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Beschreibung Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Verpackungseinheit
und auf ein Verfahren zum Verpacken mindestens eines mit einer Reagenzflüssigkeit
prAparierten Gefäßes aus Kunststoff nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. dem
des Anspruchs 10.
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Mit Reagenzflüssigkeit präparierte Gefäße, d.h.
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Gefäße, die mit einem bestimmten Volumen im Milliliterbereich einer
solchen Reagenzflüssigkeit befüllt sind, werden insbesondere in der medizinischen
Labortechnik verwendet, um bspw.
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Blutgerinnungsuntersuchungen, Blutzuckerbestimmungen und dgl. vornehmen
zu ]cönnen. Da das Verhältnis von Reagenzflüssigkeitsvolume und dem Volumen der
zu untersuchenden physiologischen Flüssigkeit genau eingehalten werden muß, ist
es wesentlich, daß auch nach einer relativ langen Lagerdauer das genau definierte
Volumen an Reagenzflüssigkeit im Gefäß noch vorhanden ist. Deshalb wurden bisher
hauptsächlich Gefäße aus Glas verwendet, bei denen praktisch keine
Wasserdampfdiffusion
stattfindet. Glasgefäße bzw. -röhrchen besitzen jedoch Probleme bei der Handhabung,
d.h. bei der Verpackung, dem Transport und so weiter und verursachen relativ hohe
Herstellungskosten.
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Man ist deshalb dazu übergegangen, derartige mit einer Reagenzflüssigkeit
präparierte Gefäße aus Kunststoff herzustellen. Kunststoffe weisen jedoch eine bestimmte
Wasserdampfdurchlässigkeit auf, die von Kunststoff zu Kunststoff verschieden ist.
Dies bedeutet, daß man sich auf solche Kunststoffe stützen musste, die eine möglichst
geringe Wasserdampfdiffusion besitzen, da sonst die Haltbarkeit von derart kurzer
Dauer war, daß eine wirtschaftliche Herstellung derartiger präparierter Gefäße nicht
mehr möglich war. Diese Kunststoffe sind aber aus anderen Gesichtspunkten heraus
nicht die günstigsten, bspw. aufgrund höherer Herstellungskosten.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine Verpackungseinheit
bzw. ein Verfahren zum Verpacken von mit einer Reagenz-
flüssigkeit
präparierten Gefäßen aus Kunststoff zu schaffen, die bzw das gew;.hrlleistetg daß
die mit der ReagenzfltIss Reagenzflüssigkeit präparierten Gefäße unabhängig vom
verwendeten Kunststoff eine praktisch mit Glasgefäßen vergl.eichbdre Haltbarkeit
besitzen.
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Diese Aufgabe wird bei einer Verpackungseinheit bzw. einem Verfahren
zum Verpacken mindestens eines mit einer Reagenzflüssigkeit präparierten Gefäßes
aus Kunststoff der eingangs genannten Art durch die im Kennzeichen des Anspruchs
1 bzw. des Anspruchs 10 angegebenen Merkmale gelöst.
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Durch das Einbringen der feuchten Einlage in den Beutel wird um das
oder die mit Keagenzflüssigkeit präparierten Gefäße aus Kunststoff, wie bspw. Röhrchen,
mit Aufnahmevertiefungen versehene Testplatten eine feuchte Atmosphäre, d.h. eine
gesättigte Wasserdampfatmosphäre geschaffen, die gegenüber der gesättigten Wasserdampfatmosphäre
innerhalb des oder der Gefäße keine Potential-Differenz aufweist. Dies hat zur Folge,
daß eine t^Casserdampfdiffusion vom Gefäß-
inneren nach außen praktisch
nicht stattfinden kann, so daß auf diese Weise verpackte, mit Reagenzflüssigkeit
präparierte Gefäße aus Kunststoff eine wesentlich längere Haltbarkeit besitzen,
und zwar auch unabhängig von dem verwendeten Kunststoff bzw. von dem betreffenden
Dampfduchlässigkeitskoeffizienten der einzelnen Kunststoffarten.
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Zur weiteren Erhöhung der Haltbarkeit von mit Reagenzflüssigkeit präparierten
Gefäßen aus Kunststoff ist gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel vorliegender
Erfindung vorgesehen, daß der Beutel evakuiert und vakuumdicht verschlossen ist.
Dabei kann es auch zweckmäßig sein, das oder die Gefäße selbst zu evakuieren und
vakuumdicht zu verschließen.
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Die Einlage selbst kann textiler Art oder aus Papier sein. Sie kann
grundsätzlich mit einer beliebigen, den Kunststoff des Gefäßes und des Beutels nicht
angreifenden Flüssigkeit getränkt sein. Zweckmäßigerweise wird Wasser verwendet,
das vorzugsweise destilliert bzw. entkeimt ist. Gegebenenfalls kann auch ein
bakterizid
bzw. desinfizierend wirkendes Medium beigegeben werden, so daß auch auch während
einer sehr langen Lagerzeit keirle Bakterien, Keime oder dgl. bilden. Der Grad der
Feuchtigkeit der Einlage hängt von deren Abmessungen und der Anzahl der in einem
Beutel zu verpackenden Gefäße, von der Art der Kunststoffolie bzw. deren Wasserdampfdurchlässigkeit
und von der vorgeschriebenen bzw. gewünschten Haltbarkeitsdauer ab. Um dies alles
abzudecken, wird die Einlage zweckmäßigerweis bis zur Sättigung getränkt.
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Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der Erfindung sind der folgenden
Beschreibung zu entnehmen, in der die Erfindung anhand des in der Zeichnung dargestellten
Ausfüllrttng beispieles näher beschrieben und erläutert ist. Es zeigen: Figur 1
in schematischer Darstellung eine Draufsicht auf eine Verpackungseinheit mit fünf
in einen Beutel eingelegten Gefäßen aus Kunststoff, und
Figur 2
einen Schnitt längs der Linie II-II der Figur 1.
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Die in der Zeichnung dargestellte Verpackungseinheit 11 besteht aus
einem evakuierten und vakuumdicht verschlossenen Beutel 12 aus durchwichtiger Kunststoffolie,
in welchem hier fünf mit einer Reagenzflüssigkeit 13 präparierten Röhrchen 14 aus
durchsichtigem bzw. glasklarem Kunststoff und eine feuchte Einlage 16 eingelegt
sind. Beim Ausführungsbeispiel sind auch die Röhrchen 14 evakuiert und mit einem
Deckel 17 vakuumdicht verschlossen. Statt Röhrchen können auch beliebige andere
Gefäße verschlossen oder offen Verwendung finden. Das Volumen der Röhrchen 14 ist
wesentlich größer als das der in ihr enthaltenen Reagenzflüssigkeit, deren Volumen
genau abgemessen ist. Die einzelnen Röhrchen 14 liegen dicht nebeneinander und sind
von einer Seite mit der feuchten Einlage 16 bedeckt, die etwa so breit ist, wie
der Breite der fünf nebeneinander liegenden Röhrchen 14 entspricht, und deren Länge
nahezu der Länge der Röhrchen 14 entspricht, so daß die Röhrchen 14 von der einen
Seite zum größten Teil von der
Einlage 16 abgedeckt sind.
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Derartige mit einer Reagenzflilssig]ceit präparierte Röhrchen 14 aus
Kunststoff werden in der medizinischen Labortechnik verwendet. Bspw.
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ist das Röhrchen 14 aus Polystyrol und mit Uranylazetat von 1 ml (o
1%) befüllt, so daß es zur Blutzuckerbestimmung geeignet ist. Für Blutgerinnungsuntersuchungen
kann das Röhrchen 14 mit Natriumcitrat befüllt sein. Es ist aber auch möglich, das
Röhrchen aus einem anderen Kunststoff, wie bspwe Polycarbonat, Polyamids Polyäthylen,
Polypropylen oder dgl. Ilerzustellen. Die Befüllung 13 hängt von der Art der Laboruntersuchung,
für die das Röhrchen 14 verwendet werden soll, ab.
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Die feuchte Einlage ist textiler Art oder aus Papier hergestellt.
Bspw. wird beim Ausführungsbeispiel als Einlage 16 ein Zellulosevlies verwendet.
Dieses Zellulosevlies wird mit destilliertem bzw. entlceimMem Wasser bis zur Sättigung
getränkt. Dem Wasser ist ein Bakterizid oder desinfizierend wirkendes Medium, bspw.
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Natriumazid beigemischt. Die Größe der Einlage 16
hängt
von der Anzahl der im Beutel zu verpackenden Röhrchen 14 ab, die selbstverstandlích
auch kleiner oder größer als die genannte Anzahl von fünf sein kann. Außerdem hängt
die Größe der Einlage 16 und deren Sättigung mit dem Wasser bzw. der betreffenden
Lösung von der gewünschten Haltbarkeitsdauer ab, denn die gesättigte Wasserdampfatmosphäre
außerhalb der Röhrchen 14 und damit innerhalb des Beutels 12 muß während der gesamten
Haltbarkeitsperiode erhalten bleiben, wobei zu berücksichtigen ist, daß die Kunststoffolie
des Beutels 12 normalerweise ebenfalls mehr oder weniger wasserdampfdurchlässig
ist. Die gesättigte Wasserdampfatmosphäre, wie sie durch die feuchte Einlage 16
zwischen dem Beutel 12 und den Röhrchen 14 aufrechterhalten wird, ist etwa gleich
der gesättigten Wasserdampfatmosphäre innerhalb der Röhrchen 14, so daß von innerhalb
der Röhrchen 14 nach außen keine Wasserdampfdiffusion erfolgt. Dies bedeutet, daß
das genau dosierte Volumen der Reagenzflüssigkeit 13 innerhalb der einzelnen Röhrchen
14 während der erstrebten gesamten Haltbarkeits-
dauer von bspw.
einem Jahr in ungeöffnetem Zustand des Beutels 12 praktisch vollkommen erhalten
bleibt.
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Der Beutel 12 ist aus einer Kunststoffolie mit möglichst geringer
Wasserdampfdurchldssigkeitg bspw. aus einer beschichteten oder unbeschichteten KunststoffVerbundfolie,
wie Polyamid-Polyäthylen-Folie, PVDC-rolie oder dgl.
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Im folgenden sei das VerFahren zum Verpacken eines oder mehrerer,
bspw. fünf solcher mit einer bestimmten Reagenzfld.ssigkeit präparierter Röhrchen
14 aus Kunststoff beschrieben.
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In einen, aus einer PolyamidPolyäthyien-Kunststoff-Verbundfolie mit
einer Wasserdampfdurchlässigkeit < 2 gr/m²d nach DIN 53 122 hergestellten Beutel
12, der einseitig offen ist, wird die zuvor satt bzw. tropfnass mit der entsprechenden
Flüssigkeit getränkte Einlage 16 gelegt. Auf die Einlage 16 werden dann die Röhrchen
14 im Beutel gelegt, worauf der Beutel 12 mit der Einlage 16 und den Röhrchen 14
in eine Evakuiervorrichtung eingebracht und
bei bspw. 0,9 bar evakuiert
und dann die oeffnung des Beutels 12 mit einer Schweißnaht 18 verschlossen wird.
Daraufhin wird die Verpackungseinheit 11 versandfertig und die Röhrchen 14 mit der
Reagenzflüssigkeit 13 auf diese Weise über einen langen Zeitraum von bspw. einem
Jahr haltbar gemacht.
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Im folgenden seien noch Versuchsergebnisse beschrieben, die den erheblichen
Vorteil dieser Art der Verpackung der mit der Reagenzflüssigkeit 13 befüllten Röhrchen
14 verdeutlichen sollen. Ausgangspunkt sind Röhrchen 14 aus Polystyrol mit einem
Deckel 17 mit Bajonettverschluß aus Polyäthylen, mit einer Höhe von 100 mm, einem
Durchmesser von 16,8 mm und damit einem Gesamtvolumen von 12 ml, die mit 1 ml (+
18) Uranylacetat befüllt sind. Die feuchte Einlage 16 ist ein weißes Zellulosevlies
vom Format 280 x 90 mm, das in ihrer größten Länge zweimal gefaltet ist und das
mit einer Lösung aus 1Q ml destilliertem Wasser und lto Natriumazid bis zur Sättigung
bzw. tropfnass getränkt ist.
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im Beutel 12 sind fUnf Röhrchen 14 und sowohl
der
Beutel 12 als auch die Röhrchen 14 sind bei 0,9 bar evakuiert. Der Beutel hat Abmessungen
von etwa 150 x 2(30 mm. Gemessen wurde die Wasserdiffusion in 11J Tagen sowohl bei
Zimmertemperatur (Probe A) als auch bei einer Temperatur von 36°C (Probe B).
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Im Vergleich dazu wurde eine Probe C untersucht, bei der im evakuierten
Beutel 12 keine feuchte Einlage 16 lag, ansonsten jedoch gleich war. Darüber hinaus
wurde eine Probe D untersucht, bei der weder ein Beutel noch eine feuchte Einlage
vorhanden waren. Beide Proben C und D wurden ebenfalls Zimmertemperatur unterworfen.
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Die Ergebnisse ergeben sich aus folgender Tabelle:
Probe Wasserdiffusion in 14 Tagen |
A 0,0% (bei Zimmertemperatur) |
B 0,0% (bei 36°C) |
C 2,5% (bei Zimmertemperatur) |
D 4 t (bei Zimmertemperatur) |
Daraus ergibt sich eine erhebliche Steigerung der Haltbarkeit
derartiger mit einer Reagenzflüssigkeit präparierter Röhrchen oder sonstiger Gefäße
aus Kunststoff. Es versteht sich, daß dieselbe Haltbarkeitsverlängerung auch bei
anderen Kunststoffröhrchen, wie bspw. solchen aus Polycarbonat, Polyamid, Polyäthylen,
Polypropylen und dgl.
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gegeben ist.
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Es versteht sich, daß in manchen Fällen es auch ausreichend ist, die
Beutel 12 und/oder die Röhrchen 14 nicht zu evakuieren.
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Unter dem Begriff "Gef&ße" werden nicht nur Röhrchen mit Deckel
verstanden, sondern auch Testplatten mit einer oder mehreren offenen Vertiefungen
zur Aufnahme von Reagenzflüssigkeit, die in eingefrorenem Zustand versartdt und
aufbewahrt werden. Auch diese mit dem tiefgefrorenen Reagenz befüllten Testplatten
werden zur Erhöhung der Haltbarkeit, wie oben beschrieben, verpackt, wobei die feuchte
Einlage vorzugsweise an der Unterseite der einzeln oder zu mehreren im Beutel ggf.
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vakuumdicht eingeschlossenen Testplatte(n) angeordnet ist.
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Ende der Beschreibung -
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