-
Geschiebe für herausnehmbaren Zahnersatz
-
Die Erfindung betrifft ein Geschiebe für herausnehmbaren Zahnersatz
mit einer Matrize und einer Patrize, wobei die Patrize in einem Innenraum einen
federgelagerten Bolzen aufweist, dessen Kopf in eine Vertiefung in der Matrize eingreift.
Geschiebe der bekannten Art werden unterteilt in - Gußklammern, - vorgefertigte
Geschiebe, -- teleskopierende Konstruktionen.
-
Die nachstehend genannte Erfindung fällt unter die Kategorie der vorgefertigten
Geschiebe. Diese werden wiederum unterteilt in aktivierbare und nicht aktivierbare
Geschiebe, wobei die vorliegende Erfindung zur ersten Gruppe zu rechnen ist.
-
Aktivierbare Geschiebe sind solche, deren Patrizenteile geschlitzt
oder gefaltet sind und damit ein Nachstellen der Klemmspannung zwischen Patrize
und Matrize ermöglichen.
-
Zur gleichen Gruppe werden auch die Geschiebe gezählt, deren Patrizenteile
federnde Retentionselemente in Form kleiner Bolzen aufweisen. Diese schnappen beim
Zusammen füaen der beiden Geschiebeteile in dafür vorgesehene Vertiefungen der Matrize
ein und stellen somit eine dauernde Retention her. Hierzu zählt beispielsweise das
sogenannte Snap-Attachment nach Schatzmann.
-
Bei dieser letztgenannten Art von Geschiebe sind sowohl Matrize äls
auch Patrize in den Brücken bzw. Prothesen fest verankert und stehen in Gebrauchslage
mittels einer schwalbenschwanzartigen Verbindung miteinander in Eingriff.
-
Als zusätzliches Fixierungselement ragt aus dem "Schwalbenschwanz"
der Patrize der Kopf eines federgelaperten Bolzens hervor, welcher in Gebrauchslage
in eine entsprechende Vertiefung in der Matrize einklingt. Als nachteilig hat sich
bei dìes(?m Geschiebe insbesondere die Starrheit und Fixierung der einzelnen Gesc1iebeteile
in den Prothesen bzw. Prothesenteilen erwiesen. So können sie beispielsweise zum
Reinigen nicht oder nur unter erheblichem Aufwand herausgenommen werden.
-
Desweiteren ist die Federspannung der Bolzenfeder nicht regulierbar.
Zudem übt die Patrize in Gebrauchslage weiterhin einen ständiaen Druck auf die Matrize
aus, was das Wohlbefinden des Patienten beeinträchtigt.
-
Der Erfinder hat sich zum Ziel gesetzt diese Nachteile zu beseitiqen,
sowie ein kostengünstig herzustellendes, vielseitig zu verwendendes und flexibles
Geschiebe zu schaffen.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe führt, daß Matrize und/ oder Patrize aus
in Zahn bzw. Zahnersatz einführbare Mantelrohre bestehen, in denen Einsätze lagern,
welche die Vertiefung bzw. den federgelagerten Bolzen enthalten.
-
Der Vorteil liegt hierbei im wesentlichen in der Kombination von Geschiebe
und "Druckknopf" Verbindung mit auswechselbarem Retentionsteil. So können beispielsweise
Matrize und/oder Patrize zur Reinigung leicht aus den Mantelrohren entfernt werden.
Ebenso ist ihr Ersatz -- beispielsweise bei qebroch<er Feder -- ohne Schwierigkeiten
möglich.
-
Erfindungsgemäß werden die Mantelrohre etwa in der mitte des Zahns
bzw. Zahnersatzes eingelagert, so daß sie weder unmittelbar sichtbar sind, noch
sich beim Kauen od. dgl. störend auswirken. Dies ist ein weiterer wesentlicher Vorteil
gegenüber den bekannten Arten von Geschieben.
-
Es ist vorgesehen die Mantelrohre mit einem selbstschneidenden Außengewinde
zu versehen. Dieses hat den Vorteil, daß die Mantelrohre beim Einsatz präzise und
fest in den Zahn eingepaßt werden können. Im Rahmen des Erfindungsgedankens liegen
aber auch andere herkömmliche Befestigungsmöglichkeiten.
-
Vorzugsweise sind auch die Einsätze mit Außengewinde versehen, da
sie so günstiq dqn Mantelrohren cntnommen werden können.
-
Auch hier umfaßt jedoch der Erfindungsgedanke andere herkömmliche
Fixierungsvorrichtungen.
-
Da das vorliegende Geschiebe der Festlegung sowohl von uni- als auch
bilateralen Freiendprothesen dienen soll, kann beispielsweise die wesentlich kleinere
Matrize günstig in den vorhandenen Zahn, die größere Patrize in den Zahnersatz eingeschraubt
werden. Im Einzelfall kann es nötig werden, daß einends das vorliegende erfinderische
Geschiebe Anwendung findet, während andernends des Zahns bzw. des Zahnersatzes eines
der herkömmlichen Geschiebe die Befestigungsfunktion übernimmt.
-
Weiterhin ist voraesehen, daß in die Matrize eine kalottenartige Vertiefung
eingeformt ist, welche in ihren Abmessungen dem Kopf des Bolzens entspricht. Dabei
dürfte insbesondere Wert auf die Tiefe der kalottenartigen Vertiefung zu legen sein.
Entspricht diese nämlich genau der Höhe des Bolzenkopfes, so übt dieser in Gebrauchslage
keinen Druck auf die Matrize mehr aus und steht doch gut mit ihr in Eingriff. Dadurch
wird das Wohlbefinden eines möalichen Patienten nicht beeinträchtigt.
-
An den Kopf des Bolzens schließt sich eine den Bolzenquerschnitt vergrößernde
Schrägschulter an, welche eine Gegenfläche zur Innenfläche eines Ringkragens bildet,
der wiederum Teil des Einsatzes bzw. in diesem Fall Rohrstutens ist. Dadurch wird
der oben erwähnte gleichbleibende aber keinen Druck ausübende Eingriff in die kalottenartige
Vertiefung ermöglicht.
-
Die dem Kopf gegenüberliegende Bolzenstirnfläche wird von einer Feder
od. dgl. krafterzeugenden Einrichtung beaufschlagt. Die Federspannung bleibt durch
einen andernefrds angeordneten Schraubeinsatz verstellbar.
-
Damit kann die im einzelnen Fall notwendige Federstärke genau dosiert
und vorherbestimmt werden.
-
Wird beim Einsatz des Zahnersatzteiles festgestellt, daß die Federspannung
nicht ausreicht, ist es bei der erfindungsgemäßen Vorrichtuns sehr leicht möglich,
den Rohrstutzen aus dem Mantelrohr heraus zuschrauben und die Federspannung durch
Bewegen des Schraubeinsatzes zu erhöhen.
-
Zum Heraus- bzw. Hineinschrauben des Rohrstutzens soll der Ringkragen
Einschnitte aufweisen, in welche ein hierfür gefertigtes Drehinstrument eingreifen
kann.
-
Diese Einschnitte reichen günstigerweise bis in den Innenraum hinein,
in welchem der Bolzen und die Feder gelagert sind, was die Reinigungsmöglichkeit
der Vorrichtung verbessert.
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand
der Zeichnung; diese zeigt in Fig. 1 die Draufsicht auf eine schematisch dargestellte
Zahllreihe mit Zahnersatz; Fig. 2 die entsprechende Wiedergabe einer anderen Zahn
reihe mit Zahnersatz im vorderen Kieferbereich, welciler in der Zeichnung durch
eine strichpunkLierte Linie symbolisch angedeutet ist; Fig. 3 die Draufsicht auf
drei Zähne; Fig. 4 die Seitenansicht von -zwei benachbarten Zähnen; Fig. 5 die Seitenansicht
eines Teiles einer Verbindungsorgans; Fi( 6 die Seitenansicht eines anderen Teiles
eines Verbindungsorgans.
-
Ein in Fig. 1 schematisch veranschaulichtes natürliches Ccl>iß
1 weist viez Schneidezähne 2, zwei lckzähne 3 und drei Prämolaren 4 auf, an die
beidseits prothetische Zahnteile 5 anschließen. Diese ersetzen links der Mittelachse
M einen Molar 6 und rechts einen Prämolar 4.
-
Die prothetischen Zahnteile 5 sind mittels geschiebeähnlicher Verbindungsorgane
10 an das natürliche Gebiß 1 angeschlossen.
-
Zusätzlichc Geschiebe, beispielsweise R-S-Geschiebe, sind in der Zeichnung
-- bis auf ein in Fig. 3 angedeutetes Geschiebe 9 -- vernachläßigt.
-
Fig. 2 läßt die Verbindungsorgane 10 für nicht dargestellten Zahnersatz
erkennen: Eine Patrize 11 ragt teilweise auf der rechten Figurenseite vom Molar
6 ab, während die linke Figurenseite eine Matrize 12 erkennen läßt.
-
Die Matrize 12 ist als kurzer Gewindeeinsatz mit Außengewinde 13 und
kalottenartiger Vertiefung 14 ausgebildet, in welche der entsprechend geformte Kopf
15 eines Bolzens 16 der Patrize 11 eingreift. Dieser Bolzen ist im Innenraum 17
eines Rohrstutzens 18 gelagert, der an seinem vorderen Ende mit einem Ringkragen
19 versehen ist.
-
Eine nach innen weisende Schrägschulter 20 dieses Ringkragens 19 dient
als Anschlag für eine Gegenfläche 21 des Bolzens 16, gegen dessen Bolzenstirnfläche
22 sich eine Schraubenfeder 23 abstützt, die andernend an einem Schraubeinsatz 24
des Rohrstutzens 18 sitzt.
-
Der Rohrstutzen 18 ist in cii Mintelicill- Li eillgescllraubt, welches
seinerseits mit einem Außengewinde 26 versehen ist.
-
Dieses Außengewinde 26 dient der Befestigung im Zahnersatz 5.
-
Der beschriebene Ringkargen 19 ist mit nicht erkennbaren Unterbrechungen
versehen, welche es ermöglichen, etwaige Ablagerungen wie Speisereste od. dgl. aus
dem Innenraum 17 zu entfernen.
-
Wie insbesondere Fig. 4 deutlich werden läßt, sollten Patrize und
Matrizes2 etwa in halber Höhe h des Zahnes 4 bzw. 5 angeordnet sein, um für die
Einsätze 11, 12 genügend Platz zur Verfügung zu haben.
-
Die Matrize 12 ist mit Außengewinde 26 dargestellt und zwar für eine
direkte metallische Verbindung. Zur Befestigung im Kunststoff ist sie mit Retentiönsteilen
versehen.