dosierpumpe und/ oder einem Vorratsbehälter in Verbindung
steht. Durch die Dosierpumpe bzw. aus dem Vorratsbehälter können dann die Lösungsmitteldosiergeräte
wahlweise kontinuierlich oder diskontinuierlich mit Lösungsmittel beschickt werden.
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Bei diskontinuierlichem bzw. intermittierendem Betrieb hat es sich
bewährt, nach Anspruch 12 das Lösungsmitteldosiergerät aus einer überlaufrinne bestehen
zu lassen, die insgesamt kippbeweglich gelagertist oder wenigstens einen kippbaren
Münsungsbereich hat.
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Sofern das Lösungsmittel-Dosiergerät von einer Uberlaufrinne gebildet
wird, kann deren Mündungsbereich nach Anspruch 13 aus einer Kammleiste bestehen,
die sicherstellt, daß ein gleichmäßig verteilter Ausfluß des Lösungsmittels über
die gesamte Länge der überlaufrinne stattfindet.
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Nach Anspruch 14 kann die Dosierpumpe, das Dosierventil und/ oder
der Kippantrieb für die Uberlaufrinne über einen Zeitschalter betätigt werden. Nach
Anspruch 15 ist weiterhin vorgesehen, deren Betätigung über einen durch den bewegbaren
Abstreifer oder durch das umlaufende Band beeinflußbaren Positionsschalter zu bewirken.
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Nach Anspruch 16 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur SpritzbcInnditincj
dadurch gekennzeichnet, daß die Niederschlagsfläche auf einer um eine horizontale
Achse drehbaren Scheibe ausgebildet ist, an der der Abstreifer wenigstens über die
untere Hälfte des Drehkreises hinweg in vertikaler oder steilgeneigter Lage anliegt,
und daß dabei das Lösungsmitteldosiergerät wenigstens dem höchstgelegenen Ende des
Abstreifers zugeordnet
ist. Eine solche Anordnung wirkt sich insofern
vorteilhaft auf die Rückgewinnung des Overspray-Niederschlages aus, als die Fließbewegung
des Lösungsmittels im wesentlichen quer zur Transportbewegung des Overspray-Niederschlags
stattfindet und daß die relative Transportgeschwindigkeit des Overspray-Niederschlages
zum Abstreifer in Fließrichtung des Lösungsmittels gesehen zunehmende Tendenz hat.
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Durch den Abstreifer wird deshalb eine intensive Vermischung zwischen
dem Lösungsmittel und dem Overspray herbeigeführt, schon bevor dieses in die Auffangwanne
gelangt. Die unmittelbare Weiterverwendung als Spritzmedium wird dadurch begünstigt.
In diesem Falle hat es sich bewährt, nach Anspruch 17 das Lösungsmitteldosiergerät
aus einem Überlaufbogen einer Steigleitung bestehen zu lassen, der mit seitwärts
und/oder abwärts gerichteter Mündung der Niederschlagsfläche zugewendet ist. Die
Benetzung der Niederschlagsfläche mit Lösungsmittel erfolgt hierdurch - bezogen
auf die Wirkebene des Abstreifers - über einen Sektorbereich, der der Relativgeschwindigkeit
der verschiedenen Flächenbereiche der Niederschlagsfläche zum Abstreifer wenigstens
annähernd proportional ist. Auch hierdurch wird die Wirkungsweise der Vorrichtung
optimiert.
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Weitere Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung werden
an in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen ausführlich erläutert. Es
zeigt Figur 1 die Seitenansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Spritzbehandlung von Gegenständen, Figur 2 eine Ansicht von vorne
auf die Vorrichtung nach Fig. 1, Figur 3 wiederum in Seitenansicht eine andere Bauart
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Spritzbehandlung von Gegenständen,
Figur
4 die Vorrichtung nach Fig. 3 in Ansicht von vorne, Figur 5 die Seitenansicht einer
dritten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Spritzbehandlung von
Gegenständen und Figur 6 die Vorrichtung nach Fig. 5 in Ansicht von vorne.
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Aus Fig. 1 ist ein zu beschichtender Gegenstand 1 ersichtlich, der
bspw. mittels eines Kettenförderers 2 längs einer deckenseitigen Führungsschiene
3 durch eine Spritzkammer bewegt wird.
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In dieser Spritzkammer ist ein Spritzaggregat 4, bspw. längs einer
vertikalen Säule 5 auf- und abbewegbar angeordnet, mit dessen Hilfe das Spritzmedium
6 auf den Gegenstand 1 aufgebracht wird.
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Damit das während des Spritzvorgangs am Gegenstand 1 als sogenanntes
Overspray 7 vorbeitretende Spritzmedium nicht ungenutzt verlorengeht, ist - in Arbeitsrichtung
des Spritzaggregates 4 gesehen - mit Abstand hinter der Transportebene der Gegenstände
1 in der Spritzkammer eine Anordnung getroffen, mit der das Overspray 7 aufgefangen
und zur Weiter-bzw. Wiederverwendung rückgewonnen werden kann. Bei dem in den Fig.
1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur Spritzbehandlung von Gegenständen
besteht diese Anordnung aus einer stationären, im wesentlichen vertikal ausgerichteten,
ebenen Wand, deren dem Spritzaggregat 4 zugewendete Vorderseite eine Niederschlagsfläche
9 für das Overspray 7 bildet.
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Unterhalb der die Niederschlagsfläche 9 aufweisenden stationären Wand
8 ist eine Auffangwanne 10 für das rückgewonnene Overspray 7 vorgesehen, die mit
einem (nicht dargestellten) Sammelhehälter in Strömunsvrindun steht.
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An der Rückseite der stationären Wand 8 sind im Bereich von deren
oberem und unterem Ende jeweils Kettenradpaare 11', 11" um horizontale Achsen drehantreibbar
gelagert, um welche Endlosketten 12 herumgeführt sind. Bspw. das untere Kettenradpaar
11" wird durch einen Motor 13 (Fig. 2) angetrieben, so daß sich die Endlosketten
12 relativ zu der stationären Wand in der in Fig. 1 durch die beiden Pfeile angedeuteten
Richtung bewegen.
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Mit den beiden Endlosketten 12 sind mehrere, bspw. zwei, rechtwinklig
hierzu angeordnete Abstreifer 13 in gleichmäßigem Abstand zueinander fest verbunden.
Diese Abstreifer 13 laufen dabei nahe ihren Enden, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist,
zwecks Stabilisierung ihrer Bewegungsbahn in besonderen Führungen 14, die sich längs
der stationären Wand 8 erstrekken und jeweils mit dem sich abwärts bewegenden Abstreifer
13 zusammenwirken.
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Das obere Ende der stationären Wand 8 und gegebenenfalls auch die
oberen Enden der Führungen 14 sind etwa über einen Viertelkreisbogen hinweg nach
rückwärts abgebogen, wobei zumindest der viertelkreisförmige Bogenabschnitt der
stationären Wand 8 als eine in die Niederschlagsfläche 9 übergehende Leitfläche
9' wirksam ist, die von der vorzugsweise federelastisch ausgebildeten Schaberlippe
13' der Abstreifer 13 umfahren wird.
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Dabei legt sich die Schaberlippe 13' der Abstreifer 13 spätestens
nach dem Umfahren der viertelkreisförmigen Leitfläche 9' mit einer gewissen elastischen
Vorspannkraft gegen die Niederschlagsfläche 9 an und streift damit das an dieser
Niederschlagsfläche 9 anhaftende Overspray 7 in einer stetig fortschreitenden Abwärtsbewegung
von der Niederschlagsfläche 9 ab, so daß es in die Auffangwanne 10 gelangt.
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Damit die auf der Niederschlagsfläche 9 der stationären Wand 8 gebildete
Schicht des Oversprays vor dem Abstreifen nicht durch den zwangsläufig entstehenden
Lösungsmittelverlust unerwünscht
aushärtet, sondern eine genügend
flüssige Konsistenz bzw. niedrige Viskosität erhält, ist oberhalb der stationären
Wand 8 ein Lösungsmitteldosiergerät 15 angeordnet, dessen Mündungsbereich 16 sich
über die gesamte Breite der stationären Wand 8 und damit der Niederschlagsfläche
9 erstreckt, und zwar an einer Stelle, die mindestens in Höhe des obersten Wirkberelches
der Abstreifer 13 liegt.
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Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig 1 und 2 ist der Mündungsbereich
16 des Lösungsmitteldosiergerätes 15 in solchem Abstand oberhalb des oberen Endes
der stationären Wand vorgesehen, daß er von den Abstreifern 13 ohne weiteres unterfahren
werden kann. Dabei liegt der Mündungsbereich 16 des Lösungsmitteldosiergerätes 15
außerdem in einem gewissen Abstand hinter der Ebene der Niederschlagsfläche 9, wobei
jedoch die etwa viertelkreisförmig gebogene Leitfläche 9' mit dem Mündungsbereich
16 des Lösungsmitteldosiergerätes 15 zusammenwirkt und das hieraus austretende Lösungsmittel
17 zur Niederschlagsfläche 9 hinführt.
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Der Mündungsbereich 16 des Lösungsmitteldosiergerätes 15 kann aus
Spritz- oder Sprühdüsenreihen bestehen, die entweder kontinuierlich oder auch intermittierend
von einer (nicht gezeigten) Dosierpumpe oder aber aus einem (ebenfalls nicht gezeigten)
höher gelegenen Vorratsbehälter mit Lösungsmittel 16 versorgt werden.
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Bei intermittierendem Betrieb kann die Dosierpumpe oder aber das Dosierventil
des Vorratsbehälters über einen Schalter 18 betätigt werden, der bspw. jeweils in
einer vorbestimmten Bewegungslage eines Abstreifers 13 angefahren wird und damit,.
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gegebenenfalls gesteuert durch ein Zeitrelais, eine bestimmte Lösungsmittelmenge
aus dem Lösungsmitteldosiergerät 15 auf die Leitfläche 9' und von hier aus auf die
Niederschlagsfläche 9 zur Einwirkung bringt. Das Lösungsmittel 17 fließt dabei in
gleichmäßiger Verteilung nach abwärts an der Niederschlagsfläche
9
entlang und benetzt die daran haftende Oversprayschicht in solcher Weise, daß der
hierin aufgetretene Lösungsmittelverlust eliminiert wird und daher das Overspray
leicht durch die Schaberlippen 13' nach unten von der Niederschlagsfläche 9 abgestreift
werden kann.
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In den Fig. 3 und 4 der Zeichnung ist eine Vorrichtung der Spritzbehandlung
von Gegenständen gezeigt, die sich von derjenigen nach den Fig. 1 und 2 im wesentlichen
nur dadurch unterscheidet, daß bei der Anordnung zur Rückgewinnung des Oversprays
7 anstelle einer stationären Wand 8 ein endloses, umlaufendes Band 19 benutzt wird,
dessen jeweils dem Spritzaggregat 4 zugewandter Längenbereich die Niederschlagsfläche
9 für das Overspray 7 bildet. Das endlose Band 19 kann sowohl aus einem biegeelastischen,
glattflächigen Schichtkörper als auch einem mit Lochungen oder Durchbrüchen versehenen
Schichtkörper bestehen. Es kann aber auch aus einzelnen, stab- oder wabenförmigen
Gliedern zusammengesetzt sein. In jedem Falle wird es um zwei mit Abstand übereinander
angeordnete Umlenkrollen 20 und 21 herumgeführt, von denen eine, bspw. die untere,
durch einen Motor 13 angetrieben werden kann.
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Etwas oberhalb der unteren Umlenkrolle 21 wirkt mit dem die Niederschlagsfläche
9 bildenden Längenbereich des endlosen Bandes 19 ein Abstreifer 23 zusammen, der
leicht gegen die Horizontale geneigt verlaufend, stationär angeordnet ist und dessen
tiefer liegendes Ende mit der Auffangwanne 10 in Verbindung steht.
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Eine Widerlagerplatte 14 an der Rückseite des die Niederschlagsfläche
9 bildenden Längenabschnitts des endlosen Bandes 19 stellt sicher, daß der Abstreifer
23 über die gesamte Breite des endlosen Bandes 19 gleichmäßig dicht an der Niederschlagsfläche
9 zur Anlage kommt und damit das Overspray sicher davon entfernt.
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Etwa in Höhe der oberen Umlenkrolle 20 ist dem jeweils bereichsweise
die Niederschlagsfläche 9 bildenden endlosen Band 19 eine Lösungsmitteldosiervorrichtung
25 zugeordnet, deren Mündungsbereich 26 etwa in Höhe der Umlenkrolle 20 dicht an
die Außenseite des endlosen Bandes 19 heranreicht.
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Das Lösungsmitteldosiergerät 25 kann dabei aus einer in ihrer Länge
auf die Breite des endlosen Bandes 19 abgestimmte Uberlaufrinne ausgeführt sein,
deren Mündungsbereich 26 von einer Kamm- bzw. Zahnleiste gebildet ist, die eine
gleichmäßige Verteilung des Lösungsmittels auf das endlose Band 19 bewirkt. Die
Uberlaufrinne 25 kann dabei das Lösungsmittel entweder kontinuierlich oder auch
intermittierend durch eine Dosierpumpe oder ein Dosierventil zugeführt werden. Das
im Bereich der oberen Umlenkrolle 20 auf das endlose Band 19 aufgebrachte Lösungsmittel
läuft dann in Transportrichtung des Bandes, also in Abwärtsrichtung an dessen Niederschlagsfläche
9 herab und eliminiert dadurch den Lösungsmittelverlust in dem an der Niederschlagsfläche
9 anhaftenden Overspray, bevor dieses durch den Abstreifer von der Niederschlagsfläche
9 entfernt und in die Auffangwanne 10 abgeleitet wird.
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Damit eine gleichmäßige Verteilung des aus dem Mündungsbereich 26
der Überlaufrinne 25 austretenden Lösungsmittels über die Breite des jeweils die
Nierschlagsfläche 9 bildenden Abschnitts des endlosen Bandes 19 erreicht wird, erweist
es sich als zweckmäßig, den Mündungsbereich 26 mit einer sich über die Breite des
endlosen Bandes erstreckenden Kamm- oder Zahnleiste auszustatten. Diese begünstigt
nämlich den gleichmäßigen Ausfluß des Lösungsmittels.
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Bei intermittierendem Betrieb des Lösungsmitteldosiergerätes ist es
auch möglich, die überlaufrinne 25 zusammen mit ihrem Mündungsbereich 26 begrenzt
kippbar anzuordnen und deren Kippbewegung entweder durch einen Zeitschalter oder
aber über einen vom endlosen Band 19 betätigten Positionsschalter auszulösen.
Auch
bei der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Vorrichtung zur Spritzbehandlung von Gegenständen
ist es jedoch möglich, das Lösungsmitteldosiergerät durch Spritz- oder Sprühdüsenreihen
zu bilden, die dann mit genügend großem Abstand oberhalb des stationären Abstreifers
23 eingebaut sind und vorzugsweise auch oberhalb des vom Overspray 7 beaufschlagten
Bereichs der Niederschlagsfläche 9 liegen.
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In jedem Falle läßt sich die Benetzung der Niederschlagsfläche 9 mit
dem Lösungsmittel auch beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 und 4 so vornehmen,
daß in dem an der Niederschlagsfläche 9 anhaftenden Overspray 7 der eingetretene
Lösungsmittelverlust ausgeglichen wird, so daß das in der Auffangwanne 10 rückgewonnene
Overspray gegebenenfalls zur unmittelbaren Wiederverwendung dem Spritzaggregat 4
zugeführt wird.
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Es sei noch erwähnt, daß bei der Vorrichtung zur Spritzbehandlung
von Gegenständen nach den Fig. 3 und 4 das endlose Band 19 auch im Bereich zwischen
den beiden Umlenkrollen 20 und 21 im Bedarfsfalle durch weitere, lose mitlaufende
Rollen 27 gestützt werden kann, wie das in der Zeichnung angedeutet ist.
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Bei der in den Fig. 5 und 6 gezeigten Vorrichtung zur Spritzbehandlung
von Gegenständen ist die Niederschlagsfläche'9 für das Overspray 7 an der Stirnseite
einer auf einer horizontalen Antriebswelle 28 sitzenden, kreisförmigen Drehscheibe
29 gebildet, wobei die Antriebswelle 28 entweder unmittelbar oder aber über ein
Riemenvorgelege 30 vom Motor 13 angetrieben wird.
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Der die Niederschlagsfläche 9 für das Overspray 7 bildenden Stirnseite
der Drehscheibe 29 ist ein ortsfester Abstreifer 31 zugeordnet, der sich bspw. in
Vertikalrichtung und radial vom Bereich der Drehachse zur Drehscheibe 29 nach abwärts
bis über die Auffangwanne 10 erstreckt. Am Abstreifer 31 ist dabei die Steigleitung
32 eines Lösungsmitteldosiergerätes
hochgeführt, die in Höhe der
Drehachse der Drehscheibe 29 in einen Uberlaufbogen 33 einmündet, welcher mit seitwärts
und/oder abwärts gerichteter Mündung 34 der Niederschlagsfläche 9 zugewendet ist.
Der bspw. fächerartig verbreiterte Mündungsbereich 34 des Uberlaufbogens 33 kann
als Schlitzdüse gestaltet sein. Er kann aber auch aus einer Spritz-oder Sprühdüsenreihe
bestehen, die so ausgerichtet ist, daß von ihr jeweils ein sektorartiger Abschnitt
der Niederschlagsfläche mit Lösungsmittel benetzt wird, bevor dieser durch die Bewegung
der Drehscheibe in den Bereich des Abstreifers 31 gelangt.
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Auch hier wird auf einfache Weise und sicher der Lösungsmittelverlust
in dem an der Niederschlagsfläche 9 haftenden Overspray eliminiert, bevor dieses
durch den Abstreifer 31 von der Niederschlagsfläche 9 entfernt und in die Auffangwanne
10 abgeleitet wird.
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Die Steigleitung 32 des Lösungsmitteldosiergerätes 33, 34 kann auch
hier durch eine Dosierpumpe kontinuierlich oder intermittierend mit Lösungsmittel
versorgt werden, wobei der intermittierende Betrieb sich über einen Zeitschalter
oder aber einen durch die Drehscheibe 29 betätigten Positionsschalter steuerbar
ist.
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In manchen Fällen kann es sich auch als zweckmäßig erweisen, das Lösungsmitteldosiergerät
33, 34 relativ zum Abstreifer 31 so anzuordnen, daß es die Niederschlagsfläche 9
in Drehrichtung hinter dem Abstreifer mit Lösungsmittel benetzt, so daß das Overspray
auf die bereits benetzte Niederschlagsfläche 9 auftrifft und mit Lösungsmittel angereichert
wird.
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