DE3202140C1 - Fischbearbeitungsmaschine mit einer Steuereinrichtung fuer die Bearbeitungswerkzeuge - Google Patents
Fischbearbeitungsmaschine mit einer Steuereinrichtung fuer die BearbeitungswerkzeugeInfo
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Description
50
Die Erfindung betrifft eine Fischbearbeitungsmaschine mit mindestens einem Bearbeitungswerkzeug,
welches hinsichtlich seines Einsatzzeitpunktes und Wirkungsverlaufes mittels einer umlaufend angetriebenen
Kurvenscheibe gesteuert wird, wobei deren Steuerbahn aus einer angetriebenen Hauptkurvenscheibe
und mindestens einem parallel und unmittelbar neben der Hauptkurvenscheibe und relativ zu dieser winkelveränderlich
angeordneten Kurvensegment zusammengesetzt ist.
Bei der maschinellen Bearbeitung von Fischen ist dem Umstand Rechnung zu tragen, daß das Bearbeitungsgut
u. a. nicht nur hinsichtlich seiner Größe unterschiedlich ist, sondern auch, abhängig von seiner Artenzugehörigkeit,
unterschiedliche anatomische Proportionen aufweist. Letztere sind innerhalb der gleichen Fischart im
wesentlichen konstant, was ermöglicht, unter Auswertung einer an dem jeweils zu bearbeitenden Fisch
getasteten Meßgröße, wie beispielsweise Dicke, Länge oder Höhe, eine individuelle Einstellung der Werkzeuge
vorzunehmen. Dies wird in gängiger Praxis durch geeignete Verstellmittel erreicht, deren Verstellcharakteristik
entsprechend den Proportionen der zu bearbeitenden Fischart konstruktiv vorgegeben ist.
Eine entsprechende universelle Anpaßbarkeit der Bearbeitungswerkzeuge an unterschiedliche Fischarten
ist demgegenüber äußerst aufwendig, wie leicht vorstellbar ist. Es wird dies deshalb aus ökonomischen
Erwägungen nur eingeschränkt praktiziert in der Weise, daß die Werkzeugsteuerung einer solchen Bearbeitungsmaschine
mit einstellbaren Programmen versehen wird, welche auf die Anatomie vorwiegend artverwandter
Fischsorten zugeschnitten sind, und dann deren Bearbeitung innerhalb bestimmter Größenbereiche
ermöglichen.
Eine solche Einrichtung ist beispielsweise der DE-PS 29 27 583 zu entnehmen, bei der elektronische Steuermittel
Verwendung finden, die eine Umstellung durch Programmauswahl ermöglichen. Diese Einrichtung ist
sehr kostspielig und deshalb nur bei ausreichender Verarbeitungskapazität wirtschaftlich einsetzbar.
Es sind daher Ansätze gemacht worden, bei einzelnen Werkzeugen einer Fischbearbeitungsmaschine Verstellmöglichkeiten
vorzusehen, welche geeignet sind, mit einer Maschine Fische von in gewissen Grenzen
unterschiedlichen Proportionen zu bearbeiten.
So ist aus der DK-OS 4 472/75 eine Maschine zum Reinigen der Bauchhöhle von Fischen bekannt, bei
welcher jeder Fisch unter Orientierung an seiner Schnauze auf dem Rücken liegend und Schwanz voraus
einem Bauchschlitz- und einem Reinigungswerkzeug zugeleitet wird, deren Bewegungsprofil durch eine
Kurve gesteuert wird. Diese besteht aus einer Grundkurve und einem oder mehreren gegenüber
dieser konzentrisch lageveränderbaren Kurvensegmenten, welche in der gewünschten Position mit der
Grundkurve verschraubt werden.
Damit ist eine Einstellung der Maschine auf eine Fischart möglich, die dann innerhalb des durch die
Konstruktion gegebenen Arbeitsbereiches größenunabhängig beibehalten werden kann. Die Umstellung auf
eine andere Fischart, bei der beispielsweise die Bauchhöhlenlänge im Verhältnis zur Fischlänge anders
ist, erfolgt während des Stillstandes der Maschine durch Verstellen des oder der Kurvensegmente.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine bei laufender Maschine durchführbare Einstellung der
Werkzeuge und damit Optimierung des Arbeitsergebnisses unter stetiger Kontrolle des Einflusses der
Verstellung zu ermöglichen. Darüber hinaus soll eine in gleicher Weise betätigbare Einrichtung vorgeschlagen
werden, mit deren Hilfe eine Beeinflussung der Kurvencharakteristik durchgeführt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in Weiterentwicklung der bekannten Vorrichtung dadurch gelöst,
daß die Hauptkurvenscheibe formschlüssig mit einem Zwischentrieb verbunden ist, welcher seinerseits mit
einem konzentrisch zu der Achse der Hauptkurvenscheibe schwenkbaren, auf das Kurvensegment einwirkenden
Koppelglied über einen Ketten- oder Zahnriementrieb in Wirkverbindung steht, dessen ziehender
und/oder schiebender Trum mit Hilfe mindestens eines Spannmittels einstellbar ausgelenkt ist.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen
insbesondere in der Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Einsatzes einer so ausgerüsteten Fischbearbeitungsmaschine,
da auch weniger ausgebildetes Personal in die Lage versetzt wird, für eine gleichbleibende
Qualität des Produktes Sorge zu tragen. Schließlich bietet das erfindungsgemäße Konzept sicherheitstechnische
Vorteile dadurch, daß die Verstellung bei geschlossener Maschine ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen
durchgeführt werden kann, was besonders bei Bordbetrieb in rauher See von großer Bedeutung ist.
Die Um- und Einstellung kann in einfacher Weise mittels eines feststellbaren Stellhebels erfolgen, welcher
mit dem Spannmittel für den Ketten- oder Zahnriementrieb auf geeignete Weise in Wirkverbindung steht.
Dabei kann das Spannmittel eine den ziehenden Trum beeinflussende, mit dem Stellhebel verbundene Spannrolle
und einen den schiebenden Trum federnd belastenden Kettenspanner umfassen.
Eine von der Drehrichtung der Kurvenscheibe unabhängig verwendbare Ausführung sieht Spannmittel
aus zwei den schiebenden und den ziehenden Trum spannenden Spannelementen vor, deren Position durch
eine mit einem Stellhebel in Verbindung stehende Kurvenscheibe regelbar ist, was zudem den Vorteil hat,
daß die Stellkräfte für das Spannmittel frei von zusätzlichen Federkräften gehalten werden.
Mit einer festen Verbindung zwischen dem Kurvensegment und dem Koppelglied lassen sich Anfang oder
Ende der Arbeitsbewegung des jeweils gesteuerten Bearbeitungswerkzeuges regeln.
Schließlich kann das Kurvensegment an der Hauptkurve außerhalb von deren Achse gelagert sein und mit
dem Koppelglied mittels Zähnen in Wirkverbindung stehen. Damit ist es möglich, die Verstellcharakteristik
und/oder den Anfang bzw. das Ende der Arbeitsbewegung des Bearbeitungswerkzeuges zu beeinflussen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Gesamtansicht eines Ausführungsbeispiels der in einer Fisch-Entweidemaschine installierten
Steuereinrichtung,
F i g. 2 eine Seitenansicht der Einrichtung, Fig. 3 eine Variante für eine von der Drehrichtung
unabhängig verwendbare Einrichtung,
F i g. 4 eine Variante zur Beeinflussung der Verstellcharakteristik
der Einrichtung.
In einem nur andeutungsweise dargestellten Gestell 1 einer Fisch-Entweidemaschine ist ein Fischförderer 2
aus einer endlos umlaufend angetriebenen Tragkette eingebaut, deren einzelne Glieder mit in Laufrichtung
prismenförmig profilierten Aufnahmeprismen 3 versehen sind. In Abständen, welche größer sind als die Länge
des größten zur Verarbeitung kommenden Fisches, sind an dem Fischförderer 2 in die prismatische Ausnehmung
5 der Aufnahmeprismen 3 aufragende Kopfmitnehmer 4 angeordnet. Über der Bahn des Fischförderers 2
befindet sich ein Schlitz- und Ausräumwerkzeug 6, welches in der Symmetrieebene der prismatischen
Ausnehmungen 5 angeordnet ist. Es besteht aus einem in geeigneter Weise über ein Antriebsrad 8 angetriebenen, e
mit Ausräumern besetzten Kreismesser 7, welches an einer um eine gestellfeste Hohlwelle 9 schwenkbaren
Kurbelschwinge 10 gelagert ist. Letztere ist drehfest mit einer Welle 11 verbunden, an der ein Kurbelarm 12 mit
einer Kurvenrolle 13 befestigt ist. Die Kurvenrolle 13 " stützt sich unter Vorspannung auf der Peripherie einer
um eine gestellfeste Achse 14 drehbar gelagerten Hauptkurvenscheibe 15 ab, welche mit einem Kettenzahnrad
16 eine gemeinsame Nabe aufweist. Auf der Achse 14 ist weiter ein unmittelbar an dem Scheibenkörper
der Hauptkurvenscheibe 15 anliegendes Kurvensegment 17 gelagert, welches seinerseits mit einem
ι Kettenzahnrad 18 eine gemeinsame Nabe aufweist. Das
Kettenzahnrad 16 ist mittels einer den Antrieb einleitenden Antriebskette 19 mit einem Zwischentrieb
20 aus zwei auf einer gemeinsamen, um eine gestellfeste Achse 21 umlaufend gelagerten Nabe 22 verdrehfest
n angeordneten Kettenzahnrädern 23,24 verbunden. Das
Kettenzahnrad 24 korrespondiert über eine in ihrer endlosen Länge überdimensionierte Kette 25 mit einem
Koppelglied 34, welches aus dem mit dem Kurvensegment 17 verbundenen Kettenzahnrad 18 besteht. Die
> Kette 25 ist durch Spannmittel 33 gespannt gehalten, was bei dem schiebenden Trum 26 mittels eines
federnden Kettenspanners 27 geschieht, während in den ziehenden Trum 28 eine Spannrolle 29 eingreift, welche
an dem einen freien Ende 30 eines zweiarmigen, um
> einen gestellfesten Drehpunkt 31 schwenkbaren Hebels angeordnet ist, dessen anderer freier Schenkel als auf
geeignete Weise in seiner jeweiligen Position feststellbarer Stellhebel 32 ausgebildet ist.
Entsprechend F i g. 3 besteht das Spannmittel 33 aus
> zwei als Lenker ausgebildeten Spannelementen 35, welche symmetrisch zu der Verbindungslinie zwischen
den Achsen 14 und 21 schwenkbar angeordnet sind und sich über Kurvenrollen 37 auf einer mit dem Stellhebel
32 in Verbindung stehenden Kurvenscheibe 36 abstützen.
Nach Fig.4 ist das Kurvenelement 17 um einen an
der Hauptkurvenscheibe 15 exzentrisch angeordneten Achsbolzen 38 schwenkbar gelagert und steht mittels
einer Verzahnung 39 mit dem in diesem Fall als Zahnrad 40 ausgebildeten Koppelglied 34 im Eingriff.
LJm die Wirkungsweise der Einrichtung darzulegen, sei angenommen, daß das Arbeitsergebnis des Schlitz-
und Ausräumwerkzeuges 6 unbefriedigend ist, weil dieses zu spät in den Fisch eintaucht. Dieser Mangel läßt
sich mittels der erfindungsgemäßen Einrichtung beseitigen, wobei der funktionelle Ablauf folgender ist:
Ausgehend von der gewünschten Wirkung soll in dem angenommenen Fall ein früherer Einsatz des Schlitz-
und Ausräumwerkzeuges 6 erreicht werden. Wie insbesondere aus Fig. 1 ersichtlich, ist es zu diesem
Zweck erforderlich, das Kurvensegment 17 gegenüber der Hauptkurvenscheibe 15 im Uhrzeigersinn zu
verdrehen. Das wird durch Verschwenken des Stellhebels 32 gegen den Uhrzeigersinn erreicht, denn das hat
zur Folge, daß die mit diesem verbundene Spannrolle 29 entsprechend verschwenkt wird, wodurch der ziehende
Trum 28 der Kette 25 gespannt wird. Die für die stärkere Auslenkung erforderliche Kettenbedarf wird
dabei durch Nachgeben des Kettenspanners 27 aus dem schiebenden Trum 26 gedeckt. Bei diesem Vorgang
stützt sich die Kette 25 über die Kettenzahnräder 18,24 und 23 des Zwischentriebes 20 gegenüber dem mit der
Hauptkurvenscheibe 15 in Verbindung stehenden Kettenzahnrad 16 ab, so daß die gewünschte relative
Verschiebung zwischen Hauptkurvenscheibe 15 und Kurvensegment 17 erfolgt.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig.3 wird durch
Verdrehen der Kurvenscheibe 36 mittels des Stellhebels 32 bewirkt, daß die Spannelemente 35 aufgrund der
Kurvenform in genau dem Maße ausgelenkt werden, daß die Kette 25 jeweils gespannt gehalten wird.
Das eine Beeinflussung der Kurvencharakteristik ermöglichende Ausführungsbeispiel nach Fig.4 läßt
erkennen, daß durch Drehen des Zahnrades 40 im 12
Uhrzeigersinn eine Überhöhung, durch entgegengesetz- 13
te Drehung eine Erniedrigung der Peripherie der 14
Hauptkurvenscheibe 15 erzielt werden kann. 15
Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke -, 16
erschöpft sich nicht in der Anwendung zur Beeinflus- 17
sung des Einsatz- oder Ausschwenkzeitpunktes eines 18
Werkzeuges. Es ist auch möglich, durch Zuhilfenahme 19
eines weiteren, in der beschriebenen Weise beeinflußba- 20
ren und ebenfalls die Achsen 14 und 21 benutzenden 10 2I
Kettentriebes ein weiteres Kurvensegment zu steuern, 22
so daß in einer Anlage Einsatzzeitpunkt und/oder 23
Ausschwenkzeitpunkt oder eine Verstellkombination 24
für die Regelung eines dieser beiden Merkmale 25
und/oder der Kurvencharakteristik gewählt werden 15 26
kann. 27
28
Liste der benutzten Bezeichnungen
1 Gestell 30
2 Fischförderer 20 31
3 Aufnahmeprisma 32
4 Kopfmitnehmer 33
5 prismatische Ausnehmung 34
6 Schlitz- und Ausräumwerkzeug 35
7 Kreismesser ?-~>
36
8 Antriebsrad 37
9 Hohlwelle 38
10 Kurbelschwinge 39
11 Welle 40
Kurbelarm
Kurvenrolle
Achse
Hauptkurvenscheibe
Kettenzahnrad
Kurvensegment
Kettenzahnrad
Antriebskette
Zwischentrieb
Achse
Nabe
Kettenzahnrad
Kettenzahnrad
Kette
schiebender Trum
Kettenspanner
ziehender Trum Spannrolle freies Ende Drehpunkt Stellhebel Spannmittel
Koppelglied Spannelement Kurvenscheibe Kurvenrolle Achsbolzen Verzahnung Zahnrad
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
- Leerseite -
- Leerseite -
Claims (6)
1. Fischbearbeitungsmaschine mit mindestens einem Bearbeitungswerkzeug, welches hinsichtlich
seines Einsatzzeitpunktes und Wirkungsverlaufes .-, mittels einer umlaufend angetriebenen Kurvenscheibe
gesteuert wird, wobei deren Steuerbahn aus einer angetriebenen Hauptkurvenscheibe und mindestens
einem parallel unmittelbar neben der Hauptkurvenscheibe und relativ zu dieser winkelveränderlich
angeordneten Kurvensegment zusammengesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptkurvenscheibe
(15) formschlüssig mit einem Zwischentrieb (20) verbunden ist, welcher seinerseits mit
einem konzentrisch zu der Achse (14) der Hauptkur- , venscheibe (15) schwenkbaren, auf das Kurvensegment
(17) einwirkenden Koppelglied (34) über einen Ketten- oder Zahnriementrieb in Wirkverbindung
steht, dessen ziehender und/oder schiebender Trum (28,26) mit Hilfe mindestens eines Spannmittels (33)
einstellbar ausgelenkt ist
2. Fischbearbeitungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannmittel (33)
mit einem feststellbaren Stellhebel (32) verbunden ist.
3. Fischbearbeitungsmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Spannmittel (33) eine den ziehenden Trum (28) beeinflussende, mit dem Stellhebel (32) verbundene
Spannrolle (29) und einen den schiebenden Trum (26) federnd belastenden Kettenspanner (27) umfaßt.
4. Fischbearbeitungsmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Spannmittel (33) aus zwei, den schiebenden (26) und den ziehenden Trum (28) spannenden Spannelementen
(35) besteht, deren Position durch eine mit dem Stellhebel (32) in Verbindung stehende Kurvenscheibe
(36) regelbar ist.
5. Fischbearbeitungsmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das 4q
Kurvensegment (17) mit dem Koppelglied (34) fest verbunden ist.
6. Fischbearbeitungsmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kurvensegment (17) an der Hauptkurvenscheibe (15) außerhalb von deren Achse (14) gelagert ist und
mit dem Koppelglied (34) mittels Zähne in Wirkverbindung steht.
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