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Die Erfindung betrifft eine Feststellvorrichtung für
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schwenkbare Behandlungseinheiten, insbesondere Kopfwaschvorrichtungen
in Friseursalons, mit einem Tragarm, der an einem Ende mit lotrechter Achse an einem
feststehenden Fuß angelenkt ist. Obwohl solche vertikalachsigen Tragarme in jeder
beliebigen Stellung stehenbleiben ist es erwünscht, die Drehgelenke im Interesse
eines ruhigen Arbeitsablaufs festzustellen und dadurch ein unbeabsichtigtes Verschieben
der Behandlungseinheit zu vermeiden.
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Bekannte Feststellvorrichtungen in Form von Arretie*-rungen durch
Riegel oder dergleichen erlauben nur eine FeststeLlung in vorbestimmten Winkelstellungen
und ha ben vor allem den Nachteil, daß irgendwelche Teile zu Bruch gehen, wenn der
Tragarm unwillkürlich stark angestoßen wird, womit jederzeit zu rechnen ist.
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Bekannt sind auch radial wirkende Bremsen als Feststellvorrichtungen.
Hierbei wird mittels eines Bremshebels oder dergleichen einseitig ein Druck auf
die Lagerung ausgeübt. Bei kraftvoller Betätigung entstehen außercrdentlich hohe
Bremskräfte, welche die Lager zerstörer können, zumal bei punktförmiger Kraftausübung.
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Im Interesse einer leichten Handhabung ist es wünsch!nswert, das Betätigungsorgan
für die Feststellvorrichtung
am Tragarm anzuordnen. Bei einer Kopfwaschvorrichtung
ist dies jedoch unter Verwendung einer radial wirkenden Bremse nicht möglich, weil
der Tragarm mit einem Lager zapfen in eine Lagerbüchse des feststehenden FuB-teils
eingreift, die Bremse also am Fußteil sitzen müßte.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Feststellvorrichtung
der einleitend bezeichneten Art vorzuschlagen, die sich in den Tragarm einer modernen
Kopfwaschvörrichtung einbauen und leicht bedienen läßt und deren Feststellmoment
begrenzt ist, sodaß der Tragarm bei Auf treten von außergewöhnlich hohen Drehmomenten
ausweichen kann Diese Aufgabe wird bei einer Feststellvorrichtung der einleitend
bezeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst0 daß eine aus einer Bremsscheibe
und einem Bremssattel bestehende, mittels Federkraft betätigbare und von Hand lösbare
Scheibenbremse vorgesehen ist.
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Entsprechend den gegebenen Elnbaubedingungen wird man zweckmäßigerweise
als Brem6scheibe eine Ringscheibe vorsehen, welche den .jeweillyen Lagerzapfen und
die in ihm enthaltenen Rohrloltungen umschll@ßt. Es können aucll-zwal oder mehr
zusammenwirkende Bremsscheiben vorgesehen sein.
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Der Bremssattel enthalt entsprechend viele Reibbeläge, welche vorzugsweise
einseitig mittels eines Druckbolzens
der unter Federkraft steht,
zusammengepreßt werden. Die Bremsscheibe(n) und/oder-der Bremssattel sollten in
Richtung der Achse des Drehzapfens bzw. der Bremsscheiben Bewegungsspielraum haben,
um sich gegenseitig anpassen zu können. In diesem Sinne kann es auch förderlich
sein, die Bremsscheiben verhältnismäßig dünn und flexibel auszubilden.
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Um die Feststellvorrichtung sowohl einfach bedienen als auch montieren
zu können, wird vorgeschlagen, daß die Bremsscheibe und der Bremssattel im Tragarm
angeordnet, die Bremsscheibe aber mit dem Fuß drehfest verbunden ist und der Druckbolzen
mit einer am Tragarm angeordneten Betätigungsvorrichtung in Zugverbindung steht.
Die erwähnte drehfeste Verbindung kann einfach dadurch hergestellt werden, daß die
Bremsscheibe Löcher und der Fuß entsprechende Stehbolzen aufweist, sodaß beim Einsetzen
des Drehzapfens des Tragarms in die Lagerbuchse des Fußes die Bremsscheibe in diese
Stehbolzen einfällt.
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Meist hat der Tragarm an seinem anderen Ende ein Anschlußorgan, welches
ebenfalls mit lotrechter Achse schwenkbar an ihm gelagert ist. Dies kann ein schwenkbares
Waschbecken oder sonstiges Arbeitsgerät sein, vielfach ist das Anschlußorgan aber
ein weiterer Tragarm, der seinerseits das Behandlungsgerät trägt. Meist soll zusammen
mit dem Tragarm auch das Anschlußorgan festgebremstwerden'. Hierzu wird
vorgeschlagen,
daß ein weiterer Bremssattel und eine weitere Bremsscheibe in dem Tragarm angeordnet,
die weitere Bremsscheibe aber mit dem Anschlußorgan drehfest verbunden ist und daß
eine gemeinsame Betätigungsvorrichtung über zwei längs des Tragarms in entgegengesetzter
Richtung betätigbare Zugorgane mit den Druckbolzen verbunden ist. Eine solche Anordnung
hat nicht nur den naheliegenden Vorteil, daß die beiden Drehgelenke des Tragarms
gleichzeitig mittels einer einzigen Betätigungsvorrichtung festgestellt werden können,
sondern auch den technischen Vorteil, daß sich die beiden Zugkräfte gegeneinander
aufheben und damit die notwendige Betätigungskraft halbiert und die: Verankerung
der Betätigungsvorrichtung im Tragarm vollkommen zugentlastet wird.
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Diese Betätigungsvorrichtung besteht vorzugsweise aus einer die Tragarmwand
durchsetzenden Betätigungswelle, an der nebeneinander zwei um 1800 gegeneinander
winkelversetzte Exzenter angeordnet sind. Um die Exzenter sind Lagerringe gelegt,
welche über Zugstangen und Winkelhebel mit den Druckbolzen der Bremssättel verbunden
sind.
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Das Lager der Betätigungswelle im Tragarm hat praktisch keine Kippkräfte
aufzunehmen, sodaß auch kaum Verschleiß auftritt. Dasselbe gilt für die anderen
Teile, da eine Uberlastung durch die Bedienungsperson ausgeschlossen
ist.
Ein an der Betätigungswelle angebrachter Handhebel läßt sich mit zwei Fingern bedienen.
In der Endstellung bei gespannten Zugorganen und Federn sind die Reibbeläge entlastet
und die Lager beweglich, während in der anderen Endstellung die Zugorgane entlastet
sind und die Federn der Druckbolzen die Reibbeläge auf die Bremsscheiben drücken.
Vorzugsweise ist die Betätigungswelle in diesen beiden Endstellungen verrastbar.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der
Zeichnung erläutert. Im einzelnen zeigt Fig. 1 ein schematisches kleinmaßstäbliches
Schnittbild des unteren Tragarms einer zweiarmigen.
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Rückwärts-Kopfwaschvorrichtung, Fig. 2 einen Längsschnitt der fußseitigen
Feststellbremse, Fig. 3 einen Teil-Längsschnitt der oberarmseitigen Feststellbremse
dieses Tragarms und Fig. 4 einen Längsschnitt der Betätigungsvorrichtung.
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In Fig. 1 ist der auf dem Boden eines Friseursalons befestigte Fuß
1 der Rückwärts-Kopfwaschvorrichtung nur angedeutet. An ihm ist ein aus Gußaluminium
bestehender unterer Tragarm 2 um eine lotrechte Achse drehbar gelagert.
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Ein angedeuteter oberer Tragarm 3 ist ebenfalls um eine lotrechte
Achse schwenkbar am anderen Ende des unteren Tragarms 2 angelenkt. Die Tragarme
sind jeweils mit einem Lagerzapfen 4 bzw. 5 in ein entsprechendes Lagergehäuse 6
bzw. 7 des jeweils darunter befindlichen Bauteils eingesteckt. Diese Lager sind
vereinfacht.dargestellt. Es handelt sich in Wirklichkeit um sogenannte Mehrkanalkupplungen,
welche die drehbare aber doch dichte Verbindung der in den Tragarmen 2 und 3 enthaltenen
Abflußrohre 8 sowie nicht dargestellten Kalt- und Warmwasserleitungen bewirken,
die zu einem äm oberen Tragarm 3 angeordneten eben-
falls nicht
dargestellten Waschbecken führen.
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Der Lagerzapfen 5 und das Lagergehäuse 6 sind an dem Tragarm 2 befestigt,
während das Lagergehäuse 7 mit.
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Schrauben 9 am Fuß 1 (Fig. 2) und der Lagerzapfen 4 mit Schrauben
10 am oberen Tragarm 3 angeschraubt ist (Fig. 3). Um die beiden dargestellten Gelenke
festzubremsen, sind am Tragarm 2 eine Betätigungsvorrichtung 11, zwei Bremssättel
12 und 13 sowie zwei Bremsscheiben 14 und 15 vorgesehen.
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Der Aufbau der Feststellbremse 12, 14 ergibt sich aus Fig. 2. Die
ringförmige Bremsscheibe 14, die sich in einen äußeren Ringbereich geringer Dicke
und einen inneren Ringbereich größerer Dicke gliedert, umfaßt einen oberen Bund
des Lagergehäuses 7. Verhältnismäßig lange zylindrische Köpfe der Schrauben 9, von
denen mehrere über den Umfang des Gehäuseflansches verteilt sind, greifen durch
entsprechende Bohrungen des inneren Ringbereichs der Bremsscheibe 14, sodaß sich
diese nicht drehen aber doch in axialer Richtung nachgeben kann. Der Bremssattel
12 besteht aus einer Zangenpartie 16, welche zwei an den äußeren Ringbereich der
Bremsscheibe 14 anlegbare Bremsblöcke 17 enthält und aus einem zylindrischen Führungshals
18. Dieser enthält einen Druckbolzen 19, der eine in den Führungshals 18 eingeschraubte
Stellschraube 20 durchsetzt und in der Nähe seines unteren Endes einen
Bund
21 aufweist. Zwischen der Stellschraube 20 und dem Bund 21 sind Tellerfedern 22
eingelegt, welche normalerweise mittels des Druckbolzens 19 auf den oberen Bremsblock
17 drücken und dadurch die Bremsscheibe 14 zwischen den beiden Bremsblöcken einklemmen.
Der Führungshals 18 ist in eine Bohrung eines an den Tragarm 3 angegossenen Ansatzes
23 lose eingesteckt, sodaß sich der Bremssattel ebenfalls in der Höhe verschieben
und der Bremsscheibe anpassen kann. In eine zweite, parallele Bohrung des Ansatzes
23 ist der Haltezapfen eines Stehlager 24 von oben eingepreßt. An diesem Stehlager
24 ist ein Winkelhebel 25 gelagert, welcher eine Zugstange 26 mit dem Druckbolzen
19 gelenkig verbindet. Zieht man an dieser Zustange 26, so wird der Druckbolzen
19 entgegen der Wirkung der Tellerfedern 22 hochgezogen und die Bremse gelöst.
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Der Bremssattel 13 an der rechten Seite des Tragarms 2, den Fig. 3
te.ilweise in größerem Maßstab zeigt, ist umgekehrt angeordnet, d. h. sein Druckbolzen
27 drückt unter Federwirkung nach oben. Die Konstruktion ist im wesentlichen die
gleiche wie bei dem Bremssattel 12, lediglich die AuBenform ist den gegebenen Platzverhältnissen
angepaßt. Fig. 3 zeigt auch, daß die Schrauben 10, welche die Bremsscheibe 15 lose
durchsetzen, von unten in den Plnseh des Lagerzapfens 4 eingeschraubt sind. Damit
ist die Bremsscheibe 15 bezüglich des oberen Tragarms 3 dreh-
fest.
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Die in Fig. 4 dargestellte Betätigungsvorrichtung 11 besteht aus einer
mit einem Handgriff 28 versehenen Welle 29, auf der zwei um 180° gegeneinander winkelversetzte
Exzenterscheiben 30 und 31 aufgesetzt sind. Die Exzenterscheiben sind von Lagerringen
32 und 33 umgeben, an denen Zugstangen 34 bzw. 26 angreifen, die mit den Winkelhebeln,
z. B. 25, der Bremssättel 12 und 13 verbunden sind. Die Welle 29 läuft in einem
Lager 35, das in die oberseitige Wandung des Tragarms 2 von innen eingesteckt ist.
In einem Abstand von der Lagerbohrung hat die Wandung eine weitere kleinere Bohrung,
welche eine Feder 36 und eine Rastkugel 37 aufnimmt. Die Kugel legt sich in entsprechende
Vertiefungen an der Unterseite der scheibenförmigen Partie des Handgriffs 28.
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Die gesamte Feststellvorrichtung ist somit im Tragarm 2 enthalten.
Der obere Tragarm 3 kann ohne weiteres abgenommen werden. Dabei schlüpfen die Schraubenköpfe
10 aus der Bremsscheibe 15 heraus und letztere bleibt liegen. Hebt man den Tragarm
2 aus dem Fuß 1, so wird die Bremsscheibe 14 vom Bremssattel 12 mit angehoben und
aus den Schrauben 9 gelöst. Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge ebenso
problemlos.
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In der dargestellten Position ziehen die exzenterbetätigten
Zugstangen
26 und 34 die Druckbolzen 19 und 27 zurück, sodaß die Bremsen feigegeben und beide
Tragarme 2 und 3 frei drehbar sind. Dabei heben sich Zugkräfte an der Betätigungsvorrichtung
11 auf. Der Handgriff wird in der gezeigten Stellung von Rastkugel 37 festgehalten
Um die Tragarme festzustellen wird der Handgriff mit ganz wenig Kraftaufwand aus
der Verrastung gelöst und schwenkt dann unter der Wirkung der Tellerfedern 22 in
eine andere möglicherweise ebenfalls verrastbare Stellung weiter Dabei drücken die
Druckbolzen 19 und 27 auf die Bremsblöcke 17 und legen damit die Tragarme mit einem
an den Stellschrauben 20 vorwählbaren Bremsmoment fest.
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1 Fuß 2 unterer Tragarm 3 oberer Tragarm 4 Lagerzapfen, oben 5 Lagerzapfen,
unten 6 Lagergehäuse, oben 7 Lagergehäuse, unten 8 Abflußrohr 9 Schraube 10 Schraube
11 Betätigungsvorrichtung 12 Bremssattel, links 13 Bremssattel, rechts 14 Bremsscheibe,
linke 15 Bremsscheibe, rechts 16 Zangenpartie 17 Bremsblock 18 Führungshals 19 Druckbolzen
20 Stellschraube 21 Bund 22 Tellerfeder 23 Ansatz 24 Stehlager 25 Winkelhebel 26
Zugstange 27 Druckbolzen 28 Handgriff 29 Welle 30 Exzenterscheibe 31 Exzenterscheibe
32 Lagerring 33 Lagerring 34 Zugstange 35 Lager 36 Feder 37 Rastkugel