DE3149858C2 - - Google Patents
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- G03—PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
- G03B—APPARATUS OR ARRANGEMENTS FOR TAKING PHOTOGRAPHS OR FOR PROJECTING OR VIEWING THEM; APPARATUS OR ARRANGEMENTS EMPLOYING ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ACCESSORIES THEREFOR
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- G03B19/02—Still-picture cameras
- G03B19/12—Reflex cameras with single objective and a movable reflector or a partly-transmitting mirror
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- General Physics & Mathematics (AREA)
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Sucher vom einäugigen
Spiegelreflextyp (im folgenden einäugiger Spiegelreflexsucher
oder einfach Spiegelreflexsucher genannt für Kameras, wie
beispielsweise VTR-Kameras (Videokameras).
Sucher in Kameras sollen der Bedienungsperson ein Sucherbild
liefern, das so genau wie möglich mit einem Bild auf
einem Film oder einer Bildaufnahmeeinrichtung in der Kamera
übereinstimmt. Sogenannte zweiäugige Spiegelreflexkameras
liefern keine korrekten Sucherbilder, da das Sucherbild
von einem Lichtstrahl erzeugt wird, der durch ein Sucher
objektiv eintritt, dessen Position sich von dem Objektiv
unterscheidet, durch das Bilder auf dem Film oder auf
der Bildaufnahmeeinrichtung gebildet werden.
Heute verwenden viele Kameras Sucher vom einäugigen Spiegel
reflextyp (Spiegelreflexsucher), bei denen ein Teil des
durch ein Hauptobjektiv der Kamera eintretenden Lichts so
geführt wird, daß Bilder im Sucher und auf der Bildaufnahme-
bzw. Scharfeinstellfläche identisch miteinander sind.
Videoband-Aufzeichnungskameras (VTR-Kameras bzw. Video
kameras) weisen derartige einäugige Spiegelreflexsucher
auf, weil die Bilder im Sucher und auf der Bildaufnahme
einrichtung leicht außer Übereinstimmung sind, da ihre
Größe insbesondere verglichen mit der Größe von 35 mm-Foto
apparaten vergleichsweise klein ist; Überwachungs-Bild
schirme werden bei der Aufnahme verwendet, um eine fehlende
Übereinstimmung zwischen dem Sucherbild und dem
entsprechenden aufgenommenen Bild herauszufinden.
Ein Beispiel für eine Kamera mit einem Spiegelreflexsucher wird
im folgenden schon hier unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 4
erläutert. Der grundsätzliche Aufbau dieses Spiegelreflex
suchers ist bekannt durch die Veröffentlichung "Camerart", Juli/
August 1968, Seite 69. Dieser bekannte Spiegelreflexsucher liegt
auch den Oberbegriffen der Patentansprüche zugrunde.
Wie in Fig. 1 gezeigt ist, hat eine Videoband-Aufzeichnungs
kamera (VTR-Kamera) an ihrer Vorderseite (in der Abbildung
rechts) ein Hauptobjektiv bzw. ein Varioobjektiv 2,
das ein afokales System bildet, mit einer ersten optischen
Achse A₁-A₂ (im folgenden als "Varioobjektivachse"
bezeichnet) für den Durchgang von Licht von einem Objekt.
Ein Prisma 3 ist in der Varioobjektivachse A₁-A₂ angeordnet
und weist eine teildurchlässige Fläche 3 a auf, die
unter einem 45°-Winkel zu der Varioobjektivachse A₁-A₂
zum Ablenken eines Teils des Lichts angeordnet ist, das
durch das Varioobjektiv 2 eintritt, damit dieses durch
ein Sucher-Hauptobjektiv 4 längs einer zweiten optischen
Achse B₁-B₂ (im folgenden als "optische VF-Hauptachse"
bezeichnet), die sich im wesentlichen senkrecht zu der
Varioobjektivachse A₁-A₂ erstreckt. Der Rest des Lichts,
der durch das Prisma 3 hindurchgeht, breitet sich längs
der Varioobjektivachse A₁-A₂ aus. Ein Spiegel 5 ist in
der optischen VF-Hauptachse B₁-B₂ angeordnet; seine Reflexions
fläche schließt einen 45°-Winkel mit dieser zur
Reflexion des durch das Sucher-Hauptobjektiv 4 kommenden
Lichts ein, damit sich dieses längs einer dritten optischen
Achse C₁-B₂ (im folgenden als "optische VF-Achse"
bezeichnet) ausbreitet, die sich im wesentlichen senkrecht
zu der optischen VF-Hauptachse B₁-B₂ und parallel
zu der Varioobjektivachse A₁-A₂ erstreckt. Das Sucher-
Hauptobjektiv 4 definiert eine erste Bilderzeugungsebene 6
und eine zweite Bilderzeugungsebene 9 mit einem Abstand
in Richtung der optischen VF-Achse C₁-C₂. Entlang der
optischen VF-Achse C₁-C₂ sind eine Feldlinse 7 und eine
Relaislinse 8 vorgesehen, die zusammen die zweite Bild
erzeugungsebene 9 definieren, an der eine VF-Maske 10
angeordnet ist. Ein Okular 11 mit einer Linse 11 a ist
ebenfalls in der optischen VF-Achse C₁-C₂ an der dem
Vario-Objektiv 2 gegenüberliegenden Seite der VTR-Kamera
angeordnet.
Längs der Varioobjektivachse A₁-A₂ sind ein Hauptobjektiv
21, ein Kristallfilter 22 und eine Vidicon-Röhre 23
angeordnet, deren Endfläche 23 a dem Filter 22 zur
Erzeugung eines Bildes darauf gegenüberliegt.
Bei der Kamera mit einem derartigen einäugigen Spiegelreflex
sucher werden das Sucherbild, das durch das Okular
11 gesehen wird, und das auf der Bilderzeugungsfläche
23 a der Vidicon-Röhre 23 erzeugte Bild durch einen
durch das Varioobjektiv 2 hindurchgehenden Lichtstrahl
erzeugt; somit stimmen sie theoretisch vollständig überein.
Tatsächlich besteht jedoch die Tendenz, daß die Bilder
aufgrund von Bearbeitungs- und Zusammenbaufehlern
von Teilen des Suchers nicht übereinstimmen, wie im
folgenden anhand von Fig. 2 erläutert wird.
In Fig. 2 ist die Spiegelfläche 3 a des Prismas 3,
mit durchgezogenen Linien dargestellt ist, unter einem
Winkel R gekippt, der nicht gleich 45° ist. Ein Licht
strahl 31, der durch das Varioobjektiv 2 hindurchgeht,
wird teilweise durch die Spiegelfläche 3 a in einem
Lichtstrahl 31 b reflektiert, der sich auf einem Weg aus
breitet, der bezüglich der optischen VF-Hauptachse B₁-B₂
unter dem Einfallswinkel geneigt ist, bevor er eine erste
Hauptebene 4 a des Sucher-Hauptobjektivs 4 erreicht. Der
Lichtstrahl 31 b breitet sich parallel zu der optischen
VF-Hauptachse B₁-B₂ zwischen der ersten Hauptebene 4 a
und der zweiten Hauptebene 4 b des Sucher-Hauptobjektivs 4
aus. Der Lichtstrahl 31 b verläßt das Sucher-Hauptobjektiv
4 unter einem Winkel, der gleich dem Einfallswinkel
ist, wird durch den Spiegel 5 reflektiert und erzeugt
ein Bild an einem Punkt Q auf der ersten Bilderzeugungs
ebene 6 des Sucher-Hauptobjektivs 4.
Wenn das Prisma 3 entsprechend dem Entwurf eingebaut ist,
d. h., wenn die Spiegeloberfläche 3 a einen 45°-Winkel mit
den Achsen A₁-A₂ und B₁-B₂ einschließt, erzeugt ein
Lichtstrahl 31 a, der durch das Sucher-Hauptobjektiv 4
hindurchgeht und von dem Spiegel 5 reflektiert wird, ein
Bild am Punkt Q₀. Wenn das Prisma 3 gekippt ist, weicht
deshalb das sich ergebende Sucherbild vertikal (wie gezeigt)
um Δ = ₀ von der optischen VF-Achse C₁-C₂ ab.
Wenn das Prisma 3 und/oder der Spiegel 5 gegenüber der
Entwurfsposition geneigt sind, ist das durch das Okular
gesehene Sucherbild geneigt; dieses Phänomen wird als
"Bildneigung" bezeichnet.
Die Bildabweichung und -neigung sollte durch Justieren
des Suchers beseitigt werden. Ferner gibt es mehrere Umstände,
unter denen der Sucher so eingestellt werden sollte,
daß sich ein bestimmter Grad der Bildabweichung von
der optischen Achse ergibt, sogar wenn der Spiegel und
das Prisma an ihrer jeweiligen Stelle ohne Fehler eingebaut
sind. Wenn beispielsweise der Mittelpunkt der VF-
Maske nicht mit der optischen VF-Achse C₁-C₂ ausgerichtet
ist, während der Mittelpunkt der Bildfokussierfläche 23 a
mit der Varioobjektivachse A₁-A₂ ausgerichtet ist,
stimmt der Mittelpunkt des Sucherbildes nicht mit dem
Mittelpunkt der Bildfokussierfläche 23 a überein; deshalb
sollte mittels einer Einstellung diese Abweichung
beseitigt werden.
Zur Beseitigung der Abweichungen des Sucherbildes ist es
möglich und bekannt, die Position der Maske 10 und der
Relaislinse (Relaisobjektiv) 8 in der zusammengebauten
VTR-Kamera einzustellen; dieser Vorgang erfordert viele
Einstellschritte und führt zu erhöhten Herstellungskosten
der Kamera.
Ferner ist bei einem herkömmlichen einäugigen Spiegelreflex-Sucher
ein Justiermechanismus bekannt, wie er in den Fig. 3 und 4
gezeigt ist. Der Justiermechanismus weist
eine Klammer 1 a auf, die an der VTR-Kamera angebracht
ist, und einen Spiegelhalter 12 trägt, der federnd an der
Klammer 1 a mittels einer Feder 13 befestigt ist, die an
dem Spiegelhalter 12 mit einer Schraube 14 befestigt ist.
Drei voneinander beabstandete Einstellschrauben 15 erstrecken
sich mit einem Gewindeeingriff durch die Klammer
1 a hin zu einem Anlageeingriff mit dem Spiegelhalter
12. Der Spiegelhalter 12 trägt den Spiegel 5 an seiner
den Einstellschrauben 15 gegenüberliegenden Oberfläche.
Der Spiegel 5 kann in seiner Neigung bezüglich der
Klammer 1 a durch Drehen einer oder mehrerer Einstellschrauben
15 geändert werden, um irgendwelche Abweichungen
oder Neigungen des Sucherbildes einzustellen.
Bei der gezeigten bekannten Einstellanordnung muß der
Einstellvorgang mittels Schrauben mehrmals nach "trial-
and-error" wiederholt werden, bis die gewünschte Einstellung
erreicht ist, da eine Korrektur der horizontalen Abweichung
des Sucherbildes von der optischen Achse notwendigerweise vom
Auftreten einer vertikalen Abweichung des Sucherbildes
von der optischen Achse begleitet wird. Üblicherweise
ist das Prisma 3 mittels eines Mechanismus justierbar,
der ähnlich dem in den Fig. 8 und 9 gezeigten ist.
Der Versuch, irgendwelche Abweichungen des Sucherbildes
von der optischen Achse durch Justieren des Prismas 3 zu
korrigieren, führt jedoch zur Erzeugung einer Bildneigung;
umgekehrt kann eine Korrektur zur Einstellung der
Bildneigung zu einer Abweichung des Sucherbildes von der
optischen Achse führen. Deshalb müssen das Prisma 3 und/
oder der Spiegel 5 wiederholt nach "trial-and-error" eingestellt
werden, bis das gewünschte Sucherbild erreicht
wird; dieser Vorgang ist außerordentlich lästig und
zeitaufwendig.
Bei dem horizontale und vertikale Abweichungen
des Sucherbildes von der optischen Achse des
Suchers sowie Neigungen des Sucherbildes bei Betrachtung
durch das Okular des Suchers leicht behoben werden
können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die einäugigen
Spiegelreflexsucher gemäß den Patentansprüchen 1 und 2
gelöst.
Bei dem Spiegelreflexsucher gemäß Patentanspruch 1
kann das Prisma um die erste optische Achse gedreht
werden und kann der Spiegel um die dritte optische
Achse gedreht werden. Eine eventuelle horizontale
Abweichung und Neigung des Sucherbildes wird durch
Drehen des Prismas und/oder des Spiegels um die erste
bzw. dritte optische Achse korrigiert. Außerdem sind
sowohl der Spiegel als auch das Prisma jeweils um
eine Achse drehbar, die für das Prisma senkrecht zur
ersten und zweiten optischen Achse und für den Spiegel
senkrecht zur zweiten und dritten optischen Achse
verläuft. Diese Drehbewegung wird ausgenutzt zur Korrektion
einer vertikalen Abweichung des Sucherbildes.
Die letztgenannte Drehung des Prismas und/oder des
Spiegels, durch die die vertikale Abweichung ausgeglichen
wird, beeinflußt die horizontale Bildlage
sowie die Neigung nicht. Entsprechendes gilt für die
Justierung der horizontalen Abweichung und der Neigung:
Die dazu ausgeführten Drehungen des Prismas
und/oder des Spiegels um die erste bzw. dritte optische
Achse beeinflussen die vertikale Bildlage nicht.
Bei dem Spiegelreflexsucher gemäß Patentanspruch 2
sind sowohl das Prisma als auch der Spiegel um die
zweite optische Achse bewegbar. Diese Bewegbarkeit
wird zur Justierung bzw. zum Ausgleich horizontaler
Abweichungen und Neigungen des Sucherbildes ausgenutzt,
ohne daß durch diese Justierung die vertikale
Bildlage beeinflußt wird. Außerdem sind sowohl das
Prisma als auch der Spiegel jeweils um eine weitere
Achse drehbar, die für das Prisma senkrecht zur ersten
und zweiten optischen Achse und für den Spiegel senkrecht
zur zweiten und dritten optischen Achse verläuft.
Durch die letztgenannte Bewegbarkeit des Prismas und/
oder des Spiegels ist die Justierung vertikaler Abweichungen
des Sucherbildes ermöglicht, wobei diese
Justierbewegung die horizontale Bildlage und die Neigung
des Sucherbildes nicht beeinflußt.
Bei den erfindungsgemäßen Spiegelreflexsuchern
ist gemeinsam, daß der Ausgleich einer gegebenenfalls
vorhandenen vertikalen Abweichung des Sucherbildes
einerseits und der Ausgleich gegebenenfalls vorhandener
horizontaler Abweichungen sowie Neigungen des Sucherbildes
andererseits sich gegenseitig nicht beeinflussen.
Dies heißt mit anderen Worten, daß die Justierung
zum Ausgleich vertikaler Abweichungen einerseits
und die Justierung zum Ausgleich horizontaler Abweichungen
und Neigungen andererseits voneinander entkoppelt
sind, so daß die Justierung des Spiegelreflexsuchers
auf einfache Weise erfolgen kann, wobei außerdem
die dazu erforderlichen Mittel, nämlich Mittel,
die Drehungen um bestimmte Achsen zulassen, konstruktiv
einfach sind.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer VTR-Kamera
mit einem einäugigen Spiegelreflex-Sucher,
Fig. 2 eine Schemaansicht, die die Abweichung eines
Sucherbildes von der optischen Achse erläutert, die durch
Kippen eines Prismas erzeugt wird,
Fig. 3 eine Aufsicht auf einen herkömmlichen Spiegel-
Einstellmechanismus,
Fig. 4 einen Querschnitt bei der Linie IX-IX in Fig. 3,
Fig. 5 eine Schemaansicht, die eine zweidimensionale
Analyse der Abweichungen eines Sucherbildes von der optischen
Achse zeigt, wenn sich ein Spiegel in seiner Normal
stellung befindet und ein Prisma aus seiner Normal
stellung geneigt ist,
Fig. 6-9 Schemaansichten zur Erläuterung einer drei
dimensionalen Analyse einer derartigen Sucherbild-Abweichung,
Fig. 10 eine Schemaansicht einer weiteren dreidimensionalen
Analyse der Abweichung eines Sucherbildes von der
optischen Achse,
Fig. 11 und 12 Schemaansichten, die eine zweidimensionale
Analyse der Abweichung eines Sucherbildes von der optischen
Achse erläutert, wobei sich das Prisma in seiner
Normalstellung befindet, und der Spiegel aus seiner
Normalstellung gekippt ist,
Fig. 13 eine Schemaansicht zur Erläuterung einer drei
dimensionalen Analyse einer derartigen Sucherbild-
Abweichung,
Fig. 14 einen Weg, auf dem der erfindungsgemäße einäugige
Spiegelreflexsucher justiert wird,
Fig. 15 und 16 Schemaansichten zur Erläuterung einer
weiteren dreidimensionalen Analyse der Abweichung eines
Sucherbildes von der optischen Achse,
Fig. 17 eine Seitenansicht eines Justierprismaaufbaus,
Fig. 18, 19 und 20 Seitenansichten bei den Linien
XXIII-XXIII, XXIV-XXIV und XXV-XXV in Fig. 17,
Fig. 21 eine Seitenansicht eines weiteren Justierprisma-
Aufbaus,
Fig. 22 eine Seitenansicht eines Justierspiegel-Aufbaus,
und
Fig. 23 eine Seitenansicht eines weiteren Justierspiegel-
Aufbaus.
Abweichungen von der optischen Achse
und Neigungen der Sucherbilder werden in erster Linie
dadurch hervorgerufen, daß das Prisma und der
Spiegel unter einem falschen Winkel angebracht werden.
Bei der folgenden Beschreibung soll angenommen werden,
daß die weiteren Teile außer dem Prisma und dem Spiegel
entsprechend dem Entwurf hergestellt und geeignet zusammen
gebaut sind, und daß das Prisma keine Bildfehler erzeugt.
Zwar wird der Lichtstrahl, wenn er durch das in Fig. 2 gezeigte
geneigte Prisma 3 hindurchgeht, etwas gebeugt, der
Bilderzeugungspunkt bleibt jedoch derselbe
und somit wird die Beugung in der Zeichnung
vernachlässigt. Wenn ferner lediglich die teildurchlässige
Fläche 3 a des Prismas gegenüber der 45°-Stellung
gekippt ist, ist der Bilderzeugungspunkt etwas durch die
Beugung verschoben, der der Lichtstrahl unterworfen ist,
wenn er durch das Prisma 3 hindurchgeht. Da diese
Verschiebung jedoch äußerst klein verglichen mit der Bild
abweichung von der optischen Achse ist, die durch die geneigte
bzw. gekippte teildurchlässige Spiegelfläche 3 a
erzeugt wird, soll sie vernachlässigt werden.
Als erstes soll der Fall betrachtet werden, daß der Spiegel
in seiner Normalstellung angeordnet ist und das Prisma
aus seiner Normalstellung verkippt ist. In Fig. 5
wird ein Punkt Q₁, an dem ein Lichtstrahl 41 sich längs
der Varioobjektiv-Achse A₁-A₂ ausbreitet, durch die teil
durchlässige Fläche 3 a des Spiegels 3 zum Teil reflektiert,
wodurch ein virtuelles Bild Q₂ des Punktes Q₁ gebildet
wird. Der Lichtstrahl 41 wird am Punkt Q₁ auf der
teildurchlässigen Fläche 3 a reflektiert, an dem die
Varioobjektivachse A₁-A₂ die optische VF-Hauptachse
B₁-B₂ schneidet, und breitet sich hin zu dem Sucher-Haupt
objektiv 4 längs einer geraden Linie aus, die durch die
Punkte Q₂O₁ hindurchgeht. Der Lichtstrahl 41 ist aus der
optischen VF-Hauptachse B₁-B₂ um einen Winkel δ verkippt,
der als Funktion des Winkels (R - 45) ausgedrückt werden
kann, um den die teildurchlässige Fläche 3 a aus der
45°-Referenzstellung verschwenkt ist, sowie als Funktion
des Punktes Q₁; der Winkel R ist zwischen der optischen
VF-Hauptobjektivachse b₁-b₂ und der teildurchlässigen
Fläche 3 a eingeschlossen.
Es wird angenommen, daß ein Lichtstrahl 42 sich parallel
zu dem Lichtstrahl 41 ausbreitet und von der teildurchlässigen
Fläche 3 a hin zu dem Sucher-Hauptobjektiv 4 längs
einer Linie reflektiert wird, die durch einen ersten
Hauptpunkt K₁ des Sucher-Hauptobjektivs 4 hindurchgeht.
Da die Lichtstrahlen 41 und 42 ein Bild am selben Punkt
bilden, führt die Auffindung des Bilderzeugungspunktes
durch den Lichtstrahl 42 selbsttätig zur Auffindung
des Bilderzeugungspunktes durch den Lichtstrahl 41. Der
Lichtstrahl 42 tritt aus dem Sucher-Hauptobjektiv längs
einer Linie aus, die sich durch den zweiten Hauptpunkt
K₂ des Sucher-Hauptobjektivs 4 unter einem Winkel δ zu
der optischen VF-Hauptachse B₁-B₂ erstreckt, und wird
von dem Spiegel 5 hin zu dem Okular 11 a reflektiert.
Nimmt man an, daß der Spiegel 5 ein virtuelles Bild
K₂′ des Punktes K₂ erzeugt, so wird der
Lichtstrahl 42 von dem Spiegel 5 längs einer Linie
reflektiert, die sich unter einem Winkel δ zu der optischen
VF-Achse C₁-C₂ erstreckt. Der Lichtstrahl 42 schneidet,
da er reflektiert wird, die erste Bilderzeugungsebene 6
des Sucher-Hauptobjektivs, die von dem virtuellen
Bild K₂′ in Richtung auf das Okular um einen Abstand
fm beabstandet ist, der gleich der Brennweite des Sucher-
Hauptobjektivs 4 ist. Der Punkt Q dient als Bilderzeugungs
punkt für eine Gruppe von Lichtstrahlen, die die
Lichtstrahlen 41 und 42 einschließen. Deshalb kann die
Abweichung Δ des Sucherbildes von der optischen VF-Achse
C₁-C₂ gefunden werden.
Die vorstehend zweidimensionale Analyse kann im Prinzip
für die dreidimensionale Analyse verwendet werden, um
Gleichungen abzuleiten, mit denen die Abweichung des Sucher
bildes von der optischen Achse gefunden wird. Wie in
Fig. 6 gezeigt ist, wird ein Koordinatensystem (x, y,
z) eingeführt, bei dem die Koordinatenachse x in der
Varioobjektivachse A₁-A₂, die Koordinatenachse z in der
optischen VF-Hauptachse B₁-B₂ liegen und die Koordinaten
achse y sich senkrecht zu den Achsen x und z erstreckt,
wobei der Punkt O₁ der Ursprung ist. Ein weiteres Koordi
natensystem (x₂, y₂, z₂) wird dadurch erzeugt, daß das
xyz-Koordinatensystem um die x-Achse um einen Winkel ψ
und anschließend um die y-Achse um einen Winkel R gedreht
wird; die teildurchlässige Fläche 3 a liegt in einer Ebene,
die die Koordinatenachse y₂ und z₂ enthält.
Die Koordinaten des Punktes Q₁ seinen (x, y, z) im Koordi
natensystem xyz und (x₂, y₂, z₂) im Koordinatensystem
x₂, y₂, z₂. Das virtuelle Bild Q₂, das vom Punkt Q₁ mittels
der teildurchlässigen Fläche 3 a gebildet wird, hat
die Koordinaten (-x₂, y₂, z₂). Das virtuelle Bild Q₂ kann
in dem Koordinatensystem xyz durch die Koordinatentransformation
des Punktes Q₁ (x, y, z) in dem entsprechenden
Punkt (x₂, y₂, z₂) dadurch ausgedrückt werden, daß seine
Koordinate x₂ in die Koordinate -x₂ geändert wird, und
durch eine Rücktransformation in den entsprechenden Punkt
im Koordinatensystem xyz. Die Koordinaten (, , ) des
Punktes Q₂ im Koordinatensystem xyz sind:
Diese Gleichungen können reduziert werden auf:
Der Winkel, der zwischen einer geraden Linie, die den
virtuellen Bildpunkt Q₁ und den Punkt O₁ verbindet, und
der z-Achse gebildet wird, sei γ gesehen in Richtung der
x-Achse und der Winkel zwischen dieser geraden Linie und
der z-Achse gesehen in Richtung der y-Achse sei δ (siehe
Fig. 7). Die Winkel γ und δ können wie folgt ausgedrückt
werden:
Diese Gleichungen zeigen, daß Lichtstrahlen, die sich
parallel zu dem durch die Punkte Q₁O₁ hindurchgehenden
Lichtstrahl 41 ausbreiten, hin zu dem Sucher parallel zu
den Lichtstrahlen abgelenkt werden, die durch die Punkte
Q₂O₁ gehen, d. h. daß sich das Licht längs der durch die Winkel
q und δ bestimmten Richtung ausbreitet. Außerhalb dieser
parallelen Lichtstrahlen wird zur Bestimmung des Bilderzeugungs
punktes der Lichtstrahl 42 verfolgt, der sich hin zum ersten
Hauptpunkt K₁ des Sucher-Hauptobjektivs ausbreitet.
Die anderen Lichtstrahlen konvergieren am Bilderzeugungs
punkt, der so gefunden wird. Der Lichtstrahl 42 tritt in
das Sucher-Hauptobjektiv 4 in Richtung auf den ersten
Hauptpunkt K₁ ein und verläßt das Sucher-Hauptobjektiv 4
am zweiten Hauptpunkt K₂ längs einer Linie parallel zu
dieser Richtung. Der Lichtstrahl 42 wird, da er das Sucher-
Hauptobjektiv 4 verläßt, von dem Spiegel 5 reflektiert
und erreicht die erste Bilderzeugungsebene 6. Der
Punkt Q, an dem der Lichtstrahl 42 die Bilderzeugungslinie
6 schneidet, dient als Bilderzeugungspunkt für parallele
Linien, die die Lichtstrahlen 41 und 42 ein
schließen.
Wie in Fig. 8 gezeigt ist, wird ein Koordinatensystem
x*, y*, z* mit einem Ursprung O₂ eingeführt, an dem die
optische VF-Hauptachse B₁-B₂ die optische VF-Achse C₁-C₂
schneidet; die Koordinatenachse x* liegt auf der optischen
VF-Achse C₁-C₂, die Koordinatenachse z* auf der optischen
VF-Hauptachse und die Koordinatenachse y* erstreckt sich
senkrecht zu den Koordinatenachsen x* und z*. Der Lichtstrahl,
der durch den Spiegel 5 reflektiert wird, breitet
sich längs einer geraden Linie aus, die durch das
virtuelle Bild K₂′, das vom Spiegel 5 aus dem zweiten
Hauptpunkt K₂ des Sucher-Hauptobjektivs gebildet wird,
und durch den Punkt K₄ am Schnittpunkt mit dem Spiegel 5
hindurchgeht. Der Winkel zwischen dieser geraden Linie
und der x*-Achse gesehen in Richtung der y*-Achse ist δ
und der Winkel zwischen der geraden Linie und der x*-
Achse gesehen in Richtung der z*-Achse ist γ. Die Position
(y*, z*) des Bilderzeugungspunktes auf der Bilder
zeugungsebene ist wie folgt gegeben:
y* = fm tanγ (11)
z* = fm tanδ (12)
Durch Einsetzen der Gleichungen (9) und (10) in die
Gleichungen (11) und (12) erhält man:
Wenn das Prisma 3 nicht gekippt ist, bilden der Licht
strahl, der durch die Punkte Q₁O₁ geht, und die parallelen
Lichtstrahlen, die sich in Richtung der Varioobjektiv
achse A₁-A₂ ausbreiten, ein Bild an dem Punkt, an dem
die optische VF-Achse C₁-C₂ die erste Bilderzeugungsebene
6 des Sucher-Hauptobjektivs 4 schneidet. Deshalb stellen
der Abstand zwischen der optischen VF-Achse C₁-C₂ und
dem Bilderzeugungspunkt für parallele Lichtstrahlen, die
durch das Prisma 3 hindurchgehen, wenn dieses um die Winkel
ψ, (R - 45°) um die x-Achse bzw. die y₂-Achse geneigt
ist, die Abweichung von der optischen VF-Achse C₁-C₂
dar. Wenn die Koordinaten des Punktes Q₁ auf der Vario
objektivachse A₁-A₂ (i*, j*, k*) = (1, 0, 0) sind, sind die Abweichungen
Δ y*, Δ z* von der optischen VF-Achse C₁-C₂ gleich y* und
z* aus Gleichung (13) und (14) und werden ausgedrückt
durch:
Aus dieser Gleichung ist ersichtlich, daß die Abweichung
Δ y* lediglich eine Funktion des Winkels ψ ist und nicht
vom Winkel R abhängt. Wenn der Winkel ψ klein ist und
der Winkel R angenähert 45° ist, ist cos ψ = 1 und
| tan 2 R | wird groß, was dazu führt, das cos ψ | tan 2 R |
ist. Dann kann die Gleichung (15) umgeschrieben werden
in:
Wie man aus Gleichung (16) sieht, wird die optische Achse,
wenn das Prisma 3 um die x-Achse (Varioobjektiv-
Achse A₁-A₂) um einen relativ kleinen Winkel gedreht
wird, in wesentlichen horizontal verschoben; wenn das
Prisma 3 um die y₂-Achse um einen relativ kleinen Winkel
gedreht wird, wird die optische Achse im wesentlichen
horizontal verschoben. Die vorstehende Aussage ist
auch richtig, wenn die obigen Drehachsen translatorisch
verschoben werden, da die optischen Achsen nicht durch
eine Translation (Verschiebung) des Prismas 3 geändert
werden.
Es soll nun angenommen werden, daß es zwei Punkte Q₁ und P₁
auf einer Ebene gibt, die die x-Achse und die y-Achse
enthält, und daß der Punkt P₁ (nicht gezeigt) nicht auf
einer geraden Linie liegt, die durch die Punkte Q₁O₁
geht. Wenn sich das Prisma 3 in seiner Normalstellung
befindet, rufen die Lichtstrahlen, die durch die Punkte
Q₁O₁ und P₁O₁ gehen, Bilder auf der ersten Bilderzeugungs
ebene des Sucher-Hauptobjektivs 4 an Punkten Q,P
hervor; die gerade Linie QP ist dabei parallel zu der Y*-Achse.
Wenn das Prisma 3 gekippt ist, ist die gerade Linie
QP bezüglich der y*-Achse geneigt (s. Fig. 9); dieser Effekt wird
"Bildneigung" genannt. Wenn die Koordinaten der Punkte
Q, P (y₁*, z₁*), (y₂*, z₂*) sind, so ist die Bildneigung
H durch die folgende Gleichung gegeben:
Wenn die Koordinaten der Punkte Q, (i*, j*, k*) =(1, 0, 0) und P
(i*, j*, k*) = (1, -1, 0) sind, so sind der Punkt Q durch Gleichung
(15) und der Punkt P durch die folgenden Gleichung
gegeben:
Wenn der Winkel ψ klein und der Winkel R nahe 45° ist,
so gibt es folgende angenäherte Lösung für die Koordinaten
des Punktes Q und die Bildneigung:
Wie man sieht, sind y₁* und H eine Funktion von ψ und
z₁* eine Funktion von R (s. Fig. 6 und 8).
Eine weitere dreidimensionale Analyse zur Ableitung von
Gleichungen zum Auffinden von Abweichungen eines Sucher
bildes von der optischen Achse soll im folgenden unter
Bezugnahme auf Fig. 10 beschrieben werden. Hierzu wird
ein Koordinatensystem (x, y, z) eingeführt, dessen x-
Koordinatenachse in der Varioobjektiv-Achse A₁-A₂, dessen
z-Koordinatenachse in der optischen VF-Hauptachse
B₁-B₂ liegen und dessen y-Koordinatenachse sich senkrecht
zu der x- und z-Achse erstreckt, wobei der Punkt
O₁ der Ursprung ist. Ein weiteres Koordinatensystem
(i*, j*, k*) mit der i*-Koordinatenachse in Richtung der
z-Achse, der j*-Koordinatenachse in Richtung der y-Achse
und der k*-Koordinatenachse in Richtung der x-Achse
ist zunächst um einen Winkel ψ um die i*Achse und anschließend
um einen Winkel R um die j*-Achse gedreht,
wodurch sich ein weiteres Koordinatensystem (i*₂, j*₂, k*₂)
ergibt. Die teildurchlässige Spiegelfläche 3 a liegt
in einer Ebene, die die Koordinatenachse j*₂ und
k*₂ einschließt.
Die Koordinaten eines Punktes Q₁ seien (i, j, k) im Koordi
natensystem i*, j*, k* und (i₂*, j₂*, k₂*) im
Koordinatensystem i₂*, j₂*, k₂*. Das virtuelle Bild Q₂, das
durch die teildurchlässige Fläche 3 a vom Punkt Q₁ gebildet
wird, hat die Koordinaten (-i₂*, j₂*, k₂*). Das
virtuelle Bild Q₂ kann im Koordinatensystem i*j*k*
durch eine Koordinatentransformation des Punktes Q₁
(i*, j*, k*) dadurch ausgedrückt werden, daß die Koordinate
i₂* in die Koordinate -i₂* überführt wird sowie
durch eine Koordinatenrücktransformation in den entsprechenden
Punkt im Koordinatensystem i*, j*, k*. Die Koordinaten
(*, *, *) des Punktes Q₂ im Koordinatensystem
i*j*k* sind wie folgt gegeben:
Diese Gleichung kann reduziert werden in:
Wenn die Koordinaten eines Punktes (i, j, k) im Koordinaten
system xyz (x, y, z) sind, ergibt sich die folgende
Gleichung:
Wenn die Koordinaten des Punktes Q₁ (i*, j*, k*)
auf der Varioobjektivachse A₁-A₁ (0, 0, 1)
sind, sind die Abweichungen Δ y*, Δ z* von der optischen
VF-Achse C₁-C₂ gleich y*, z* gemäß den Gleichungen (13)
und (14) und werden diese ausgedrückt mit
Gleichung (22) durch:
Das Vorstehende trifft auch zu, wenn die obigen Drehachsen
verschoben sind, da die optischen Achsen durch die
Translation des Prismas 3 nicht geändert werden.
Wenn ferner die Koordinaten des Punktes P₁ (i*, j*, k*) =
(0, 1, 1) sind, so kann der Punkt P
durch die folgende Gleichung ausgedrückt
werden:
Wenn der Winkel ψ klein und der Winkel R nahe 45° ist,
so erhält man als angenäherte Lösung:
Die obigen Gleichung zeigt, daß, wenn ψ klein und R nahe
45° ist, y₁* und H eine Funktion von ψ und z₁* eine
Funktion von R ist.
Im folgenden soll der Fall betrachtet werden, daß das
Prisma 3 entsprechend dem Entwurf ausgebildet und
eingebaut ist, und der Spiegel 5 aus seiner Normalstellung
gekippt ist. Wenn sich der Spiegel 5 in seiner Normalstellung
befindet, d. h., wenn er einen 45°Winkel zu der optischen
VF-Hauptachse B₁-B₂ bildet, wie dies durch eine
gestrichelte Linie in Fig. 11 dargestellt ist, so wird
ein Lichtstrahl 31, der in das Prisma 3 parallel zu der
Varioobjektiv-Achse A₁-A₂ eingetreten ist und das VF-
Hauptobjektiv verlassen hat, von dem Spiegel 5 zur Erzeugung
eines Bildes an einem Punkt Q₀ auf der optischen
VF-Achse C₁-C₂ reflektiert.
Wenn der Spiegel 5 aus seiner normalen 45°-Stellung gekippt
ist, d. h. wenn der Winkel R bezüglich der optischen
VF-Hauptachse B₁-B₂ ungleich 45° ist, wird ein
Bild an einem Punkt Q auf der Erstbilderzeugungsebene 6
erzeugt, der einen Abstand Δ von der optischen VF-Achse
C₁-C₂ hat. Wie in Fig. 12 gezeigt ist, hat ein Punkt Q₅
auf dem Lichtstrahl 43, der sich längs der optischen VF-
Hauptachse B₁-B₂ ausbreitet, ein virtuelles Bild Q₅′, das
durch den Spiegel 5 gebildet wird. Der Lichtstrahl 43
geht durch den Punkt Q₅ und wird vom Spiegel 5 am Punkt
O₂ reflektiert, an dem die optische VF-Achse B₁-B₂ den
Spiegel 5 schneidet; die Reflexion erfolgt in Richtung
hin zu dem Okular 11 a längs einer Linie, die sich
durch die Punkte Q₅,O₂ erstreckt. Wenn der Lichtstrahl
43 reflektiert wird, breitet er sich längs einer Linie
aus, die einen Winkelabstand zu der optischen VF-Achse
C₁-C₂ von δ hat; der Winkel δ ist eine Funktion der Neigung
( R - 45°) des Spiegels bezüglich der 45°-Referenz
position sowie eine Funktion des Punktes Q₅. Der Bilder
zeugungspunkt für den Lichtstrahl 43, der sich durch die
Punkte Q₅O₂ ausbreitet, ist somit als der Punkt definiert,
an dem der Lichtstrahl 43, wenn er von dem aus
seiner Position herausgekippten Spiegel 5 reflektiert
wird, die erste Bilderzeugungsebene 6 schneidet. Die Ab
weichung Δ des Sucherbildes von der optischen VF-Achse
C₁-C₂ kann deshalb abgeleitet werden.
Die vorstehend erläuterte zweidimensionale Analyse ist
im Prinzip auf eine dreidimensionale Analyse anwendbar,
die nun zur Ableitung von Gleichungen beschrieben werden
wird, um die Abweichungen eines Sucherbildes von der optischen
VF-Achse herauszufinden. Wie in Fig. 13 gezeigt
wird, wird ein Koordinatensystem x*y*z* mit einer Koordinaten
achse x* in Richtung der optischen VF-Achse C₁-C₂,
einer Koordinatenachse z* bei der optischen VF-Haupt
achse B₁-B₂ und einer Koordinatenachse y* eingeführt,
die sich senkrecht zu den Achsen x* und z* erstreckt, wobei
der Punkt O₂ der Ursprung ist. Ein weiteres Koordinaten
system x₂*, y₂*, z₂* wird dadurch eingeführt, daß das
Koordinatensystem x*y*z* um die Koordinatenachse x* und
anschließend um die Koordinatenachse y*₂, so wie diese
verschoben ist, gedreht wird; der Spiegel 5 hat eine Reflexions
fläche die in einer Ebene liegt, die die Koordinaten
achsen y₂* und z₂* enthält.
Die Koordinaten eines Punktes Q₅ (s. Fig. 12) seien (x*, y*, z*) im
Koordinatensystem x*y*z* sowie (x₂*, y₂*, z₂*) im Koordinaten
system x₂*, x₂*, z₂* mittels einer Koordinatentransformation.
Das virtuelle Bild Q₅, das mittels des Spiegels 5
aus dem Punkt Q₅ gebildet wird, hat die Koordinaten
(-x₂*, y₂*, z₂*). Die Koordinaten (*, *, *) des
Punktes Q₅, ausgedrückt in dem Koordinatensystem x*y*z*
sind wie folgt gegeben:
Diese Gleichung kann reduziert werden in:
Wie in Fig. 12 gezeigt ist, wird der durch die Punkte
Q₅O₂ hindurchgehende Lichtstrahl 43 durch den Spiegel 5
reflektiert, so daß er sich in Richtung der Linie Q′₅O₂
ausbreitet, bevor er die erste Bilderzeugungsebene 6 erreicht.
Der Punkt, an dem der Lichtstrahl 43 die erste
Bilderzeugungsebene 6 schneidet, dient als Bilderzeugungs
punkt für ein Lichtbündel, das den Lichtstrahl 43
einschließt. Der Abstand zwischen den Punkten Q₅ und O₂
auf der z*-Achse sei 1 und der Abstand zwischen den
Punkten O₂ und Q₆ auf der z*-Achse l; Q₆ sei der Bild
erzeugungspunkt, der auftritt, wenn kein Spiegel 5 vorhanden
ist. Die Koordinaten (Y*, Z*) des Punktes Q im
Koordinatensystem y*, z* sind wie folgt gegeben:
Wie vorstehend beschrieben, erzeugt der Lichtstrahl, der
sich durch die Punkte Q₅O₂ längs der optischen VF-Haupt
achse B₁-B₂ ausbreitet, ein Bild auf der optischen VF-
Achse C₁-C₂ auf der ersten Bilderzeugungsebene 6, wenn
der Spiegel 5 nicht aus seiner Position herausgekippt
ist. Wenn der Spiegel 5 um die x*-Achse und die y₂*-
Achse um die Winkel ψ bzw. ( R - 45°) gekippt ist, ist
der Bilderzeugungspunkt für den Lichtstrahl, wenn dieser
von dem gekippten Spiegel 5 reflektiert wird, von der optischen
VF-Achse C₁-C₂ um eine Entfernung beabstandet,
die die Abweichung eines Sucherbildes von der optischen
VF-Achse C₁-C₂ bildet. Wenn die Koordinaten des Punktes
Q₅ (x*, y*, z*) = (0, 0, 1) sind, so kann die Abweichung Y*, Z* von
der optischen Achse mittels der Gleichung (27 und 28)
wie folgt ausgedrückt werden:
Im folgenden soll angenommen werden, daß es zwei Punkte
Q₅, P₅ (nicht gezeigt) auf einer Ebene gibt, die die
y*-Achse und die z*-Achse enthält und daß die Lichtstrahlen,
die durch die Punkte Q₅O₂ und P₅O₂ hindurchgehen,
Bilder an den Punkten Q und P bilden. Wenn der Spiegel 5
nicht aus seiner Position herausgekippt ist, erstreckt
sich die gerade Linie QP parallel zu der y*-Achse. Wenn
jedoch der Spiegel 5 gekippt ist, erstreckt sich die gerade
Linie QP unter einem Winkel zu der y*-Achse, wodurch
eine Bildneigung hervorgerufen wird (siehe Fig. 9).
Wenn die Koordinaten der Punkte Q und P (Y₁*, Z₁*) bzw.
(Y₂*, Z₂*) sind und die Koordinaten der Punkte Q₅ und
P₅ (0, 0, -1) bzw. (0, -1, -1) sind so können die Koordinaten
Y₁*, Z₁* durch Gleichung (29) und die Koordinaten
Y₂*, Z₂* durch die folgende Gleichung ausgedrückt werden:
Die Bildneigung H ist gegeben durch:
Wenn ψ klein und R nahe 45° ist, so ergibt sich folgende
genäherte Lösung der obigen Gleichungen:
Die obige Lösung kann angenähert ausgedrückt werden
durch:
Eine Betrachtung der Gleichung (40) zeigt, daß Y₁* und
H lediglich von ψ und Z₁* lediglich von R abhängt.
Die vorstehende Analyse bezieht sich auf die Situation, daß der
Spiegel 5 in bezug auf seine Winkellage um die optische
VF-Achse C₁-C₂ bewegt wird. Eine dreidimensionale
Analyse der Winkelbewegung des Spiegels 5 um die optische
VF-Hauptachse B₁-B₂ soll im folgenden beschrieben werden.
Wie in Fig. 15 gezeigt wird, wird ein Koordinatensystem
ÿk mit Koordinatenachsen i, j und k in ein anderes
Koordinatensystem i₂j₂k₂ dadurch in bezug auf seine
Winkellage bewegt, daß es zunächst um seine k-Achse um
einen Winkel ψ und dann um seine j₂-Achse um einen
Winkel R gedreht wird. Der Spiegel 5 hat eine Reflexions
fläche, die in einer Ebene liegt, die die j₂-Achse und
die k₂-Achse des Koordinatensystems i₂j₂k₂ enthält. Die
Koordinaten eines Punktes Q₇ (Fig. 16) seien (i, j, k)
im Koordinatensystem ÿk und (i₂, j₂, k₂) im Koordinaten
system i₂j₂k₂. Der Spiegel 5 erzeugt ein virtuelles Bild
Q₇′ des Punktes Q₇, der die Koordinaten (i₂, j₂, k₂) hat.
Die Koordinaten des virtuellen Bildes Q′ können im
Koordinatensystem ÿk dadurch ausgedrückt werden, daß
die Koordinaten (i, j, k) des Punktes Q₇ in das Koordinaten
system i₂j₂k₂ überführt werden, die Koordinate i₂
in die Koordinate -i₂ geändert wird, und anschließend
die sich ergebenden Koordinaten in die entsprechenden
Koordinaten im Koordinatensystem ÿk umgewandelt werden.
Die Koordinaten (, , ) des Punktes Q₇′ im Koordinaten
system ÿk sind durch die folgende Gleichung gegeben:
Die Gleichung (34) kann reduziert werden:
Ein Lichtstrahl, der durch die Punkte Q₇, O₂ hindurchgeht,
wird von dem Spiegel 5 reflektiert, so daß er sich
in Richtung einer Linie bewegt, die sich durch die
Punkte Q₇′, O₂ erstreckt. Da der Lichtstrahl von dem
Spiegel 5 reflektiert wird, schneidet er die erste
Bilderzeugungsebene am Punkt Q, auf der ein die obigen
Lichtstrahlen einschließendes Lichtbündel ein Bild erzeugt
(siehe Fig. 16). Der Abstand vom Punkt Q₇ zum
Punkt O₂ sei 1 und der Abstand vom Punkt O₂ zum Punkt
O₈ sei l; Q₈ sei der sich ergebende Bilderzeugungspunkt,
wenn kein Spiegel 5 vorhanden ist.
Die Koordinaten (J, I) des Punktes Q sind folgendermaßen
gegeben:
Die Koordinaten (Y*, Z*) des Punktes Q im Koordinaten
system x*z* sind gegeben durch:
Wenn der Punkt Q₇ auf der optischen VF-Hauptachse B₁-
B₂ liegt und der Spiegel 5 nicht aus seiner Stellung gekippt
ist, erzeugt ein Lichtstrahl, der sich durch die
Punkte Q₇, O₂ längs der optischen VF-Hauptachse B₁-B₂
ausbreitet, ein Bild auf der optischen VF-Achse C₁-C₂
auf der ersten Bilderzeugungsebene 6 des Sucher-Haupt
objektivs. Wenn der Spiegel 5 um die i-Achse um ψ₁ und
die j₂-Achse um ( R - 45 Grad) gekippt ist, bildet der
Abstand, um den der Bilderzeugungspunkt von der optischen
VF-Achse beabstandet ist, eine Abweichung des
Sucherbildes von der optischen VF-Achse. Wenn die Koordinaten
des Punktes Q₇ (-1, 0, 0) sind, kann die Abweichung
(Y*, Z*) von der optischen Achse mittels der
Gleichungen (35), (36) und (37) folgendermaßen ausgedrückt
werden:
Es soll angenommen werden, daß es zwei Punkte Q₉ und P₉
auf einer Ebene gibt, die die i-Achse und die j-Achse
enthält, und daß die durch die Punkte Q₉O₂ und P₉O₂
hindurchgehenden Lichtstrahlen an Punkten Q bzw. P Bilder
erzeugen. Wenn der Spiegel 5 nicht aus seiner Stellung heraus
gekippt ist, erstreckt sich eine gerade Linie QP parallel
zur y*-Achse. Wenn jedoch der Spiegel 5 gekippt ist, erstreckt
sich die gerade Linie QP unter einem Winkel zur y*-Achse,
wodurch sich eine Bildneigung ergibt. Die Koordinaten
der Punkte Q und P seinen (Y₁*, Z₁*) bzw. (Y₂*, Z₂*)
und die Koordinaten der Punkte Q₉ = (i, j, k) und
P₉ = (i, j, k) seien (-1, 0, 0) und (-1, +1, 0). Die
Koordinaten (Y₂*, Z₂*) können mittels Gleichung (38)
durch die folgende Gleichung ausgedrückt werden:
Die Bildneigung H ist gegeben durch:
Wenn ψ klein und R nahe 45 Grad ist, ergibt sich als
genäherte Lösung der obigen Gleichungen:
Die Gleichungen (61) zeigen, daß Y₁* und H im wesentlichen
von ψ und Z₁* im wesentlichen von R abhängt.
Wenn das Prisma 3 und der Spiegel 5 aus ihren normalen
Stellungen gekippt sind, ergeben sich kombinierte
Abweichungen und Neigungen des Sucherbildes. Deshalb kann
ein gewünschter Grad der Sucherbild-Abweichung und
-Neigung dadurch erreicht werden, daß die Kippung des
Prismas 3 und des Spiegels 5 gesteuert wird. Nimmt man
beispielsweise an, daß die gewünschte horizontale und
vertikale Abweichung durch Δ y bzw. Δ z ausgedrückt
wird, die gewünschte Bildneigung als Δ H und seien die
horizontalen und vertikalen Abweichungen, die Bildneigung
und die Winkel der Winkelbewegungen, die durch und von dem
Prisma 3 und dem Spiegel 5 hervorgerufen werden Δ y₁,
Δ z₁, Δ H₁, ψ₁, R₁ bzw. Δ y₂, Δ z₂, Δ H₂, ψ₂, R₂,
so sind die Winkel ψ₁, R₁, ψ₂, R₂ für die
Abweichungen Δ z und Δ y und die Bildneigung H gegeben als
Lösungen der folgenden Gleichungen:
Wenn ψ und R nahe an 0 bzw. 45° liegen, so ist Δ z angenähert
eine Funktion von R und Δ y und Δ H sind im wesentlichen
eine Funktion von ψ. Dies kann für eine Anordnung, bei der das Prisma 3
um die Varioobjektivachse A₁-A₂ drehbar ist und der Spiegel 5 um
die optische VF-Achse C₁-C₂ drehbar ist dadurch ausgedrückt
werden, daß die Gleichungen (19) und (33) in die
Gleichungen (42), (43) und (44) eingesetzt werden,
wodurch sich die folgenden Gleichungen ergeben:
Wie die Gleichung (46) zeigt, kann eine vertikale Abweichung
eines Sucherbildes von dem optischen VF-Bild entweder
durch das Prisma 3 oder den Spiegel 5 korrigiert werden;
die Gleichungen (45) und (47) zeigen, daß ψ₁ und
ψ₂ gefunden werden kann, wenn Δ y und Δ H bekannt sind.
Wenn ψ₁ = ψ₂ = , so ist die Bildneigung Δ H Null und
gleichzeitig ergibt sich aus Gleichung (45):
Die Gleichung ergibt den Wert von ψ, durch den die Bild
neigung beseitigt wird und eine horizontale Abweichung
Δ y des Sucherbildes hervorgerufen wird.
Im folgenden soll die Art beschrieben werden, auf die der
erfindungsgemäße einäugige Spiegelreflexsucher auf der
Grundlage der vorstehenden optischen Analyse justiert
werden kann. Zur Beseitigung der Bildneigung werden der Winkel
ψ für das Prisma 3 und für den Spiegel 5 durch eine
Drehbewegung entweder des Prismas 3 um die Varioobjektiv
achse A₁-A₂ oder des Spiegels 5 um die optische
VF-Achse C₁-C₂ gleich gemacht. Nach dieser Einstellung
weicht die horizontale Bildabweichung in vielen Fällen
von der gewünschten horizontalen Abweichung Δ y ab. Nimmt
man an, daß der Unterschied C ist, so erfordert das Erreichen
der gewünschten horizontalen Abweichung Δ y, daß
ψ für das Prisma 3 und für den Spiegel 5 um den Wert
Δψ eingestellt werden, der folgendermaßen ausgedrückt
werden kann:
Bei der ersten Einstellung Δψ des Prismas 3 ist die
Verschiebung Δ ₁ der optischen Achse, wie sie in Fig. 14
gezeigt ist, durch die folgende Gleichung gegeben:
Eine Verschiebung der optischen Achse um Δ ₁ führt
zu einer Winkelverschiebung von Δψ₁. Durch die Winkel
bewegung des Spiegels 5 wird die horizontale Abweichung
in Übereinstimmung mit Δ y, Δψ₁ = Δψ₂ und c₁ = ψ₂ =
gebracht, was dazu führt, daß die Bildneigung 0 und
die horizontale Abweichung Δ y erreicht wird.
Wenn fm = 2l, erhält man aus Gleichung (51):
Δ₁ = -2C (52)
Bei der ersten Einstellung von Δψ für den Spiegel 5 erhält
man eine Verschiebung Δ ₂ der optischen Achse, die
durch die folgende Gleichung gegeben ist:
Eine Verschiebung der optischen Achse um Δ ₂ führt zu
einer Winkelverschiebung um Δψ₂. Durch die Winkelbewegung
des Prismas 3 wird die horizontale Abweichung in
Übereinstimmung mit Δ y, Δψ₁ = Δψ₂ und ψ₁ = ψ₂ =
gebracht, was dazu führt, daß die Bildneigung O und die
horizontale Abweichung Δ y erreicht wird.
Wenn fm = 2l, erhält man aus Gleichung (53):
Δ ₂ = C (54)
Bei der vorstehenden Einstellung wird die Beziehung
ψ₁ = ψ₂ durch eine erste Winkelbegrenzung des Prismas 3
oder des Spiegels 5 erreicht; anschließend werden das
Prisma 3 und der Spiegel 5 zur Einstellung unabhängig
voneinander bewegt. Nachdem jedoch die Beziehung ψ₁ =
ψ₂ erreicht worden ist, können das Prisma 3 und der
Spiegel 5 aufeinander abgestimmt in
entgegengesetzten Richtungen um gleiche Winkelbeträge
bewegt werden damit die Korrektion der optischen
Achse erfolgen kann, während die Bildneigung O bleibt.
Wie bereits im Hinblick auf die Gleichungen (42), (43) und (44)
festgestellt worden ist, ist Δ z näherungsweise eine Funktion von
R und sind Δ y und Δ H im wesentlichen Funktionen von ψ,
wenn nahe ψ nahe bei O und R nahe bei 45 Grad ist.
Für eine Anordnung, bei der das Prisma 3 und der Spiegel
5 um die VF-Hauptachse B₁-B₂ drehbar sind, können
die Gleichungen (42), (43) und (44) mit den Gleichungen
(25) und (41) reduziert werden auf:
Aus Gleichung (56) ergibt sich, daß die vertikale Abweichung
des Sucherbildes von dem optischen VF-Bild entweder
durch das Prisma 3 oder den Spiegel 5 korrigiert
werden kann; mittels der Gleichungen (55) und (57) können
ψ₁ und ψ₂ gefunden werden, wenn Δ y und Δ H Δ bekannt
sind. Wenn c₁ = ψ₂ = , so ist die Bildneigung Δ H
Null und gleichzeitig erhält man aus Gleichung (65):
Diese Gleichung liefert ψ, mit dem die Bildneigung
eliminiert und eine horizontale Abweichung Δ y des
Sucherbildes erzeugt wird.
Im folgenden soll der Weg beschrieben werden,
auf dem der einäugige Spiegelreflexsucher
durch eine Winkelbildung des Spiegels 5 um die
optische VF-Hauptachse B₁-B₂ justiert wird.
Als erstes erfolgt eine Justierung, um die Beziehung
ψ₁ = ψ₂ = zur Beseitigung der Bildneigung zu
erreichen. Dies kann dadurch erreicht werden, daß entweder
das Prisma 3 um die optische VF-Hauptachse B₁-B₂
oder der Spiegel 5 um die optische VF-Hauptachse B₁-B₂
in bezug auf ihre Winkellage bewegt werden.
Nach der obigen Einstellung unterscheidet sich die horizontale
Bildabweichung in vielen Fällen von der gewünschten
horizontalen Abweichung Δ y. Nimmt man an, daß der Unterschied
C ist, so erfordert das Erreichen der gewünschten
horizontalen Abweichung Δ y, daß ψ für das Prisma 3
und den Spiegel 5 um Δψ justiert wird; dieser Wert
kann ausgedrückt werden durch:
Bei der ersten Einstellung von Δψ mit dem Prisma 3 tritt
eine Verschiebung Δ ₁ der optischen Achse auf (siehe
Fig. 14), die durch die folgende Gleichung gegeben ist:
Ein Verschieben der optischen Achse um Δ ₁ führt
zu einer Winkelverschiebung um Δψ₁. Durch eine Drehung
des Spiegels 5 wird die horizontale Abweichung in Über
einstimmung mit Δ y, Δψ₁ = Δψ₂ und ψ₁ = ψ₂
gebracht, was dazu führt, daß die Bildneigung O und die
horizontale Abweichung Δ y erreicht werden.
Wenn fm = 2l, so erhält man aus Gleichung (60):
Δ ₁ = -2C (61)
Bei der ersten Einstellung von Δψ am Spiegel 5 erhält
man die folgende Verschiebung Δ ₂ der optischen
Achse:
Eine Verschiebung der optischen Achse Δ ₂ führt zu einer
Winkelverschiebung um Δψ₂. Durch eine Drehung des
Prismas 3 kann die horizontale Abweichung in Übereinstimmung
mit Δ y, Δψ₁ = Δψ₂ und ψ₁ = ψ₂ = gebracht
werden, was dazu führt, daß die Bildneigung O und
die horizontale Abweichung Δ y erreicht werden.
Wenn fm = 2l, erhält man aus Gleichung (62)
Δ ₂ = C (63)
Mit der vorstehenden Einstellung wird die Beziehung ψ₁ =
ψ₂ durch eine erste Winkelbewegung des Prismas 3 oder
des Spiegels 5 erreicht; anschließend werden das Prisma
3 und der Spiegel 5 zur Einstellung unabhängig voneinander
bewegt. Nachdem die Beziehung ψ₁ = ψ₂ erreicht
worden ist, können jedoch das Prisma 3 und der Spiegel 5
aufeinander abgestimmt jeweils in entgegengesetzten
Richtungen um gleiche Winkelbeträge gedreht werden,
so daß die Korrektur der optischen Achse bei einer bei
Null verbleibenden Bildneigung erreicht werden kann.
Die vertikale Abweichung des Sucherbildes
kann wie folgt eingestellt werden:
Als erstes wird der Spiegel 5 um die optische VF-Achse
C₁-C₂ zur Korrektur der horizontalen Bildabweichung im
wesentlichen ohne Verschiebung der optischen Achsen vertikaler
Richtung gedreht. Dann wird der Spiegel 5 um eine Achse,
die sich senkrecht sowohl zur optischen VF-Achse C₁-C₂
als auch zur optischen VF-Hauptachse B₁-B₂ erstreckt,
gedreht, wobei im wesentlichen keine horizontale Verschiebung
der optischen Achse auftritt. Diese Einstellung
beruht auf den mittels der Gleichung (33) bzw. (46)
ausgedrückten Prinzipien.
Die Fig. 17 bis 23 zeigen verschiedene Prismen und
Spiegelanordnungen, die bezüglich ihrer Winkellage
bewegt (gedreht) werden können.
In den Fig. 17 bis 20 weist eine Prismenanordnung
25 ein Gehäuse 26 auf, in dem das Prisma 5 befestigt
ist, und das ein Paar von gegenüberliegenden Schwenkzapfen
27 hat, die schwenkbar in Löcher in einem Paar
paralleler Tragarme 28, 28 eingepaßt sind, die sich von
einer Hauptlinsenanordnung 29 entlang der Varioobjektivachse
A₁-A₂ erstrecken. Der Schwenkzapfen 27, 27 erstreckt
sich in Richtung senkrecht sowohl zur optischen
Varioobjektivachse A₁-A₂ als auch zur VF-Hauptachse
B₁-B₂. Einer der Tragarme 28 hat einen bogenförmigen
Schlitz 30, durch den sich lösbar eine Schraube 33 erstreckt,
die in das Gehäuse 26 eingeschraubt ist, wie
man am besten in Fig. 23 sieht. Die Prismenanordnung
25 ist somit in bezug auf ihre Winkellage um die Schwenk
zapfen 27, 27 bei Lösen der Schraube 33 bewegbar und
kann in einer gewünschten Winkellage bezüglich der Tragarme
28, 28 durch Wiederanziehen der Schraube 33 festgelegt
werden. Die Hauptlinsenanordnung 29 weist ein
zylindrisches Gehäuse 34, auf das eine Vielzahl von Linsen
35 bis 37 aufnimmt, die mittels eines Linsenhalters 38
gehalten ist; die Linsen 36 und 37 sind axial voneinander
mittels eines Abstandselements 39 beabstandet.
Das zylindrische Gehäuse 34 ist bezüglich seiner Winkellage
beweglich in einem rohrförmigen Hauptlinsenhalter
40 angebracht, der in der VTR-Kamera befestigt ist und
einen Umfangsschlitz 44 hat, durch den sich eine Schraube
45 lösbar radial in ein Gewinde in dem zylindrischen
Gehäuse 34 erstreckt. Bei Lösen der Schraube 45 ist das
zylindrische Gehäuse 34 bezüglich seiner Winkellage in
dem rohrförmigen Hauptlinsenhalter 40 um die Varioobjektiv
achse A₁-A₂ beweglich. Die Winkelbewegung des
Gehäuses 34 bewirkt, daß sich die Prismenanordnung 25
bezüglich ihrer Winkellage um die Varioobjektivachse A₁-A₂
bewegt.
Eine weitere Prismenanordnung 46 ist in Fig. 21 gezeigt;
sie weist ein Gehäuse 47 auf, das das Prisma 5 aufnimmt
und schwenkbar mittels eines Paares von Schwenkzapfen
48, von denen nur einer gezeigt ist, an einem Paar von
Tragarmen 49, von denen ebenfalls nur einer gezeigt ist,
getragen wird, die von einer Sucher-Hauptlinsenanordnung
50 vorspringen; die Zapfen 48 erstrecken sich rechtwinklig
sowohl zur Varioobjektivachse A₁-A₂ als auch
zur optischen VF-Hauptachse B₁-B₂. Eine Schraube 51
erstreckt sich lösbar durch eine bogenförmigen Schlitz
52 in einem der Tragarme 49 in einen Gewindegriff
mit dem Gehäuse 47 der Prismenanordnung 46. Somit kann
sich die Prismenanordnung 46 um die Schwenkzapfen 48
drehen, wenn die Schraube 51 gelöst ist. Die Sucher-
Hauptlinsenanordnung 50 weist einen röhrenförmigen Linsen
halter 53 auf, der an der VTR-Kamera angebracht ist,
und in dem bezüglich seiner Winkellage schwenkbar ein
zylindrisches Gehäuse 54 angebracht ist, das das nicht
gezeigte Sucher-Hauptobjektiv aufnimmt; die Tragarme
49 erstrecken sich von dem Gehäuse 54. Der röhrenförmige
Halter 53 hat einen Umfangsschlitz 55, der eine Schraube
56 aufnimmt, die sich in einem Gewindeeingriff in das
zylindrische Gehäuse 54 erstreckt. Wenn die Schraube 56
gelöst ist, kann sich das zylindrische Gehäuse 54 um
die optische VF-Hauptachse B₁-B₂ drehen, so daß sich
die Prismenanordnung 46 bezüglich ihrer Winkellage um
die optische VF-Hauptachse B₁-B₂ bewegen kann.
Fig. 22 zeigt eine Spiegelanordnung 57, die einen
Spiegelkasten 58 aufweist, der einen Spiegel 5 aufnimmt
und schwenkbar an einem Paar von Schwenkzapfen 59, von
denen nur einer gezeigt ist, an einem Paar von Tragarmen
60, von denen nur einer gezeigt ist, einer Sucher-Haupt
linsenanordnung 61 getragen ist. Einer der Tragarme 60
hat einen bogenförmigen Schlitz 62, durch den sich lösbar
eine Schraube 63 erstreckt, die in den Spiegelkasten
58 geschraubt ist. Durch Lösen der Schraube 63 kann sich
die Spiegelanordnung 57 um die Schwenkzapfen 59 drehen,
die sich senkrecht sowohl zur optischen VF-Achse C₁-C₂
als auch zur optischen VF-Hauptachse B₁-B₂ erstrecken.
Die Sucher-Hauptlinsenanordnung 61 weist einen rohrförmigen
Linsenhalter 64 auf, der fest an der VTR-Kamera
befestigt ist und in ihm drehbar ein zylindrisches Gehäuse
65 trägt, das das nicht gezeigte Sucher-Hauptobjektiv
hält; die Tragarme 60 erstrecken sich von dem
zylindrischen Gehäuse 65. Eine Schraube 66 ist lösbar
durch einen Umfangschlitz 67 in dem rohrförmigen Linsenhalter
64 eingesetzt und in das zylindrische Gehäuse 65
eingeschraubt. Wenn die Schraube 66 gelöst wird, kann
sich das zylindrische Gehäuse 65 um den rohrförmigen
Halter 64 um die optische VF-Hauptachse B₁-B₂ drehen;
somit kann sich die Spiegelanordnung 57 um die optische
VF-Hauptachse B₁-B₂ drehen.
Wie in Fig. 23 gezeigt ist, hat eine weitere Spiegel
anordnung 68 einen Spiegelkasten 69, der den Spiegel 5
aufnimmt, sowie ein Paar von Schwenkzapfen 70, von denen
nur einer gezeigt ist, die schwenkbar einem Paar von
Armen 71 getragen werden, von denen nur einer gezeigt ist;
die Zapfen 70 erstrecken sich senkrecht sowohl zur optischen
VF-Hauptachse B₁-B₂ als auch zur optischen VF-Achse
C₁-C₂. Die Spiegelanordnung 68 kann sich bei
Lösen einer Schraube 72 drehen, die sich lösbar durch
einen bogenförmigen Schlitz 73 in einem der Tragarme 71
in einen Gewindeeingriff mit dem Spiegelkasten 69 erstreckt.
Der Tragarm 71 erstreckt sich von einem zylindrischen
Gehäuse 74 einer Feldlinsenanordnung 75, das einen
rohrförmigen Feldlinsenhalter 76 aufweist, in dem das
zylindrische Gehäuse 74 drehbar angebracht ist. Das zylindrische
Gehäuse 74 nimmt eine Feldlinse 77 auf, die durch
einen Linsenhalter 78 ihrer Position gehalten wird. Der
rohrförmige Feldlinsenhalter 76 hat einen bogenförmigen
Schlitz 79, durch den sich lösbar eine Schraube 80
erstreckt, die in das zylindrische Gehäuse 74 eingeschraubt
ist. Bei Lösen der Schraube 80 kann sich das
zylindrische Gehäuse 74 bezüglich seiner Winkellage um
die optische VF-Achse C₁-C₂ drehen; die Spiegelanordnung
68 kann sich ebenfalls um die optische VF-Achse
C₁-C₂ drehen.
Abweichungen von der optischen VF-Achse und Neigungen
der Sucherbilder, die durch einen Bearbeitungs- und
Zusammenbaufehler anderer Teile als des Prismas 3 und
des Spiegels 5 hervorgerufen werden, können ebenfalls
korrigiert bzw. eingestellt durch die Winkelbewegung
des Prismas 3 und des Spiegels 5 um die optischen Achsen
in dem einäugigen Spiegelreflexsucher werden.
Das Prisma 3 kann durch eine Spiegelanordnung ersetzt
werden, die einen kleinen Spiegel aufweist, der einen
Teil des Lichts in das Suchersystem umlenken kann; der
Spiegel 5 kann durch ein Prisma ersetzt werden, das eine
teilverspiegelte Fläche hat. Die vorliegende Erfindung
ist außer auf Videokameras auch auf gewöhnliche Photo
apparate sowie Filmkameras in gleicher Weise anwendbar.
Claims (2)
1. Einäugiger Spiegelreflexsucher für eine Kamera,
die ein Hauptobjektiv mit einer ersten optischen Achse
aufweist, mit einem Prisma auf der ersten optischen
Achse, das einen Teil des Lichtes in Richtung einer
zweiten optischen Achse ausleitet, die im wesentlichen
unter einem rechten Winkel zur ersten optischen
Achse verläuft, einem Sucher-Hauptobjektiv mit einem
ersten und einem zweiten Hauptpunkt, die auf der zweiten
optischen Achse angeordnet sind, einem Spiegel, der
das aus dem Sucher-Hauptobjektiv austretende Licht
in Richtung einer dritten optischen Achse umlenkt,
die im wesentlichen unter einem rechten Winkel zur
zweiten optischen Achse und paralle zur ersten optischen
Achse verläuft, und einem Okular, das auf der
dritten optischen Achse zum Betrachten eines Sucher
bildes angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Ausgleich horizontaler Abweichungen sowie Neigungen
des Sucherbildes das Prisma (3) um die erste optische
Achse (A₁-A₂) und der Spiegel (5) um die dritte optische
Achse (C₁-C₂) in ihren Winkellagen bewegbar sind und
daß zum Ausgleich vertikaler Abweichungen des Sucherbildes
das Prisma (3) um eine zur ersten optischen
Achse (A₁-A₂) und zur zweiten optischen Achse (B₁-B₂)
senkrechte Achse sowie der Spiegel (5) um eine zur
zweiten optischen Achse (B₁-B₂) und zur dritten optischen
Achse (C₁-C₂) senkrechte Achse in ihren Winkellagen
bewegbar sind.
2. Einäugiger Spiegelreflexsucher für eine Kamera,
die ein Hauptobjektiv mit einer ersten optischen Achse
aufweist, mit einem Prisma auf der ersten optischen
Achse, das einen Teil des Lichtes in Richtung einer
zweiten optischen Achse ausleitet, die im wesentlichen
unter einem rechten Winkel zur ersten optischen
Achse verläuft, einem Sucher-Hauptobjektiv mit einem
ersten und einem zweiten Hauptpunkt, die auf der zweiten
optischen Achse angeordnet sind, einem Spiegel, der
das aus dem Sucher-Hauptobjektiv austretende Licht
in Richtung einer dritten optischen Achse umlenkt,
die im wesentlichen unter einem rechten Winkel zur
zweiten optischen Achse und parallel zur ersten optischen
Achse verläuft, und einem Okular, das auf der
dritten optischen Achse zum Betrachten eines Sucherbildes
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Ausgleich horizontaler Abweichungen sowie Neigungen
des Sucherbildes sowohl das Prisma (3) als auch der
Spiegel (5) in ihren Winkellagen um die zweite optische
Achse (B₁-B₂) bewegbar sind und daß zum Ausgleich
vertikaler Abweichungen des Sucherbildes das Prisma
(3) um eine zur ersten optischen Achse (A₁-A₂) und
zur zweiten optischen Achse (B₁-B₂) senkrechte Achse
sowie der Spiegel (5) um eine zur zweiten optischen
Achse (B₁-B₂) und zur dritten optischen Achse (C₁-C₂)
senkrechte Achse in ihren Winkellagen bewegbar sind.
Applications Claiming Priority (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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JP18084080A JPS57104124A (en) | 1980-12-20 | 1980-12-20 | Adjustment method of single-lens reflex finder |
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JP18565980A JPS57112731A (en) | 1980-12-29 | 1980-12-29 | Single-lens reflex finder |
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---|---|
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