DE3139153A1 - "verfahren zum umschalten zweier regeneratoren" - Google Patents
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Description
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LINDE AKTIENGESELLSCHAFT
(H 1266) H 81/67
Hm/fl 1.10.1981
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum wechselitfeisen Umschalten zxfeier Regeneratoren, von denen jeweils einer
durch ein warmes Fluid erhitzt und der andere durch ein kaltes, weiteres Fluid gekühlt worden ist=
Nach dem Umschalten i-jird in den erhitzten Regenerator kai·=
tes Fluid und in den gekühlten Regenerator warmes Fluid eingeleitet» Warmes und kaltes Fluid unterscheiden sich
nicht nur in ihrer Temperatur, sondern auch in der chemischen Zusammensetzung» Beim Einleiten des kalten Fluids
in den erhitzten Regenerator wird das in diesem noch vorhandene warme Fluid mit dem weiteren Fluid gemischt und
von diesem mitgetragen« Die chemische Zusammensetzung des zu erwärmenden weiteren Fluids weicht daher unmittelbar
nach der Umschaltung der Regeneratoren von der des weiteren Fluids vor dem Einleiten in den erhitzten Generator
abο Dies ist aber von Nachteil und kann zu erheblichen
Störungen innerhalb der nachfolgenden Verfahrensschritte führen„
3§ Werden beispieleweise Regeneratorenpaare zur Abkühlung
Form. 572S ?.?8
heißer Rauchgase aus Verbrennungsanlagen bei' gleichzeitiger Anwärmung der Verbrennungsluft genutzt/ so wird beim Umschalten
von Rauchgas- auf Luftbetrieb kurzzeitig Rauchgas zum Verbrennungskessel zurückgefahren, bevor die Luft den
Regeneratorinhalt verdrängt hat. Der Verbrennung wird für kurze Zeit ein Rauchgas-Luft-Gemisch zugeführt, so daß im
Kessel Luft- bzw. Sauerstoffmangel herrscht und eine Störung der Verbrennung eintritt.
Bei großen Kesseln sind zwar aus Gründen wirtschaftlicher
Baubarkeit unter Umständen mehrere parallele Regeneratorenpaare erforderlich (z.B. 3 bis 4 Paare doppelflutiger Regeneratoren
bei einem 300 MW-Kraftwerk mit 10 m3/h Rauchgasen).
Durch zeitliche Versetzung der Schaltung der einzelnen Paare ist es - verbunden mit einer Bypass-Regelung - möglich, die
Schwankungen von Brennluftmenge und Sauerstoff-Konzentration in gewissen Grenzen zu unterdrücken. Bei der Führung der
Luft im Bypass wird aber kurzfristig nicht vorgewärmte Luft zur Verbrennung geleitet.
In jedem Fall wird die gleichmäßige Verbrennung des Brennstoffes gestört. Dies ist insbesondere auch wegen der
schnellen Schaltfolgen von wenigen Minuten von erheblichem
Nachteil.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs geschilderten Art anzugeben, bei dem durch
den Umschaltvorgang keine störenden Einflüsse auf die der Erwärmung des weiteren Fluids nachfolgenden Verfahrensschritte
ausgeübt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Zufuhr des kalten Fluids zum gekühlten Regenerator und die des warmen Fluids zum erhitzten Regenerator unterbrochen
werden, wobei das warme Fluid dem gekühlten Rege-
Form. S728 7.78
β « * C ♦
nerator zugeführt? das kalte Fluid zunächst durch einen den
Regeneratoren parallelgeschalteten Wärmespeicher geleitet, ein Teil dieses im Wärmespeicher erwärmten Fluids in den erhitzten Regenerator zum Ausspülen von in diesem Regenerator
verbliebenem, warmem Fluid eingespeist und anschließend das kalte Fluid vollständig durch den erhitzten Regenerator geführt
wird.
Erfindungsgemäß wird das kalte Fluid beim Umschalten nicht
sofort in den erhitzten Regenerator eingeleitet, sondern in einem Bypass um die Regeneratoren geleitet und dabei erhitzt.
Die Menge des kalten Fluids ist dabei zumindest während des Umschaltvorganges größer als die in den nachfolgenden Verfahrensschritten benötigte Menge. Nach der Erwärmung des ursprünglich
kalten Fluids im Wärmespeicher wird die überschußmenge erfindungsgemäß dazu benutzt, den erhitzten Regenerator
von dessen Inhalt an warmem Fluid freizuspülen. Erst nach dem Ausspülen des erhitzten Regenerators wird das kalte Fluid
nicht mehr über den Wärmespeicher, sondern direkt durch den erhitzten Regenerator geführt=
Mit Vorteil ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren, daß
das ursprünglich kalte Fluid für die weiteren Verfahrensschritte stets in einer zeitlich konstanten Menge, in konstanter
chemischer Zusammensetzung und mit konstanter Temperatur bereitgestellt werden kann» Störungen werden beim
Umschalten der Regeneratoren praktisch völlig ferngehalten.
Grundsätzlich kann die Wärme des Wärmespeichers durch jede geeignete Wärmequelle bereitgestellt werden= In einer Variante
des Erfindungsgedankens ist es aber besonders vorteilhaft, einen Teil des kaiton Fluids nach dessen Erwärmung
in einem der Regeneratoren durch den Wärmespeicher zu leiten.
Diese Variante ist stets dann, besonders zweckmäßig Sg einzusetzen, wenn die Wärmekapazität des warmen Fluids
Perm. S720 7.78
J .!
größer als die des kalten Fluids ist. Dies ist beispielsweise bei dem eingangs geschilderten Fall der Abkühlung heißer
Rauchgase aus Verbrennungsanlagen bei gleichzeitiger Anwärmung von Verbrennungsluft der Fall: Erstens ist die Rauchgasmenge
praktisch immer etwas größer als die Luftmenge und zwar um die im Brennstoff molekular gebundenen Anteile an
Stickstoff, Wasser und Sauerstoff. Zweitens ist aber auch die spezifische Wärme der Verbrennungsprodukte Kohlendioxid
und Wasser merklich höher als die des Luftsauerstoffs.
Man kann daher stets etwas mehr des ursprünglich kalten, weiteren Fluids durch den jeweils erhitzten Regenerator
leiten, als in nachfolgenden Verfahrensschritten benötigt wird. Mit diesem überschußanteil an weiterem Fluid wird
der erfindungsgemäße Wärmespeicher in der Zeit zwischen zwei Umschaltphasen aufgeheizt. Während des Umschaltvorganges
wird der Wärmespeicher von der gesamten Menge des weiteren Fluids - vorteilhafterweise in umgekehrter Richtung
- durchströmt.
In einer weiteren Ausgestaltung des Erfindungsgedankehs
wird der zum Ausspülen des Regenerators dienende Teil des im Wärmespeicher erhitzten Fluids am warmen Ende
in den Regenerator eingespeist und an dessen kaltem Ende über die Leitung für das im Regenerator abgekühlte, ursprünglich
warme Fluid abgezogen.
Für den Fall der Wärmerückgewinnung von Rauchgasen werden
diese nach der Abkühlung im Regenerator in einen Kamin geleitet. Nach der Umschaltung wird Luft am warmen Ende
des Regenerators eingeleitet, so daß das im Regeneratorvolumen gespeicherte Rauchgas durch Luft verdrängt und
zum Kamin gefahren wird.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der Wärme-
Form. 572β 7.78
«a & ο ο ο οο α
3QM *· O β OO O
139153
speicher gerade so.groß bemessen, daß dessen Wärmekapazität
gerade ausreicht, um das kalte Fluid während des Umschaltvorganges
auf die Temperatur anzuwärmen, die das kalte Fluid nach Durchströmen eines Regenerators besitzt.
Im folgenden soll anhand einer schematischen Skizze ein Ausführungsbeispiel erläutert werden %
In der Skizze sind zwei Regeneratoren 1, 2 dargestellt,
die zur Abkühlung heißer Rauchgase aus Verbrennungsanlagen bei gleichzeitiger Anwärmung von Verbrennungsluft dienen„
Heißes Rauchgas wird über eine Leitung 3 entweder über eine Klappe 6 in Regenerator 1 oder über eine Klappe 8
in Regenerator 2 eingeleitet. In abgekühltem Zustand ver-
1S läßt das Rauchgas den jeweiligen Regenerator über eine Klappe 12 bzw» 14 und strömt über eine Leitung 4 zum Kamin«
Im Ausführungsbeispiel soll das Rauchgas zunächst durch Regenerator 1 strömen. In diesem Fall wird Luft von Umgebungstemperatur
durch eine Leitung 5 über eine Klappe 15 in Regenerator 2 eingeleitet. Dieser Regenerator ist in der
vorangegangenen Schaltphase durch Rauchgase erhitzt worden. Nach dem Erwärmen in Regenerator 2 wird die erhitzte Luft
über eine Klappe 9 und eine Leitung 19 in den Kessel eingespeist.
Weitere Klappen 7 und 8 an den jeweils warmen Regeneratorenenden bzw. Klappen 13 und 14 an den kalten
Regeneratorenenden dienen zur Führung der Rauchgase (Klappen 8 und 14) bzw. der Luft (Klappen 7 und 13) in der nächsten
Schaltphase. Diese Klappen sind aber zunächst geschlossen.
Da nun die Rauchgasmenge - wie bereits erläutert - praktisch immer etwas größer als die Luftmenge ist und zudem die
spezifische Wärme der Verbrennungsprodukte Kohlendioxid und Wasser merklich höher ist als die des Luftsauerstoffs,
ist es möglich, eine größere Luftmenge durch einen Regenerator zu leiten, als der Rauchgasmenge entspricht, die in
der vorausgegangenen Schaltphase durch diesen Regenerator
Form. 6729 7.70
geleitet worden ist.
Dies bedeutet, daß nicht die gesamte im Regenerator 2 erhitzte Luftmenge zum Kessel geführt werden muß, sondern
der Uberschußanteil an heißer Luft Über eine Leitung 20 zu einem Wärmespeicher 17 geleitet werden kann. Durch die
heiße Luft wird der Wärmespeicher 17 erhitzt. Die im Wärmespeicher
17 abgekühlte Luft verläßt diesen über eine mittels einer Klappe 11 absperrbare und in die zum Kamin führende
Rauchgas-Leitung 4 mündende Leitung 18. Zwischen Wärmespeicher 17 und Klappe 11 zweigt eine Leitung 16 mit einer
Klappe 10, die im Ausführungsbeispiel zunächst geschlossen ist, ab und mündet in die Luftleitung 5.
Ist Regenerator 1 durch die Rauchgase ausreichend aufgeheizt,
bzw. Regenerator 2 durch die Luft weitgehend abgekühlt worden, wird umgeschaltet. Zu diesem Zweck werden
die Klappen 6, 9, 11 und 15 geschlossen, während die Klappen 8, 10, 14 und 7 geöffnet werden. Das Rauchgas strömt nunmehr
durch Regenerator 2 zum Kamin. Die Luft strömt für die Dauer des Umschaltvorganges durch keinen der beiden
Regeneratoren, sondern über Leitung 16 und Klappe 10 zum
Wärmespeicher 17. Die im Wärmespeicher 17 gespeicherte Wärme ist gerade groß genug, um die gesamte Luft während
des Umschaltvorganges auf die während des übrigen Betriebes erreichte Temperatur anzuwärmen, über Leitung 2 0 strömt
die erwärmte Luft zum Großteil in Leitung 19 und somit zum Kessel, zum Teil aber auch über Klappe 7 in den Regenerator
1, der bisher durch die Rauchgase erhitzt worden war und der daher noch mit Rauchgasen gefüllt ist. Durch die
über Klappe 7 einströmende Luft wird nun das verbliebene Rauchgas, das bisher beim Umschalten von Rauchgas- auf
Luftbetrieb zum Kessel zurückgefahren worden war, aus Regenerator
1 ausgespült. Das Rauchgas-Lüft-Gemisch verläßt
Regenerator 1 über die noch geöffnete Klappe 12 (Rauchgas-Form. S729 7.78
auslaß) und strömt zum Kamin« Nachdem das Rauchgas ausgespült
worden ist, werden die Klappen 12 und 10 geschlossen, während
die Klappen 11 und 13 geöffnet werden« Die Luft strömt
nun vollständig von Leitung 5 in Regenerator 1 und nimmt dort gespeicherte Wärme auf. Nach dem Austritt aus Regenerator
1 wird der Großteil der Luft über Leitung 19 zum Kessel
und ein kleinerer Teil der Luft erneut zum Wärmespeicher zu dessen Aufheizung geleitet.
Dieser Umschaltvorgang dauert einige, beispielsweise 3 Sekunden.
Alle Klappen werden automatisch in der richtigen zeitlichen Reihenfolge geschaltet. Die durch Leitung 19
strömende Luftmenge ist stets gleich groß und frei von Rauchgasanteilen.
Der Uberschußanteil der Luft, um den die in Leitung 5 strömende
Luftmenge größer ist als die in Leitung 19 strömende
Luftmenge dient entweder zum Aufheizen des Wärmespeichers 17 zwischen 2 Umschaltvorgängen oder zum Ausspülen eines
Regenerators während eines Umschaltvorganges. Dieser Uberschußanteil wird jeweils in den Kamin abgegeben. Auf diese
Weise "merkt" der Feuerraum des Kessels vom Umschaltvorgang praktisch nichts.
Ist nun Regenerator 2 erhitzt und Regenerator 1 abgekühlt, erfolgt die Umschaltung in analoger Weise. Das heißt, die
Klappen 7, 8, 11 und 13 werden geschlossen und die Klappen 6,9, 10 und 12 geöffnet. Ist Regenerator 2 ausgespült, werden die Klappen 14 und 10 geschlossen und die Klappen 15
und 11 geöffnet usw.
Perm. B72S 7.73
-40-Leerseite
Claims (1)
- (H 1266) H 81/67Hm/ fl 1.10.1981PatentansprücheVerfahren sum wechselweisen Umschalten zweier Regeneratoren? von denen jeweils einer durch ein warmes Fluid erhitzt und der andere durch ein kaltes, weiteres Fluid gekühlt worden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhr des kalten Fluids zum gekühlten Regenerator und die des warmen Fluids zum erhitzten Regenerator unterbrochen werden, wobei das warme Fluid dem gekühlten Regenerator zugeführt, das kalte Fluid zunächst durch einen den Regeneratoren parallelgeschalteten Wärmespeicher geleitet, ein Teil dieses im Wärmespeicher erwärmten Fluids in den erhitzten Regenerator zum Ausspülen von in diesem Regenerator verbliebenem, warmem Fluid eingespeist und anschließend das kalte Fluid vollständig durch den erhitzten Regenerator geführt wird.2„ Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmespeicher durch einen Töilstrom des im Regenerator angewärmten, ursprünglich kalten Fluids aufgeheizt wird»ο Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zum Ausspülen des RegeneratorsForm. 3723 7.781 dienende Teil des im Wärmespeicher erhitzten Fluids am warmen Regeneratorende eingespeist und an dessen kalten Ende über die Leitung für das im Regenerator abgekühlte, ursprünglich warme Fluid abgezogen wird.4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurchgekennzeichnet, daß die Wärmekapazität des Wärmespeichers gerade ausreicht, um das kalte Fluid während des Umschaltvorganges auf die Temperatur anzuwärmen, die das kalte Ί° Fluid nach Durchströmen eines Regenerators besitzt.Form. 5729 7.7β
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