Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen
implantierbaren Herzschrittmacher nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Bei einem derartigen aus der DE 27 38 871 A1 bekannten
Herzschrittmacher besitzt der Mikroprozessor einen Taktgeber,
dessen Funktion und Zweck darin besteht, die Geschwindigkeit
zu steuern, mit der der Mikroprozessor seine Operationen
ausführen soll. Der Mikroprozessor, dem ein geeigneter
Speicher zugeordnet ist, dient zum Steuern sowohl des
Intervalls zwischen aufeinanderfolgenden Stimulationsimpulsen
als auch der Dauer der einzelnen Stimulationsimpulse.
Derartige Mikroprozessoren bieten zwar eine erhebliche
Flexibilität, jedoch verbrauchen sie auch einiges an Energie.
Es wurde herausgefunden, daß, je schneller der
Mikroprozessortakt und je kürzer jeder Befehslzyklus ist,
desto größer der Energieverbrauch ist. Somit sollte der
Mikroprozessor nicht in einer Dauergeschwindigkeit betrieben
werden, die höher ist als sie zur Erfüllung der vorgegebenen
Aufgaben sein muß. Es wurde deshalb empfohlen, den
Mikroprozessor mit verschiedenen Geschwindigkeiten zu
betreiben, und zwar in Abhängigkeit davon, wieviel Aktivität
von ihm gefordert wird. Ein ledigliches Schalten zwischen
langsamen und schnellen Geschwindigkeiten ist jedoch nicht
möglich, nicht zuletzt deshalb, weil es eine bestimmte
Geschwindigkeit gibt, unterhalb der die Gefahr besteht, daß
der Mikroprozessor ohne Verlust an Information nicht zu
betreiben ist. Aber auch bei einer solchen geringen
Geschwindigkeit wird immer noch zu viel an Energie verbraucht.
Aus der DE 28 25 626 A1 ist ferner ein Herzschrittmacher
bekannt geworden, der nicht mit Hilfe eines Mikroprozessors
arbeitet. Dieser Herzschrittmacher verwendet einen
niederfrequenten Oszillator und einen hochfrequenten
Oszillator, die in der Weise zusammenarbeiten, daß die
gewünschten Stimulierungsimpulse dem Patienten zugeführt
werden können. Der Grund für die Verwendung von zwei
Oszillatoren liegt darin, daß zwei Zeitintervalle vorhanden
sind, die für die Zwecke der Steuerung der
Stimulierungsimpulse signifikant sind. Einer dieser
Intervalle ist die Zeit zwischen aufeinanderfolgenden
Stimulierungsimpulsen, während das andere Zeitintervall die
Zeit der Dauer jedes Stimulierungsimpulses ist. Weil das
Zeitintervall zwischen den Stimulierungsimpulsen relativ lang
ist, wird hierfür ein niederfrequenter Oszillator verwendet,
und weil die Dauer jedes Stimulierungsimpulses relativ kurz
ist, wird der hochfrequente Oszillator verwendet. Der
hochfrequente Oszillator wird deshalb nur dann zugeschaltet,
wenn er benötigt wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen
implantierbaren Herzschrittmacher der eingangs genannten Art
zu schaffen, mit dem bei Verwendung eines Mikroprozessors
dessen Energieverbrauch erheblich abgesenkt werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei einem implantierbaren
Herzschrittmacher der genannten Art die im Anspruch 1
angegebenen Merkmale vorgesehen.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ist es möglich, den
Mikroprozessor in einen sogenannten "Schlafzustand" zu den
Zeiten zu bringen, in denen die verschiedenen Zustände der
zugeordneten externen Schaltkreise derart sind, daß sie
keinerlei Unterstützung ihres Betriebs durch den
Mikroprozessor erfordern. Dies führt während dieser
Betriebsphase des Mikroprozessors zu einer erheblichen Reduzierung
von dessen Energieverbrauch. Damit keine Daten verlorengehen,
wird dem Mikroprozessor zwar immer noch Energie zugeführt,
jedoch lediglich in einem minimalen Umfange.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand des in
der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben.
Die einzige Figur zeigt in schematischer Darstellung
in Form eines Blockschaltbildes den
funktionellen Aufbau eines Herzschrittmachers
gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
vorliegender Erfindung.
Die Steuereinrichtung 1 besitzt einen Mikroprozessor 3,
der einen maskenprogrammierten
Speicher und einen Arbeitsspeicher aufweist.
Mit dem Prozessor 3 sind zugeordnete Schaltkreise
4 in Form eines oder mehrerer integrierter Schaltkreise
zugeordnet und verbunden. Im gezeichneten
Falle können der Mikroprozessor 3 und die zugeordneten
Schaltkreise 4 zu einem einzigen integrierten
Schaltkreis kombiniert werden.
Vorzugsweise verwendet
man zur Herstellung der Schaltkreistypen die CMOS-Technik,
es können jedoch auch andere Techniken, wie die
I²L-Technik, in gleicher Weise verwendet werden.
Mit dem Prozessor 3 ist ein geeigneter Zeit-
bzw. Taktimpulsgenerator 5, wie beispielsweise ein
Widerstands-Kapazitäts-Oszillator, verbunden,
dessen Frequenz die Betriebsgeschwindigkeit
des Prozessors 3 bestimmt.
Es versteht sich, daß der Taktimpulsgenerator 5
auch auf andere Weise verwirklicht werden kann,
insbesondere mit Hilfe eines Quarzes.
Der Prozessor 3 besitzt eine Vielzahl von Ausgängen
6a, 6b, 6c, 6d, die mit dem Herzschrittmacher
2 über Eingangsverbindungen 7a, 7b, 7c, 7d
verbunden sind. Die Anzahl der Ausgänge ist zur
Steuerung des Herzschrittmachers 2 ausreichend.
Das Signal oder das Zurückstellen auf Null für
einen Ausgang 6a, 6b, 6c, 6d wird vom Prozessor 3
in Abhängigkeit vom Programm des im Speicher gespeicherten
Arbeitsprogramms bestimmt.
Der Herzschrittmacher 2 besitzt ebenfalls analoge
oder numerische Ausgänge 8a, 8b, mit denen
Verbindungsleitungen 9a, 9b mit der Steuereinrichtung
verbunden werden können. Beim durch die Figur
dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei Ausgänge
8a, 8b gezeigt; es versteht sich jedoch,
daß auch eine beliebige Anzahl
von Ausgängen angewendet werden kann.
Die Verbindungen 9a, 9b sind mit den Eingängen
von Kippschaltungen 10a bzw. 10b verbunden. Vorzugsweise
sind die Signale an den Eingängen der
Kippschaltungen 10a, 10b numerische Zeitsignale
mit steilem Anstieg, um den Energieverbrauch
der Kippschaltungen 10a, 10b zu begrenzen.
In diesem Falle können die Signale einen Binärcode
darstellen, der den Zustand einer bestimmten
Anzahl von Parametern zeigt, die von der Steuereinrichtung
zu überwachen sind. Beim
implantierbaren Herzschrittmacher sind diese
Parameter beispielsweise der Innenwiderstand der Speisebatterie,
die funktionellen Merkmale des Herzschrittmachers
usw.
Die Ausgänge 11a, 11b der Kippschaltungen 10a,
10b sind mit den Eingängen 12a, 12b des
Prozessors 3 über die Verbindungsleitungen
13a, 13b verbunden.
Die Kippschaltungen 10a, 10b besitzen auch
Rückstelleingänge 14a, 14b zum Rückstellen
auf Null, die mit den Ausgängen 15a, 15b des
Prozessors 3 über Verbindungsleitungen 16a, 16b
verbunden sind.
Auf diese Weise kann der Prozessor 3 über die
Eingänge 12a, 12b und die Ausgänge 11a, 11b
jeweils einzeln den Zustand der Kippschaltungen
10a, 10b prüfen. Gleichfalls kann der Prozessor
3 die Kippschaltungen 10a, 10b über die Ausgänge
15a, 15b und die Eingänge 14a, 14b auf Null
zurückstellen.
Die Steuereinrichtung 1 besitzt andererseits
einen Taktimpulsgenerator 17 oder numerischen
bistabilen Oszillator, der unterschiedlich
zum Taktimpulsgenerator 5 ist und mit einer
geringen Frequenz, insbesondere einer geringeren
Frequenz als derjenigen des Taktimpulsgenerators
5 arbeitet. Die Ausführungsform des Taktimpulsgenerators
17 kann Gegenstand zahlreicher Varianten
entsprechend dem Ermessen eines Fachmannes sein,
beispielsweise quarzgesteuert od. dgl. Die Betriebsfrequenz
des Taktimpulsgenerators 17 wird zur maximalen
Effizienz insbesondere der minimalen Periode, die
von der Steuereinrichtung gemessen wird, gewählt.
Vom Ausgang 18 des Taktimpulsgenerators 17 werden
die Impulse des Taktgenerators über Verbindungsleitungen
20a, 20b an die Eingänge 19a, 19b
von Zählwerken 21a, 21b angelegt.
Es versteht sich, daß die Anzahl der Zählwerke
je nach Bedarf beliebig sein kann.
Die Zählwerke 21a, 21b besitzen jeweils einen
Eingang 25a, 25b, der mit einem Ausgang 26a,
26b des Prozessors 3 über Verbindungsleitungen
38a, 38b verbunden ist. Eine Sammelschiene
39 ist mit einem Ausgang 40 des Prozessors 3
und mit Eingängen 41a, 41b der Zählwerke 21a,
21b verbunden. Der Prozessor 3 kann über die
Verbindungsleitungen 38a, 38b und die Eingänge
25a, 25b in den Zählern 21a, 21b die Änderung
einer Anfangszählung steuern, die er auf die
Sammelschiene 39 über den Ausgang 40 vorher gebracht
hat und die über die Eingänge 41a, 41b zu den Zählern
21a, 21b übertragen worden ist.
Die Zähler 21a, 21b besitzen Ausgänge 22a, 22b,
die über Verbindungsleitungen 23a, 23b mit den
Eingängen 24a, 24b des Prozessors 3 verbunden
sind.
Die Ausgänge 22a, 22b ermöglichen es über die
Verbindungsleitungen 23a, 23b der Signale
zum Prozessor 3 festzustellen, daß der Inhalt der Zähler
21a, 21b einen festen und bestimmten Wert oder
eine Endzählung erreicht hat.
Somit ist die Dauer vom Augenblick der
Änderung des Zählers bis zum Augenblick, in
dem er die Endzählung erreicht hat, gleich der
Differenz, die zwischen dem Anfangswert und
der Endzählung, multipliziert mit der Periode
des Taktimpulsgenerators 17, besteht.
Der Prozessor 3 kann entweder nur einen oder
beide Zähler 21a, 21b steuern, um die Vielfache
der Betriebsfrequenz des Taktimpulsgenerators 17
unabhängig zu messen. Es ist nicht notwendig,
daß der Prozessor 3 während der Zeitmessung
dieser Intervalle in Gang gehalten ist. Der
Prozessor 3 kann während dieser Zeitmessung
in seinem vorhergehenden bzw. Ausgangszustand
sein und das Ende der Zeitmessung über die Ausgänge
22a, 22b und der Eingänge 24a, 24b erfassen.
Die beiden Kippschaltungen 10a, 10b besitzen
einen logischen Ausgang 27a, 27b. Die beiden
Zähler 21a, 21b besitzen einen logischen Ausgang
28a, 28b. Die Ausgänge 27a, 27b, 28a, 28b
sind über Verbindungsleitungen 29a, 29b, 30a, 30b
mit den Eingängen eines logischen UND-Gatters 31
verbunden, dessen einer zusätzlicher Eingang 32
über eine Verbindungsleitung 33 mit einem Ausgang
34 des Prozessors 3 verbunden ist. Der Ausgang
35 des Gatters 31 ist über eine Verbindungsleitung
36 mit dem Stopeingang 37 des Prozessors
3 verbunden.
Die logischen Ausgänge 27a, 27b, 28a, 28b sind
"1", wenn die Kippschaltungen 10a, 10b kein
Signal von den Ausgängen 8a, 8b empfangen haben
oder die Zähler 21a, 21b die Endzählungen nicht
erlangt haben. Sobald die Kippschaltungen 10a,
10b Signale empfangen haben, sind die logischen
Ausgänge 27a, 27b "0". Entsprechend sind die
logischen Ausgänge 28a, 28b der Zähler 21a,
21b "0", sobald sie die Endzählungen erreicht
haben.
Der logische Ausgang 35 des Gatters 31 ist "1",
wenn, und nur wenn die logischen Ausgänge 27a,
27b, 28a, 28b "1" sind und wenn in Kombination
dazu der logische Ausgang 34 des Prozessors 3
"1" ist.
Der Prozessor 3 geht in Betrieb, sobald der
logische Ausgang 35 im Zustand "0" ist, d. h.,
der Stopeingang des Prozessors 3 ist inaktiv.
Der Prozessor 3 arbeitet bis zu dem Zeitpunkt,
an dem der logische Ausgang 35 in den Zustand
"1" zurückkehrt. Von diesem Augenblick an ist
der Prozessor 3 in seinem vorhergehenden bzw.
Ausgangszustand, wobei der Taktimpulsgenerator 5
angehalten ist. Somit ist der Energieverbrauch
der Steuereinrichtung sehr gering und nur von
Kriechströmen abhängig.
Während der vorhergehenden Phase des Prozessors
3 setzt der Taktimpulsgenerator 17 seinen Betrieb
fort und die Zähler 21a, 21b setzen die Messung
der Zeitdauer fort, die durch den Prozessor 3
voreingestellt worden ist.
Sobald einer der logischen Ausgänge 27a, 27b,
28a, 28b in den Zustand "0" übergeht, geht
gleichzeitig der logische Ausgang 35 in den
Zustand "0" über und der Prozessor 3 kann
arbeiten.
Der Prozessor 3 bestimmt nun, welches oder
welche der Elemente 10a, 10b, 21a, 21b im
Auslöse- bzw. Triggerausgangszustand ist. Der
Ausgang 34 wird in den Zustand "0" gesetzt,
um den Prozessor 3 im Betrieb zu halten. Danach
kann der Prozessor 3 die Kippschaltungen 10a,
10b auf Null zurückstellen und/oder in die Zähler
21a, 21b die verschiedenen Anfangswerte ihrer
Endzählungen eingeben. Der Prozessor 3 führt nun
die Operationen aus, die durch das Triggern bzw.
Auslösen impliziert sind, oder eine andere Operation,
und kehrt dann, wie weiter oben bereits erwähnt, in
seinen vorhergehenden Zustand zurück, in dem sein
Ausgang 34 in den Zustand "1" zurückgestellt
wird.
Es versteht sich, daß die Betriebsdauer des
Prozessors 3 in Funktion des Auslösens bzw.
Triggerns des Prozessors 3 variieren kann. Andererseits
kann der Prozessor 3 ebensogut auf
verschiedene und gleichzeitige Auslösegründe
hin antworten.