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URINIERUNGSEINRICHTUNG .
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Die Erfindung betrifft eine Urinierungseinrichtung, welche einen
Flüssigkeitsbehälter mit Hals umfasst, wobei der Behälter aus einem weichen biegsamen
Werkstoff besteht, ein als Flaehschlauchabschnitt gestaltetes selbstschliessendes
Einlaufventil zwischen der inneren Halsöffnung und dem Behälterinneren und in seinen
Schulterbereichen je- ein Loch zum Aufhängen an einem Haken aufweist.
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Harnbehälter sind hauptsächlich für bettlägerige Patienten vorgesehen.
Heute werden in Krankenhäusern und Institutionen für Alte hauptsächlich Harnbehälter
aus Glas oder Plastik für männliche bettlägerige Patienten verwendet. Diese weisen
einen länglichen Behälter und einen in einem gewissen Winkel zu diesem vorgesehenen
weiten und offenen Hals auf. Derartige Flaschen haben infolge ihrer Könstruktion
einige offenbare Mängel.
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Es war bisher schwierig das Geruchproblem zu lösen und die Flasche
fällt leicht um, wobei Harn ausgeschüttet wird. Ferner ist die Reinigung der Flaschen
zeitraubend.
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Es wurde bereits- vorgeschlagen, Plastikbeutel zu verwenden.
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Eine Gattung derartiger Plastikbeutel ist handelsüblich, hat aber
keine grosse Ausbreitung, weil dieselben Mängel wie diejenigen der erwähnten Flaschen
an ihnen haften.
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Die vorliegende Erfindung geht von einem #lüssigkeitsbehälter mit
Hals aus, wobei der Behälter aus einem weichen biegsamen Werkstoff besteht, ein
als Flachschlauchabschnitt gestaltetes selbstschliessendes Einlaufventil zwischen
der inneren Halsöffnung und dem Behälterinneren und in seinem Schulterbereich mind.
ein Loch zum Aufhängen an einem Haken aufweist.
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Ein derartiger Flüssigkeitsbehälter ist an sich vorteilhaft als Harnbehälter
oder Harnflasche. Er nimmt in leerem Zustand sehr wenig Platz,- lässt sich leicht
aufhängen, und das Einlaufventil gestattet auch, dass der Flüssigkeitsbehälter z.B.
auf einen Tisch gelegt wird, ohne dass sein inhalt ausläuft. Auch kann ein derartiger
Flüssigkeitsbehälter von bettlägerigen Patienten verwendet werden, ohne dass der
Harn aus dem Behälter ausläuft. Im praktischen Fall hat es sich indessen erwiesen,
dass sich Leckagen des Behälterinhaltes nicht ganz vermeiden lassen. Auch wenn das
Einlaufventil wirkt, erfolgt eine gewisse Wanderung durch das Ventil, weil nach
dem Gebrauch ein Flüssig-
keitsfilm vorliegt. Wenn ein derartiger
Behälter auf einen Tisch oder dergl, gelegt werden soll, muss auch der Hals umgebogen
werden, damit Gewähr geschaffen ist, dass keine Leckage durch die Öffnung erfolgt.
Ferner hat es sich erwiesen, dass derartige weiche biegsame Behälter nicht leicht
zu verwenden sind, weil der weiche Hals ein befriedigendes Einführen vom Penis zum
urinieren erschwert. Beim Urinieren kann sich auch im Einlaufventil ein vorübergehender
Widerstand aufbauen, welcher eine Rückströmung von Harn mitischführte Falls der
Behälter eine oder mehrere Messeinteilungen zur Mengenbestimmung des Inhaltes aufweist,
ist man weiterhin davon abhängig, dass der Behälter in einer besonderen Weise gehalten
wird0 damit die Menge richtig abgelesen werden kann. Hält man ihn beispielsweise
am Hals, erfolgt ein Einschnüren des Behälters, welches eine falsche -Ablesung verursacht.
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Ein Problem in Verbindung mit einer befriedigenden Reproduzierbarkeit
der Volumenablesung am Beutel ist auch das während der Verwendung des Beutels Luft
in diesen eindringt Dies geschieht mit zunehmendem Gewicht bei Flüssigkeitszufuhr,
und im Beutel entsteht eine allmähliche Erhöhung eines Unterdruckes oberhalb des
Flüssigkeitsspiegels im flachen Beutelbereich.
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Der Flüssigkeitsbereich des Beutels weist eine starke ~Ausbeulung"
auf mit einer starken oder scharfen Verengung zum ungefüllten und flachen, darüberliegenden
Bereich des Beutels, Hält man dabei beispielsweise nur den Beutelhals während des
Gebrauchs und Transports, erfolgt im Beutelhals und im oberen Beutelbereich eine
Verengung die bei allmählicher Gewicht-Flüssigkeitserhöhung zunimmt und ihrerseits
offene Kanäle zwischen den Folienschichten im Flüssigkeitsverschlussbereich verursacht,
so dass Luft allmählich oder umgehend in den Beutel eingesaugt tnrd, Das führt zu
grossen Variationen der VolumenablesungD abhAngig von der Lufteinströmung.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist somit die Schaffung einer Urinierungseinrichtung,
welche die obenerwähnten Mängel behebt.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe ist somit die
Schaffung
einer Urinierungseinrichtung der eingangs erwähnten Gattung, wobei Leckagen von
Harn sowohl während des Urinierens, als auch bei späterem Weglegen vermieden werden
und wo auch unrichtige Ablesungen eliminiert sind.
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Erfindungsgemäss ist demnach eine Urinierungseinrichtung der im Patentanspruch
angegebenen Gattung geschaffen.
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Weil die Haken derart versteift sind, dass ihr gegenseitiger Abstand
auch unter der Belastung eines gefüllten Behälters oder Beutels beibehalten ist,
wird ein erwünschtes Spannen im Hals-Übergangsbereich wo das Einlaufventil gebildet
ist, erzielt. Das trägt dazu bei, dass das Einlaufwentil verschlossen bleibt und
ferner, dass dieser Behälterbereich in einem erwünscht gespannten Zustand gehalten
ist, so dass der Behälter oder Beutel "flach" bleibt, was insbesondere wichtig ist,
wenn der Behälter eine oder Mehrere Messeinteilungen zur Mengenbestimmung des Inhaltes
aufweist. Dieser Zustand gibt Gewähr für ein leichteres und richtigeres Ablesen.
Wenn die Haken in die Löcher in den Schulterbereichen des Behälters eingeführt sind,
sorgen diese Haken für eine erwünschte Absteifung des Behälters an sich, so dass
der Abstand zwischen den Löchern auch bei der Belastung von einem gefüllten Behälter
beibehalten wird. Wenn der Behälter auf einen Tisch gelegt wird, bildet das Hakenelement
eine Stütze gegenüber der Tischfläche, derart, dass der Behälterhals in der erwünschten
Schräglage aufwärts von der Tischplatte gehalten ist.
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Das Hakenelement ist auch zum Aufhängen des Beutels und zum Festhalten
des Beutels während der Verwendung nützlich, da es im letzteren Fall über die den
Behälterhals haltende Hand gelegt werden kann.
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Die flache Einlage ist bei Gebrauch der Urinierungseinricht# ung
von Bedeutung. Beim Spreitzen der flachen Einlage wird der Hals jedenfalls halbsteif,
das das Einführen des Penis in den Hals erleichtert. Dieses Spreitzen wirkt auch
im Öffnungssinn auf das Ventil ein, derart, dass die Möglichkeit einer Stauung und
Rückströmung von Harn stark herabgesetzt ist. Der in den Behälter ragende vorspringende
Abschnitt trägt ebenfalls zu einer beginnenden Spreitzung des Ventils bei und hat
ausserdem eine Funktion, wenn der Behälter auf eine Tischfläche gelegt
wird.
Er trägt nämlich dazu bei den Hals in einer Schräglage aufwärts von der Tischfläche
zu halten, indem der Vorsprung von der Tischfläche aufgebogen wird. Wenn der Behälter
am Aufhängeelement hängt, trägt die flache Einlage dazu bei, den Hals in einer hauptsächlich
lotrechten Lage zu halten, d h zu verhindern, dass der Hals vom Aufhängehaken nach
vorn knickt Die Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachstehend in der Beschreibung
des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. In der
Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemässen Hakenelementes,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines Behälters für den Einsatz in Verbindung
mit dem Hakenelement der Fig. 1, Fig. 3 eine flache Einlage in perspektivischer
Ansicht und in zusammengelegtem und gespreitztem Zustand, für Verwendung im Hals
des Behälters laut Fig. 2, wie dort mit gestrichelten Linien angedeutet, Fig. 4
eine Seitenansicht des Behälters laut Fig. 2 mit aufgesetztem Hakenelement und in
Ruhelage auf einer Unterlage, beispielsweise einer Tischplatte, Fig. 5 eine gegenüber
Fig. 3 abgeänderte flache Einlage in gespreitztem Zustand und mit einem weichen
inneren Stütz- und Abdichtungskragen, Fig. 6 eine perspektivische Ansicht des Behälters
laut Fig.
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2 mit aufgesetztem Hakenelement, und an einer geeigneten mit gestrichelten
Linien angedeuteten Tragvorrichtung aufgehängt, Fig. 7 einen Ausschnitt eines Behälterhalses
mit eingeführtem Kupplungsrohr, und Fig 8 einen Schnitt durch den in Fig. 7 dargestellten
Halsbereicht.
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Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung ist ein Absteifungs-und Aufhängeelement
1 mit zwei Haken 2 bzw 3 für Zusammenwirkung mit Löchern im Flüssigkeitsbehälter
laut Fig. 2. Ausser den Haken 2,3 weist das Element einen Aufhängehaken 4 auf, Der
Zweck des Letzteren wird aus der nachstehenden Beschreibung des Flüssigkeitsbehälters
in Verbindung mit der Verwendung des Elementes hervorgehen.
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Der Flüssigkeitsbehälter laut Fig. 2 ist mit 5 bezeichnet
und
aus einem weichen biegsamen Werkstoff hergestellt. Er umfasst einen Behälterteil
6, einen Übergangsbereich 7 zu einem Hals 8 und ferner ein als Flachschlauchbereich
gestaltetes selbstschliessendes Einlaufventil 9. Dieses Einlaufventil 9 ist mittels
zwei im Beutel vorgesehener an einander liegender Folienstücke gebildet.
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Im Übergangsbereich 7 sind in den Schultern 10 bzw 11 Löcher 12,
13 gebildet, welche Kupplungsorgane zur Kupplung mit den Haken -2 bzw 3 am element
1, wie in den Figuren 4 und 6 dargestellt, bilden. Wenn das Element wie in Fig.
6 dargestellt angebracht ist, sind die Löcher 12 und 13 gegenseitig abgesteift,
weil das Element 1 mit einem steifen Stegbereich 14 ausgebildet ist.
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Der Behälterhals 8 ist aus demselben weichen biegsamen Werkstoff
hergestellt. Damit der Gebrauch des Flüssigkeitsbehälters als Urinierungseinrichtung
erleichtert wird, ist im Hals eine jedenfalls halbsteife Einlage 15 vorgesehen.
Diese Einlage ist in Figur 3 in perspektivischer Ansicht näher dargestellt. In Figur
5 ist eine abgeänderte Ausführung 15' gezeicht. Beide Einlagen sind an sich sehr
ähnlich. Sie unterscheiden sich nur dadurch, dass die abgeänderte Halseinlage 151
einen Querstreifen 16 aus Schaumgummi aufweist, welcher im gespreitzten Zustand
der Einlage einen weichen rundlaufenden Kragen im Hals bildet. Der Kragen hat eine
vorteilhafte Abstütz- und Abdichtungswirkung, insbesondere für Parese- und inkontinente
Patienten, bei denen der Behälter permanent zurechtgelegt ist.
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Die Einlage 15 oder 15' ist eine halbsteife flache Einlage und hat
normal das in Figur 5 dargestellte Aussehen. Wenn ein Teil der Einlage um eine Biegelinie
16 gebogen wird, erhält sie die in Fig. 3 gezeigte Form. In dieser zusammengeklappten
Form wird die Einlage in den Hals 8 eingeführt. Wenn der Behälter zum Urinieren
gebraucht wird, drückt man am Hals wie mit den Pfeilen A und B in Figur 2 angedeutet.
Das bewirkt ein Spreitzen der Einlage 15 oder 15', derart, dass ein geeignetes Rohr
zum Einführen des Penis gebildet wird.
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Die Einlage weist einen in den Behälter hineinragenden Vorsprung
17 auf, welcher bei in den Hals eingeführter Einlage in
den übergangsbereich
7 hineinragt, wie in Figur 2 dargestellt, Dieser vorspringende Abschnitt 17 hat
drei Hauptfunktionen.
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Erstens dringt er in das Einlaufventil ein und beschleunigt das Öffnen
desselben, während das Element 1 dieses Öffnen zu verhindern sucht, indem der steife
Stegbereich 14 ein Spreitzen des Behälters bewirkt, wie in Fig. 6 dargestellt. Zweitens
kann der vorspringende Abschnitt 17 dazu beitragen, dass der Hals in einer schrägen
Lage gegenüber der Hauptebene des Behälters gehalten wird. Die schräge Lage des
Halses ist in Fig, 4 angedeutet. Dieselbe Wirkung kann auch derart erzielt werden
dass der vorspringende Abschnitt 17 mittels einer Biegelinie 18 geknickt wird.
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Drittens bewirkt der starre Stegabschnitt 14, dass der vorspringende
Abschnitt 17 im Übergangsbereich 7, wie in Fig 2 dargestellt, eine Absteifung des
Halses 8 in der Längsrichtung des Beutels erhält. Dies damit Flüssigkeitstropfen,
die sich im Hals befinden sollten, nicht aus einem hängenden Hals auslaufen oder
bei bettlägerigen Patienten auslaufen falls der Hals gleiten sollte.
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Figur 4 zeigt, wie der Behälter 15 auf einer Fläche, beispielsweise
auf einem Tisch mit dem befestigten Element 1 liegen kann. Der Aufhängehaken 4 stützt
sich wie gezeigt auf der Tischfläche ab und hält den Behälterhals 8 in der dargestellten
Schräglage. Derart wird jede Leckage durch das Einlaufventil 9 wirksam vermieden.
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Das Element 1 hat auch eine Funktion als Aufhängehaken, wie in Fig.
6 dargestellt, wo die gesamte Urinierungseinrichtung an einer Trägerstange 19 hängend
dargestellt ist. Wenn die Urinierungseinrichtung verwendet wird, kann man mit der
Hand um den Hals 8 fassen, wobei die Hand in den Aufhängehaken 4 gelegt wird und
der dem Daumen zugewandte Handrücken dieselbe Lage wie die Stange 19 in Fig. 6 einnimmt.
Derart hat man die Urinierungseinrichtung in einem sicheren Griff und kann sie nicht
so leicht fallen lassen.
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Der Behälter weist in an sich bekannter Weise Messeinteilungen 20,21
auf. Das Ablesen wird besonders bei 20 mehr genau durch die vorliegende Erfindung,
weil der Beutel jederzeit in der "normalen" gespreitzten Lage gehalten wird. Dadurch
wird
beim Ablesen stets die gleiche Lage gewährt.
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Die flache Einlage kann auch wenn der Behälter oder Beutel für Parese-
oder inkontinente Patienten am Bett hängt, vorteilhaft sein. In solchen Fällen wird
üblicherweise ein Beutel mit angeschweisstem Kupplungsschlauch verwendet. Der erfindungsgemässe
Beutel kann in einer einfachen Weise für derartigen Gebrauch bereitgestellt werden,
indem man den Hals wie in Fig. 7 gezeigt, umbiegt und ein Rohr oder einen Schlauch
durch den umgelegten weichen Halsabschnitt steckt, wobei das Rohr oder der Schlauch
gut befestigt ist. Der Hals kann erwu.#nschtenfalls im Einsteckbereich eine Lochung
oder Schwächung aufweisen.
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Der Hals 8 ist in Fig. 7 oben nach innen gebogen, derart, dass die
eine Halsseite 8a über der anderen-8b liegt. Ein Rohr 25 ist in einen Nippel 24
gesteckt. Der Nippel 24 ist durch die untenliegende Halsseite 8b geführt, was auch
aus dem Schnitt in Fig. 8 hervorgeht, und das Rohr 25 verläuft durch ein Loch 23
in der obenliegenden Halsseite 8a, Die Einlage 15 und die Spannung des Halswerkstoffes
bewirken, dass der Nippel und das Rohr gut festgehalten sind. Nötigenfalls kan die
Einlage 15 mittels Abschneiden eines oberen Abschnittes etwas verkürzt werden, damit
der erforderliche Teil-des-- Halses zum Einbiegen freigemacht wird.
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