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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft ein Hohlladungsgeschoß der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 genannten Art.
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Speziell bezieht sich die Erfindung auf eine Verbesserung der Wirkung
solcher Hohlladungsgeschosse in der Endphase ihres Einsatzes.
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Die klassischen bekannten Hohlladungsgeschosse zeichnen sich durch
eine beachtliche Durchschlagskraft aus, wobei jedoch die Wirkung dieser Geschosse
nach dem Durchschlagen einer Zielpanzerung relativ begrenzt ist. Während der Detonation
eine-r Hohlladungsgranate unterliegt der Mantel der Hohlladung der Einwirkung einer
Implosion eines Teils des Sprengstoffes in der Granate und werden seine Bruchstücke
mit dem ausgetriebenen Gasstrahl im Anschluß an einen Kern in Richtung der Mittelachse
des Hohlraumes des Hohlladungsgeschosses herausgeschleudert.
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Dieser sich bei der Detonation der Hohlladungsgranate bildende Gasstrom
weist eine ungewöhnlich große Geschwindigkeit in der Größenordnung von mindestens
8000 m/s auf und Gewirkt letztendlich die hohe Durchschlagskraft des Hohlladungsgeschosses.
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So kann ein Hohlladungsgeschoß auf diese Weise beispielsweise ohne
weiteres eine stählerne Panzerplatte durchschlagen, deren Stärke ein Mehrfaches
des Geschoßkalibers beträgt. Der durch den Gasstrahl bewirkte Durchschlag wird durch
wesentliche nachgezogene Wirkungen auf der Achse des Einschlags ergänzt und vervollständigt.
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Der Kern der Ladung vereinigt einen wesentlichen lleil der Gesamtmasse
auf sich, beispielsweise eine Masse in der Größenordnung von 80 % der Masse des
Mantels. Dagegen, bzw. dementsprechend
ist die absolute Geschwindigkeit
dieses Kern der Ladung im Vergleich zur Geschwindigkeit des Gasstrahls relativ gering.
Die Geschwindigkeit des Kerns liegt beispielsweise in der Größenordnung von einigen
100 m/s. Dieser Kern trägt daher praktisch nicht zum Durchschlag und zur Nachwirkung
des Geschosses bei.
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Es besteht daher das Bedürfnis, ein Geschoß zu schaffen, dessen Kern
auch zur Durchschlagskraft und zu den Nachwirkungen des Geschosses beiträgt. Zu
diesem Zweck haben die Erfinder Vorrichtungen entworfen und geprüft, die eine Beschleunigung
des Kerns der Haftladung des Hohlladungsgeschosses bewirken. Tatsächlich kann eine
solche Nachbeschleunigung des Kerns die kinetische Energie des Kerns vergrößern,
seine Fragmentierung oder Pulverisierung hinter der Öffnung des Einschlagskanals
fördern und so den Öffnungswinkel des Einschlags und den Bereich, in dem sich die
Nachwirkungen auswirken können, beachtlich verbessern.
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In der französischen Patentanmeldung Nr. 77 35 320 hat die Anmelderin
der vorliegenden Anmeldung eine Sprenggranate offenbart, die einerseits aus einer
rückwärtigen Hohlladung und andererseits aus einer oder mehreren zusätzlichen vorderen
Ringladungen besteht, die als zusätzliche Stoßwellengeneratoren dienen. Diese Sprenggranaten
detonieren nach dem Durchgang des Kerns der rückwärtigen Ladung und vermögen dem
Kern dieser rückwärtigen Ladung eine Beschleunigung zu erteilen.
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Aus der genannten Druckschrift ist weiterhin bekannt, diese zusätzliche
vordere Ladung des Geschosses mit einem Mantel auszustatten.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Funktion
und Wirkung dieses bekannten vorderen zusätzlichen Stoßwellengenerators zu erweitern,
zu verstärken und zu verallgemeinern und eine neue Art der Zündung zur Verbesserung
der Gesamtwirkung des Hohlladungsgeschosses zu schaffen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schafft die Erfindung ein Hohlladungsgeschoß
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art, das erfindungsgemäß durch die
Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gekennzeichnet ist.
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Die Erfindung schafft also eine Sprengladung mit einer rückwärtigen
Hohlladung und mindestens einem vorderen zusätzlichen ringförmigen Stoßwellengenerator,
wobei diese Sprengladung bzw. diese Granate, ganz allgemein dieses Geschoß, dadurch
gekennzeichnet ist, daß zwischen der rückwärtigen Hauptladung einerseits und der
oder den zusätzlichen vorderen Stoßwellengeneratoren andererseits ein pyrotechnisches
Verzögerungsglied oder Relais eingeschaltet ist. Dieses pyrotechnische Verzögerungsglied
ist dabei insbesondere in Form mehrerer ummantelter Sprengstoffseelen nach Art von
Zündschnüren oder in Form mehrerer Knallzündschnüre ausgebildet.
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Durch das verzögerte Zünden der Stoßwellengeneratoren wird ein Gasstrahl
erzeugt, dessen Wirkung sich gleichsinnig der Wirkung des Gasstrahls der rückwärtigen
Hauptladung überlagert und diese Wirkung verstärkt. Das Verzögerungsglied, dessen
Sprengstoff zündung mehrstufig eingeleitet wird, ist in der Lage, an seinem Kopf,
das heißt an der Krone der Zündschnüre, die Punkte, an denen die Zündung der Zusatzladung
bzw. der Zusatzladungen erfolgt, zu vervielfachen. Dabei werden die Zündschnüre
des pyrot3chnischen Verzögerungsgliedes durch die rückwärtige Hauptladung gezündet
und zünden selbst in der beschriebenen Weise den oder die zusätzlichen Stoßwellengeneratoren.
Durch eine solche Zündpunktvervielfachung wird eine Regulierung und Stabilisierung
der Stoßwellenform, insbesondere eine Egalisierung der Stoßwellenform erzielt.
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Nach einem Merkmal der Erfindung ist der Mantel, mit dem der zusätzliche
vordere Stoßwellengenerator ausgestattet ist, so ausgebildet, daß er einen Gasstrahl
erzeugt bzw. formt, dessen Strömungskomponenten sich zu den Strömungskomponenten
des
rückwärtigen Gasstrahls des Hohlladungsgeschosses addieren. Dabei kann dieser Mantel
des zusätzlichen Stoßwellengenerators oder der zusätzlichen Stoßwellengeneratoren
von der Konfiguration und der Bemessung her so gestaltet werden, daß bei der Bildung
des Gasstrahls des oder der Stoßwellengeneratoren ein Maximum der Zusatzwirkung
erzielt wird.
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Die Erfindung ist im folgenden an Hand von Ausführungsbeispielen in
Verbindung mit den Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 in schematischer Darstellung und im Längsschnitt
ein Hohlladungsgeschoß nach dem Stand der Technik (FR 77 35 320); Fig. 2 in vereinfachter
schematischer Darstellung einen Längsschnitt durch ein Geschoß gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit einem einzigen vorderen Generator, wobei das System also durch
eine doppelte Stoßwelle gekennzeichnet ist; Fig. 3 in Seitensicht und teilweise
im Schnitt eine Teildarstellung des in Fig. 2 gezeigten Hohlladungsgeschosses; Fig.
4 im Längsschnitt ein weiteres Ausführungsbeispiel des Hohlladungsgeschosses gemäß
der Erfindung mit zwei vorderen Generatoren, also ein System mit dreifacher Stoß-
oder Schubwelle; Fig. 5 in Teildarstellung den abgewickelten Längsschnitt eines
ringförmigen Zünders in einem Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung;
Fig.
6 einen Querschnitt durch einen mehrstufigen Zünder gemäß Fig. 5; Fig. 7 im Längsschnitt
als weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung ein Hohlladungsgeschoß mit einem
zweistufigen Mehrpunktzünder nach den Figuren 5 und 6; Fig. 8A im Schnitt und in
schematischer Darstellung einen Zünder nach dem Stand der Technik; und Fig. 8B im
Querschnitt und in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispicl des Zünders
eines Hohlladungsgeschosses gemäß der Erfindung In der Fig. 1 ist in schematischer
Darstellung und im Längsschnitt ein Hohlladungsgeschoß nach dem französischen Patent
FR 77 35 320 dargestellt. Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbesserung dieses
bekannten Hohlladungsgeschosses. Bei dem in Fig. 1 dargestellten Hohlladungsgeschoß
nach dem Stand der Technik besteht der Hauptladungsteil 1 aus einem inneren Mantel
1', dem Sprengstoff 1", dem Schutzblech 1"' und dem Zünder 1"". Die Hauptladung
1, die den Treibstrahl und den Kern bildet, zündet in der Schlußphase der Detonation
ein pyrotechnisches Verzögerungsglied 3, das beispielsweise aus drei spiralig aufgewickelten
Knallzündschnüren besteht. Durch diese Anordnung der Zündschnüre wird eine symmetrische
Zündung auf einen kegelstumpfförmigen Relais zünder 4 für eine ringförmige Zusatzladung
2 übertragen. Diese ringförmige Zusatzladung 2 ist im Kopf 6 des Geschosses untergebracht,
und zwar in Flugrichtung gesehen vor der Hauptladung 1. Der ringförmige konische
Zündverstärker oder Relais zünder 4 zündet seinerseits die ringförmige Zusatzladung
2, die mit einem inneren Mantel 5 versehen ist. Die ringförmige Zusatzladung 2 weist
einen Mittelkanal 5' auf, der zumindest im wesentlichen zylindrisch ausgebildet
ist und der an seiner vorderen Seite
in einen kegelstumpfförmigen
vorderen Abschnitt 5" und an seiner Rückseite in einen ebenfalls kegelstumpfförmigen
rückwärtigen Abschnit 5"' übergeht.
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In der Fig. 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel des Hohliadungsgeschosses
gemäß der Erfindung dargestellt. Der die Hauptladung umfassende Geschoß teil a besteht
im wesentlichen aus einer äußeren Hülse 10, einem inneren Mantel 12, der Hauptmasse
des Sprengstoffes 13, einem Schutzblech 14 und einem Zünder 15. Diese Elemente des
Geschoßteils a bilden den Haupttreibstrahl, die seinem Kern folgen. Bestimmungsgemäß
zündet diese rückwärtige Ladung gegen Ende der Detonation über ein Relais 16, das
in der Hauptmasse des Sprengstoffes 13 an der Basis des Mantels 12 angeordnet ist,
ein pyrotechnisches Relais oder Verzögerungsglied 17, das beispielsweise aus mehreren,
in der Darstellung der Figuren 2 und 3 beispielsweise aus drei sogenannten Knallzündschnüren
18 besteht, die in Form gleichsinnig steigender Spira-Len gewickelt sind.
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Gemäß der Erfindung wird die Anzahl der im Verzögerungsglied eingesetzten
Zündschnüre insbesondere nach Maßgabe des Kalibers oder Durchmessers der gezündeten
Ladung bestimmt, um zeitliche Abweichungen des Eintritts der Zündung in den einzelnen
Initialzündungspunkten auf ein Minimum zu reduzieren.
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Die zeitliche Streuung der Zündung in den einzelnen Initialzündungspunkten
liegt in der Größenordnung von einigen Nano-Sekunden und sollte diesen Bereich nicht
verlassen.
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In der Fig. 3 ist ein solches Relais oder pyrotechnisches Verzögerungsglied
17, wie es in der Fig. 2 verwendet ist, im Detail dargestellt.
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Die Einschubhülse 19 dient als Ablenk- und Schutzelement zwischen
der rückwärtigen Hauptladung und dem Stoßwellengenerator b.
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Die Einschubhülse 19 dient gleichzeitig als Träger für das pyrotechnische
Verzögerungsglied 1 7.
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über das Verstärkungsglied oder Relais 20 zündet das pyrotechnische
Verzögerungsglied 17 den vorderen Stoßwellengenerator b, der im wesentlichen aus
einer äußeren IIülse 21, einem inneren Mantel 22, der Hauptsprengladung 23 und einem
Zünder 24 besteht.
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Ein Geschoßkopf c schließt die Vorderseite des Geschosses ab.
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Gemäß einem ausgestaltenden Merkmal der Erfindung ist der innere Mantel
22 vorzugsweise relativ dick ausgebildet, und zwar insbesondere mit einer Stärke
in der Größenordnung von 1,5 % bis 3 % des Kalibers des zusätzlichen vorderen Generators
b.
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Im zeitlichen Ablauf kann die Wirkungsweise des Hohlladungsgeschosses
gemäß der Erfindung wie folgt beschrieben werden: - Detonation der rückwärtigen
Ladung a; - Bildung des Gasstrahls durch und aus dieser Ladung a, erzeugt durch
den Mantel 12; - Zündung der Ladung des vorderen Stoßwellengenerators b über die
beiden Relais 16 und 20 sowie die Zündschnüre 18 unter Abschirmung des rückwärtigen
Systems durch das Verzögerungsglied 17 und insbesondere durch den Träger 19; und
- Bildung eines Gasstrahls durch den vorderen Stoßwellengenerator b mit Hilfe dessen
Mantels 22, wobei in der Fig. 2 mit unterbrochenen Linien eine zu optimierungszwecken
denkbare Veränderung der Mantelausgestaltung 25, insbesondere Änderung des öffnungswinkels
des kegelförmigen Mantels, dargestellt ist uni wobei der Gasstrahl des
Generators
b seine Wirkungen den Wirkungen des Gasstrahls der Ladung a verstärkend überlagert,
so daß insgesamt aus diesem Grund eine Verstärkung der abschließenden Gesamtwirkung
des Geschosses entsprechend der angestrebten Wirkung der Erfindung erzielt wird.
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In der Fig. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des Hohlladungsgeschosses
gemäß der Erfindung gezeigt. Bei diesem in Fig. 4 dargestellten Hohlladungsgeschoß
sind zwei vordere Stoßwellengeneratoren vorgesehen. Prinzipiell ist die Anzahl der
vorgeschalteten Stoßwellengeneratoren nicht begrenzt.
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Die in der Fig. 4 gezeigte zweistufige Ausbildung ist lediglich als
Beispiel für eine prinzipiell mehrstufige Ausbildung zu verstehen.
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In der Darstellung der Fig. 4 besteht der rückwärtige Geschoßteil
d im wesentlichen aus einer äußeren Hülse 26, dem Ilauptanteil der Sprengladung
27, einem Schutzblech 28, einem Zünder 29 und einem inneren Mantel 30.
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Der erste der beiden zusätzlichen vorderen Stoßwellengeneratoren e
besteht im wesentlichen aus einer äußeren Hülse 31, einem Mantel 32 und der Hauptmenge
des Sprengstoffes 33 sowie einem Zünder 34.
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Dieser Zünder ist über ein System von Knallzündschnüren 35, die spiralig
auf einen Träger 36, der gleichzeitig als Leitelement dient, aufgewickelt sind,
und an deren Enden Relais vorgesehen sind, nämlich ein rückwärtiges Relais 37 und
ein vorderes Relais 38, ebenso wie im vorstehenden Beispiel be-;chrieben mit der
rückwärtigen Ladung d verbunden. Der Träger 36 mit den Zündschnüren 35 und den Relais
37 und 38 bilden gemeinsam ein erstes pyrotechnisches Relais oder Verzögerungsglied
39.
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Der zweite zusätzliche vordere Stoßwellen- oder Schubwellengenerator
f besteht im wesentlichen aus einer äußeren Hülse 40, einem inneren Mantel 41, der
Hauptmenge eines Sprengstoffes 42 und einem Zünder 43.
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Den vorderen Abschluß des Hohlladungsgeschosses bildet ein Geschoßkopf
g.
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Der zweite zusälzliche Generator f ist über ein System von Zündschnüren
41 mit dem ersten Generator e verbunden, wobei die Zündschnüre 41 spiralig auf einen
Träger 45 aufgewickelt sind, der gleichzeitig als Ablenkelement bzw. Leitelement
für die Explosionsgase dient. An ihren Enden sind die Zündschnüre mit Relais versehen,
und zwar mit einem rückwärtigen Relais 46 und einem vorderen Relais 47 wie für das
rückwärts anschließende System e der ersten Zusatzstufe. Die Zündschnüre 41 mit
den Relais 46 und 47 und dem Träger 45 bilden ein zweites pyrotechnisches Relais
oder Verzögerungsglied 48.
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Gemäß der Erfindung ist das Verzögerungsglied 39 des ersten Generators
e so ausgelegt, daß sein Mantel 32 Komponenten des Gasstrahls dem Gasstrahl hinzufügt,
der durch den Mantel 30 vom rückwärtigen Geschoßteil d hervorgebracht wird.
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In gleicher Weise wird der zweite Generator f über das Verzögerungsglied
48 gezündet, wobei der zweite Generator f in der Weise ausgelegt ist, daß sein innerer
Mantel 41 mit seinen Elementen ebenfalls zu dem additiv resultierenden Gasstrahl
beiträgt, der vom rückwärtigen Geschoßteil d und dem ersten Generator e gebildet
wird.
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Es ist ersichtlich, daß bei einem vorgegebenen Kaliber ohne wesentliche
Verlängerung des Geschoßkopfes und ohne eine wesentliche Vergrößerung der Geschoßmasse
sowie ohne zu einem kaskadenartigen Mehrstufensystem einer Reihe von separaten Brennzündern
und Sicherungselementen Zuflucht nehmen zu müssen,
ein mit mehreren
bzw. einem mehrstufigen Stoßwellengenerator gemäß der Erfindung versehenes Geschoß
eine signifikante zusätzliche Gesamtlänge der Generatrices der kegelförmigen mehrfach
hintereinanderliegenden Mäntel aufweist, die eine signifikante Zunahme der Durchschlagskraft
des Geschosses gewährleistet, wie sie aufgabengemäß zur Verfügung zu stellen war.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist in den Figuren 5 bis
8B dargestellt, in denen ein neuer Zündertyp für die zusätzlichen ringförmigen Stoßwellengeneratoren
AV gezeigt ist. Durch diese Zünder wird einerseits die Bildung torrischer Stoßwellen
von jedem der ringförmigen Generatoren gemäß der Erfindung gewährleistet und werden
außerdem mögliche Asymmetrien der Zündung aufgeschwächt, und zwar auf Grund der
Verwendung mehrerer Zündschnüre, die eine gleiche Anzahl von Zündpunkten bilden.
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Die Erfindung schafft weiterhin einen Zünder für jeden Generator AV,
der jeweils n Zünderpunkte je Zündschnur in M. k n Zündungspunkte am Kopf des Zünders
umwandelt und dalurch eine Detonationswelle erzeugt, die den Ringmantel des ,Generators
AV angreift. Dabei ist k die Anzahl der Stufen des Zündsystems, wobei die Anzahl
der Zündungspunkte einer Stufe doppelt so groß ist wie die Anzahl der Zündungspunkte
der jeweils vorhergehenden Stufe. Gemäß der Erfindung können die Werte für die Größen
n und k variabel gewählt werden, und zwar nach Maßgabe der geometrischen Konfiguration
der jeweiligen Ladung. Der Parameter n hat jedoch vorzugsweise mindestens den Wert
2, und zwar insbesondere vorzugsweise den Wert 3.
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In der Fig. 4 ist ein zweistufiger Zünder (k = 2), nämlich ein Zünder
mit den beiden Stufen A und B, gezeigt, der an drei Punkten (n = 3) gezündet werden
kann.
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Nach dem in der Fig. 5 gezeigten Ausführungsbeispiel des Zünders,
das die Ausgestaltung dieser Zünder nicht prinzipiell beschränkt, sondern lediglich
erläutern soll, wird die Initialsprengstoffschicht 54 des Zünders in der ersten
Stufe A ari drei Punkten 51,52,53 gemäß der Erfindung durch drei Zündschnüre, insbesondere
Knallzündschnüre 10,20,30 gezündet, wie dies bereits vorstehend beschrieben ist.
Diese erste Initialzündungsschicht zündet 2n = 6 Sprengstoffrelais 51',51",52',52",
53',53", die symmetrisch um einen Schirm 55 herum angeordret sind, der die erste
Stufe abschließt. Diese sechs Slzrengstoffrelais zünden gemäß der Erfindung die
Initialspreng,toffschicht 56 der zweiten Stufe B. Diese Sprengstoffschicht 'l6 zündet
ihrerseits 2n-k = 12 Sprengstoffrelais 58,59,tj0,61,62, 63,64,65,66,67,68,69, die
symmetrisch um den Schirm 57 herum angeordnet sind, der die zweite Zünderstufe gemäß
der Erfjndung abschließt.
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Die anfängliche Zündung in den drei Punkten 51,52,53 wird auf diese
Weise schließlich gemäß der Erfindung in eine Zündung an 2-3-2 =12 Punkten, nämlich
in den Punkten 58,59,...,69 umgesetzt, die die eigentliche Hauptmasse des Sprengstoffes
69' des vorderen Stoßwellengenerators zünden und so zur Bildung einer gleichmäßigen
regulären und symmetrischen Stoßwelle beitragen.
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In der Fig. 6 ist ein Zünder der im Zusammenhang mi der iig. 5 beschriebenen
Art im Querschnitt dargestellt. Die drei AnJangszündpunkte sind durch die mit unterbrochenen
BegrenZungslinien dargestellten kleinen Kreise angedeutet, die symmetrisch, das
heißt mit gleichem Winkelabstand voneinander, auf einem ersten Kreis mit einem Durchmesser
1 angeordnet sind.
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Die sechs Zwischenzündpunkte 51',51",52',52",53',53" der ersten Stufe
des Zünders gemäß der Erfindung sind symmetrisch, das heißt also mit gleichem Winkelabstand
voneinander, angeordnet,
insbesondere vorzugsweise in der in Fig.
6 dargestellten Wei-;e ebenfalls auf dem ersten Kreis mit einem Durchmesser von
0 1 auf dem auch die ersten drei Initialzündpunkte angeord-et sind. Eine solche
Anordnung ist jedoch nicht unbedingt zwingend. Vielmehr können die sechs Zwischenzündpunkte
durchaus auch auf einem Kreis mit einem anderen Durchmesser, bezogen auf den Querschnitt
des Zünders, angeordnet sein. Die sechs Zwischenzündpunkte sind in der Fig. 6 durch
Kreise dargestellt, deren Umfang durch eine unterbrochene Linie wiederergeben ist
und deren Fläche einfach schraffiert dargestellt ist.
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Die zwölf Ausgangszündpunkte der zweiten Stufe des Zünders gemäß der
Erfindung, nämlich die zwölf Zündpunkte 58,59,...,69, sind in der Fig. 6 durch ausgezogene
Kreise mit Kreuzschraffur der Fläche dargestellt. Diese zwölf Ausgangszündpunkte
sind mit gleichem Winkelabstand voneinander auf einem Kreis mit einem Durchmesser
2 angeordnet, wobei vorzugsweise 0 2 - 1.
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Selbstverständlich sind dabei diese zwölf Endzündpunkte symmetrisch
bezüglich der sechs Zwischenzündpunkte 51',52"...,53',53" der ersten Stufe des Zünders
angeordnet, und zwar in gleicher Weise wie sie auch symmetrisch bzw. mit gleichem
Winkelabstand voneinander relativ zueinander angeordnet sind.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist es durchaus ein erfindungswesentliches
Element, daß die Orte der Zündungsrelais jeder Etage mit gleichem Winkelabstand
voneinander angeordnet sind.
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Dabei ist noch einmal präzisiert, daß gemäß der Erfindung die Initialsprengstoffschichten
der Zünder jeder Stufe, beispielsweise also die in der Fig. 5 gezeigten Initialsprengstoffschichten
54 und 56, durch eine Dicke gekennzeichnet sind, die deutlich größer als die kritische
Abmessung des Sprengstoffes ist.
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In gleicher Weise trägt jede Stufe der Abschirmung Zündungsrelais,
die gemäß der Erfindung auf einem Kranz in der Weise angeordnet sind, wie das in
der Fig. 5 durch die Bezugszeichen 55 und 57 dargestellt ist. Der Schirm jeder Stufe
ist durch eine Stärke oder Dicke gekennzeichnet, die so ausreichend bemessen ist,
daß eine Stoßwelle, die die Abschirmung von rückwärts nach vorwärts durchläuft,
keine direkte Fehlzündung des in der folgenden Stufe angeordneten Sprengstoffes
auslösen kann. Diese-Dicke der Abschirmung ist vorzugsweise so bemessen, daß sie
für die erste Abschirmung mindestens 1/4n beträgt und für die zweite Abschirmung
2/8n beträgt und für gegebenenfalls folgende Stufen entsprechend bemessen ist.
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Entsprechend dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel sei daran
erinnert, daß die Anzahl der Stufen ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen selbstverständlich
auch größer als 2 sein kann.
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In der Fig. 7 ist ein Hohlladungsgeschoß im Längsschnitt dargestellt,
das einen Zünder mit zwei Stufen AB zeigt, der in einem Geschoß eingebaut ist, das
zwei Stoßwellen ausbilden kann.
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Die Hauptladung 70 (Zünder 70', Abschirmung 70", Hauptsprengstoffmasse
70"', Mantel 70"" ) zündet drei Zündschnüre 71, die mit Relais 72,72' ausgerüstet
sind wld ihrerseits die Initialsprengstoff schicht 73 des Zünders des Stoßwellengenrators
AV zünden. Die Zündschnüre 71 sind spiralig auf einen träger 74 aufgewickelt. Gemäß
der Erfindung bildet diese Initialsprengstoffschicht die erste Stufe, die der Stufe
A in der Fig. 5 entspricht, und die ihrerseits sechs Sprengstoffrelais 75 zündet,
die sechs Aussparungen im Abschirmträger 76 entsprechen.
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Die Sprengstoffschicht 77 der zweiten Stufe, die der Stufe B in der
Fig. 5 entspricht, wird ihrerseits durch die Relais 75
gezündet.
Durch die Zündung dieser Sprengstoffschicht werden dann die zwölf Relais 78 der
zweiten Stufe angeregt, die von einem abschirmenden Träger 79 getragen und lokalisiert
werden.
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Die Hauptmasse des Sprengstoffes 80 des zusätzlichen vorderen Stoßwellengenerators
wird also dementsprechend durch zwölf Relais 78 gezündet.
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Dieser Generator enthält einen inneren Mantel 81 und trägt einen Geschoßkopf
82, der das Geschoß nach vorne abschließt.
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1)ie Darstellung der Figuren 8A und 8B ermöglicht einen Vergleich
zur Veranschaulichung des technischen Fortschritts, der durch den Zünder gemäß der
Erfindung ermöglicht wird, indem nämlich der Zünder gemäß der Erfindung 2kn Zündpunkte
statt lediglich n Zündpunkte schafft.
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Der Fig. 8A ist ohne weiteres zu entnehmen, daß ein Zünder mit drei
Zündpunkten 85,85',85" (n = 3) einen Angriff am Mantel 86 an nur drei Explosionswellenfronten
83 (Generatrices) schafft, nämlich an den Fronten der drei Explosionswellen 84,
84' 8411.
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Dabei ist ohne weiteres einleuchtend, daß mit nur drei Angriffspunkten
jede Fehlsynchronisation des Zündvorganges der Zünder 85,85' und 85" relativ zueinander
eine mehr oder minder ausgeprägte Abweichung von der Symmetrie des durch die Explosion
erzeugten Gasstrahls bewirkt, die letztlich zu einer Verminderung der Durchschlagskraft
des Geschosses führt.
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In der Fig. 8B ist dagegen ein mehrstufiger Zünder gemäß der Erfindung
im Querschnitt dargestellt, der in dem hier gezeigten Beispiel zwölf Zündpunkte
88 (n = 3, k = 2, zwei Stufen) aufweist, die den Angriff des Mantels 37 an zwölf
Stoßwellenfronten 89 durch 2kn Wellen 90 bewirken.
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Aus einem Vergleich der beiden Figuren ergibt sich ohne weiteres,
daß die Tendenz zur Ausbildung von Asymmetrien durch das System gemäß der Erfindung
wesentlich vermindert wird, wodurch wiederum die Konfiguration des Gas strahls verbessert
wird und die Durchschlagskraft des Geschosses erhöht werden kann.
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Schließlich sei noch einmal präzisiert, daß die vorstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiele den Fall beschreiben, daß am Ausgang der zweiten Stufe 2nk
Zündpunkte zur Verfügung stehen, und zwar für n Anfangszündpunkte eines Zünders
mit k Stufen. Diese Ausführungsbeispiele beziehen sich dabei auf die Beschreibung
einer Konstruktion des Zünders, bei dem die Anzahl der Zündpunkte von einer Stufe
zur nächstfolgenden jeweils verdoppelt werden. Entsprechend werden selbstverständlich
auch die Relais und andere Elemente des Zünders hinsichtlich ihrer Anzahl verdoppelt.
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Es versteht sich dabei jedoch, daß, ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen, der Multiplikator der Anzahl der Relais von einer Stufe zur nächstfolgenden,
also für jede Stufenzahl n, auch unterschiedlich von 2 sein kann, daß also der Multiplikator
m auch größer als 2 sein kann, beispielsweise also den Wert 3, 4 oder einen höheren
Wert haben kann. In einem solchen Fall ist die Anzahl der Ausgangszündpunkte der
letzten Zünderstufe mnk.
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