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Campingeinrichtung für PKW-Kombis
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Beschreibung: Meine Campingeinrichtung für PKW-Kombis soll eine Kompromißlösung
zwischen Campingbus und Zelt darstellen. Sie soll zwei Personen die Möglichkeit
eröffnen, kostengünstiger als mit dem Campingbus, aber dennoch bequemer als im Zelt
zu verreisen.
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Meine tiberlegungen basieren auf dem ungebrochenen Trend zum Campingbus
bzw. Reisemobil. Diese Fahrzeuge eröffnen vielen Menschen die Möglichkeit, ihren
Urlaub individuell und preiswert zu gestalten und so die stark gestiegenen Kosten
für einen Hotelurlaub zu umgehen, vorausgesetzt, der Interessent verfügt über die
nötige Finanzkraft, ein derartiges Fahrzeug kaufen zu können. Andererseits gibt
es eine andere Interessentenschicht, die die Vorteile dieser Art von Urlaubsreise
schon eine geraume Zeit zu schätzen wissen. Es handelt sich dabei meist um jüngere
Leute mit geringem Einkommen, vornehmlich Studenten mit Zeit für Reisen. Diese Schicht
verfügt nun mal nicht über das Geld, ein teures Wohnmobil erwerben zu können. Folglich
greifen viele dieser Leute auf einen alten VW-Bus oder ein ähnliches Fahrzeug zurück
und bauen diesen selbst zum Campingbus aus. Dies war, bis vor kurzem noch eine wirklich
preiswerte Art zu reisen. Doch da in jüngster Zeit die Kraftstoffpreise das Laufen
gelenkt haben, wird es für zwei Personen1 mehr können im VW-Bus meist nicht schlafen,
immer schwieriger, eine Urlaubsreise mit wenig Geld zu finanzicren.
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Nicht zuletzt wegen der immens hohen Benzinpreise im Ausland, die
noch erheblich höher liegen als im Inland. Deshalb verfallen immer mehr Campingbus
Besitzer auf die Möglichkeit die Fahrtkosten zu senken, indem sie die Reise mit
mehreren Per sonen unternehmen. Auf diese Weise verliert aber der Campingbus die
meisten seiner Vorteile. Da z.B. für die Mitreisenden ein Zelt mitgeführt werden
muß, ist man unterwegs auf einen Campingplatz angewiesen. Weiterhin muß der Campingbus
Besitzer das ganze Jahr über mit dem Wagen fahren, falls er nicht über einen Zweitwagen
verfügt, was nicht gerade billig ist, da ein Campingbus, bedingt durch sein hohes
Gewicht und seine Größe, mit dem teuren Kraftstoff nicht sonderlich ökonomisch umgeht.
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Eine andere preiswerte Möglichkeit bietet die Benutzung eines Zelts
für die Urlaubsfahrt. Das Zelten ist zwar nicht so bequem wie beispiels weise der
Campingbus, hat aber auch den Vorteil, daß man für die Reise kein spezielles Fahrzeug
benötigt.
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Zu diesen Rciscarten kommt noch eine Variante hinzu, die ich von verschiedenen
Personen her kenne. Es handelt sich bei diesen Personen um Besitzer von PEW-lCombist
die während der Urlaubsreise in ihren Fahrzeugen übernachten.
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Voraussetzung ist dabei, daß das gesamte Gepäck in Taschen verpackt
ist, damit es nachts vorn in den Wagen gestapelt werden kann, da die Ladefläche
des Kombis als Schlaffläche dient.
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Da aber einerseits diese Räumerei ziemlich umständlich, andererseits
die Ladefläche bei den meisten Kombis zum Schlafen zu kurz ist und noch dazu Luftmatratzen
für die Nacht aufgepumpt werdenmüssen, kam ich auf die Idee, eine zweite Ebene über
der Ladefläche zu schaffein, Um diese Idee realisieren zu können, entwickelte ich
ein Gerüst aus 10 min starken Spanplatten das sich in eine Längs- ( siehe Abb. 1;
1) und vier Querplatten ( s. Abb. 1; Frontplatte (2), vordere (3), hintere Querplatte
(4) und Heckplatte (5) ) unterteilt. Diese Spanplatten sind lediglich miteinander
verbunden und können, da keine feste Verbindung zur Karosserie besteht, in kurzer
Zeit aus- bzw. eingebaut werden. Im mittleren Bereich des Gerüsts sind die vordere
und die hintere Querplatte in die Längsplatte gesteckt ( durch gegeneinander angeordnete
Binschnitte von Holzstärke, also 10 mm s. Abb. 1; 6 ). Die Front- und die Heckplatte
sind durch ein Kantholz von 30 x 30 mm Stärke mit der Längsplatte verschraubt (
s. Abb. 1; 7 ), wobei die Schrauben mit Flügelmuttern fixiert sind zum eine Montage
ohne Werkzeug zu ermö¢-lichen. Die hintere Querplatte und die Elecl;-platte müssen
an den Enden so bearbeitet werden, daß sie in den Kombi hineinpassen ( es sind z.B.
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an der hinteren Querplatte Ausschnitte für die hinteren Radicästen
des Kombis anzubringen, s.
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Abb. 1 ). Im übrigen sind die Querplatten, bis auf die Frontplatte,
und die Längsplatte gleich
hoch. Die Frontplatte ist höher, da sie
bis auf den Wagenboden reicht.
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Nach Zusammcnbau des Gerüsts erhält man einen, in einzelne Fächer
geteilten, Stauraum, der die gesamte Ladefläche des Kombis ausfüllt ( anzumerlcen
ist an dieser Stelle noch, daß es bei einigen Kombis erforderlich ist, die hintere
Sitzbanlc auszubauen, um Platz für die Frontplatte zu schaffen ).
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10 mm vom oberen Rand der Gerüstplatten werden 12 x 12 mm starke Kanthölzer
angeleimt und zur Verstärkung noch verschraubt. Diese Kanthölzer dienen als Auflage
für die Abdeckplatten ( 9.
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Abb. 1 ; 8 ), woraus sich die Liegefläche ergibt.
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Hierzu werden die vorderen vier Abdeckplatten, die gleich groß sind,
mit 60 mm starkem Schaumstoff passend belegt und dieser dann mit Polsterstoff fest
auf das Holz genagelt. Der Heckbereich wird mit einem losen Polster ausgelegt. Darunter
befindet sich rechts ( von hinten gesehen ) der in die Einrichtung integrierte Tisch
( s. Abb.
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4 und 5; 9 ). Dieser kann bei Bedarf in einer Tischaufnahmeleiste
an der rückwärtigen Seite der Heckplatte ( s. Abb. 1 - 5 10 ) von außen eingehängt
werden, wobei er von einem abnehmbaren Tischbein ( s. Abb. 5; 11 ) gestützt wird.
Links neben dem Tisch befindet sich eine Abdeckplatte, an deren Unterseite ein weiflnmmiger
Gaskocher angeschraubt ist ( s.
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Abb. 3; 12 ). Yum 1ochen wird diese Abdeckung
einfach
umgedreht ( s. Abb. 4 und 5; 12 ) und der Kocher an eine Gasflasche angeschlossen.
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Auf der rechten Seite wird diese Abdeckplatte von der Längsplatte,
auf der linken von einer zusätzlichen senkrechten Platte gestützt ( s.
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Abb. 1; 13 ). Diese zusätzliche Platte ist durch Kanthölzer von 30
x 30 mm Stärke mit der hinteren Querplatte und der Heckplatte verschraubt ( s. Abb.
1; 14 ).
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Da die Außenseiten zwischen Frontplatte, vorderer und hinterer Querplatte
offen sind, werden sie mit Hilfe von Rundhölzern ( 22 mm ) in die Haken eingeschraubt
sind ( die entsprechenden Ösen befinden sich außen an den Querplatten ), auf gleichem
Abstand gehalten, damit sich die Querplatten bei Belastung nicht auseinanderbewegen
können ( s.
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Abb. 1; 15 ). Dies hätte nämlich zur Folger daß die Abdeckplatten
nicht genügend Auflagefläche hätten und ein sicherer Halt nicht mehr gewährleistet
wäre.
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Zur Verlängerung der Liegefläche wird an der Frontplatte eine fest
gepolsterte Platte als Kopfende ( Kopfplatte ) mittels drei Ilalcen befestigt, wodurch
die Liegefläche auf eine körpergerechte Länge erweitert wird ( s.
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Abb. 2 und 3; 1 ). An der Vorderkante dieser Kopfplatte ist aus Stabilitätsgründen
( Bruchgefahr ) ein 20 x 20 mm starkes Kantholz angcleimt ( s. Abb. 2 und 3; 17
), in das gleichzeitig
die Ösen für die vordere Aufhängung der
Kopfplatte geschraubt sind ( s. Abb. 2 und 3; 18 ). Die vordere Aufhängung selbst
besteht aus 6 mm starkem Nylonseil ( s. Abb. 2 und 3; 19 ), das mit den Ösen an
der Kopfplatte verknotet wird. An oberen Ende der Seile sind Haken angebracht, die
in Haltegriffe am Dachholm des Kombis eingehängt werden ( s. Abb. 3; 20 ) Da serienmäßig
meist nur auf der Beifahrerseite ein Haltegriff vorhanden ist, muß auf der Fahrerseite
ein zweiter Haltegriff nachträglich angebracht werden. Hierzu ist noch zu bemerken,
daß in Schlafstellung die Vordersitze des Kombis nach vorn geschoben erden müssen.
Während der übrigen Zeit befindet sich die Kopfplatte senkrecht hinter den Vordersitzen
( s. Abb. 5; 16 ).
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Die Staufächer im Heckbereich werden mit ungepolsterten Abdeckplatten
versehen, die in der Mitte ein ca. 30 - 40 mm großes Loch ( Lochsäge ) aufweisen
( mit Ausnahme des Tisches ), um die Zugänglichkeit zu diesen Staufächern zu erleichtern
( s. Abb. 4; 12, 21 und 22 ).
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Bei neueren ombis müssen eventuell in die links und rechts außen im
lleckbereich liegenden Abdeckplatten Aussparungen für die Aufrollautomatik der lIecksicherheitsgurte
( ab März 1979 sind diese vorgeschrieben ) angebracht werden. Diese Aussparungen
sind auch bei der Anfertigung des lleckpolsters zu berücksicht igen.
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Durch den Einbau der oben beschriebenen Campingeinrichtung ergeben
sich folgende Vorteile: 1. Man hat einen großen Stauraum, in dem alle während der
Fahrt benötigten Gegenstände untergebracht werden können.
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2. Man hat. eine gepolsterte Liegefläche, wodurch das Aufpumpen von
Luftmatratzen entfällt.
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3. Die Liegefläche weist durch Ansetzen des Kopfteils eine körpergerechte
Länge auf, wodurch ein entspannter Schlaf gewährleistet ist.
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4. In die Campingeinrichtung ist eine Tischplatte integriert, wodurch
wiederum Platz gespart wird.
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5. Desweiteren ist ein zweiflammiger Gaskocher fest mit der Einrichtung
verbunden ( durch seine Lage an der Unterseite einer Abdeckplatte wird ebenfalls
Platz gespart und der Kocher ist schnell betriebsbereit 6. Die Campingeinrichtung
ist in sich zusammengesteckt und an den Stellen, die verschraubt sind, mit Flügelmuttern
gesichert. Die Abdeckplatten liegen lose auf. Dadurch ist eine leichte und schnelle
Montage der gesamten Campingeinrichtung gewährleistet. Der P Kombi erhält dann innerhalb
weniger F zuten seine volle Alltagstauglichkeit zurück1 liegt außerdem im Kraftstoffverbrauch
weit unter dem Campingbus und kann folglich das ganze Jahr über benutzt werden,
wodurch sich die Anschaffung eines Zweitwagens erübrigt.
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Zu den Zeichnungen: Abbildung 1: Das Gerüst Abbildung 2: Die Campingeinrichtung
in Schlafstellung Abbildung 3: Die eingebaute Campingeinrichtung in Schlafstellung
Abbildung 4: Das Gerüst mit angesetztem Tisch und betriebsbereitem Gaslcocher Abbildung
5: Die eingebaute Campingeinrichtung in Wohnstellung mit angesetztem Tisch und betriebsbereitem
Gaslçocher
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