DE3148210A1 - Schutzeinrichtung fuer mit formbarem fuellstoff zu biegende hohlprofile - Google Patents

Description

• Schutzeinrichtung für mit formbarem Füllstoff
• zu biegende Hohlprofile Die Erfindung bezieht sich auf eine Schutzeinrichtung für mit formbarem Füllstoff zu biegende Hohlprofile, insbesondere Rohre im Flugzeugbau.
• Es ist bekannt, zum Biegen von Hohlprofilen die verschiedensten Materialien, z.B. Sand, Harzprodukte oder plastisches Material als Füllstoff zu verwenden, damit ein Deformieren, wie Knicken, Abplatten o.dgl.
• verhindert wird, zumal das Hohlprofil beim Biegen auf der Außenseite eine Dehnung und auf der Innenseite eine Stauchung erfährt. Bei Hohlprofilen, deren Innenräume nach dem Biegen wieder verwendet werden, gelangen Füllstoffe zur Anwendung, die nach dem Biegevorgang aus dem gebogenen Profil zu entfernen sind. Vor dem eigentlichen Biegen müssen die mit derartigen Füllstoffen ausgefüllten Hohlräume der Profile an beiden Enden dicht verschlossen werden.
• Zum Biegen von Rohren ist es im Flugzeugbau bekannt, Cerrobend als Füllstoff zu verwenden und die Rohrinnenwand vor dem Einfüllen des Cerrobends mit einem Ölfilm zu versehen, damit der Füllstoff mit der Rohrinnenwand nicht in Berührung kommt (Zeitschrift "Werkstattstechnik, 1962, Heft 8, S. 400).
• Die gebogenen Rohre müssen hierbei nach Entleeren des Füllstoffs mit besonderen Reinigungsmitteln sowohl von am Ölfilm zurückgebliebenen Cerrobendpartikeln als auch vom Ölfilm selbst gesäubert werden Durch diese zusätzlichen Maßnahmen erhöhen sich die Kosten erheblich. Um eine Riefenbildung beim Rohrbiegen nahezu zu verhindern, ist die Verwendung von Kolophonium oder niedrig schmelzenden Metallen als Füllstoff vorgeschlagen worden. Während des Biegens wird der sich im Hohlkörper befindende Füllstoff unterschiedlich verformt und dabei die Ölschutzhaut zwischen Füllstoff und Rohrinnenwand oftmals zerstört, so daß es im Bereich der verstärkten Verformung zu Anbackungen des Füllstoffs an der Rohrinnenwand kommt. Ebenso können beim Anschmelzen niedrig schmelzender Legierungen nach Entmischungserscheinungen der Legierungen örtliche Anbackungen entstehen. Hieraus resultieren jedoch erhebliche Sicherheitsrisiken, weil an der Rohrinnenwand anhaftende Füllstoffteilchen auch bei Anwendung der zusätzlichen Reinigungsmaßnahmen nicht restlos zu entfernen sind, zumal wenn sich dieser Füllstoffrest an nicht einsehbaren oder schwer zugänglichen Stellen im Rohrbogen befindet. Beim Einsatz dieser Rohrbogen in Brennstoff-, Ö1- oder hydraulischen Leitungen können die von durchströmenden Medien gelösten, mitgerissenen Teilchen des noch an der Rohrinnenwand anhaftenden Füllstoffs zu erheblichen Schäden führen. Der Ausfall von Antriebsaggregaten, Hydraulikanlagen, Getriebeschmierstellen, Steuerungen o.dgl. können die Folge sein.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schutzeinrichtung der angegebenen Gattung zu schaffen, mit der eine Verbindung des Füllstoffs mit der Innenwand des Hohlprofils auch während des Biegens mit Sicherheit vermieden wird und gleichzeitig ein restloses Entfernen des Füllstoffs aus dem gebogenen Hohlprofil gewährleistet ist.
• Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
• Mit der Erfindung wird erreicht, daß auf wirtschaftliche Weise mit kleinem Zeit- und Materialaufwand gebogene Hohlprofile, wie Rohrbögen, Krümmer o.dgl. mit unregelmäßigem oder kreisrundem Querschnitt, hergestellt werden können, die mit genauen Abmessungen alle Anforderungen erfüllen, die vorgeschrieben sind und die der Verbraucher an sie stellt. Außerdem ist ein Reinigen des gebogenen Hohlprofils von Füllstoffpartikeln nicht erforderlich.
• Weitere Ausgestaltungen bzw. vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
• Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung an einem Ende im Längsschnitt dargestellten gebogenen Rohrstücks im folgenden näher beschrieben.
• In das zunächst gerade Rohrstück 1 wird eine der lichten Weite entsprechende flexible, dünnwandige, reißfeste und temperaturbeständige schlauchförmige Hülle 2 von einem nicht dargestellten Vorrat eingeführt. Das vordere Ende dieser beispielsweise aus Kunststoff, Gummi o.gl. bestehenden, im flachliegenden Zustand oder in Strangform anfallenden Hülle 2 wird durch das Rohrstück 1 hindurchgeschoben und anschließend etwa seinem Breitenmaß entsprechend über das Rohrende hinausgezogen. Der sich vom anderen Rohrende nach außen zum Vorrat erstreckende Hüllenabschnitt wird etwa im gleichen Abstand wie das vordere-Ende vom zugewandten Rohrstückende entfernt durchtrennt. Von den beiden sich über die Rohrenden hinaus erstreckenden Hüllenabschnittenwird ein Ende dicht verschlossen. In das andere offene Hüllen ende wird ein an sich bekannter formbarer Füllstoff 3 unter Druck eingegeben.
• Während des Einfüllens des Füllstoffs 3 dehnt sich dieser innerhalb der schlauchförmigen Hülle 2 aus und preßt den das Rohrstück 1 auskleidenden Hüllenabschnitt gegen die Rohrinnenwand. Durch die Dehnbarkeit der schlauchförmigen Hülle 2 in radialer Richtung zusammen mit der Spannung in Längsrichtung, unter der die Hülle innerhalb und außerhalb des Rohrstücks steht, wird auch eine eng um den Füllstoff 3 gespannte Abbindung geschaffen. Nach Beendigung des Füllvorgangs wird das andere Hüllenende ebenfalls dicht verschlossen.
• Somit ist das Rohrstück 1 zum Biegen vorbereitet und wird in einer nicht dargestellten Vorrichtung gebogen.
• Als Vorrichtung kann beispielsweise eine übliche Biegevorrichtung verwendet werden, bei welcher das Rohrstück mit einer Biegerolle um einen Biegedorn gebogen wird, wobei sich die Biegerolle kreisförmig um den Dorn bewegt. Es ist aber auch möglich, das Rohrstück in einer aus Patrize und Matrize bestehenden Preßform in gewünschter Weise zu verformen.
• Nach dem Biegen wird mindestens ein Ende der schlauchförmigen Hülle 2 geöffnet, so daß der größte Teil des darin befindlichen verformten Füllstoffs 3 entweichen kann. Anschließend wird die schlauchförmige Hülle 2 mit an ihrer Innenseite evtl. anhaftenden Füllstoffresten aus dem gebogenen Rohrstück 1 herausgezogen. Das so hergestellte gebogene Rohrstück 1 ist somit im Innern frei von Verunreinigungen bzw. Fremdkörpern und kann, ohne die bisher erforderlichen Reinigungsmaßnahmen, sofort verwendet werden.
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Claims (3)

1. Patentansprüche Schutzeinrichtung für mit formbarem Füllstoff zu biegende Hohlprofile, deren Innenräume nach dem Biegen genutzt werden, insbesondere Rohre im Flugzeugbau, gekennzeichnet durch eine in das gerade Hohlprofil (1) einschiebbare, flexible, dünnwandige, reißfeste und temperaturbeständige schlauchförmige Hülle (2), die beim Einfüllen und Verdichten bzw. Verformen des Füllstoffs (3) gegen die Innenwand des Hohlprofils gepreßt wird, an beiden Enden verschließbar ausgebildet ist und nach dem Biegen mit dem Hohlprofil durch Aufheben der Verdichtung bzw. Verformung oder nach dem Schmelzen des beinhaltenden Füllstoffs (3) mit auf ihrer Innenseite evtl. anhaftenden Füllstoffpartikeln aus dem gebogenen Hohlprofil (1) herausziehbar ist.
2. 2. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die schlauchförmige Hülle (2) aus einer Folie aus Kunststoff, Gummi o.dgl. besteht.
3. 3. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß die schlauchförmige Hülle (2) nach dem Biegen mit dem Hohlprofil (1) mindestens an einem Ende zu öffnen ist.