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BESCHREIBUNG
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Die Erfindung bezieht sich auf die WalzwerksausrUstung und betrifft
insbesondere eine Vorrichtung zur Befestigung einer Walzwerkswalze an der Kuppelspindel.
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Die erwähnten Walzwerkswalzen werden an der Kuppelspindel mit Hilfe
von Spindelkupplungshälften befestigt, in die die Arbeitswalzenzapfen zur Vermeidung
eines beträchtlichen Zeitaufwandes bei deren Ausbau mit grossen technologischen
Spielräumen eingeführt werden0 Dabei werden die Spielräume zur Vermeidung von Schlagbeanspruchungen
auf den Walzwerkswalzenzapfen mit Hilfe von Aufkeilelementen ausgeglichen.
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Unter dem Begriff "Walzenzapfen" wird hier und weiter der zylindrische
Walzwerkswalzenzapfen mit Abfiachungen zum Eintreiben von Aufkeilelementen verstanden,
Es ist beispielsweise eine Vorrichtung zur Befestigung der Walzwerkswalze an der
Kuppelspindel bekannt, in welcher der Walzwerkswalzenzapfen in die Bohrung der Spindelkupplungshälfte
eingeführt und das Spiel zwischen den Abflachungen des Zapfens und der Spindelkupplungshälfte
mit Hilfe von Schleissleisten unterschiedlicher Stärke ausgeglichen wird (s. Koroljov
A.A. Mechanitscheskoe oborudovanie zechov tschernoj i zwetnoj metallurgii, Moskau,
Verlag Metallurgija, 1976, S. 167-175).
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Durch die Schleissleisten wird Jedoch ein restloser Ausgleich von
Sitzspiel nicht gewährleistet, wodurch die Schlagbeanspruchung des Zapfens hervorgerufen
und seine
Lebensdauer verkürzt werden.
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Der Ausgleich des Sitzspiels- sowie die Beseitigung der dyntmischen
Beanspruchungen des Walzwerkswalzenzapfens wird in einer Vorrichtung zur Befestigung
der Walzwerkswalze an der Kuppelspindel gewährleistet (s. UdSSR-Urheberschein 480460).
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Diese Vorrichtung enthält eine zylindrische Spindelkupplungshälfte
mit einem hohlraum zur Aufnahme des Walz werkswalzenzapfens, der in diesem Hohlraum
gleichachsig mit der Spindelkupplungshälfte untergebracht wird. Der Hohlraum zur
Aufnahme des Walzwerksvzalzenzapfens ist als eine Durchgangsbohrung ausgebildet,
deren Achse zur Achse der Spindelkupplungshälfte senkrecht verläuft und sich von
der Stirnseite der Spindelkupplungshälfte in einem Abstand befindet, der geringer
als der Halbmesser dieser Durchgangsbohrung ist.
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Zur Verriegelung des Walzwerkswalzenzapfens in der Spindelkupplungshälfte
enthält die Vorrichtung einen Stein, zwei Doppelkeile sowie vier Segmenteinlagen.
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Ein Doppelkeil ist an jeder Ahflachung des Zapfens angeordnet und
seine Längsachse verläuft parallel zur Achse der Durchgangsbohrung der Ituppelspindel.
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An den schräg verlaufenden Flächen des I)oppelkeiles sind mit Hilfe
von Schrauben mit ITammerkopf Segmenteinlagen angebracht, Zu diesem Zweck sind in
den Stegmenteinlagen vier Bohrungen ausgeführt. Zum Spielausgleich zwischen den
Segmenteinlagen und den Zapfenahflachungen sind in dem jeweiligen
Paar
Segmenteinlagen zwei zylindrische Aussparungen ausgeführt. In die jeweilige Aussparung
ist eine Feder eingebaut durch welche diese Einlagen an die Spindelkupplungshälfte
und an die schräg verlaufenden Flachen des Doppelkeiles angedrückt werden.
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Das Drehmoment wird von der Kuppelspindel zum Arbeitswalzenzapfen
über Doppelkeile und Segmenteinlagen übertragen, Je nach dem Verschleissgrad der
an die Abflachung des Arbeitswalzenzapfens anstossenden Fläche des Doppelkeiles
und der an die Flache der Spindelkupplungshälfte anliegenden Flächen der Segmenteinlagen
spreizen sich die Federn, schieben die Segmenteinlagen auseinander und drücken diese
an die Flächen der Spindelkupplungshälfte und der Doppelkeile an, welche ihrerseits
den Walzwerkswalzenzapfen in der Bohrung der Spindelkupplungshälfte festkeilen.
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Beim Wechsel der Walzwerkswalze muss man mit Hilfe von vier Schrauben
mit iImerkopf die Segmenteinlagen aus der Durchgangsbohrung der Spindelkupplungshälfte
herausholen und die Doppelkeile sowie den Stein abbauen. Der Walzwerkswalzenwechsel
ist in einem solchen Fall sehr arbeits-und zeitaufwendig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde , eine Vorrichtung zur Befestigung
der Walzwerkswalze an der Kuppelspindel zu entwickeln, in welcher der Keil zur Verriegelung
des Walzwerkswalzenzapfens und zum Spielausgleich derart angeordnet ist, dass der
Walzwerkswalzenwechsel ohne Zusammenbau und Auseinandernahme der Vorrichtung vorgenommen
werden kann.
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Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, dass in einer Vorrichtung
zur Befestigung der Walzwerkswalze an der Kuppelspindel, welche eine Spindelkupplungshälfte
mit einer Bohrung zur Aufnahme des Walzwerkswalzenzapfens sowie mindestens einen
abgefederten Keil zum Festkeilen des Walzwerkswalzenzapfens in der Durchgangsbohrung
der Spindelkupplungshälfte enthält, in der Leibung der Durchgangsbohrung der Spindelkupplungshälfte
erfindungsgemäss in deren itxialrichtung zumindest eine Nut mit Führungselementen
für den Keil ausgeführt ist, welcher mit einer Vorrichtung zu dessen Verriegelung
vor einer eventuellen Verschiebung in der Nut der Spindelkupplungshälfte ausgestattet
ist.
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Eine derartige Vorrichtung gestattet es, den Walzvrerksv:alzenwechsel
ohne Zusammenbau und Auseinandernahme der Aufkeilelemente auszuführen und folglich
den Arbeitsaufwand sowie den Hilfszeitaufwand für den Walzwerkswalzenwechsel zu
reduzieren.
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Zweckmässigerweise enthält die Vorrichtung zur Verriegelung des Keiles
vor dessen Längsverschiebung in der Durchgangsbohrung der S pinde lkupplungshälft
e einen mit der Spindelkupplungshälfte kinematisch gekoppelten zweiarmigen Hebel
mit einem Sperrhaken an einem seiner Arme, einen abgefederten Stift, der in den
Walzwerkswalzenzapfen eingebaut ist, sowie eine BlattSeder, die am der Walzwerkswalze
zugekehrten Keilende angebracht ist und deren freies Ende mit dem abgefederten StiSt
in Zusammenwirkung steht, während an der schräg verlaufenden Keilfläche ein Vorsprung
für den Sperrhaken ausgeführt ist.
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Dies bietet die Nöglichkeit, eine zuverlässige Verriegelung des abgefederten
Keiles in der Nut der Spindelkupplungshälfte vor dessen Längsverschiebung sicherzustellen.
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Im weiteren wird die Erfindung durch Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
der Vorrichtung zur Befestigung der Walzwerkswalze an der Kuppelspindel unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 schematisch
die erfindungsgemässe Vorrichtung in der Ausgangsstellung, im Axialschnitt, Fig.
2 schematisch die erfindungsgemässe Vorrichtung, Ansicht nach A- in Fig. 1; Fig.
3 schematisch die erfindungsgemässe Vorrichtung im Schnitt in der Ebene III-III
der Fig. 1; Fig. 4 schematisch die erfindungsgemässe Vorrichtung in der Arbeitsstellung,
im Axialschnitt.
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Die Vorrichtung zur Befestigung der Walzwerkswalze 1 (Fig. 1) an
der Kupplungsspindel enthalt eine Spindelkupplungshälfte 2, in der eine Mittenbohrung
3 zur Aufnahme des zylindrischen Zapfens 4 der Walzwerkswalze 1 ausgeführt ist,
Der Walzenzapfen 4 weist zwei Abflachungen 5 auf 0 Die Vorrichtung weist ferner
mindestens einen mittels Feder 6 abgefederten Keil 7 zum Festkeilen des walzenzapfens
4 in der Bohrung 3 der Spindelkupplungshälfte 2 auf.
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In der Leibung der Bohrung 3 der Spindelkupplungshälfte 2 ist in
der Axialrichtung der letzteren zumindest eine Nut 8 mit Führungselementen 9 (Fig.
3) fUr den Keil 7 ausgeführ
dessen Horizontalfläche mit der Ahflachung
5 des Zapfens 4 der Walzwerkswalze 1 in Berührung steht.
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Der Keil 7 ist mit einer Vorrichtung zu seiner Verriegelung vor Längsverschiebung
in der Nut 8 der Spindelkupplungshälfte 2 versehen.
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Die Vorrichtung zur Verriegelung des Keiles 7 gegenüber seiner Längsverschiebung
in der Nut 8 der Spindelkupplungshälfte 2 schliesst einen zweiarmigen Hebel 10 (Fig.
1, 2, 4) ein, der an der Kopfwand 11 angeordnet ist, welche ihrerseits an der Stirnfläche
der Spindelkupplungshälfte 2 angebracht ist.
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Der zweiarmige Hebel 10 weist an einem seiner Arme 13 einen Sperrhaken
12 auf, während an der schräg verlaufenden Fläche des Keils 7 ein Vorsprung 14 für
den Sperrhaken 12 vorgesehen ist.
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Zweckmässigerweise wird an der Stirnseite der Spindelkupplungshälfte
2 für den Vorsprung 14 des Keiles 7 eine Radialnut 15 ausgeführt.
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Der andere Arm 16 des zweiarmigen Hebels 10 dient für die ZusamnenwirMung
mit einem Anschlag (nicht gezeigt), welcher an der Walzwerkswalze 1 angebracht werden
kann.
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Die Führungselemente 9 in der Nut 8 können als Rillen in den Seitenwänden
der Nut 8 - wie es aus Fig. 3 ersichtlich ist -, bzw. als Vorsprünge (nicht gezeigt)
ausgestaltet werden.
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Es ist klar, dass der Keil 7 im ersten Fall Vorsprünge 17, die den
Rillen in den Seitenwänden der Nut 8 entsprechen, und im zweit genannten Fall Rillen
zur Aufnahme
der Vorsprünge an den Seitenwänden der Nut 8 aufweist
In dem Fall, wenn die Vorrichtung mit einem abgefederten Keil 7 ausgestattet wird9
wird in der Reibung der Bohrung 3 der Spindelkupplungshälfte 2 eine Nut 8 ausgeführt,
während die Bohrung 3 der Spindelkupplungshälfte 2 an der der Nut 8 gegenüberliegenden
Seite mit dem Profil des Walzenzapfens 4 übereinstimmt.
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Zweckmässig ist die Ausführungsvariante, dergemäss die Vorrichtung
zwei symmetrisch angeordnete abgefederte Keile 7 und, entsprechend, zwei symmetrisch
angeordnete Nuten 8 in der Leibung der Bohrung 3 der Spindelkupplungshälfte 2 aufweist.
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Die Vorrichtung zur Verriegelung des Keiles 7 vor Längsverschiebung
in der Nut 8 schalles ferner einen abgefederten Stift 18, der in den Zapfen 4 der
Walzwerkswalze 1 von seiten seiner Abflachung 5 eingebaut ist, sowie eine Blattfeder
19 ein.
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Die Blattfeder 19 ist an dem der Walzwerkswalze 1 zugekehrten Ende
des Keiles 7 angebracht und ihr freies Ende steht mit dem abgefederten Stift 18
in Berührung.
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Über dem Arm 13 des zweiarmigen Hebels 10 ist zur Verriegelung von
dessen Sperrhaken 12 am Vorsprung 20 (Fig.4) an der Kopfwand 11 eine andere Blattfeder
21 befestigt0 einer Die Feder 6 ist in v Oeffnung 22 des Keils 7 angeordeine net
und über v Oeffnung 23 in der Blattfeder 19 am Keil 7 frei durchgelassen.
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Der Keil 7 weist eine Lang;snut 24 zur Aufnahme des
kopfes
des Stiftes 18 auf.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung besteht in folgendem.
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Vor dem Einbau der Walzwerkswalze 1 in die Spindel-Kupplungshälfte
2 befindet sich der cil 7 (Fig. 1) in der linken Endstellung und wird zur Vermeidung
einer Längsverschiebung in der Lrut 8 durch Zusammenwirkung des Sperrhakens 12 mit
dem Vorsprung 20 des Keiles 7 festgehalten.
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Beim Einbau der Walzwerkswalze 1 in die Spindelkupplungshälfte 2
wird der Walzenzapfen 4 in die Bohrung 3 der Spindelkupplungshälfte 2 eingeführt.
Dabei wird der Stift 18 unter Einwirkung der Blattfoder 17 in den Körper des Walzenzapfens
4 versenkt, Dann gelangt der Stift 18, nachdem er unter der Blattfeder 17 durchgegangen
ist, in die Nut 24 des Keiles 7 und bewegt sich cntlang dieser Nut 24 samt der Walzwerlcswalze
1.
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Wenn sich der Zapfen 4 10 bis 15 mm vor seiner rechten Endstellung
befindet, wirkt ein Anschlag (nicht gezeigt) der Walzwerkswalze 1 auf den Arm 16
des zweiarmigen Hebels 10 ein und schwenkt diesen aus.
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Der Arm 13 des zweiarmigen IIebels 10 drückt die Blattfeder 21 ab,
und der Sperrhaken 12 gibt den Vorsprung 20 des eiles 7 frei. Dann streckt sich
die Peder 6 und verschiebt den Keil 9 entlang der Nut 8 in die rechte Endstellung
(Fig. 4). Dabei wird das Radialspiel zwischen der Spindelkupplungshälfte 2 und dem
Zapfen 4 der Walzwerkswalze 1 beseitigt, ohne dass hierzu zusätzliche Hilfszeit
für Zusammenbau und Auseinandernahme der Aufkeilelemente benötigt wird.
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Beim herausnehmen des Zapfens 4 aus der Spindelkupplungshälfte 2
bringt der Stift 18, nachdem er die Längsnut 24 des Keiles 7 durchs @laufen hat
den beil 7 nm Ende der Blattfeder 19 in die linke Endstellung bis zur Kopfwand 11
hin. Dabei gleitet der Sperrhaken 12 des zweiarmigen Hebels 10 über den Vorsprung
14 des Keiles 7 und tritt unter Einwirkung der Blattfeder 21 mit dem Vorsprung 20
des Keiles 7 in Eingriff. Der Keil 7 kehrt in seine Ausgangsstellung zurück (Fig.
1). Auf diese Weise wird eine zuverlässige Verriegelung des abgefederten eils 7
in der zur 8 der Spindelkupplungshälfte 2 vor Längsverschiebung zu-Stande gebracht.
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Der Stift 18 biegt die Blattfeder 19 ab und die Walzwerkswalze 1
wird sus der Spindelkupplungshälfte 2 herausgeholt.
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Der Wechsel der Walzwerkswalze 1 unter Verwendung dieser Vorrichtung
erfolgt unter minimalem Hilfszeit- und Arbeitsaufwand.
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L e e r s e i t e