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Neue N ,N' -Methylen-biä-oxazolidine
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N,N'-Methylen-bis-oxazolidine der allgemeinen Formel
worin der Rest R Wasserstoff, eine Methyl- oder Athylgruppe bedeutet sind bekannt
(siehe Deutsche Patentschrift 2.635 389; Belgische Patentschrift 864 901; Südafrikanische
Patentschrift 7 800 537).
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Diese Verbindungen sind zur Bekämpfung von Mikroorganismen und als
Desinfektionsmittel geeignet.
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Die Erfindung betrifft die durch die Patentansprüche definierten Gegenstände.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind pharmakologisch wirksam. Sie
hemmen zum Beispiel die Magensaftsekretion, insbesondere diejenige der Magensäure.
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Darüber hinaus sind sie antidepressiv und antiphlogistisch wirksam.
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Der Erfindung liegt also die Aufgabe zugrunde, Verbindungen mit günstigen
pharmakodynamischen Eigenschaften zur Verfügung zu stellen, die als Arzneimittel
vrwertar sind.
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Ausgangsstoffe der Formel II, sowie der Formel III, worin R1 eine
Hydroxygruppe bedeutet, können eine übliche Schutzgruppe enthalten, die nach der
Umsetzung abgespalten wird. Es handelt sich hierbei insbesondere um Reste, die durch
Hydrolyse in nicht saurem Medium leicht abspaltbar sind und gegebenenfalls bereits
während der Reaktion abgespalten werden. Falls solche Schutzgruppen bei der Verfahrensreaktion
nicht abgespalten werden, erfolgt eine Abspaltung nach der Reaktion. Häufig enthalten
die Ausgangsverbindungen aufgrund ihrer Herstellung bereits derartige Schutzgruppen.
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Bei diesen Schutzgruppen handelt es sich beispielsweise um leicht
solvolytisch abspaltbare Acylgruppen.
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Die solvolytisch abspaltbaren Schutzgruppen werden beispielsweise
durch Verseifung mittels basischer Substanzen (Pottasche, Soda, wässrige Alkalilösungen,
alkoholische Alkalilösungen, wässriges NH3) bei Temperaturen zwischen 10 und 150°
C, insbesondere 20 -100° C, abgespalten. Als Lösungs- beziehungsweise Suspensionsmittel
hierfür kommen beispielsweise in Betracht: Wasser, niedere aliphatische Alkohole,
cyclische Ether wie Dioxan oder Tetrahydrofuran, aliphatische Ether, Dimethylformamid
und so weiter sowie Mischungen dieser Mittel.
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Beispiele für hydrolytisch abspaltbare Reste sind: Trifluoracetylrest,
Phthalylrest, Tritylrest, p-Toluolsulfonylrest und ähnliche sowie niedere Alkanoylreste
wie Acetylrest, Formylrest, tert.-Butyloxicarbonylrest und ähnliche. Auch die Carbalkoxygruppe
(zum Beispiel niedrigmolekulare) kommt in Frage.
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Zu dem Verfahren a) Die Durchführung dieses Verfahrens erfolgt in
einem Lösung so oder Suspensionsmittel bei Temperaturen zwischen 20 und 1800 C,
insbesondere zwischen 300 C und 1500 C.
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Als Lösung so beziehungsweise Suspensionsmittel kommen in Betracht:
Wasser, niedere gesättigte aliphatische C 1rC6 -Alkohole, niedere aliphatische gesättigte
Ether mit Alkylresten aus 1 - 5 C-Atomen, aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol,
Methylbenzole (Toluol), Dimethylbenzole (Xylol). Im allgemeinen arbeitet man bei
Siedetemperatur des verwendeten Lösungsmittels. Das bei der Reaktion entstehende
Wasser kann beispielsweise durch Zugabe von Trocknungsmitteln wie Natriumsulfat,
Kaliumcarbonat, Kaliumchlorid, Molekularsieben (zum Beispiel Typ 4A) oder durch
azeotrope Destillation (zum Beispiel bei Verwendung aromatischer Kohlenwasserstoffe
als Lösungsmittel) entfernt werden.
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Das Verfahren muß unter Ausschluß von Säuren durchgeführt werden,
da die Verfahrensprodukte säurelabil sind.
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Im allgemeinen verwendet man pro 1 Mol Phenyläthylamin der Formel
II 1,5 - 5 Mol Formaldehyd. Vorzugsweise verwendet man 3 Mol Formaldehyd beziehungsweise
das Äquivalent eines Formaldehyd liefernden Stoffes pro 2 Mol Phenyläthylamin der
Formel II. Als Formaldehyd liefernde Stoffe kommen beispielsweise in Frage: Polyformaldehyd,
Paraformaldehyd. Bei der Verwendung von Formaldehyd liefernden Stoffen, bei denen
der Formaldeyhd im sauren Medium freigesetzt wird, sollte die Formaldehydfreisetzung
der eigentlichen Reaktion vorgeschaltet und überflüssige Säure vorsichtig neutralisiert
werden, damit die gewünschten dimeren Oxazolidine nicht dem sauren Milieu ausgesetzt
sind.
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Zu dem Verfahren b) Die Durchführung dieses Verfahrens erfolgt in
indifferenten Lösung so oder Suspensionsmitteln bei Temperaturen zwischen 20 und
2000 C, insbesondere zwischen 300 C und 1500 C. Als Lösungs- beziehungsweise Suspensionsmittel
kommen in Betracht: Wasser, niedere gesättigte aliphatische C1-C 6-Alkohole, niedere
aliphatische gesättigte Ether mit Alkylresten aus 1 - 5 C-Atomen, cyclische Ether
wie Tetrahydrofuran, Dioxan, aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Methylbenzole
(Toluol), Dimethylbenzole (Xylol), chlorierte Kohienwasserstoffe wie Chloroform,
1,2-Dichlorethan, Säureamide (Dimethylformamid, Dimethylacetamid, Tetramethylharnstoff).
Im allgemeinen arbeitet man bei Siedetemperatur des verwendeten Lösungsmittels.
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Falls die Verbindung cxy Formaldhyd ist, kann das bei der Reaktion
entstehende Wasser beispielsweise durch Zugabe ton Trocknungsmitteln, wie Natriumsulfat,
Kaliumcarbonat, Kaliumchlorid, Molekularsieben (zum Beispiel Typ 4A) oder durch
azeotrope Destillation (zum Beispiel bei Verwendung aromatischer Kohlenwasserstoffe
als Lösungsmittel) entfernt werden. Anstelle von Formaldehyd können auch Formaldehyd-liefernde
Stoffe verwendet werden. Solche Stoffe sind beispi-elsweise: Polyformaldehyd, Paraformaldehyd.
Bei der Verwendung von Formaldeyhd-liefernden Stoffen, bei denen der Formaldehyd
im sauren Medium freigesetzt wird, sollte die Formaldeyhdfreisetzung der eigentlichen
Reaktion vorgeschaltet und überflüssige Säure vorsichtig neutralisiert werden, damit
die gewünschten dimeren Oxazolidine nicht dem sauren Milieu ausgesetzt sind.
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Falls als Verbindung CXY Methylenbromid verwendet wird, erfolgt die
Umsetzung zweckmäßig in Gegenwart von Alkali, beispielsweise in einem Säureamid
(Dimethylformamid) in Gegenwart von Alkalihydriden (Natriumhydrid). Im Falle der
Verwendung von Methylenbromid
kann die Umsetzung auch in Gegenwart
von Phasentransferkatalysatoren beziehungsweise in Gegenwart von Kronenether (die
hier als Phasentransferkatalysatoren benutzt werden) durchgeführt werden. Als Phasentransferkatalysatoren
kommen beispielsweise in Betracht quarternäre Ammoniumsalze wie tetra-n-Butylammoniumbromid,
tetra-n-Butylammoniumhydrogensulfat, Benzyltriethylammoniumchlorid, Hexadecyltributylphosphoniumbromid
(siehe Dehmlow, Dehmlow, Phase Transfer Catalysis, Vol II, Verlag Chemie, 1980).
Die Umsetzung unter Verwendung von Phasentransferkatalysatoren wird in Gegenwart
von Alkali beispielsweise 50 tigem Alkali (NaOH,KOH) und gegebenenfalls einem weiteren
der obengenannten Lösungsmittel durchgeführt.
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Bei Benutzung von Kronenethern wird ebenfalls in Gegenwart von Alkali
gearbeitet, wobei das Alkali in fester Form oder als verdünnte Lösung (zum Beispiel
O - 30 % wässriges Alkali) verwendet wird. Als weitere Lösungs-beziehungsweise Suspensionsmittel
kommen die bereits genannten Mittel in Betracht. Kronenether sind Komplexbildner,
in denen makrocyclische Polyether Alkali metall-Ionen Komplexe binden (siehe zum
Beispiel Angewandte Chemie 84 (1972) Seiten 16-26). Es kommen Kronenether mit 8
C-Atomen und'4 Sauerstoffatomen bis zu 20 C-Atomen und 10 Sauerstoffatomen in Frage.
Beispielsweise wird bei Verwendung von KOH ein Kronenether mit 12 C-Atomen und 6
Sauerstoffatomen, bei Verwendung von NaOH ein Kronenether mit 10 C-Atomen und 5
Sauerstoffatomen, bei Verwendung von LiOH ein Kronenether mit 8 C-Atomen und 4 Sauerstoffatomen
angewandt.
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Falls eine Verbindung CXY eingesetzt wird, bei der X Sauerstoff ist
und Y zwei Halogenatome (Cl, Br oder J) bedeutet, ist es meist günstig, in Gegenwart
von basischen Verbindungen als Säurefänger zu arbeiten.
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Als basische Verbindungen kommen zum Beispiel in Frage: tertiäre niedere
aliphatische Amine wie Triethylamin, Pyridin, Alkalicarbonate (K2C03)
und
ähnliche. Gegebenenfalls kann auch das Phenyläthylamin als Säureacceptor dienen,
wobei dann 4 Mol des entsprechenden Phenyläthylamins auf 1 Mol der Verbindung CXY
verwendet werden.
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Falls die Verbindung CXY ein Carbonyldihalogenid ist, muß die Carbonylgruppe
nach der Umsetzung zur CH2-Gruppe reduziert werden. Diese Reduktion ist beispielsweise
möglich: mit komplexen Metallhydriden (zum Beispiel LithiunalL;lnium?ydrid, Natriumborhydrid,
Cyanoborhydrid, Lithiur..-tri-tert. -butoxyaluminiumhydrid), mit Diisobutlalumlniumhydri
(zum Beispiel in Diethylether), mit Triethylsilan in Gegenwart von ZnCl2, mit Hydroxylamnhydrochlorid
in Gegenwart von Polyphosphorsäure, mit Diboran (zum Beispiel in Tetrahydrofuran)
durch Elektrolyse zum Beispiel in Gegenwart von Tetrame hylamaoniumchlorid in Methanol)
oder mittels Aluminiumalkoholen nach Meerein und Ponndorf (zum Beispiel mit Aluminiumisopropylat).
Als Temperaturbereich kommt zum Beispiel in Frage: 0 - 2000 C, insbesondere 20 -
1500 C. Als Lösungs- beziehungsweise Suspensionsmittel für diese Reduktionen kommen
beispielsweise in Betracht: Niedere gesättigte aliphatische Alkohle, niedere aliphatische
gesättigte Ether, cyclische Ether, wie Dioxan, Tetrahydrofuran, Wasser oder aromatische
Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol, Xylol sowie Gemische dieser Mittel.
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Auch eine Reduktion mit Wasserstoff (unter hohem Druck beispielsweise
300 bar) in Gegenwart von Kupferchromit bei 2500 C (beispielsweise in Dioxan) ist
möglich.
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Das Verfahren muß unter Ausschluß von Säuren durchgeführt werden,
da die Verfahrensprodukte säurelabil sind.
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Für 1 Mol der Verbindung CXY benötigt man 2 Mol des entsprechenden
4-Methyl-5-phenyl-oxazolidins der Formel III. In der Regel ist jedoch ein überschuß
der Verbindung CXY empfehlenswert und zwar bis zu 5 Mol Verbindung CXY pro 2 Mol
Oxazolidin; Die verwendeten 4 -Methyl-5-phenyloxyzolidin-Ausgangsverbindungen (Formel
III) sind bekannt. Für den Fall, daß R1 eine Benzyloxygruppe ist, können diese Verbindungen
durch Umsetzung von 1 Mol Formaldehyd oder dem Äquivalent eines Formaldehyd-liefernden
Stoffes mit 1 Mol eines entsprechenden Aminoalkohls
worin R1 eine Benzyloxygruppe ist in analoger Weise zu der in Journal of the American
Chemical Society 67 (1945) Seiten 1515 bis 1519 oder in Liebigs Annalen der Chemie
614 (1958) Seiten 149 - 158 beschriebenen Methode erhalten werden.
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Das verwendete Ausgangsamin der Formel II kann der diastereomeren
Reihe des Ephedrins (Erythro-Reihe) oder des Pseudoephedrins angehören. Es können
sowohl die reinen Enantiomeren als auch die entsprechenden Racemate eingesetzt werden.
Dementsprechend werden Bis-Oxazolidine der Formel I erhalten, die entweder der Erythro-Reihe
oder der Threo-Reihe angehören.
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Die Bis-Oxazolidine der beiden Reihen unterscheiden sich in der Stellung
von CH3 -Gruppe und Phenylring. Die Lage der beiden Substituenten geht aus den beiden
untenstehenden Stereoformeln hervor:
erythro threo (pseudo) Analoges gilt, falls ein 4-Methyl-5-phenyloxazolidin der
Formel III als Ausgangsstoff verwendet wird.
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Je nachdem, ob man von entsprechenden reinen Enantiomeren oder Racematen
der Ausgangsstoffe II oder auch III ausgeht, erhält man die Bis-Oxazolidine der
Formel I ebenfalls in Form der reinen Enantiomeren oder der Racemate.
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Bei der Spaltung der Bis-Oxazolidine unter sauren Bedingungen werden
die Asymmetriezentren nicht berührt, so daß diese unter Erhaltung der jeweils vorliegenden
Konfiguration erfolgt.
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Diejenigen Verbindungen der Formel I, die als Racemate anfallen, können
in an sich bekannter Weise, zum Bei-
spiel mittels einer optisch
aktiven Säure unter schonenden Bedingungen bei tiefen Temperaturen in die optisch
aktiven Isomeren gespalten werden.
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Die erfindungsgemäßen Bis-Oxazolidine können auch durch Behandeln
mit einem Äquivalent einer Säure in die entsprechenden Säureadditionssalze überführt
werden. Die Herstellung solcher Salze erfolgt zweckmäßig in wasserfreien Lösungsmitteln
(zum Beispiel absolutem Ethanol, anderen wasserfreien niederen aliphatischen Alkoholen,
Dioxan) in der Kälte unter Vermeidung jeglichen Säureüberschusses. Es kommen ganz
allgemein zum Beispiel die Salze mit pharmakologisch verträglichen Säuren in Betracht.
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Als derartige Säuren kommen zum Beispiel in Frage: Halogenwasserstoffsäuren,
Schwefelsäure, Phosphorsäuren, Salpetersäure, Perchlorsäure, organische Mono-, Di-oder
Tricarbonsäuren der aliphatischen, alicyclischen, aromatischen oder heterocyclischen
Reihe sowie Sulfonsäuren. Beispiele hierfür sind: Ameisen-, Essig-, Propion-, Bernstein-,
Glykol-, Milch-, Apfel-, Wein-, Zitronen-, Ascorbin-, Malein-, Fumar-, Hydroxymalein-oder
Brenztraubensäure; Phenylessig-, Benzoe-! p-Amino-.benzoe-, Anthranil-, p-Hydroxy-benzoe-,
Salicyl- oder p-Aminosalicylsäure. Embonsäure, Methansulfon-, Äthansulfon-, Hydroxyäthansulfon-,
Äthylensulfonsäure; Halogenbenzolsulfon-, Toluolsulfon-, Naphthalinsulfonsäure oder
Sulfanilsäure oder auch 8-Chlor-theophyllin.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I stellen darüberhinaus
beispielsweise wichtige Ausgangssubstanzen dar für die Herstellung von pharmakodynamisch
wirksamen Aminoketonen der Formel
worin R1 Wasserstoff oder eine Hydroxygruppe ist, R2 Wasserstoff oder eine Cj-C6-Alkylgruppe
bedeutet und A die unten angegebenen Bedeutungen hat.
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Die Herstellung der Aminoketone der Formel V erfolgt beispielsweise
durch Umsetzung von 1 Mol einer Verbindung der Formel I mit 2 - 3 Mol, insbesondere
2,3 -2,5 Mol eines Ketons der Formel A-CO-CH3 in Gegenwart einer Säure in einem
Lösungsmittel bei Temperaturen zwischen 20 bis 1500 C.
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Falls R1 der Formel I eine Benzyloxygruppe bedeutet wird die Benzylgruppe
anschließend in hierfür bekannter Weise (beispielsweise durch Hydrierung in Gegenwart
eines Palladium-Katalysators) abgespalten.
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Die Herstellung von Aminoketonen der Formel V unter Verwendung der
N,N'-Methylen-bis-oxazolidine der Formel I ergibt beispielsweise bessere Ausbeuten
als nach den bisher hierfür üblichen Verfahren.
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Der Rest A kann die folgenden Reste darstellen: Den Adamantylrest
oder einen gesättigten oder einfach ungesättigten C3-C1 6-Cycloalkylrest, der auch
durch eine C1-C4-Alkylgruppe oder ein Halogenatom (Fluor, Chlor, Brom) substituiert
sein kann. Falls der Cycloalkylrest substituiert
ist, handelt es
sich vorzugsweise um einen oder 2 gleich beziehungsweise verschiedene Substituenten
wie Methyl, Äthyl, Chlor, Brom und/oder Fluor.
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Die Herstellung von Aminoketonen der Formel V unter Verwendung von
N,N'-Methylen-bis-oxazolidinen der Formel I erfolgt im allgemeinen in einem inerten
Lösungs-beziehungsweise Suspensionsmittel bei Temperaturen zwischen 5 und 250° C.
Als Lösungsmittel kommen beispielsweise in Betracht: Niedere aliphatische Alkohole
(Ethanol, Methanol, Isopropanol, Propanol), gesättigte alicyclische und cyclische
Ether (Dioxan, Tetrahydrofuran, Diethylether), niedere aliphatische Ketone (Aceton),
niedere aliphatische Kohlenwasserstoffe oder Halogenkohlenwasserstoffe (Chloroform,
1 2-Dichlorethan), aromatische Kohlenwasserstoffe (Benzol, Xylol, Toluol), Eisessig,
Wasser beziehungsweise Mischungen dieser Mittel).
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Die Reaktionslösung muß auf jeden Fall sauer gestellt werden, vorzugsweise
durch Mineralsäuren. Jedoch können hierzu auch organische Säuren und saure Ionenaustauscher
verwendet werden.
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Beispielsweise kann die Herstellung von Aminoketonen der Formel V
nach folgender Vorschrift beziehungsweise analog folgender Vorschrift erfolgen:
Die Reaktionsmischung aus 16,92 g (0,05 Mol) t-N,N'-Methylen-bis- (4-methyl-5-phenyl-oxazolidin
(hergestellt aus C-Norephedrin) , 15,14 g (0,12 Mol) Acetylcyclohexan, 35 ml Isopropanol
und 19 ml 5,1n isopropanolischer Salzsäure wird 6 Stunden unter Rühren und Rückfluß
erhitzt. Die Reaktionsmischung wird über Nacht bei Raumtemperatur belassen. Das
auskristallisierte Produkt wird abgenutscht und r) rf aìlo] d 20 ml Aceton gewaschen.
Man (rhtilt beiispielsweise 32,58 g (67 % der Theorie) e -/3-Hydroxy-3-phenylpropyl-
(2) 7-/3-cyclohexyl-3-oxo-propyl7-amin-hydrochlorid.
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F.: 219 - 2210 C.
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Pharmakologische beziehungsweise pharmazeutische Angaben Die erfindungsgemäßen
Verbindungen sind zur Herstellung pharmazeutischer Zusammensetzungen und Zubereitungen
geeignet. Die pharmazeutischen Zusammensetzungen beziehungsweise Arzneimittel enthalten
als Wirkstoff einen oder mehrere der erfindungsgemäßen Verbindungen, gegebenenfalls
in Mischung mit anderen pharmakologisch beziehungsweise pharmazeutisch wirksamen
Stoffen. Die Herstellung der Arzneimittel erfolgt in bekannter Weise, wobei die
bekannten und üblichen pharmazeutischen Hilfsstoffe sowie sonstige übliche Träger-
und Verdünnungsmittel verwendet werden können.
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Als derartige Träger- und Hilfsstoffe kommen zum Beispiel solche Stoffe
in Frage, die in folgenden Literaturstellen als Hilfsstoffe für Pharmazie, Kosmetik
und angrenzende Gebiete empfohlen beziehungsweise angegeben sind: Ullmanns Encyklopädie
der technischen Chemie, Band 4 -(1953), Seite 1 bis 39; Journal of Pharmaceutical
Sciences, Band 52 (1963), Seite 918 u.ff.,-H.v.Czetsch-Lindenwald, Hilfsstoffe für
Pharmazie und angrenzende Gebiete; Pharm. Ind., Heft 2, 1961, Seite 72 u.ff.; Dr.
H. P. Fiedler, Lexikon der Hilfsstoffe für Pharmazie, Kosmetik und angrenzende Gebiete
Cantor KG. Aulendorf in Württemberg 1971.
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Beispiele hierfür sind Gelatine, natürliche Zucker wie Rohrzucker
oder Milchzucker, Lecithin, Pektin, Stärke (zum Beispiel Maisstärke), Alginsäure,
Tylose, Talkum, Lycopodium, Kieselsäure (zum Beispiel kolloidale), Cellulose, Cellulosederivate
(zum Beispiel Celluloseäther, bei denen die Cellulose-Hydroxygruppen teilweise mit
niederen gesättigten aliphatischen Alkoholen und/oder niederen gesättigten aliphatischen
Oxyalkoholen veräthert sind, zum Beispiel Methyloxypropylcellulose),
Stearate,
Magnesium- und Calciumsalze von Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen, insbesondere
der gesättigten (zum Beispiel Stearate) , Emulgatoren, Öle und Fette, insbesondere
pflanzliche (zum Beispiel Erdnussöl, Rhizinusöl, Olivenöl, Sesamöl, Baumwollsaatöl,
Maisöl, Weizenkeimöl, Sonnenblumensamenöl, Kabeljau-Leberöl, Mono-, Di- und Triglyceride
von gesättigten Fettsäuren C12H2402 bis C18H3602 und deren Gemische), pharmazeutisch
verträgliche ein- oder mehrwertige Alkohole und Polyglykole wie Polyäthylenglykole
sowie Derivate hiervon, Ester von aliphatischen gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren
(2 bis 22 C-Atome, insbesondere 10 bis 18 C-Atome) mit einwertigen aliphatischen
Alkoholen (1 bis 20 C-Atome) oder mehrwertigen Alkoholen wie Glykolen, Glycerin,
Diäthylenglykol, Pentaerythrit, Sorbit, Mannit und so weiter, die gegebenenfalls
auch veräthert sein können, Benzylbenzoat, Dioxolane, Glyzerinformale, Tetrahydrofurfurylalkohol,
Polyglycoläther mit C1-C 12-Alkoholen, Dimethylacetamid, Lactamide, Lactate, Äthylcarbonate,
Silicone (insbesondere mittelviskose Dimethylpolysiloxane) Magnesiumcarbonat und
ähnliche.
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Zur Herstellung von Lösungen kommen beispielsweise Wasser oder physiologisch
verträgliche organische Lösungsmittel in Frage, wie zum Beispiel Äthanol, 1,2-Propylenglykol,
Polyglykole und deren Derivate, Dimethylsulfoxyd, Fettalkohole, Triglyceride, Partialester
des Glycerins, Paraffine und ähnliche.
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Bei der Herstellung der Zubereitungen können bekannte und übliche
Lösungsvermittler, beziehungsweise Emulgatoren, verwendet werden. Als Lösungsvermittler
und Emulgatoren kommen beispielsweise in Frage: Polyvinylpyrrolidon, Sorbitanfettsäureester
wie Sorbitantrioleat, Lecithin, Acacia, Tragacanth, polyoxyäthylier-
tes
Sorbitanmonooleat, polyoxyäthylierte Fette, polyoxyäthylierte Oleotriglyceride,
linolisierte Oleotriglyceride, Polyäthylenoxyd-Kondensationsprodukte von Fettalkoholen,
Alkylphenolen oder Fettsäuren oder auch 1-Methyl-3-(2-hydroxyäthyl)-imidazolidon-(2).
Polyoxyäthyliert bedeutet hierbei, daß die betreffenden Stoffe Polyoxyäthylenketten
enthalten, deren Polymerisationsgrad im allgemeinen zwischen 2 bis 40 und insbesondere
zwischen 10 bis 20 liegt.
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Solche polyoxyäthylierten Stoffe können beispielsweise durch Umsetzung
von hydroxylgruppenhaltigen Verbindungen (beispielsweise Mono- oder Diglyceride
oder ungesättigte Verbindungen wie zum Beispiel solchen die Ölsäurereste enthalten)
mit Äthylenoxyd erhalten werden (zum Beispiel 40 Mol Äthylenoxyd pro Mol Glycerid).
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Beispiele für Oleotriglyceride sind Olivenöl, Erdnussöl, Rhizinusöl,
Sesamöl, Baumwollsaatöl, Maisöl (siehe auch Dr. H.P. Fiedler Lexikon der Hilfsstoffe
für Pharmazie, Kosmetik und angrenzende Gebiete 1971, Seite 191 bis 195).
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Darüberhinaus ist der Zusatz von Konservierungsmitteln, Stabilisatoren,
Puffersubstanzen, zum Beispiel Calciumhydrogenphosphat, kolloidales Aluminiumhydroxyd,
Geschmackskorrigentien, Antioxydantien und Komplexbildnern (zum Beispiel Sthylendiaminotetraessigsäure)
und dergleichen möglich. Gegebenenfalls ist zur Stabilisierung des Wirkstoffmoleküls
mit physiologisch verträglichen Säuren oder Puffern auf einen pH-Bereich von ca.
3 bis 7 einzustellen. Im allgemeinen wird ein möglichst neutraler bis schwach saurer
(bis pH 5) pH-Wert bevorzugt.
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Als Antioxydantien kommen beispielsweise Natriummetabisulfit, Ascorbinsäure,
Gallussäure, Gallussäure-alkylester, Butylhydroxyanisol, Nordihydroguajaretsäure,
Tocopherole sowie Tocopherole + Synergisten (Stoffe die Schwermetalle durch Komplexbildung
binden, beispielsweise
Lecithin, Ascorbinsäure, Phosphorsäure)
zur Anwendung. Der Zusatz der Synergisten steigert die antioxygene Wirkung der Tocopherole
erheblich.
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Als Konservierungsmittel kommen beispielsweise S9rbinsäure, p-Hydroxybenzoesäureester
(zum Beispiel Niederalkylester), Benzoesäure, Natriumbenzoat, Trichlorisobutylalkohol,
Phenol, Kresol, Benzethoniumchlorid und Formalinderivate in Betracht.
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Die pharmazeutische und galenische Handhabung der erfindungsgemäßen
Verbindungen erfolgt nach den üblichen Standardmethoden. Beispielsweise werden Wirkstoff(e)
und Hilfs- beziehungsweise Trägerstoffe durch Rühren oder Homogenisieren (zum Beispiel
mittels üblicher Mischgeräte) gut vermischt, wobei im allgemeinen bei Temperaturen
zwischen 20 und 80" C, vorzugsweise 20 bis 50° C, insbesondere bei Raumtemperatur
gearbeitet wird. Im übrigen wird auf das folgende Standardwerk verwiesen: Sucker,
Fuchs, Speiser, Pharmazeutische Technologie, Thieme-Verlag Stuttgart, 1978.
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Die Applikation der Wirkstoffe beziehungsweise der Arzneimittel kann
auf die Haut oder Schleimhaut oder in das Körperinnere erfolgen, beispielsweise
oral, enteral, pulmonal, rectal, nasal, vaginal, lingual, intravenös, intraarteriell,
intrakardial, intramuskulär, intraperitoneal, intracutan, subcutan.
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Insbesondere ist auch der Zusatz anderer Arzneimittelwirkstoffe günstig.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen zeigen: An der Shay-Ratte eine
magensäuresekretionshemmende Wirkung. Die Untersuchungen erfolgten nach der Methode
von Shay, H., Komarow, S.A., et al., Gasteroenterology 5! 43 (1945) mit folgender
Änderung gegenüber der Originalmethode: Statt Beurteilung der Ulkusbildung wird
die Magensäure- beziehungsweise -saftmenge und der Säuregrad gemessen (Säuresekretionshemmung).
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Am Carrageenin-Ödem der Rattenpfote (Methode von Domenjoz et al.,
Arch.exper.Path. und Pharmakol.
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230, 325 (1957)) zeigen die Verbindungen eine antiphlogistische und
im Reserpinkatalepsie-Antagonismus-Test an der Maus (Methode von Hoffmeister, F.
et al., Arzneimittel-Forschung 19, 846 (1969)) eine antidepressive Wirkung.
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Beispielsweise wird bei obengenannter Versuchsmethode der Shay-Ratte
bei einer Dosis von 25 mg/kg Körpergewicht (Ratte) eine magensäuresekretionshemmende
Wirkung erhalten.
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Diese magensäuresekretionshemmende Wirkung ist mit-der Wirkung des
bekannten Arzneimittels Cimetidin vergleichbar.
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Die niedrigste, bereits wirksame Dosis in dem oben angegebenen Tierversuch
ist beispielsweise 10 mg/kg oral 1 mg/kg intravenös.
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Als allgemeiner Dosisbereich für die oben angegebenen Wirkungen (Tierversuch
wie oben) kommt beispielsweise in Frage.
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10-1000 mg/kg oral, insbesondere 50 mg/kg 1- 100 mg/kg intravenös,
insbesondere 10 mg/kg.
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Indikationen, für die die erfindungsgemäßen Verbindungen in Betracht
kommen können: Magen-Darm-Erkrankungen
Die pharmazeutischen Zubereitungen
enthalten im allgemeinen zwischen 1 bis 1000, vorzugsweise bis 50 -mg der erfindungsgemäßen
aktiven Komponente(n).
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Die Verabreichung kann beispielsweise in Form von Tabletten, Kapseln,
Pillen, Dragees, Zäpfchen, Salben, Gelees, Cremes, Puder, Stäubepulver, Aerosolen
oder in flüssiger Form erfolgen. Als flüssige Anwendungsformen kommen zum Beispiel
in Frage: Ölige oder alkoholische beziehungsweise wässrige Lösungen sowie Suspensionen
und Emulsionen. Bevorzugte Anwendungsformen sind Tabletten, die zwischen 1 und 1000
mg, oder Lösungen, die zwischen 0,1 bis 20 % an aktiver Substanz enthalten.
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Die Einzeldosis der erfindungsgemäßen aktiven Komponenten kann beispielsweise
liegen a) bei oralen Arzneiformen zwischen 10- und 1000, vorzugsweise 20 mg, b)
bei parenteralen Arzneiformen (zum Beispiel intravenös, intramuskulär) zwischen
1 und 100 mg, vorzugsweise 10 mg, c) bei Arzneiformen zur rektalen oder vaginalen
Applikation zwischen 10 und 1000, vorzugsweise 20 mg, d) bei Arzneiformen zur lokalen
Applikation auf die Haut und Schleimhäute (zum Beispiel in Form von Lösungen, Lotionen,
Emulsionen, Salben und so weiter) zwischen 10 und 1000, vorzugsweise 20 mg.
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- (Die Dosen sind jeweils bezogen auf die freie Base) -
Beispielsweise
können 3 mal täglich 1 bis 3 Tabletten mit einem Gehalt von 10 bis 1000 mg wirksamer
Substanz oder zum Beispiel bei intravenöser Injektion 1 bis 3 mal täglich eine Ampulle
von 0,5 bis 2 ml Inhalt mit 1 bis 100 mg Substanz empfohlen werden. Bei oraler Verabreichung
ist die minimale tägliche Dosis beispielsweise 20 mg; die maximale tägliche Dosis
bei oraler Verabreichung soll nicht über 5000 mg liegen.
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Für die Behandlung von Hunden und Katzen liegt die orale Einzeldosis
im allgemeinen zwischen ungefähr 20 und 2000 mg/kg Körpergewicht; die parenterale
Dosis ungefähr zwischen 10 und 1000 mg/kg Körpergewicht.
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Für die Behandlung von Pferden und Vieh liegt die orale Einzeldosis
im allgemeinen zwischen ungefähr 50 und 5000 mg/kg; die parenterale Einzeldosis
ungefähr zwischen 10 und 1000 mg/kg Körpergewicht.
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Die akute Toxizität der erfindungsgemäßen Verbindungen an der Maus
(ausgedrückt durch die LD 50 mg/kg; Methode nach Miller und Tainter: Proc. Soc.
Exper. Biol. a. Med.
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57 (1944) 261) liegt beispielsweise bei oraler Applikation zwischen
50 und 10000 mg/kg (beziehungsweise oberhalb 10000 mg/kg.
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Die Arzneimittel können in der Humanmedizin, der Veterinärmedizin
sowie in der Landwirtschaft allein oder im Gemisch mit anderen pharmakologisch aktiven
Stoffen verwendet werden.
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Beispiel 1 (Verfahren a) N,N -Methylen-bis- (4-methyl-5-phenyl-oxazolidin
400 g (2,6 Mol) Q-Norephedrin-Base werden in 800 ml Wasser in der Hitze gelöst und
330 g 35ige wässrige Formalinlbsung tropfenweise zugesetzt. Die Reaktionsmischung
wird 4 Stunden im siedenden Wasserbad erwärmt.
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Anschließend wird mehrmals mit Methylenchlorid extrahiert, mit K2CO3
getrocknet und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Der feste Rückstand wird aus
Diisopropyläther umkristallisiert.
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Ausbeute: 423 g (94,5%) F- 98 - 99 0C.
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Die Herstellung dieser Verbindung kann auch in folgender abgeänderter
Weise erfolgen: 10 g (0,066 Mol) e-Norephedrin-Base, 4 g (0,132 Mol) Paraformaldehyd,
6,6 g Natriumsulfat wasserfrei, werden in 100 ml getrocknetem Xylol suspendiert
und unter Rühren 5 Stunden unter Rückfluß erhitzt.
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Die anorganischen Bestandteile werden abfiltriert, das Lösungsmittel
im Vakuum eingeengt und das feste Rohprodukt aus Diisopropyläther umkristallisiert.
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Ausbeute: 6,1 g = 55 % F.: 98 - 990 C.
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10 g (0,066 Mol) e-Norephedrin-Base, 4 g (0,132 Mol) Paraformaldehyd,
werden in 150 ml Xylol suspendiert und im Wasserabscheider für 5 Stunden unter Rückfluß
erhitzt. Das Lösungsmittel wird im Vakuum eingeengt und der feste Rückstand aus
Diisopropyläther umkristallisiert.
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Ausbeute: 7,6 g = 68 % F.: 1000 C.
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Beispiel 2 (Verfahren b) N,N'-Methyl-bis-4-methyl-5-phenyl-axazolidin
12 g (0,0735 Mol) frisch destilliertes monomeres 4-Hethyl-5--phenyl-Oxazolidin (erhältlich
nach Liebigs Annalen der Chemie 614 (1958) Seiten 149 - 158 aus e-Norephedrin) werden
in 25 ml Wasser suspendiert und zum Sieden erhitzt. Hierzu werden 6 ml 35%ige Formalinlösung
getropft. Anschließend wird für 2 Stunden erhitzt, auf Raumtemperatur abgekühlt
und das Reaktionsprodukt durch mehrmalige Extraktion mit Methylchlorid isoliert.
Nach Trocknen mit Natriumsulfat und Entfernen des Lösungsmittels wird der erhaltene
weiße Feststoff aus Diisopropylether umkristallisiert.
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Ausbeute: 9 g = 71% F.: 96 - 98" C.
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Analog der obigen Vorschrift werden aus 100 g (-) -yr-Norephedrin
und 64 ml 35%iger Formalinlösung-73 g = 81% des öligen dimeren Oxazolidins des (-)
- 7(r-Norephedrin erhalten.