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Sirene. Die Erfindung: bezieht sich auf Sirenen oder ähnliche Einrichtungen
und betrifft im besonderen die mit einem Tonsender ausgestattete Maschinengattung,
wobei letzterer aus einem sich dauernd drehenden Rotor, einem Stator und einem Regulierdeckel
besteht, mit welchem wahlweise das Arbeitsfluidum in dem Tonsender gehemmt oder
befreit werden kann.
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Gemäß der Erfindung befindet sich der Regulierdeckel des Tonsenders
zwischen dem _ sich dauernd- drehenden Rotor und Stator. Mit Hilfe entsprechender
_ Vorrichtungen kann der Deckel mit einem' sich dauernd drehenden Teil, beispielsweise
mit dem Rotor selbst, gekuppelt und dadurch gegenüber dem Stator gedreht werden,
wobei die Schwingung des Deckels durch entsprechende Hilfsmittel in zwei Endlagen
begrenzt wird.
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Die durch den Erfindungsgegenstand erzielten Vorteile lassen sich
unter zwei Gesichtspunkten betrachten, nämlich einmal unter dem der Konstruktion
und zweitens ; dem der Wirkungsweise.
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Hinsichtlich des ersteren dieser beiden Gesichtspunkte ergibt sich,
daß es nicht mehr notwendig ist, der Wandung des Stators eine derartige Stärke zu
geben, wie es bei der Anordnung des Stators zwischen dem Regulierdeckel und dem
Rotor zur Erzielung eines dauerhaften Apparates erforderlich war. Durch die Anordnung
des Stators auf der Außenseite der Sirene kann man dann die erheblich schwächere
Wandung desselben durch Versteifungsrippen verstärken und so eine beträchtliche
Materialersparnis erzielen.
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Der Regulierdeckel selbst kann dagegen infolge der Sicherung durch
den starren Rotor direkt aus einer dünnen Blechplatte hergestellt werden. Befindet
sich der Regulierdeckel dagegen an der Außenwandung, wie es bei den bekannten Einrichtungen
meist der Fall ist, so müssen seine Wandungen derartig verstärkt werden, daß er
äußerlichen Stoßbeanspruchungen o. dgl. gut zu widerstehen vermag. Ferner erzielt
die gewählte Innenanordnung des Regulierdeckels den Vorteil, daß die Bewegung desselben
nicht mehr wie bisher durch äußere Einflüsse gestört werden kann.
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Neben diesen, sich aus konstruktiven Gesichtspunkten ergebenden Vorteilen
besitzt die Einrichtung der Neuanmeldung auch hinsichtlich der Wirkungsweise beträchtliche
Verbesserungen.
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Die neue Konstruktion beseitigt den den bisherigen Maschinen anhaftenden
Nachteil des Brummens der Sirene bei geschlossenem Regulierdeckel, das bei den bekannten
Einrichtungen dadurch entsteht, daß die Luft bei AUSGEGEBEN AM 12.
APRIL 192Ü
der Drehung des Rotors sich in die Durchlaßkammer
des Stators fängt, welche infolge der beträchtlichen Wandstärke desselben eine zur
Tonerzeugung genügende Kapazität besitzen. Liegt dagegen der Regulierdeckel wie
bei den Ausführungen gemäß der Neuanmeldung zwischen Stator und Rotor, so können
derartige Luftwirbelungen überhaupt nicht auftreten, da die Durchlaßöffnungen im
Regulierdeckel infolge seiner dünnen Wandstärke praktisch keinen Einfluß auf die
Luft im Rotor ausüben können. Infolge der auf Grund des vorliegenden Konstruktionsprinzips
möglichen leichteren Ausführung i des Regulierdeckels wird auch die Trägheit desselben
beträchtlich reduziert, so daß eine Verstellung des Regulierdeckels zur Signalgebung
leichter und schneller ausgeführt werden kann.
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Die besondere Ausführung der Sirene gemäß der Neuanmeldung gestattet
nun eine einfache Signalgebung nach dem Morsealphabet, wie sie in der Fernmeldetechnik
überall verwendet wird. Durch die entsprechende Betätigung eines Tasters können
mit der Sirene mit Hilfe der getroffenen und weiter unten näher erläuterten Einrichtung
die dem vorgenannten Prinzip zugrunde liegenden langen und kurzen Signale vollkommen
sicher abgegeben werden, da beispielsweise sofort nach Betätigung des Tasters k
eine Reibungskupplung zwischen dem Regulierdeckel und Rotor zur Wirksamkeit gelangt
und den Regulierdeckel im Moment in die notwendige Stellung überführt, während eine
Federkraft g den Regulierdeckel nach Freigabe des Tasters k augenblicklich in die
normale unwirksame Lage zurückbringt.
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Der Erfindungsgedanke läßt sich auf verschiedene Weise "verwirklichen.
Auf den Zeichnungen sind zwei der Erfindung entsprechende Ausführungsbeispiel dargestellt
und in der nachstehenden Beschreibung erläutert.
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Fig. i zeigt in teilweisem Schnitt eine Ansicht des gemäß der Erfindung
ausgeführten Tonsenders der Sirene; Fig.2 bedeutet einen Schnitt nach der Linie
2-2 der Fig. i; Fig.3 stellt eine etwas abgeänderte Ausführungsform des Tonsenders
im Schnitt dar; in Fig. q. ist ein vertikaler aehsialer Schnitt durch die Einrichtung
der Fig. 3 ausgeführt. j Der Tonsender der Sirene besteht aus einem zylindrischen
Gehäuse a, das fest- I stehend angeordnet ist und auf diese Weise den Stator bildet.
Die Wandungen dieses Gehäuses sind mit Öffnungen oder Durchlässen a° versehen. In
dieses Gehäuse wird ein zweites Gehäuse b, der Rotor, eingesetzt, der sich in dem
Gehäuse a dreht und in seinen Wandungen Durchlässe b° trägt, die den Durchlässen
a° des Stators a entsprechen. Die :=lbmessungen beider Teile sind dabei so gehalten,
daß der äußere Durchmesser. des Rotors b etwas kleiner als der innere Durchmesser
des Stators a ist. Der Rotor b ist auf eine in der Zeichnung nicht dargestellte
Welle aufgehellt und erhält von dieser seine Drehbewegung. Zwischen dem Rotor b
und dem Stator a. befindet sich drehbar ein drittes Gehäuse c, der sogenannte Regulierdeckel.
Die Abmessungen des Deckels sind derart getroffen, daß er genau passend von dem
Rotor und Stator umgeben wird. In dem Regulierdeckel selbst sind Durchlässe c° vorgesehen,
die ähnlich den Durchlässen a° und b° ausgeführt sind.
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Um den Deckel c auf Wunsch zur Wirksamkeit zu bringen, bedient man
sich der in der Zeichnung dargestellten Einrichtungen. Gemäß den Fig. i und z ist
zwischen der inneren Bodenwand des Deckels c und der äußeren Bodenwand des-Rotors
b eine Art Bremsschuh d angeordnet. Dieser Bremsschuh besitzt an seiner unteren
Fläche, dem Rotor b zugewendet, eine Schicht d°, die aus einem Material von sehr
hobztn Reibungskoeffizienten, z. B. Kork, Kautschuk o. dgl., gebildet wird. An seiner
oberen Fläche ist der Bremsschuh mit einer Stange dl versehen, die den Deckel in
einer Öffnung cl durchdringt. Die Länge der Stange dl ist so gewählt,. daß sie sowohl
über die Öffnung cl des Deckels als auch über die obere Deckelwand des Stators a
hinwegragt. Letztere besitzt. zu diesem Zweck ein ringförmiges Fenster a2.
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Der Bremsschuh unterliegt der Wirkung einer Feder c2, die an der inneren
Wand des Deckels c befestigt ist und das Bestreben zeigt, von dem Boden des Rotors
b entfernt zu bleiben: Auf dem Boden des Stators a ist ein Elektromagnet e vorgesehen,
dessen Anker e1 mit einer Platte f verbunden ist. Die Platte ist drehbar, beispielsweise
zwischen zwei Spitzen f', gelagert und übt nach dem Anzug des Ankers e einen
Druck auf das obere Ende der ; Stange d' aus. Dadurch wird der Bremsschuh
d gegen den Rotor b gepreßt und infolgedessen der Deckel c von demselben
mitgenommen. An einem bestimmten Punkt der Platte f -ist eine Öffnung f1 vorgesehen,
in die die Stange dl in dem Moment eindringt, wenn die Durchlässe c° -des Deckels
c sich in Übereinstimmungmit den Durchlässen a° des Stators a befinden. Durch die
Feder c2 wird der Bremsschuh d von dem Rotor abge- j hoben und die= Kupplung zwischen
dem Deckel c und dem Rotor b unterbrochen. An
dem Gestell des Elektromagneten
e ist eine Feder g befestigt, die mit ihrem anderen Ende an der Stange dl angeschlossen
ist und bei der Drehbewegung der Stange dl gespannt wird. Sobald der Elektromagnet
e aus dem Erregungsstromkreis ausgeschaltet wird, gibt er den Anker e1 frei, so
daß dieser durch die Wirkung einer Feder in seine Nullstellung übergeführt werden
kann. Er hebt dabei die Platte f an und befreit die Stange dl, so daß sie zusammen
mit dem Deckel c durch die Feder g in die Anfangslage zurückgeführt werden kann,
wo der Deckel die Durchlässe a.° im Stator a verdeckt. -Gemäß einer anderen
Verwirklichung dieses Arbeitsprinzips kann man auch auf dem Regulierdeckel c derart
einen Elektromagneten anordnen, daß sein Polschuh sich sehr nahe über dem Rotor
befindet. Unter Be= nutzeng der bei der Erregung dieses Elektromagneten auftretenden
Foucault- -oder Wirbelströme erhält man eine 1%upplung zwischen dem Deckel und Rotor.
Mit Hilfe einer gegenwirkenden Feder wird der Deckel von seiner Arbeitslage (Eröffnung
der Durchlässe a° durch die Durchlässe c°) in seine Nullage (Verdeckung der Durchlässe
a° durch die Wandungen des Deckels c) über-,geführt, sobald die Erregung des Elektromagneten
unterbrochen ist. Die Schwingung des Deckels c kann durch entsprechende Anschlagknöpfe
begrenzt werden.
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Eine weitere Möglichkeit der Kupplungseinrichtung zwischen dem Deckel
und Rotor ist in den Fig. 3 und d. zum Ausdruck gebracht. Gemäß dieser Ausführung
sind in dein Boden des Rotors b eine Anzahl von Luftflügeln bg angeordnet, die derart
einer Serie Flügel c' am Deckel gegenüberliegen, daß die. Luftflügel und die wechselseitige
Rückwirkung der Flügel eine Mitnahme des Deckels in dem Drehsinn des Rotors anstrebt.
Um den Deckel gegenüber dieser Beanspruchung in seiner Arbeits- und seiner Nullstellung
festlegen zu können, gelangt ein tun einen Zapfen 1J schwingender Hebel h. zur Verwendung.
Der Zapfen hl ist auf der Bodenwand des Stators a befestigt. Der Hebel h. trägt
an seinem Arm h' einen Ankere", der von einem ebenfalls am Stator angeordneten Elektromagneten
e angezogen werden kann. An dem Anker ist eine Feder i angeschlossen, die ihn ständig
von dem Elektromagneten wegzuziehen sucht. Auf der oberen Fläche des Deckels ist
ferner ein Zahnkranz c4 vorgesehen, in den bei jeder Schwingung des Hebels
lt, sowohl beim Anzug als auch bei Freigabe des Ankers e1, eine blaue h'
bz-,v. h4 des Hebels h eingreift. Die Teilung - der Verzahnung wird so gewählt,
daß beim Anzug des Ankers die Klaue h° den Deckel in der Arbeitsstellung festhält,
während der Eingriff der Klaue 1e in die Verzahnung c4 bei der Losstellung des Ankers
cl der Nullstellung des Deckels entspricht.
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Zur Steuerung des Regulierdeckels. genügt es, durch Betätigung eines
Schalters k den Elektromagneten in einen Stromkreis ein-oder auszuschalten. Eine
vorteilhafte Schaltungsanlage ist in Fig. r dargestellt. Gemäß derselben fließt
der elektrische Strom dauernd durch die Wicklungen des Elektromagneten. Seine Stromstärke
wird aber durch das Einschalten eines Widerstandes L so geschwächt, daß der :Magnet
eine Wirkung auf den Anker nicht ausüben kann. Durch den Schalter k wird der Widerstand
aus- oder eingeschaltet. Der Widerstand ist dabei so berechnet, daß er nach seiner
Einschaltung in den Stromkreis die Stromstärke der Batterie um den Bruchteil verringert,
der gerade zur Freigabe des Ankers genügt.
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An Stelle der elektrischen Steuerung des Deckels kann z. B. auch jede
andere Art der Steuerung beispielsweise durch Hand, verwendet werden.