DE3150544C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
wasserdichten, wärmeschrumpfbaren Verbindungseinrichtung für
zwei oder mehr Kabelenden.
Aus der deutschen Patentschrift 15 25 815 ist bekannt, daß zwei
oder mehr Kabelenden mit einer extrudierten, gereckten und
strahlenvernetzten Polyethylenfolie bedeckt und über zwei anex
trudierte Stege miteinander, z.B. durch Klammern oder eine
Schiene, verbunden werden. Bei einer solchen Kabelmuffe ist von
Nachteil, daß mit der extrudierten Folie mehrere aufwendige und
aufeinanderfolgende Verfahrensschritte nötig sind. So wird die
gesamte Folie zunächst extrudiert und in einem zweiten Schritt
einer Vernetzung ausgesetzt. Nach dieser Vernetzung erfolgt ei
ne Erwärmungsphase mit anschließender Dehnung bzw. Reckung. In
diesem Zustand erfolgt die Abkühlung der gesamten Folie. Erst
jetzt besitzt die Folie die Schrumpfeigenschaften und kann bei
Wiedererwärmung zum Beispiel mit einer Lötlampe dicht auf Ka
belenden aufgeschrumpft werden.
In dem Falle, daß zwei oder mehr Kabelenden in die Folie ein
treten, wird eine Metallklammer in Form eines E′s auf die
Folie zwischen je zwei eintretende Kabelenden gesteckt (siehe
z.B. DE 29 00 518 A1). An dem mittleren Steg des E kann sich
z.B. ein dicker Pfropfen eines Schmelzklebers befinden. Beim
Erwärmen schrumpft die Folie in den Zwischenraum und füllt
diesen zusammen mit dem Schmelzkleber dicht aus. Eine zwei
te Lösung für dieses Abdichtproblem besteht darin, ein Spritz
teil, z.B. aus Polyethylen, in Form des Zwischenraumes einzu
schieben, wodurch ohne Klammer durch die schrumpfende Folie
eine Abdichtung erfolgt.
Aus der US-PS 36 69 157 ist ein zylindrisch ausgebildetes,
schrumpfbares Gewebe bekannt, das mit wärmehärtenden Har
zen getränkt werden kann. Im Verlauf des Schrumpfungsprozesses
kann es zu einer ungleichmäßigen Verteilung des Harzes kommen,
so daß eine wasserdichte Umhüllung von Gegenständen auf die
se Weise nicht sichergestellt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu kon
zipieren, mit dem zwei oder mehr Kabelenden möglichst wasser
dicht von einer elektrisch isolierenden Schicht umgeben werden,
und dieses material- und kostensparender zu gestalten. Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung nach einer ersten Art dadurch
gelöst, daß ein Gewirke aus einer gereckten und einer ungereck
ten Faser hergestellt wird, derart, daß es bei Wärmezufuhr ein
dimensional schrumpft und daß dieses Gewirke auf eine Folie aus
einem polymeren Material aufgebracht wird, die der Abdichtung
dient.
Nach einer zweiten Art wird die gestellte Aufgabe auch dadurch
gelöst, daß ein Gewirke aus gereckten Fasern hergestellt wird,
derart daß es bei Wärmezufuhr zweidimensional schrumpft und daß
dieses Gewirke auf eine Folie aus einem polymeren Material auf
gebracht wird.
Das Verfahren gemäß der Erfindung hat gegenüber dem vorgenann
ten Stand der Technik den Vorteil, daß man bei der Herstellung
des Gewirkes zum Beispiel bereits von einer gereckten Faser
ausgehen kann, die sich in einfacher Weise herstellen läßt.
Dadurch entfallen die aufwendigen Verfahrensschritte, bei de
nen die gesamte Folie einer Vernetzung, Erwärmung einer kompli
zierten Dehnung bzw. Reckung und schließlich einer Abkühlung
ausgesetzt werden müssen. Das Gewirke aus wärmeschrumpfbaren
Fasern läßt sich auch in verschiedenen begrenzten Bereichen an
ordnen, so daß sich unterschiedlich starke Schrumpfbereiche her
stellen lassen. Derartige Eigenschaften sind bisher nur mit
komplizierten Verfahren möglich, da die Folie jeweils im gan
zen Stück behandelt werden muß. Beim Verfahren zur Herstellung
einer Verbindungseinrichtung gemäß der Erfindung dient die
Folie nur der Abdichtung, während die Schrumpfeigenschaften
durch das Gewirke entfaltet werden. Auf diese Weise lassen sich
die einzelnen Eigenschaften bei der Herstellung wie beim spä
teren Gebrauch optimal abstimmen und einsetzen.
Seit einiger Zeit sind Gewirke auf dem Markt, die aus einer ge
reckten und einer ungereckten Faser hergestellt sind. Sie
schrumpfen also nur in einer Richtung. Solche Gewirke sind sehr
preisgünstig. Ihr Schrumpfvermögen beträgt 50% und mehr. Eine
Übersicht über solche Gewirke ist in A. Judge, J. Nebe,
Plastics and Rubber: Materials and Applications, 1980 (8) Sei
ten 139 . . . 144 gegeben.
Nach der Erfindung kann das Gewirke entweder lose auf die Folie
aufgebracht werden oder direkt mit der Folie verbunden sein.
Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß sich dadurch die
Foliendicke vermindern läßt. Die Folie hat in der bisherigen
gereckten Ausführung eine Dicke von 1 . . . 2 mm. In der Ausfüh
rung nach der Erfindung kann sie dünner als 0,5 mm bis ca.
0,1 mm sein. Ihre Funktion liegt nur in der Abdichtung, den
mechanischen Zusammenhalt gibt das Gewirke. Es ist nicht not
wendig, daß die Folie selbst gereckt ist, also warm schrumpft.
Beim Erwärmen mit der Lötlampe erwärmt sich die Folie, wird
weich und legt sich auch unter Einwirkung des Gewirkes weitge
hend dicht an. Durch die Verstärkung mit dem Gewirke können
unter bestimmten Voraussetzungen die Stege eingespart werden.
Bei Verwendung einer Polyethylenfolie muß diese wegen des kal
ten Flusses weiterhin vernetzt sein. Wichtig ist, daß die Folie
weich wird, wenn das umgebende Gewirke schrumpft. Dies ist
z.B. bei einer Kombination von PE-Folie und PE-Gewirke der Fall.
Wenn ein Schmelzkleber zur Abdichtung verwendet wird, muß die
ser als Pfropfen eingeschoben werden. Ansonsten ist ein dich
tendes Spritzteil zwischen die Kabelenden zu stecken.
Zum Abdichten können aber auch Bänder aus schrumpfenden Gewir
ke z.B. um die Folie oder die Kabelenden gewickelt werden.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird das Gewirke auf die
gesamte Fläche der Folie aufgewalzt, aufgeklebt oder lose auf
gelegt. Dies bewirkt einen Schrumpf über die gesamte Fläche;
die Foliendicke läßt sich wesentlich reduzieren. Durch Verwen
dung der Kombination von Folie und Gewirke ergibt sich eine
wesentliche Materialersparnis. Ein erhöhter Preis für das Ge
wirke wird durch die Ersparnis von Recken und eventuell Ver
netzen bei der Folie wieder eingespart. Eine Verbindung des
losen Gewirkes mit der Folie kann z.B. auch erst beim Erwär
men während des Schrumpfvorganges erfolgen.
Im Rahmen der Erfindung können auch nur Gewirkestücke an den
Kanten der Folie aufgebracht werden. Das kann sowohl nur über
Teile der Kantenlänge oder über die gesamte Kantenlänge erfol
gen., Der Vorteil eines derartigen Verfahrens liegt in einer
Ersparnis an Gewirke. Die Folie muß dann etwas dicker sein
(0,5 . . ./mm). Der Schrumpf zieht das Gewirke an den Kanten
dicht auf die Kabel. Die Folie wird ebenfalls erwärmt und
"fällt dabei zusammen". Die Abdichtung des Innenraumes kann
z.B. über einen Schmelzkleber erfolgen. Auch bei herkömmlichen
Folien größerer Dicke kann das Gewirke an den Kanten aufge
bracht werden; es dient dann zur Verstärkung, insbesondere
wenn an diesen Stellen auf andere Weise als üblich geklam
mert werden soll.
Für das Verfahren nach der Erfindung kann ein Gewirke verwen
det werden, das aus Polyethylen besteht. Dieses Material ver
bindet sich sehr leicht mit einer Polyethylenfolie. Vernetzt
man das Polyethylengewirke zusammen mit der Folie durch Strah
len oder Peroxid-Vernetzung, so wird an beiden der kalte Fluß
vermieden. Der kalte Fluß am Gewirke muß jedoch nicht unbe
dingt vermieden werden.
Das Gewirke kann jedoch auch aus Polypropylen bestehen. Dieser
Stoff schmilzt höher, wodurch eine Überhitzung weniger kri
tisch wird. Der kalte Fluß wird dadurch reduziert. Ferner sind
auch Gewirke aus Polyester, Polyamid oder anderen schumpfen
den Fasermaterialien einsetzbar. Anstelle der bekannten Klammern
kann die Folie mit Klammern aus einer Art Heftmaschine zylin
drisch zusammengehalten und auch in den Zwischenräumen zwischen
den Kabeln verbunden werden. Ein derartiges Verfahren ergibt
eine einfache Fertigung und eine Anwendbarkeit an jeder Stelle
des Kabelmantels. Außerdem ist ein entsprechendes Verfahren
sehr wirtschaftlich.
Vorzugsweise bestehen die Klammern zum Zusammenhalten der Folie
aus einem Kunststoffmaterial. Dies hat den Vorteil, daß bei
örtlicher Überhitzung das geklammerte Material nicht reißt.
Bei Heftung üblicher Folien mit einem "Tacker" reißt das Ma
terial bei Überhitzung durch die starke Erwärmung der Metall
klammer auf. Dieser Effekt tritt bei der Heftung von Gewir
ke wesentlich weniger auf. Ein gewisses Aufschmelzen in der
Klammerzone läßt sich durch vorher aufgebrachten Schmelzkle
ber ausgleichen. Die Verwendung von Klammern aus zum Bei
spiel Polyamid 66 oder Polyethylenterephthalat mit Schmelzpunk
ten von über 200°C kann dieses Problem vollständig umgehen.
Die Klammern können spritzgegossene Teile mit besonderen Ver
schlußkonstruktionen sein und auch mit eigens konstruierten
Heftmaschinen angebracht werden. Gegenüber herkömmlichen
Klammern (Blech lackiert) sind sie so preisgünstig herstell
bar, daß sogar viele dieser Klammern anstelle einer verwen
det werden können.
Sofern die Abdichtung über eine auch mehrfach nebeneinander
ausführbare Heftung nicht ausreicht, können im Rahmen der Er
findung die Überlappungsstellen der Folie mit einem Schmelz
kleber beschichtet werden. Das hat den Vorteil, daß die Klam
merung gegenüber der z.B. E-förmigen bekannten Klammer wesent
lich billiger wird.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung kann ein zweidimensio
nales schrumpfendes Gewirke auf die Folie aufgebracht werden.
Ein zweidimensional schrumpfendes Gewirke, das insbesondere in
beiden Richtungen unterschiedlich stark schrumpfend ist, kann
in Form einer "Windel" um die Folie angebracht werden. Die En
den werden dabei miteinander verbunden. Ein solches Teil kann
mit Metall und Kunststoffklammern verknüpft werden. Eine Ver
bindung ist auch bei herkömmlichen Folien möglich, wenn zum Bei
spiel 2 + 2 Kabelenden mit der herkömmlichen Folie verbunden
werden. Durch das Gewirke kann jedoch die Klammer zwischen den
Kabeln eingespart werden, durch einfaches preiswertes Umwickeln
mit dem Gewirke.
Im Rahmen der Erfindung ist es besonders zweckmäßig, wenn das
auf die Folie aufzubringende Gewirke als Fertigteil hergestellt
wird. Ein solches eventuell schon vorgestanztes Gewirke hat den
Vorteil, daß sowohl die Folie verschlossen wird als auch zwi
schen den Kabelenden eine Abdichtung ähnlich der Klammerung er
folgt. Ein Schmelzkleberpfropfen müßte allerdings zusätzlich
vorgesehen werden.
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung einer wasserdichten, wärme
schrumpfbaren Verbindungseinrichtung für zwei oder mehr Kabel
enden,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gewirke aus einer gereckten und einer ungereckten Faser
hergestellt wird, derart, daß es bei Wärmezufuhr eindimensional
schrumpft und daß dieses Gewirke auf eine Folie aus einem poly
meren Material aufgebracht wird, die der Abdichtung dient.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungseinrichtung um die Kabelenden herumgelegt
wird,
daß durch Wärmezufuhr die Folie erwärmt und dabei erweicht wird
und sich unter Einwirkung des schrumpfenden Gewirkes an die Ka
belenden anlegt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewirke auf die gesamte Fläche der Folie aufgewalzt,
aufgeklebt oder lose aufgelegt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den Kanten der Folie Gewirkestücke aufgebracht werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewirke aus Polyethylenfasern oder Polyethylenbändchen
hergestellt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewirke aus Polypropylen hergestellt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Folie mit Klammern aus einer Art Heftmaschine zylin
drisch zusammengehalten und auch in den Zwischenräumen zwischen
den Kabelenden verbunden wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die Klammern ein Kunststoffmaterial mit einem Schmelz
punkt über 200°C verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Überlappungsstellen der Folie mit einem Schmelzkle
ber beschichtet werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die Folie ein ungerecktes Material verwendet wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die Folie ein gerecktes Material verwendet wird.
12. Verfahren zur Herstellung einer wasserdichten, wärme
schrumpfbaren Verbindungseinrichtung für zwei oder mehr Kabel
enden,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gewirke aus gereckten Fasern hergestellt wird, derart
daß es bei Wärmezufuhr zweidimensional schrumpft und daß die
ses Gewirke auf eine Folie aus einem polymeren Material aufge
bracht wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewirke in beiden Richtungen unterschiedlich schrumpft,
wenn es erwärmt wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das auf die Folie aufzubringende Gewirke als Fertigteil
hergestellt wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19813150544 DE3150544A1 (de) | 1981-12-21 | 1981-12-21 | Isolierende, wasserdichte kabelendenisolierung |
DE19813153480 DE3153480C2 (en) | 1981-12-21 | 1981-12-21 | Watertight insulating covering for cable junctions |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3153805 | 1981-12-21 | ||
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Publications (2)
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DE3150544A1 DE3150544A1 (de) | 1983-06-30 |
DE3150544C2 true DE3150544C2 (de) | 1990-05-31 |
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ID=25798155
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